Spišská Sobota würde eigentlich Zipser Samstag bedeuten. Einen Zipser Donnerstag gibt es auch, er gilt im Slowakischen als harte Übung in Sachen Aussprache, während er im Deutschen schlicht Donnersmark heißt. Daneben gibt es noch einen Mittwoch, aber der liegt in Richtung Donau.
Bleiben wir beim Samstag.
Deutsch heißt die Stadt Georgenberg, und sie war dereinst auch deutsch.
Heute ist sie zu Poprad eingemeindet, das auf Deutsch Deutschendorf hieß und gleich drei andere Orte mitgeschluckt hat. So fett wie es heute geworden ist, hat es über 50.000 Einwohner.
Die Stadt hat eine bedeutende Altstadt, die zu den bedeutendsten der Zips zählt (mit ihr können nur Leutschau und Käsmark konkurrieren).
"Altstadt" ist wieder einmal mit "Hauptplatz" mehr oder weniger identisch.
Im Gegensatz zu den anderen heutigen Stadtteilen Poprads, die im Mittelalter einen eher landwirtschaftlich-handwerklichen Charakter hatten, war Spišská Sobota eine Marktsiedlung mit verschiedenen Handwerken. Die Stadt gehörte zum Bund der 24 Zipser Städte und zur Bruderschaft der 24 königlichen Pfarrer.
Seit dem Bau der Kaschau-Oderberger Bahn im Jahr 1871 stellte die wachsende Stadt Poprad eine Konkurrenz dar, die bis 1927 dauerte, als Poprad den Sitz eines Bezirks bekam. Spišská Sobota wurde definitiv 1946 in die Stadt Poprad eingegliedert.
Hauptsehenswürdigkeit ist die von außen unscheinbare Römisch-katholische Kirche des Hl. Georg aus dem Jahr 1273. Ursprünglich im spätromanischen Stil gebaut, 1464 gotisiert. Die Kirche hat fünf spätgotische Flügelaltäre und den Hauptaltar des Hl. Georg, der als Werk des Paul von Leutschau entstand.
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Ich war natürlich nicht zur Öffnungszeit da, und muss mich daher mit sowas begnügen.
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