Bilderstürmer der Gegenwart

  • Ich habe Zehlendorf noch als kultivierte und recht wohlhabende Gegend in Erinnerung - nun scheint selbst in diesen Villengegenden die Dekadenz Einzug gehalten zu haben :crying:

  • ^

    Bei rund 80 Millionen Einwohnern in Deutschland, sind eben auch genügend Knallköpfe dabei. Es war nur eine Frage der Zeit, bis hier das erste Denkmal/Kunstwerk zerstört wird. Bestimmt wird es auch noch weitere hirnverbrannte Taten geben.

    Es ist natürlich total sinnvoll, gerade eine Skulptur zu köpfen, die eine dunkelhäutige Frau darstellt. - Black lives matter!

  • ^


    Es ist natürlich total sinnvoll, gerade eine Skulptur zu köpfen, die eine dunkelhäutige Frau darstellt.

    Diese Tat ist tatsächlich als zutiefst rassistischer Akt zu bezeichnen....daß dieses jedoch irgendwelche "Glatzköpfe mit Bomberjacke und Springerstiefeln" begangen haben, bezweifle ich.

  • Es ist natürlich total sinnvoll, gerade eine Skulptur zu köpfen, die eine dunkelhäutige Frau darstellt. - Black lives matter!

    Ähnliches passiert aber im übertragenen Sinne gerade bei Marke und Logo von Uncle Ben's.

    Ich denke, das ist ganz ohne metapolitischen oder sogar metaphysischen Bezug nicht ganz verständlich, etwa in Hinblick auf „Erhebung zur Ehre der Altäre“ und auch als Folge: "Bilderverbot".

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es ist nur gaga gaga. Eben eine hysterisierte Dekadenzgesellschaft am Verglühen. Einerseits wird gerade beklagt, dass eine Statue einer Schwarzen in Berlin herumsteht oder dass das Porträtbild eines Schwarzen die "Uncle Ben´s"-Reis-Packungen ziert. (Das könnten übrigens genau so auch Ku-Klux-Clan-Anhänger bemängeln.) Andererseits wird beklagt, dass zu wenige schwarze Gesichter bei der Berichterstattung der Friday For Future-Demonstrationen gezeigt würden. Und nochmals andererseits laufen die BLM-Demonstranten immer wieder mit Porträtbildern von George Floyd in der Gegend herum. Ja, was nun? "Du sollst Dir kein Bild machen" oder Ikonen-Prozession?

    Das ganze hin und her soll allein verunsichern, Angst machen, Leute zum Verstummen bringen. Denn was sie auch tun oder sagen. Es könnte "rassistisch" interpretiert werden. Abschaffung von kontroversem Diskurs oder Widerstandspotenzialen, wie man möchte.

  • Es ist doch einfach nur noch krank, was da gerade passiert. Jetzt werden schon die Abbildungen von dunkelhäutigen Personen auf Produkten zensiert. Als wären sie mittlerweile ein verfassungswidriges Symbol. Das geht noch so weit, daß sich keine Firma mehr traut Werbung mit Leuten zu machen, die nicht weiß sind. Denn es könnte ja rassistisch aufgefasst werden.

    Zur Herkunft des Namens und Bildes von Uncle Ben:

    (...) According to Mars, Uncle Ben was an African-American rice grower known for the quality of his rice. (...)

    (Laut der Firma Mars, war Onkel Ben ein afroamerikanischer Reisbauer, der für die Qualität seines Reises bekannt war)

    Es ist doch sehr schmeichelhaft, wenn man für die Qualität seines Produktes geschätzt wird. Man darf dabei nur eben nicht schwarz sein.

    Eiserner Pirat,

    leider konnte ich über die geköpfte Skulptur nichts finden. Ist wahrscheinlich zu unwichtig für eine Zeitungsmeldung. - Ist der Kopf denn noch vorhanden und das Kunstwerk könnte repariert werden?

  • Eben eine hysterisierte Dekadenzgesellschaft am Verglühen.

    Das halte ich für einen entschiedenen Irrtum. Ein eigentliches "gesellschaftliches" Phänomen liegt da nicht vor. Wie es auch kein "Volkszorn" ist, der die Denkmäler umwirft.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja, es ist eine radikale Minderheit. Erbärmlich ist nur, dass man dieser immer wieder nachgibt. Dabei gilt der Satz, dass man versucht, diejenigen zufriedenzustellen, die sich niemals zufriedenstellen lassen. Auf eine erfüllte Forderung folgt die nächste.

    In dubio pro reko

  • Ja, es ist eine radikale Minderheit. Erbärmlich ist nur, dass man dieser immer wieder nachgibt. Dabei gilt der Satz, dass man versucht, diejenigen zufriedenzustellen, die sich niemals zufriedenstellen lassen. Auf eine erfüllte Forderung folgt die nächste.

    So eine Minderheit ( mit Drohungen und viellicht auch kuentig Gewalt?) gab es es auch in den Zwanziger/Dreissiger Jahren in Deutschland

    , wir wissen was das gebracht hat .

    Diese Minderheit scheint sich der Mehrheit ueberlegen zu fuehlen.

    Fuer mich gilt "'All Lives Matter"" und nicht nur eine bestimmte Hautfarbe ( das gab es es doch auch mal, in den Zwanziger Jahren , das Gefuehl ueberlegen zu sein, irgendwie, eine besser ""Rasse"" als Andere zu sein ...)

    ich finde diese Ereignissen in der Gesellsacht, beaengstigend und die Pollitisch Mitte schaut einfach weg, wie damals auch)

  • In Portland wurde heute die George Washington Statue gefällt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    An die Seite wurde "1619" besprüht, ein Eliten-Projekt der New York Times, um die Gründungsgeschichte des weißen Amerikas zu dekonstruieren.

    https://www.nytimes.com/interactive/20…ca-slavery.html

    Unter den Boden wurde "White fragility" gesprüht, ebenfalls ein NYT bestseller.

    https://www.politics-prose.com/book/9780807047415

    Die Revolution kommt von oben.

  • Welche tut das nicht?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ach was, jetzt George Washington

    Ich zitiere einen Bericht eines Auswanderers in Amerika aus dem 19. Jahrhundert (dies zum Zeitgeist):

    "....Wenn ich in amerikanische Theatern gesessen und, weil ich mich langweilte, die Anzeigen im Programmheft gelesen habe, ist es mir oft passiert, daß ich durch den plötzlich einsetzenden Beifall der Zuschauer - rasendes Händeklatschen und Bravorufe, die das ganze Theater erschütterten - aus meiner Gleichgültigkeit herausgerissen wurde. Was geht davor? Ich blicke zur Bühne hinauf - nein, nichts Ungewöhnliches; ein Mann steht da und hält einen Monolog, eine halbe Meile lang.

    Äußerst erstaunt frage ich meinen Nachbarn, was denn da geschehen sei.

    Ja, sagt mein Nachbar und applaudiert so begeistert, daß er kaum sprechen kann, ja sagt er also, George Washington! sagt er. - Es kommt manchmal tatsächlich vor, daß der Mann oben auf der Bühne im Lauf einen Monologs den Namen George Washington nennt. Mehr nicht. Das genügt schon. Das genügt, um ganze Menschenmassen zu elektrisieren, um sie lauter lärmen zu lassen, als es in einer Kesselfabrik lärmt. Man ruft, johlt, stößt mit Schirmen und Stöcken auf den Fußboden, schießt mit Papierkugeln auf diejenigen, die nicht mitlärmen, wirft mit Taschentüchern und pfeift auf Hausschlüsseln - alles wegen des Namens George Washington! Nun sollte man doch meinen, daß man diesen Namen hören kann, ohne gleich fünf Minuten lang den Verstand zu verlieren; aber das kann man nur glauben, solange man den amerikanischen Patriotismus nicht kennt. Die Amerikaner sind in ihrem Patriotismus nämlich so eifrig, daß nicht einmal ihre Schauspielkunst der Entstellung durch diesen abgeschmackten Einfluß entgeht. Es ist Kunst, einen Monolog durch die Nennung des Namens George Washington aufzuputzen! Und es ist die selbstverständliche Bürger- und Menschenpflicht, bei diesem Namen zu klatschen, sobald man ihn hört..... "

    Beauty matters!

  • In Kalifornien wird ganz progressiv Columbus von Staats wegen entfernt. Als Rechtfertigung wird ausgerechnet der Vandalismus hergezogen, alternativlose Logik.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Die Revolution kommt von oben.

    Vor gut drei Jahren, wurde ein "künstlerisches" Video in der Scottish National Portrait Gallery gedreht. Darin geht ein Afro-Schotte alleine umher, spricht zu den auf den Porträts abgebildeten Staatsmännern, zieht schließlich sein Hemd aus und verteilt Boxschläge in die Luft aber eindeutig gegen diese "alten weißen Männer" gerichtet. Finanziert wurde dieses "Kunst-Projekt" auch mit schottischen Staatsmitteln:

    schottland-anti-weiss.png


    Link zum Video: hier

    Das Feld für die gegenwärtigen Bilderstürmer und Statuenschleifer wurde auch mit solchen, staatlich finanzierten Werken bestellt ...

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • die Meldung über die geköpfte Statue der "sitzenden Negerin" habe ich in einer kurzen unkommentierten Meldung im Radio gehört, seitdem nie wieder davon. Vielleicht wohnt jemand in der Nähe des Tatortes in Zehlendorf Leuchtenburgstraße 18 und kann darüber berichten. :foto:

  • Franka

    Ein grundsätzlich interessanter Aspekt. Ich vermag mit dem US-Patriotismus auch nichts anzufangen bzw sehe ihn äußerst negativ. Mir hat in diesem Zusammenhang Clemenceaus Spruch gut gefallen: Les États-Unis d'Amérique sont le seul pays passé de la barbarie à la décadence sans jamais avoir connu la civilisation. Ich hab immer mit den Indianern mitgefühlt und die US-Geschichte und ihre Protagonisten im Ganzen verabscheut, habe die entsprechenden Bücher von Fernau, Deschner und, besonders gehässig, Howard Zinn verschlungen.

    Heute sehe ich das etwas anders. Was dort abgeht, braut sich auch über unseren Häuptern zusammen. Und es wird nicht bei den Denkmälern halt machen. Danach werden die Kirchen drankommen, die gewissen Leuten auch nicht passen dürfen.

    Kein Grund zur Schadenfreude also.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Sie haben sich ihr neues Proletariat gebastelt, mit dem sie Revolution machen möchten. Und sie wollen oben stehen, davon profitieren und die Fäden ziehen.

  • Ja, es sind radikale Minderheiten von denen dieser neujakobinische Tugendterror ausgeht. Am schlimmsten ist jedoch dass dessen Träger vielfach keine ungebildeten Wirrköpfe sind, sondern Leute, die sich selber zur Bildungselite ihrer Länder zählen. Das erschreckendste Beispiel hierfür ist der Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer, der gestern in der 3Sat-Kulturzeit erneut den aktuellen Bildersturm rechtfertigte. Es ist unglaublich und tragisch, dass solche Extrempositionen an unseren Hochschulen nicht nur geduldet, sondern mittlerweile fast der Mainstream geworden sind. Der Marsch durch die Institutionen war eben sehr erfolgreich...

  • Sie haben sich ihr neues Proletariat gebastelt, mit dem sie Revolution machen möchten. Und sie wollen oben stehen, davon profitieren und die Fäden ziehen.

    Das "Proletariat als revolutionäres Subjekt", sprich als Träger der Revolution, wurde schon längst ersetzt durch Minderheiten ethnischer und sexueller Art, sowie durch die "Klimabewegung".

    Jene, die sich dieses neue revolutionäre Subjekt gebastelt haben, stehen bereits oben, haben schliesslich schon längst massgeblichen Einfluss auf Politik/Medien/Bildung.

    Das Ziel ist mE über eine Auflösung der traditionellen gesellschaftlichen Strukturen eine Zersplitterung der Nationalstaaten (Völker) zu erreichen. Derart ist es für jene bei Bedarf einfach, einzelne Gruppen gegeneinander in Konfrontation zu bringen und gegeneinander auszuspielen, um schließlich die zu passiven Bevölkerungen reduzierten Völker in ein supranationales Korsett zu pressen. Eine strenge aber wohlmeinende Demokratur.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)