Städte und Sehenswürdigkeiten - die größten Enttäuschungen

  • Habe letzten Oktober eine Belgien-Tour gemacht. War in Brüssel (als "Basis") und habe von dort aus dann Tagestrips gemacht. Brüssel selbst, Antwerpen, Brügge, Ghent...Alles sehr schön und malerisch. Aufm Rückweg habe ich kurz in Leuven vorbeigeschaut. Richtig süß!

    Und zuletzt noch 1,5 Tage in Lüttich, weil ne Freundin davon geschwärmt hat und man auch hier und da von gehört hat. Das war ja mal total der Flop! Man konnte zwar hier und da sehen sehen, dass es hier mal schön gewesen sein muss, aber noch mehr sieht man, dass die großen Zeiten vorbei sind. Vor allem die Uferpromenade war architektonisch enttäuschend (runtergekommene 70er mit ein paar Altbauten). Zudem wird gerade ein neues Straßenbahnnetz durch die Stadt gebaut, sodass auch überall Baustellen waren und der Verkehr chaotisch. Wirklich was zu sehen gab es außer dieser Treppe auch nichts. Neben dieser war das interesanteste der moderne Calatrava-Bahnhof. Aber alles in allem ein guter Trip :).

  • Das wird wahrscheinlich eine kontroverse Aussage, ich werde mich für die Blasphemie aber auch versuchen zu rechtfertigen... ;)

    Ich empfand Florenz bei meinem Besuch der Stadt als keine besonders schöne Stadt.
    Ich besuchte die Stadt vor einigen Jahren im Rahmen einer kompletten Tour durch das Land, von Mailand bis Palermo...und Florenz hat mir zu meiner großen Überraschung am wenigsten gefallen.
    Die Stadt wirkt so braun in braun und ocker in ocker, die Häuser (abseits von Palästen) sind renaissance-typisch kastenförmig und schlicht, Straßen und Gassen sind oft eng und düster. Viel rustikaler Stein und purer Backstein ohne Verkleidung.
    Die Stadt hat auch hier und da ein paar Bombentreffer und Sprengungen im Krieg erlebt, und so findet man auch mal hässliche Nachkriegslückenfüller.
    Es gibt kaum grün und das komplett zugebaute Flussufer ist sehr trist.
    Auch aus der Ferne, von den berühmten Aussichtspunkten, wirkt Florenz sehr uniform und dadurch langweilig. Aus dem Einheitsbrei der Flachdächer ragt nur der Rathausturm und der Dom hervor.

    Florenz Einfluss auf Kunst und Kultur, und ihr Reichtum an Kunst und Baudenkmälern, ist natürlich unbestritten...aber, wie gesagt, ich finde den Stil oder Look der Stadt persönlich nicht besonders attraktiv.
    Da lobe ich mir z.B. Elbflorenz, da wo es wieder aufgebaut wurde und wieder geschlossene, historische Ensemble bietet. Ich empfand es dort als sehr viel schöner, eleganter und heiterer, auch aus der Ferne (Canaletto-Blick) und eingebettet in die Flusslandschaft.

  • Na ja, Florenz hier zu nennen, ist schon ein leichtes Sakrileg, obwohl ich mit dir da in äußerst bedenklicher Weise konform gehe, wie ich mir und dir und allen andern eingestehen muss. Aber bitte nicht weitersagen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.