Übrigens ist auch so etwas Bremen:
Das Stadtgebiet ist gesäumt von den vielen alten Straßendörfern entlang alter Wasserläufe und Deiche, an vielen Stellen wie zum Beispiel hier im Werderland/Lesumbrok, aber auch im Blockland oder links der Weser in Dörfern wie Strom haben sich schöne alte Bauernhäuser erhalten. Leider ist die Geschichte Bremens auch hier aber eine der Zerstörung: So wurde für die Erweiterung des Stahlwerks ein ganzes, gut erhaltenes Dorf namens Mittelsbüren dem Erdboden gleichgemacht. Nur die Kirche und ein paar Gebäude um sie herum wurden erhalten:
Die sogenannte "Moorlose Kirche" in Mittellage zwischen dem erhaltenen Niederbüren und dem zerstörten Mittelsbüren stammt aus dem Jahr 1846, nachdem die Dorfbewohner die nach mehreren Sturmfluten baulich nicht mehr zu haltende Vorgängerkirche aus dem 14. Jhdt. aufgeben mussten. Über die Herkunft des Namens "moorlos" herrscht Unklarheit, entweder er bedeutet "mutterlos" (unter Bezugnahme darauf, dass die Kirche eigentlich zum links der Weser gehörenden Sprengel Altenesch gehörte und nur durch die gewaltigen sturmflutbedingten Veränderungen des Laufs der Weser im Mittelalter und der frühen Neuzeit sich plötzlich "rechts der Weser", also mutterlos, wiederfand) - oder er stammt von einem alten Wasserlauf namens "Moorlöse". Heute ist sie und der erhaltene Dorfrest samt vor sich hin gammelnder Dorfschule und Gaststätte ein beliebtes Ausflugsziel:
Entschuldigt die Unschärfe der Bilder, das liegt am erzwungenen Komprimieren der ursprünglich sehr ordentlichen Handyfotos. Viel ist von diesem "anderen" Bremen zwar im Zuge der gewaltigen Ausdehnung der Hafen- und Industriegebiete seit dem späten 19. Jhdt. nicht mehr erhalten, aber das, was es noch gibt, ist keineswegs uninteressant.