Eigentlich hatte ich schon nach meinen Fotoserien zu Halberstadt, Hornburg, Osterwieck und Goslar vorgehabt, einige Ergänzungen zu Quedlinburg zu bringen, was ich aber doch nicht geschafft habe.
Darum aus aktuellem Anlass hier nur einige Bilder des Münzenbergs, der seinen Namen vermutlich vom verballhornten Wort "Monasterium" (= Kloster) hat - denn bis zur Reformation befand sich hier ein Frauenkloster. 1539 wurde es aufgegeben, lag einige Jahrzehnte verlassen und wurde ab 1580 mit kleinen Handwerkerhäusern bebaut, die die Mauern der Ruinen mitbenutzten. Da die Häuser ständig abbrannten (Löschwasser auf den Berg zu schleppen war fast unmöglich), ist der Fachwerkbestand allerdings heute deutlich jünger (meist 18./19. Jh.), aber äußerst reizvoll, weil die Häuschen so klein sind - und überall noch originale oder zweitverwendete Mauerreste der Klosterbauten zu erkennen sind.
Eigentlich wollte ich für den Anfang ein Gesamtpanorama des Bergs zeigen, nur hab ich anscheinend leider keines fotografiert. Darum hier erstmal das Bild, das einem Panorama am nächsten kommt:
Dieses Haus wurde auf dem Chor der Kirche erbaut (wie man schon an der Form erkennen kann) und offenbar jüngst ... äh, restauriert. Leider nicht sehr einfühlsam:
Zweitverwendetes Mauerwerk der Klosterbauten mit Spolien:
In diesem Bau steckt glaube ich ein relativ großer Rest des Kirchturms:
Ehemaliger Standort eines romanischen Kirchenportals, das glaube ich seit dem 19. Jahrhundert an der Stiftskirche zu finden ist:
Weitere Mauerreste und - besonders kurios - der Schornstein der ehemaligen Klosterküche, der im Hintergrund aus einem Fachwerkhaus ragt:
Die ehemalige Krypta der Klosterkirche wurde übrigens später mit Zwischenwänden versehen und als Keller für die darüberliegenden Häuser genutzt. Teilweise ist sie heute in einem Museum zugänglich, teils leider nur in Abbildungen zu sehen, da manche Hausbesitzer ihren Anteil weiter als Keller nutzen wollen:
Das Gewölbe des Turmuntergeschosses:
Bei Ausgrabungen geborgenes romanisches Kapitell:
Rekonstruktion der Kirche:
Blick vom Chor ins ehemalige Mittelschiff (oder war's ein Seitenschiff? Das wirkt doch verdächtig schmal). Es braucht schon viel Fantasie, um in diesem verbauten Zustand noch eine Kirche erkennen zu können:
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen der Bebauung des Münzenbergs:
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