Welches andere Land bietet auf kleinem Raum so viele reizvolle Städtchen wie unser Nachbar, die Niederlande? Auch wer schon öfter da war, entdeckt immer wieder Neues und architektonisch Interessantes, an dem er früher achtlos vorbeigerauscht ist. So erging es mir kürzlich mit Deventer, einer alten Hansestadt am Ufer der IJssel. Im Mittelalter war Deventer ein Zentrum des noch jungen Buchdrucks, und noch heute spielt das Buch hier eine bedeutende Rolle. So findet in Deventer jedes Jahr am ersten Sonntag im August der größte Büchermarkt Europas statt. Zu den berühmten Söhnen der Stadt zählt der Maler und Kunstfälscher Han van Meegeren, dessen Leben ein einziger Abenteuerroman ist. Ich finde ja, dass Kunstfälscher die ehrenwertesten Gauner unter den Betrügern sind.
In der Altstadt
Die alte Waage (De Waag) im historischen Zentrum, heute ein Museum
Typisch niederländisches Haus mit Staffelgiebel und Jugendstildekor. Ich kann mich an diesen schlanken und eleganten Ziegelsteinfassaden mit den großen, kunstvoll eingefassten Fenstern nicht sattsehen.
Van Marlehuis. Das klassizistische Gebäude kann für besondere Veranstaltungen wie Hochzeiten gemietet werden. Es bietet aber auch einfaches Bed & Breakfast an.
Das Stadthuis (Rathaus) besteht aus mehreren Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen. Schlagt mich, aber ich finde, dass der modernistische Bau in dem Ensemble eine recht gute Figur abgibt.