Bregenz (Galerie)

  • Vor zwei Jahren war ich das erste Mal ausgiebiger in Bregenz (davor in Lindau zwar etliche Male, aber für Bregenz hat es nur einmal kurz gereicht). Davon stelle ich nachfolgend einige Aufnahmen ein.

    Zuerst der Blick von Bregenz über den Bodensee hinweg nach Lindau:


    Der Rundgang durch Bregenz beginnt in der Unterstadt an der Kornmarktstraße bzw. Kornmarktplatz:

    Hauptpostamt von 1895 und Nepomukkapelle. Die Rundkapelle 1757 für den Theologen Franz Wilhelm Haas errichtet.


    Kornmarktstraße mit Böhmhaus, die Fassade von 1896.


    Gasthaus Kornmesser (um 1720) und Nepomukkapelle, über dem Eingang der hl. Johann Nepomuk.

    Hinter dem Kornmesserhaus baut sich das Kunsthaus Bregenz, eröffnet 1997, auf.

    Anfangen kann ich damit persönlich überhaupt nichts, reine Platzverschandelung. Dafür bereits in der Denkmalliste aufscheinend (hat offenbar gar nicht schnell genug gehen können).

  • Benachbart in der Anton-Schneider-Straße finden sich noch einige ältere Häuser, so das Heittingerhaus aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts:

    Portal:


    Über dem Portal der Nr. 16 in einer Nische Maria mit Jesukind.


    Hübsche Bürgerhausreihung auf der Nordseite mit der Seekapelle im Hintergrund:


    Es folgt die Rathausstraße:


    Nr. 7 von 1892 mit reizvoller Fassadenbemalung:

  • ... reine Platzverschandelung. Dafür bereits in der Denkmalliste aufscheinend (hat offenbar gar nicht schnell genug gehen können).

    Bezeichnend wie die ideologisch-modernistisch aufgeladene, staatliche Denkmalpflege die Architektur ihrer Lobbyisten überhöht, statt deren Entbehrlichsein einer kommenden Generation zu überlassen.

  • Rathaus mit Fassade von 1898, rechts angebaut die Seekapelle:

    Rathausstraße / Ecke Kornmarktplatz eine weitere üble, viel gepriesene Stadtverschandelung erster Güte, das vorarlberg museum (der klein geschriebene Name passend zu Gebäude und heutiger Zeit). 2009 wurde der bis dahin Voralberger Landesmuseum genannte Vorgänger für das jetzige Ungetüm abgerissen, dessen Neueröffnung 2013 erfolgte. Das Museum wollte ich mir eigentlich mal anschauen, in dieses Gebäude bekommen mich aber keine 100000 Pferde rein....

    Seekapelle zum Hl. Georg und Unserer Lieben Frau, ursprünglich 1445 zum Gedenken an den Sieg über die Appenzeller erbaut und um 1700 umgestaltet.

    Der Renaissance-Hochaltar von 1615 stammt aus dem nahen Schloss Hofen (Lochau).


    Leutbühel genannter Platz, an dem einige Straßen zusammentreffen.

    Rechts ein weiteres Ungetüm am Anfang der Römerstraße, das Gemeinschaftswarenhaus Leutbühel (GWL). Im Hintergrund ein Wohnhaus von 1924/25.

  • Vom Leutbühel genannten Platz führt die Maurachgasse Richtung Oberstadt:

    Nr. 19 der Ansitz Blumenegg, im Hintergrund auf der unteren Aufnahme die doppeltürmige Herz-Jesu-Kirche.


    Deuringstraße:

  • Die Oberstadt lassen wir erstmal links liegen. Über die Kirchstraße geht es bergaufwärts Richtung Stadtpfarrkirche:

    Gaststätte zum goldnen Hirschen


    Die Nr. 14, 1621 erbaut.

    Palais Waldburg-Wolfegg von 1688/90, heute Vorarlberger Landesarchiv.

  • Kirchstraße


    Durchblick zum Pfänder (auf den eine Seilbahn hinaufführt) und Kuppel vom Martinsturm.


    Über diese Steige geht es weiter zum Kapuzinerkloster:


    Oben angekommen bietet sich dieser tolle Blick hinüber zur Oberstadt mit dem Deuring-Schlössle am Eck:

    Soweit wohl mal für heute...

  • Als Ostösi kommt man so gut wie überhaupt nicht in diese westlichste Ecke Österreichs (bis maximal zum Schifahren auf den Arlberg). Bregenz ist für mich so überhaupt nicht österreichisch, sondern viel mehr baden-württembergisch-allemanisch mit seinen Fensterläden und Fachwerkhäusern und auch der Dialekt der Einwohner klingt eher nach Südwestdeutschland. Wenn diese abstoßend hässliche Nachkriegsarchitektur nicht wäre, die ohne Not so manche feine Stelle in Bregenz dauerhaft kontaminierte, dann würde mir Bregenz aber gefallen, aber einmal Bregenz mit seinen funktionalen Duftmarken hat mir leider für lange Zeit gereicht. So kann man Ostösterreicher natürlich auch von einem Besuch abhalten ;)

  • Für mich dagegen ein nahes Ziel. Ich war schon sehr oft in Bregenz, eigentlich ein sehr sehenswertes historisches Städtchen in herrlicher Lage zwischen Bodensee und Alpenwelt, mit im Sommer fast schon mediterraner Atmosphäre (Stichwort Seebühne). Leider wurde ausgerechnet das Uferpanorama ziemlich versaut (ich kann es nicht anders ausdrücken) durch unglaubliche Bausünden. Ich frage mich jedes mal, wie man sowas zulassen konnte.

    In dubio pro reko

  • Ein eigentlich ganz nettes Städtchen, wenn nicht diese modernistischen Bausünden wären.

    Vielleicht hat das Kunsthaus Bregenz den Denkmalstatus schon vor Fertigstellung des Baus erhalten? Damit keiner nie und nimmer auf die Idee käme, das Ding jemals wieder abzureißen?

    Das vorarlberg museum sieht aus wie ein Kaufhof aus den 1970ern, dem man aus irgendeinem Grund eine Ruinen-Fassade angeklebt hat. Steht das wertvolle Kunstwerk auch bereits unter Denkmalschutz?

    Nr. 7 von 1892 mit reizvoller Fassadenbemalung:

    Ja, sehr reizvoll.

    Interessant ist aber auch das waagerechte Fensterformat. Offenbar ja original. Solches sieht man bei uns nur an Altbauten, die in den 70ern durch Umbaumaßnahmen verschandelt wurden.

  • Den an 70er-Jahre Kaufhofbauten erinnernden Stararchitekten-Museumsneubau findet man zumindest noch nicht in der Denkmalliste, sind ja auch gerade 7 Jahre.... Ein paar gezeigte Altbauten im übrigen auch nicht.

    Anbei die Fassadenbemalung von Rathausstraße 7 noch ein wenig größer:

  • Weiter geht es mit dem Kapuzinerkloster (welches man über die bereits gezeigte Steige von der Kirchstraße aus erreicht):

    Links die Klosterkirche Sankt Antonius von Padua, um 1630/35 erbaut. rechts die Lourdeskapelle, eine Stiftung des Grafen Raczynski von 1883.

    Lourdeskapelle

    Das enttäuschend-nüchterne Innere der Klosterkirche, einen Bau des 17. Jahrhunderts stellt man sich da doch ein wenig anders vor.

    Die Kirche von der Oberstadt aus.

    Gegenrichtung. Nochmals der großartige Blick vom Kapuzinerkloster zur Oberstadt mit dem Deuring-Schlössle und der Kuppel des Martinsturmes, links die Kirche Herz Jesu:

  • Der Kirchstraße folgend gelangt man zur Pfarrkirche:

    Die Pfarrkirche Sankt Gallus wohl an der Stelle einer durch die iroschottischen Missionare Columban und Gallus um 610 errichteten und der Heiligen Aurelia geweihten Andachtsstätte. Der Turm stammt vom 1480 geweihten Neubau.

    Kirche und Pfarrhof (1752 bezeichnet).

    Mesnerhaus:


    Das auffallend breite Innere der Pfarrkirche um 1737/40 barockisiert, die Aufnahme von 2002.

  • Pfarrkirche Sankt Gallus



    Hochaltar mit den Heiligen Gallus, Petrus, Paulus und Ulrich bzw. Gregor.

    Das prächtige Chorgestühl kam 1808 beim Abbruch der Zisterzienser-Klosterkirche Mehrerau (im Westen von Bregenz) in die Pfarrkirche.

    Silberaltar mit einem Allerheiligenrelief in der Mitte, darüber die Heilige Dreifaltigkeit, die seitlichen Heiligenfiguren oben Gallus und Sebastian, in der Mitte Maria mit Kind und Gebhard. Oben außen letztes Abendmahl und Auferstehung.


  • Über die Kolumbanstraße gelangt man zur Gallusstraße.

    Die 1848 erbaute Villa Gülich, das spätere Palais Thurn und Taxis, inmitten eines mit exotischen Bäumen bestandenen Parkes. Heute Künstlerhaus Bregenz.

    Gallusstr. 46, das sogenannte Weinschlössle.

    Etwas weiter das Siechenhaus von 1664:


    Daneben die Siechenkapelle, 1400 von Graf Hugo II. von Montfort gestiftet:

    Der Chor noch gotisch, Neubau des Betraumes 1744/46. Hochaltar vom Wessobrunner Abraham Bader, das Gnadenbild mit Maria und Jesukind um 1540 entstanden, seitlich Katharina und Margaretha.

    Links Herz-Jesu-Altar, am rechten Seitenaltar der Hl. Sebastian mit einem Siechen, darüber der hl. Veit im Kessel.

  • Nach dem Abstecher zur Gallustraße und der Siechenkapelle geht es nun weiter am der Pfarrkirche benachbarten Dominikanerinnenkloster Thalbach vorbei...:

    wieder in Richtung Oberstadt:

    Reizvoller Durchblick zur Kuppel des Martinsturmes und den beiden Türmen von Herz Jesu.

    Villa an der Amtstorstraße.

    Villa Blodig von 1907 in der Schedlerstraße.

  • Zwischen Oberstadt und Bregenzer Wald gibt es auch noch ein paar bemerkenswerte Gebäude.

    Ansitz Schedler, außen unscheinbar, innen sind laut Wikipedia-Artikel noch Stuckdecken erhalten.

    Hinter dem Ansitz Lößler geht es bereits in den Wald hinein (unter dem die Autobahn im Pfändertunnel durch den Berg führt).


    Ein im Kern noch spätgotisches Gebäude mit steingerahmten Fenstern ist der Ansitz Grünholz an der Mildenbergstraße.


    Ansitz Mildenberg

    Soweit für heute, als nächstes geht es dann (endgültig) in die Oberstadt....

  • Links die Klosterkirche Sankt Antonius von Padua, um 1630/35 erbaut. rechts die Lourdeskapelle, eine Stiftung des Grafen Raczynski von 1883.

    Die Madonna der Bregenzer Lourdes-Kapelle ist übrigens die originale, die nach den Erscheinungen in der Grotte 1858 aufgestellt worden war. Jahre später, als die Wallfahrt anfing zu boomen, wurde sie zu klein, ging nach Rom und wurde dann von Papst Leo XIII. den Bregenzer Kapellenstiftern geschenkt.

  • Oberstadt

    Über die Meißnerstiege gelangt man von der Südseite in die Oberstadt:


    Deuring-Schlössle aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, aus den Herren von Deuring gingen mehrere Stadtamtmänner hervor.

    Die mit Rollwerk-Malereien und Wappen versehene Stadtseite zum Ehreguta-Platz:

    Hier nochmals von Süden mit Hagebutten-Einrahmung.


    Fachwerkhaus an der Geoergenschildstraße:


    Das Alte Rathaus in der Eponastraße, ein Fachwerkbau von Michael Kuen (1662), von SW aus gesehen.

    Die schmale Südseite:

    Ein Teil des Rathauskomplexes wurde wann auch immer abgerissen.

    Ostseite:

  • Nahebei das Gesellenspital, das Fresko an der Traufseite habe ich vergessen größer zu fotografieren, darauf die Heiligen Christophorus und Petrus, ein kniender Abt und das Wappen der Grafen von Bregenz:


    Nun die Graf-Wilhelm-Straße, von Osten nach Westen:

    Links ein Stück der Stadtmauer.

    Das Alte Rathaus von NW (Aufnahme von 2002):




    Martinsstraße mit Martinsturm.

    Fortsetzung folgt...