Sassnitz auf Rügen

  • In Sassnitz gab es auch mal Pläne, auf dem Gelände des ehemaligen "Schlosses" Dwasieden, zwei Hoteltürme zu bauen. Die Pläne sind damals gescheitert. Wenn ich mich korrekt erinnere, war einer der Gründe, dass das Projekt wegen des massiven Beinflussung des Erscheinungsbildes der Küste nicht genehmigungsfähig war. Vom Investor wurde damals auch mit Argumenten wie "Neues Wahrzeichen" etc. geworben..

    Da kann man nur hoffen, dass der Wohnturm in Prora ebenfalls abgelehnt wird. Wenn die noch bestehenden vier Blöcke des Kolosses für Hotel- und Wohnnutzung umgebaut sind, kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass hier eine solche zusätzliche Baumasse noch genehmigungsfähig wäre...

    Und zu Lohme.... da kann man nur hoffen, dass die BI Erfolg haben wird.

  • Sassnitz auf der pommerschen Insel Rügen ist allein schon durch seine Lage an den Kreidefelsen etwas Besonderes.
    Zugleich ist es ein Hafenstädtchen und hat ein weitgehend intaktes Kurviertel mit Bädervillen vorzuweisen.

    Dieser Überflug verschafft einen ganz guten Überblick:

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    Jörg Lucas auf YT

  • Das hier in mehreren Themen erwähnte herrliche, 1948 teils gesprengte Schloss Dwasieden direkt an der Ostsee südlich von Sassnitz auf Rügen ist ein ganz heißer Reko-Kandidat. Die Lage mit Blick auf die Ostsee zwischen Sassnitz und Binz, die wunderbar prachtvolle Architektur, die Erhabenheit... Es wird sicher eines Tages passieren. Vielleicht sollte die Stadt Sassnitz das Grundstück versteigern und die originalgetreue Rekonstruktion zur Bedingung für den Erwerb machen.

    Das "Schloss" ist im Grunde ein Herrenhaus bzw. eine besonders prächtige Bädervilla. Sie kann wohl ruhigen Gewissen als einst prächtigste aller Bädervillen bezeichnet werden.

    Es wurde in den Jahren 1873 bis 1877 im Auftrag von Adolph von Hansemann, Inhaber der Disconto-Gesellschaft in Berlin und einer der reichsten Männer der Bismarckzeit, erbaut. Architekt des imposanten Herrenhauses war Friedrich Hitzig, ein Schüler von Friedrich Schinkel. Die Architektur war angelehnt an die Bäderarchitektur, die für die Ostseeküste Vorpommerns prägend ist.


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl….jpg?uselang=de


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl….jpg?uselang=de

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl….jpg?uselang=de


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl…ht_Halle_AS.jpg


    Erhaltene Teile:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sass…n_Ruinen_01.jpg


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl…Ruinen_2016.jpg


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ruin…eden_Detail.JPG


    Das Pförtnerhaus unten im Ort steht noch:



    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sass…oertnerhaus.jpg


    Rundgänge und Drohnenaufnahmen der Villen-/Schloss-Ruinen:

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    URL

    Drei weitere Rundgänge:
    Nr. 1
    Nr. 2
    Nr. 3

  • Der benachbarte Marstall von Dwasieden ist hingegen deutlich besser erhalten und sollte endlich rekonstruiert werden, fast die ganze Fassade steht noch - er brannte erst 1997 aus:

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    Video von "Kreide Zwerg" bei YT

    Fotos der Ruine, 2016:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl…all_2016_01.jpg

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl…Marstall_01.jpg

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schl…all_2016_02.jpg


    Das wäre doch eine wunderbare Ferienresidenz in Sichtweite der Ostsee, mitten im Wald.

  • Nach einigen Hintergrundgesprächen wird mein Traum von einer Rekonstruktion des Schlosses Dwasieden zwischen Sassnitz und Binz/Prora womöglich schneller wahr als gedacht! 8o

    "Dolphin Trust aus Langenhagen will für 180 Millionen Euro Schloss Dwasieden wiederaufbauen" - Property Magazine


    Ich glaubs natürlich erst, wenn's wirklich losgeht, doch die Chancen stehen wohl günstiger als bei den ersten Plänen in den 2000ern!

  • Auch hier wird das gemeldet:
    http://www.thomas-daily.de/en/news/item/i…nanlage/lang/de

    Hier die Selbstdarstellung von Dolphin Trust: https://www.dolphin-trust.com/wer-wir-sind/

    In Hanau haben sie sich allerdings nicht mit Ruhm bekleckert: http://www.fr.de/rhein-main/kin…r-weg-a-1290137

    In Augsburg auch nicht: https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Gehen…id40974281.html


    Wir werden abwarten müssen, ob die Bagger auch wirklich anrollen. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, wäre das natürlich sehr begrüßenswert, ja hervorragend.

  • Das wäre zu schön um wahr zu sein! Allerdings wurde der Wiederaufbau des Schlosses vor rund zehn Jahren schon einmal von einem Großinvestor angekündigt, dann wurde aber nix 'draus. Mal abwarten.

  • Das wäre zu schön um wahr zu sein! Allerdings wurde der Wiederaufbau des Schlosses vor rund zehn Jahren schon einmal von einem Großinvestor angekündigt, dann wurde aber nix 'draus. Mal abwarten.

    Die Pläne von vor 10 Jahren sahen einen modernen Wiederaufbau vor (ich habe leider kein Foto der damaligen Planungen auf die Schnelle gefunden). Ob die jetzigen Pläne eine "wirkliche" Rekonstruktion des Schlosses vorsehen, bleibt abzuwarten... Zu hoffen wäre es... Für mich gehört das Schloss Dwasieden - neben Putbus und Neustrelitz - zu den 3 wichtigsten Reko-Schlössern in Meck-Pomm! Schon die direkte Lage am Meer macht es einzigartig!

  • Im Grunde ist das "Schloss" Dwasieden ja eine Industriellen-Villa. Eine der prächtigsten der Kaiserzeit! Wenn man so will die "Villa Hügel am Meer". :) Im Gegensatz zum Herzogsschloss von Neustrelitz bzw. Putbus.

    >Dwasieden wurde in den Jahren 1873 bis 1877 im Auftrag von Adolph von Hansemann, Inhaber der Disconto-Gesellschaft in Berlin und einer der reichsten Männer der Bismarckzeit, erbaut. Architekt des imposanten Herrenhauses war Friedrich Hitzig, ein Schüler von Friedrich Schinkel. Die Architektur war angelehnt an die Bäderarchitektur, die für die Ostseeküste Vorpommerns prägend ist.

    Der Bau des Schlosses und die Gestaltung des 102 Hektar großen Parks kosteten vier Millionen Goldmark, damals eine enorme Summe. Das Schloss war das einzige Gebäude in Norddeutschland, das aus massivem Sandstein, Granit und echtem Marmor erbaut war.
    Nicht nur die für den Bau verwendeten hochwertigen Materialien machten es zu einem Prunkbau, sondern auch die wertvolle Innenausstattung.

    Adolph Kohut dazu in "Am Dünenstrand der Ostsee" von 1887:
    „Die Zimmer, welche Fremde besehen dürfen, liegen im Parterre des Schlosses. Alle diese zahlreichen Salons und Boudoirs, diese Musik- und Bibliothekzimmer, wie auch die Gesellschaftssäle sind mit ebenso feinem Geschmack wie großem Luxus ausgestattet. Die Möbel sind zum größten Teil Gobelin und rühren noch von dem Vater des Herrn von Hansemann her. An den Wänden hängen prachtvolle Original-Ölgemälde – meistens Landschafts-, Genre- und Tierstücke unserer ersten Meister und auch die Plafonds sind mit Zeichnungen und Malereien namhafter Künstler geschmückt. Die alten venetianischen Spiegel und Kronleuchter ­(die letzteren sind beweglich und kann man jedes Stück herausnehmen), die wertvollen Ebenholzschnitzereien, die antiken Kamine aus weißem Marmor, die kostbaren Teppiche der Schmiedeberger Industrie, und all die zahlreichen Kunstgegenstände, die in Folge ihrer Seltenheit und ihrer Schönheit schon an und für sich ein großes Vermögen repräsentieren – all dies machte auf mich einen überwältigenden Eindruck.“

    Auch der Park von Dwasieden war eine sehr gepflegte Anlage und wurde schon bei seiner Fertigstellung als einer der schönsten Parks in Norddeutschland bezeichnet.

    Gert von Oertzen, der Enkel und Erbe Hansemanns, verkaufte das Schloss in den 1930er Jahren an die Stadt Sassnitz, von der es 1935 die Kriegsmarine übernahm und zu einem Teil ihrer Schiffsartillerieschule (Entfernungsmeßschule) machte.
    Von dem Schloss existieren heute nur noch die Pavillonreste und der Marstall. 1948 wurde das Schloss aufgrund des SMAD-Befehls Nr. 209 wie andere ehemalige Adelssitze im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone gesprengt, wobei hier noch „erschwerend“ hinzukam, dass das Schloss militärisch genutzt worden war.

    Bereits 1993 gab es Pläne für ein „Kurgebiet Dwasieden“ unter Einbeziehung des historischen Schlosses. Dabei sollte die Fassade originalgetreu rekonstruiert und in einen modernen Kurbetrieb mit Hotel eingebunden werden. Diese Pläne kamen nicht zur Ausführung.
    Weitaus tiefgreifendere Pläne aus dem Jahr 2007 sahen die Errichtung einer „Kurstadt“ mit 3000 Betten vor, unter Einbeziehung der Überreste von Dwasieden. Ein originalgetreuer Wiederaufbau war dabei nicht vorgesehen; so sollten etwa 50 m hohe Schlosstürme entstehen. Bis zu 300 Millionen Euro wollten die dänischen Investoren Axel W. Lodberg und Steffen Flensborg im Süden von Sassnitz investieren. Auch diese Pläne scheiterten.<

    Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Dwasieden

  • Wenig gelungen ist dieser Neubau direkt neben den wilhelminischen Juwelen, wieder mal konnte man sich offensichtlich nicht zu einer kontextgerechten Fassadengestaltung entschließen:

  • ach was, so schlecht ist das gar nicht. Was gibt es schöneres als jammern auf hohem Niveau.

    In seiner kühlen Eleganz jedenfalls ungleich besser als das "bemühte" "Das Ahlbeck".

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wir werden abwarten müssen, ob die Bagger auch wirklich anrollen. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, wäre das natürlich sehr begrüßenswert, ja hervorragend.

    Daraus wird - wie man schon ahnen konnte - nichts: https://www.juve.de/nachrichten/na…viel-aufklaeren

    Windige Betrüger.

  • Die historische Aussichtsplattform auf dem Königsstuhl wurde für immer geschlossen. Die Rügener Kreideküste und der Königstuhl sind die Wiege der Deutschen Romantik, man denke nur an Caspar David Friedrich. Nun ist es nicht mehr möglich den Felsen zu betreten, das historische Geländer wurde demontiert, das Terrain soll renaturiert werden. Die phantastische Aussicht soll man zukünftig (ab Ostern 2023) über einen „Skywalk“ genießen können, die Perspektiven werden sich dadurch natürlich ändern. Zum Schutze des Felsens vor den täglichen Besuchermassen mag das alles nützlich sein, dennoch wird sich die Atmosphäre durch das neue riesige moderne Gebilde vermutlich deutlich ändern. Der Massentourismus hat seinen Preis.

    Die historische Aussichtsplattform:

    Video über den Skywalk:

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    und:

    Aktueller Bericht des NDR über die Bauarbeiten

  • Eine traurige Nachricht. Solche Sky-walk-Plattformen entwerten die Natursehenswürdigkeiten in hohem Maße. Es stellt sich überhaupt die Frage, ob man den Königsstuhl überhaupt betreten muss. Aufs Meer sieht man ja ohnehin von überall. Wäre es nicht besser, woanders einen Aussichtspunkt auf den Königsstuhl zu schaffen? Ich war leider noch nie dort.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
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