• Aber wenn das Gebäude abgerissen wird, werde ich verdammt grantig, und dann bekommt der BA von Frankfurt Niedertracht einen bösen Brief von mir!

  • Es geht nicht um Tippfehler, sondern und Grammatik und Sprachstil. Nur wegen Tippfehlern würde ich mich hier nicht öffentlich mockieren. Was denkst Du denn über die zitierte Überschrift?

  • Es geht nicht um Tippfehler, sondern und Grammatik und Sprachstil. Nur wegen Tippfehlern würde ich mich hier nicht öffentlich mockieren. Was denkst Du denn über die zitierte Überschrift?

    Du meinst "TROTZ DENKMALSCHUTZ DROHT ABRISS EINES DER ÄLTESTEN WALMDACHHÄUSER NIEDERRAD" ?

    Ich hätte es so formuliert:

    Trotz Denkmalschutz! Ältestes Walmdachhaus in Niederrad ist vom Abriß bedroht.

  • Klingt doch schon viel besser!

    Die Überschrift in der Petition ist viel zu lang (und nach "Niederrad" fehlt ein s (Niederrads)), und alles in Grossbuchstaben ist schwer lesbar und tut den Augen weh. Auch in der Originalansicht der Petition.

    Es ginge noch kürzer:

    "Trotz Denkmalschutz! Ältestes Walmdachhaus Niederrads vom Abriß bedroht!"

    Auch wenn das "ältestes" nicht der Wahrheit entspricht. Aber wenn da hinter verschlossenen Türen zuungunsten eines Baudenkmals die Karten gemischelt werden, ist es statthaft, seitens der Abrissgegner ein bisschen zu übertreiben.

  • Hingegen finde ich das Bild in der Petition gelungen, auch wenn es keine Postkartenansicht des Hauses ist. Die "Bild"-Reklame, die grüne Markise und der Schriftzug "Die Zwo" ganz rechts dominieren, aber es sind Wiedererkennungszeichen, die der Normalbürger so verorten kann. Erst dann kommt das bisher anonyme Haus plötzlich auch in seinen Blickwinkel. > openpetition

  • Eine bundesweite Initiative zur Rettung historischer Bauten (IRHB) hat sich eingeschaltet. Sehr schöne Initiative mit einer guten Darstellung des abrissgefährdeten Hauses in Niederrad: https://irhb.de/bauwerk/frankf…rbacher-str-28/

    Wäre vielleicht auch für Stadtbild Deutschland eine gute Idee, eine solche Projektseite für abrissgefährdete Bauten zu eröffnen.

    ...

  • Die FAZ vom 21.8.2021 berichtet in ihrer Printausgabe unter der Überschrift "Streit um Abriss im Dornbusch" zum im September geplanten Abriss eines historischen Gebäudes, der eine Gefahr für das Gesamtensemble darstellen könnte. Es ist ein Mehrfamilienhaus mit sieben Wohneinheiten und Tiefgarage geplant. Eine Bürgerinitiative um den Rechtsanwalt Rainer Krug hat sich dagegen gebildet.

    Zitat:

    Zitat

    Die Dachform fällt sofort ins Auge: Wer auf der Mechthildstraße durch den Stadtteil Dornbusch spaziert, der geht an hübschen Mehrfamilienhäusern vorbei, auf denen mächtige rote Walmdächer thronen. Die Dächer nehmen über proportional viel Raum ein. Wie bei einer Motto-Party, deren Gäste sich verabredet haben, überdimensionierte Hüte zu tragen. Die Ende der zwanziger Jahre nach Plänen des Architekten Bernoulli errichteten Häuser gehören zu einer früheren „Lehrersiedlung“, 28 Wohnhäuser des Bautyps sind noch erhalten. Eines dieser Häuser –Baujahr 1927 – an der Ecke von Mechthildstraße und Spenerstra ße soll nun abgerissen werden und einem Neubau Platz machen. Mehr als zwanzig Anwohner sind damit nicht einverstanden (...) Krug fürchtet, dass das Beispiel Schule machen könnte: „Viele Nachbarn haben Angst vor einem Domino-Effekt. Dies ist ein einmaliges Ensemble mit einer eigenen architektonischenWirkung. Die Stadt sollte dieses baukulturelle Erbe bewahren.“

    Das weiße Haus links dürfte das Abrissgebäude sein, vermute ich. Siehe hier.

  • Ein Drama in drei Akten an der Ecke Mainzer Landstraße (137)/Güterplatz/Hafenstraße:

    (Ich hatte vor einigen Wochen, als das Gerüst aufgebaut wurde, doch tatsächlich die naive Hoffnung, dass das Gebäude saniert und womöglich sogar wiederbestuckt wirdablachen:))

    Aufgrund der recht zentralen Lage und der noch vorhanden gewesenen Balkone und Stuckprofile im Erdgeschoss gehe ich mal davon aus, das es sich durchaus um einen - in der Gestaltung - aufwendigeren Bau gehandelt hat. Freilich war davon zum Schluss nicht mehr viel zu sehen. Ein Vorkriegsbild habe ich leider nicht gefunden, aber ähnliche Bauten kann man im nahen Bahnhofsviertel sehen.

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    Es ist vollbracht:

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    Ja, mit doch überschaubaren Aufwand könnte man ganze Straßenzüge und Plätze allein durch Wiederbestuckung wieder wunderschön machen! Es profitieren doch im Endeffekt alle davon (Einwohner, Handwerk, Beschäftigung, Steuereinnahmen, Touristen, Umfeldattraktivität, der Kiez oder das Grätzl, die Baukultur,...). Es wäre so einfach, wenn nicht die Politik so umständlich wäre.

    Jedoch in Leipzig hat es funktioniert. Wo ein Wille, da ein Weg. Das zeigt die vermutlich (und mittlerweile) schönste Großstadt Deutschlands!

    Tja, außerhalb von Leipzig scheint das nur wenige bis gar keine Kommunen/Hausbesitzer zu interessieren. Wie man auch an weiteren Beispielen von Abrissen abgestuckter Gründerzeitler in Hamburg, München, Wien und jetzt eben hier in Frankfurt (und an vielen weiteren landauf, landab die uns erst gar nicht zur Kenntnis gelangen) sehen kann.

  • Durch solche Schandtaten strahlen Städte wie Leipzig oder Potsdam dafür umso mehr!

    Ein schwacher Trost, aber immerhin ein gerechter. Die Studenten, Firmen und Touristen stimmen zusätzlich mit den Füßen ab. Nach Leipzig würde ich mich sofort versetzen lassen...nach Frankfurt oder in den Ruhrpott, da müsste man mir schon eine Million € im Jahr zahlen, damit ich mir das überhaupt nur einmal durch den Kopf gehen lassen täte. OK, vielleicht Frankfurt...wenn ich dafür in Wiesbaden oder einer Historismusvilla im Taunus wohnen könnte :biggrin:, dann könnte ich bzw meine Synapsen zumindest am Abend und am Wochenende dort halbwegs überleben.

  • Der letzte Gründerzeitler in dem Block, intakt und dann auch noch Ecksituation. Dieser Abriss zeigt das Stadt und Investoren in den letzten 70 Jahren nichts gelernt haben. Danke für die Info, dieser Abriss lief völlig unter dem Radar und ich habe bisher keinerlei Nachrichten dazu in Presse oder sonst wo gelesen.

    ...

  • Ich glaube, die traurige Wahrheit ist eher, dass es außerhalb unserer Blase hier immer weniger Leute interessiert, welche Architektur in den Städten steht und ob sie in einem Neu- oder Altbau wohnen... gerade Innenstädte werden immer mehr als "Servicezentren" wahrgenommen, bei denen Ästhetik ziemlich egal ist und nur das Angebot zählt und auch das eigene Wohnumfeld wird überwiegend unter funktionellen und egoistischen Aspekten beurteilt - Hauptsache man selbst hat viel Wohnfläche und einen uneinsehbaren Garten, der Rest ist egal. Die meiste Zeit verbringt man eh digital oder man macht Sport (überspitzt gesagt).

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Ich glaube, die traurige Wahrheit ist eher, dass es außerhalb unserer Blase hier immer weniger Leute interessiert, welche Architektur in den Städten steht und ob sie in einem Neu- oder Altbau wohnen... gerade Innenstädte werden immer mehr als "Servicezentren" wahrgenommen, bei denen Ästhetik ziemlich egal ist und nur das Angebot zählt und auch das eigene Wohnumfeld wird überwiegend unter funktionellen und egoistischen Aspekten beurteilt - Hauptsache man selbst hat viel Wohnfläche und einen uneinsehbaren Garten, der Rest ist egal. Die meiste Zeit verbringt man eh digital oder man macht Sport (überspitzt gesagt).

    Bitter aber leider wahrscheinlich wahr. Dies habe ich auch bei vielen schon wahrgenommen und zwar völlig unabhängig von sonstigen gesellschaftlichen Ansichten.

  • Ich glaube, die traurige Wahrheit ist eher, dass es außerhalb unserer Blase hier immer weniger Leute interessiert, welche Architektur in den Städten steht und ob sie in einem Neu- oder Altbau wohnen... gerade Innenstädte werden immer mehr als "Servicezentren" wahrgenommen, bei denen Ästhetik ziemlich egal ist und nur das Angebot zählt und auch das eigene Wohnumfeld wird überwiegend unter funktionellen und egoistischen Aspekten beurteilt - Hauptsache man selbst hat viel Wohnfläche und einen uneinsehbaren Garten, der Rest ist egal. Die meiste Zeit verbringt man eh digital oder man macht Sport (überspitzt gesagt).

    Ich bin mir da nicht so sicher. Ein sehr gutes Beispiel, wo es vorbildhaft läuft ist doch Leipzig. Dort legt "man" schon auf diesen Bereich der Kultur größten Wert. Weshalb "man" (Investoren, Eigentümer und Behörden) in manchen Städten (und hier vor allem im ehemaligen Westen) aber so gänzlich anders ticken, das gilt es zu ergründen?