Esslingen am Neckar (Galerie)

  • Habe mal auf die Schnelle ein paar Aufnahmen von der Südseite des Alten Rathauses eingescannt. Stammen vom Januar 2003.

    Details von der Südseite:

    Westseite, unten noch etwas erkennbar einer der spitzbogigen Zugänge:

    nachts:

    und noch ein paar weitere Nachtaufnahmen:

    St. Dionysius


    Altes Rathaus, Nordseite zum Marktplatz


    Richtung Hafenmarkt, rechts die Ostseite des Alten Rathauses


    Schelztor

    Abschließend der Marktplatz mit Altem Rathaus

    Weitere stattliche Rathäuser in alemannischem Fachwerkbau finden sich noch u.a. in Markgröningen oder Großbottwar.

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (9. November 2013 um 17:15)

  • Das ist ja wirklich ein prompter Service hier, vielen herzlichen Dank. :applaus:

    Hat es einen bestimmten Grund, dass man die Holznägel so herausstehen liess? Riegel?

  • Vielen Dank, markus.
    Das ist wirklich eine beeindruckende mittelalterliche Fachwerkfassade mit vierbeinigen Männern. Auf den ersten drei Bildern sieht es so aus, als hätte man die Hölzer fast vollständig ersetzt.

  • Zitat von "RMA"

    Hat es einen bestimmten Grund, dass man die Holznägel so herausstehen liess? Riegel?

    An Hand der Beilhiebe auf den Balkenoberflächen sieht man, dass das Fachwerk einst verputzt wurde. Bei dieser Massnahme wurden bestimmt auch die vorstehenden Holznägel balkenbündig abgeschlagen, und bei der Freilegung des Fachwerks (um 1900?) wieder "rekonstruiert". Bei allen mir bekannten originalen Beispielen von Fachwerken in alemannischer Bauweise stehen die Nagelköpfe nur 3-5 cm vor; ich möchte aber nicht ganz ausschliessen, dass es so lange Nagelköpfe wie beim Esslinger Rathaus (10-15 cm) auch gab. Wie man auf den Photos sieht, haben solch langen Nagelköpfe einen grossen Nachteil als Taubenlandeplatz! Gegen diese Plage wurden je zwei Borsten auf jedem Nagelkopf angebracht. Allein schon aus diesem Grund glaube ich nicht, dass die ursprünglichen Nagelköpfe auch so lang waren.

    Ein ähnlich monumentales Rathaus steht auch in Markgröningen:
    http://www.markgroeningen.de\r
    http://www.markgroeningen.de (lange Ladezeit!)
    > Kurzportrait
    > Zeugen der Vergangenheit
    > Rathaus/Marktplatz

    Von der Grösse her übertrifft folgendes Bauwerk die beiden Rathäuser von Esslingen und Markgröningen:
    http://www.geislingen.de/data/alterBauSpital.php\r
    http://www.geislingen.de/data/alterBauSpital.php

  • Das Esslinger Rathaus wurde in den zwanziger Jahren des 20 Jahrhunderts stark verändert. Vor allem das Untergeschoss des Fachwerkteils mit seinen eigenwilligen Fensterformen wird von dieser Zeit geprägt.

    Das sechste Bild von Munich Frank auf dieser Seite oben zeigt übrigens links das Haus Webergasse 8 mit dem Ladenschild "Chamäleon". Holzbalken, die aus der Bauzeit 1267 stammen, machen es derzeit zum ältesten Fachwerkhaus in Deutschland.

    Auf dem letzten Bild von Munick Frank sieht man die älteste deutsche Sektkellerei, die Kellerei Kessler, im ehemaligen Speyrer Zehnthof.
    1213 von Kaiser Friedrich II. dem Domkapitel von Speyer geschenkt, wurde das Gebäude 1501 stark umgebaut und gehört seit 1832 zur Sektkellerei.

    Bemerkenswert sind in Esslingen noch die vielen erhaltenen mittelalterlichen Pfleghöfe, Niederlassungen von Klöstern in der Stadt, die hier vor allem Weinbau betrieben. Solche Höfe waren typisch für mittelalterliche Städte in Deutschland. Selbst in der Frankfurter Altstadt gab es bis ins zwanzigste Jahrhundert noch solche Klosterhöfe (Hainer Hof, Arnsburger Hof).

  • Bei der Webergasse 8 hast du gut aufgepasst, Mathias, das war mir glatt entgangen. Jetzt, wo du es sagst, fallen natürlich die aberwitzigen Balkenquerschnitte ins Auge, aufgrund derer ich es schon auf den ersten Blick ins Mittelalter datieren würde. Es gibt meines Wissens sogar eine eigene Monographie über das Gebäude, vielleicht finde ich die noch irgendwo...

    Bezüglich der Veränderungen am Rathaus in den 20er Jahren, meinst du nicht, dass man nicht vielmehr Umbauten früherer Jahrhunderte rückgängig gemacht hat (von den seltsamen, fast schon neobarocken Oberlichtern des Erdgeschosses einmal abgesehen)? Die Rückseite wirkt nämlich völlig ungestört.

    Wenn ich mir mal die "frisch" wirkenden Balken im ersten Detailbild angucke, könnte ich mir vorstellen, dass man z. B. größere Barockfenster, zugunsten deren man im 18. Jahrhundert Kopf- oder Fußstreben entfernt hätte, die ihnen ja sichtbar im Wege gewesen wären, wieder verkleinert hat. Gibt es Bilder von vor der Renovierung in den 20er Jahren?

  • Zitat von "RMA"

    Bezüglich der Veränderungen am Rathaus in den 20er Jahren, meinst du nicht, dass man nicht vielmehr Umbauten früherer Jahrhunderte rückgängig gemacht hat (von den seltsamen, fast schon neobarocken Oberlichtern des Erdgeschosses einmal abgesehen)? Die Rückseite wirkt nämlich völlig ungestört.

    Wenn ich mir mal die "frisch" wirkenden Balken im ersten Detailbild angucke, könnte ich mir vorstellen, dass man z. B. größere Barockfenster, zugunsten deren man im 18. Jahrhundert Kopf- oder Fußstreben entfernt hätte, die ihnen ja sichtbar im Wege gewesen wären, wieder verkleinert hat. Gibt es Bilder von vor der Renovierung in den 20er Jahren?

    Im Bildindex ist zum Alten Rathaus einiges vorliegend, sowohl vor der Restaurierung von 1923 als auch danach, im übrigen auch ein paar Aufnahmen von innen.

    Innen:

    um 1900:

    um 1935:


    Noch eine eigene Aufnahme von 1988:


    Auch am Markgröninger Rathaus stehen die Nägel übrigens weit heraus:

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (9. November 2013 um 17:18)

  • Zitat von "Markus"

    auch am Markgröninger Rathaus stehen die Nägel übrigens weit heraus:

    Deshalb bin ich auch auf das Markgröninger Rathaus gekommen. Ich habe in meiner alten Literatur nach Ebenbilder gesucht, und mich an Markgröningen erinnert. Aber auch hier scheinen sie erst der Restaurierung von 1930 zu entstammen...

  • RMA

    In den zwanziger Jahren hat man teilweise den ursprünglichen Zustand des 15. Jahrhunderts wiederhergestellt, vor allem bei den Fensterformaten der Obergeschosse. Teilweise hat man sich aber weiter entfernt von der Originalfassung. Dazu gehört der Ausbau der Dachgeschosse mit Dachgauben und Glasfenstern statt einfacher Holzluken, wie man sie noch auf dem Foto um 1900 sieht. Das Dach dürfte zuvor komplett als Speicher genutzt worden sein.

  • Nachtrag: nach neuestem Forschungsstand ist die Webergasse 8 nur noch das drittälteste Holzhaus in Deutschland. Allerdings steht das z. Z. älteste, dendrochronologisch auf 1262 datierte Gebäude ebenfalls in Esslingen, nämlich in der Heugasse 3.

    Das zweitälteste Haus (1266) befindet sich übrigens in Bad Wimpfen am Marktplatz 6.

    Frühere aufrecht stehende Gebäude aus dem 13. Jahrhundert sind zur Zeit nicht bekannt. Allerdings wurde meines Wissens vor kurzem eine Holzbalkendecke aus dem 12. Jahrhundert in einem romanischen Wohnturm dendrochronologisch identifiziert, ich weiß nur nicht mehr, wo das war.

  • Zitat

    Nachtrag: nach neuestem Forschungsstand ist die Webergasse 8 nur noch das drittälteste Holzhaus in Deutschland. Allerdings steht das z. Z. älteste, dendrochronologisch auf 1262 datierte Gebäude ebenfalls in Esslingen, nämlich in der Heugasse 3.

    Meine Güte, wie schnell sich der Forschungsstand da verändert. Als ich mich vor fünfzehn oder zwanzig Jahren anfing für mittelalterliche Profanbauten zu interessieren, hieß es noch, der älteste bekannte, erhaltene Fachwerkbau Deutschlands stamme aus dem späten 14. Jahrhundert ... und nun sind wir schon fast Mitte des 13. Jahrhunderts angekommen. Ich möchte nicht wissen, was die Forschung noch über die zerstörten Fachwerkaltstädte Frankfurts, Kassels, Hildesheims, Braunschweigs oder Nürnbergs herausgefunden hätte!

  • Das hast nicht nur du gedacht, das war bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein sogar in der Wissenschaft die vorherrschende Meinung, erst die Dendrochronologie hat hier wahrlich revolutionäre Umbrüche gebracht.

    Es ist allerdings fraglich, ob Untersuchungen in Großstädten heute wesentlich ältere Bausubstanz zeigen würde, wäre der Krieg nicht gewesen. Dazu tragen verschiedene Tatsachen bei:

    - Zum einen muss man festhalten, dass im Durchschnitt in den Großstädten eine wesentlich größere Bautätigkeit stattgefunden hat als in den kleineren Städten, und damit natürlich viel mehr Abrisse älterer Bauten. Im Durchschnitt, wohlgemerkt, Ausnahmen von der Regel gab es immer (z. B. Regensburg und wohl auch Nürnberg). Dazu passt, dass 19 der 20 ältesten Fachwerkbauten Deutschlands in Kleinstädten stehen, einzige Ausnahme ist die Schellgasse 8 in Frankfurt-Sachsenhausen von 1292. Natürlich könnte man dagegen argumentieren, dass man in vielen Großstädten keine alten Bauten mehr findet, weil diese eben größtenteils zerstört worden sind. Immerhin steht meines Wissens eines der ältesten Fachwerkgebäude in einer Großstadt ausgerechnet in Erfurt, das ja noch glimpflich davongekommen ist.

    - Selbst Eichenholz als das wetterbeständigste Bauholz hält im trockenen Zustand etwa 800 Jahre, im dauerhaft nassen Zustand etwas über 1000 Jahre, im Wechsel aber nur 10 - 45 Jahre. Selbst wenn man eines Tages ein Haus des 12. Jahrhunderts finden würde, dürfte dieses nur noch rudimentär vorhanden sein, hätte man bei Reparaturen in den nachfolgenden Jahrhunderten logischerweise die Konstruktion durch fortschrittlichere Zimmerertechniken erneuert, was ein Auffinden solcher uralter Häuser noch schwerer machen dürfte.

    - Erst im 15. Jahrhundert setzt sich der Ständerbau auf durchgehenden Schwellen durch. Davor dominiert noch der Ständerbau mit Schwellriegeln, d. h. die Ständer stehen direkt auf dem Fundament und sind mit Schwellriegeln verbunden. Bei dieser Bauweise ziehen die Stämme leicht Feuchtigkeit aus dem Fundament, was ihre Lebensdauer erheblich verringert.

  • Zitat von "Philon"

    Ich möchte nicht wissen, was die Forschung noch über die zerstörten Fachwerkaltstädte Frankfurts, Kassels, Hildesheims, Braunschweigs oder Nürnbergs herausgefunden hätte!

    Ich würde noch Mainz und Ulm in die Liste mitaufnehmen. Nürnberg hat selbst heute noch neun Fachwerkhäuser, die dendrochronologisch in das 14. Jahrhundert datiert wurden - die beiden ältesten aus der 1. Hälfte des Jahrhundert sind Obere Schmiedsgasse 54/56 (1337 d) und Obere Krämersgasse 16 (1345 d).

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "RMA"

    Nachtrag: nach neuestem Forschungsstand ist die Webergasse 8 nur noch das drittälteste Holzhaus in Deutschland. Allerdings steht das z. Z. älteste, dendrochronologisch auf 1262 datierte Gebäude ebenfalls in Esslingen, nämlich in der Heugasse 3.

    Die Dendrochronologie deckt bisweilen Seltsames auf. Im fränkischen Bad Windsheim steht in der Erbsengasse 1 ein Haus, das im Kern auf 1337-1342 (d) datiert wurde, ein Umbau im Obergeschoss auf 1429 (d); in seinem Dachwerk befindet sich jedoch eine Stuhlsäule von 1213 (d), die einst zu einem Türgerüst gehörte und in Zweitverwendung eingebaut wurde.


    Das Kepler-Haus (um 1250) in Regensburg wird auch gerne als das älteste Holzhaus Deutschlands bezeichnet.

    http://www.regensburg.de/welterbe/das_w…s_keplers.shtml


    Kennst du eigentlich auch die ältesten Fachwerkgebäude des Elsass?


    Zitat

    Zum einen muss man festhalten, dass im Durchschnitt in den Großstädten eine wesentlich größere Bautätigkeit stattgefunden hat als in den kleineren Städten, und damit natürlich viel mehr Abrisse älterer Bauten. Im Durchschnitt, wohlgemerkt, Ausnahmen von der Regel gab es immer (z. B. Regensburg und wohl auch Nürnberg).

    Und die dörfliche Architektur ist deshalb meist jünger, da sie weniger hochwertig und stabil als die städtische errichtet wurde und größeren Belastungen (wie der Unterbringung der Tiere) ausgesetzt war und dementsprechend häufiger komplett ausgetauscht werden musste?

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Georg Friedrich"

    Die Dendrochronologie deckt bisweilen Seltsames auf. Im fränkischen Bad Windsheim steht in der Erbsengasse 1 ein Haus, das im Kern auf 1337-1342 (d) datiert wurde, ein Umbau im Obergeschoss auf 1429 (d); in seinem Dachwerk befindet sich jedoch eine Stuhlsäule von 1213 (d), die einst zu einem Türgerüst gehörte und in Zweitverwendung eingebaut wurde.

    Derlei Beispiele gibt es viele: in Göttingen steht ein Barock-Holzhaus, das nachweislich aus 300 (!) laufenden Metern zweitverwendeten Holzes aus der Zeit um 1300 neu errichtet wurde. Allerdings tue ich mich ebenso wie bei deinem Beispiel schwer, hier tatsächlich von Bauten des 13. Jahrhunderts zu sprechen.

    Zitat von "Georg Friedrich"

    Das Kepler-Haus (um 1250) in Regensburg wird auch gerne als das älteste Holzhaus Deutschlands bezeichnet.

    http://www.regensburg.de/welterbe/das_w…s_keplers.shtml

    Höchst interessant, ist das auch dendrochronologisch belegt? Und handelt es sich wirklich um eine Holzkonstruktion, oder nicht um ein frügotisches Steinhaus mit Holzbalkendecken? Leider werden bei Altersangaben zugunsten des Gewinns touristischer Aufmerksamkeit immer noch gerne Daten mal ein paar Jahrzehnte nach unten korrigiert, gerade wenn dies so auffällig ist wie hier (also etwa 10 Jahre vor dem ältesten mir bekannten dendrochronologischen Nachweis), bin ich mißtrauisch. ;)

    Zitat von "Georg Friedrich"

    Kennst du eigentlich auch die ältesten Fachwerkgebäude des Elsass?

    Leider gar nicht, ich suche schon länger nach Literatur darüber. Prinzipiell kann man aber *annehmen*, wenn man sich etwa Städte wie Colmar anguckt, und auch einmal die Waldbestände der Region, wo Fichte und Eiche als wichtige Bauhölzern wuchsen und wachsen, dass es hier eine vergleichbare Altersstaffelung im Fachwerkbau geben dürfte wie in Deutschland, d. h. Häuser aus dem 13. Jahrhundert sind wohl durchaus noch vorhanden, aber spärlich gesät.

    Zitat von "Georg Friedrich"

    Und die dörfliche Architektur ist deshalb meist jünger, da sie weniger hochwertig und stabil als die städtische errichtet wurde und größeren Belastungen (wie der Unterbringung der Tiere) ausgesetzt war und dementsprechend häufiger komplett ausgetauscht werden musste?

    Prinzipiell sicher ja, aber man muss bei dem Begriff der dörflichen Architektur vorsichtig sein, gibt es ja so viele bedeutende Städte des Mittelalters, die die große Krise der Städte im Spätmittelalter nie überwunden haben, eingeschlummert sind und heute teilweise mit um 10.000 Einwohnern daniederliegen. Gerade in solchen Städten dürfte m. E. die meiste alte Bausubstanz zu finden sein - natürlich unter der Voraussetzung, sowohl der 30jährige als auch der Zweite Weltkrieg haben hier nicht gewütet, und das Bewußtsein für die alten Bauten hat vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rechtzeitig eingesetzt. Vor allem die 50er und 60er Jahre sind ein wahres Tal der Tränen für den Fachwerkfreund, bedenkt man die Zahl der Abrisse höchst bedeutender und sich vermutlich später als sehr bedeutendsam herausgestellter Gebäude.

  • Zitat von "RMA"

    Höchst interessant, ist das auch dendrochronologisch belegt? Und handelt es sich wirklich um eine Holzkonstruktion, oder nicht um ein frügotisches Steinhaus mit Holzbalkendecken? Leider werden bei Altersangaben zugunsten des Gewinns touristischer Aufmerksamkeit immer noch gerne Daten mal ein paar Jahrzehnte nach unten korrigiert, gerade wenn dies so auffällig ist wie hier (also etwa 10 Jahre vor dem ältesten mir bekannten dendrochronologischen Nachweis), bin ich mißtrauisch.

    Ich zitiere meinen Dehio, Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz: "Keplerstraße 2, Wohnhaus Keplers (Vorübergehend 1626/27). - Frühgotisches Eckhaus, 1976/77 saniert. Frühes Beispiel für wissenschaftliche Restaurierung an einem bescheidenen bürgerlichen Kleinhaus mit weitestmöglicher Substanzerhaltung. Die Fassadenbemalung rekonstruiert die nachgewiesene und teilweise freigelegte Fassung des 13. Jh. mit Zacken- und Rautenbändern, stilisierten Lilien und einer linearen Eckquaderung. - Schmaler, fünfgeschossiger Turm aus Bruchsteinmauerwerk mit dreigeschossigem Anbau in Holzkonstruktion, dendrochronologisch 1250 dat. Oberhalb der Erdgeschoßfenster ist der Anbau in Ständerbohlenkonstruktion ausgeführt (Wände aus hochkant liegenden Bohlen zwischen genuteten Eckständern). Eines der ältesten, in Holzkonstruktion errichteten Häuser Deutschlands. Als Putzträger und zur Wärmeisolierung wurden von Anfang an eigens angefertigte rechteckige Ziegelplatten auf die Außenseite der Bohlen genagelt. Urspr. mit Mittelgangerschließung."

    Der Bau stellt also eine Verbindung eines turmartigen Giebeltrakts aus Bruchsteinmauerwerk mit einem anschließenden Pultdachhaus in Ständerbohlenkonstruktion dar, die offensichtlich tatsächlich dendrochronologisch auf 1250 datiert wurde. Möglicherweise gibt es sogar noch ältere Häuser dieses oder eines ähnlichen Typs in Deutschland, da ja nur von "einem der ältesten, in Holzkonstruktion errichteten Häuser Deutschlands" die Rede ist. Oder die Fachleute, die das Alter des Baus ermittelt haben, sind so sehr in der Regional- und Stadtgeschichte gefangen, dass sie sich gar nicht bewusst sind, dass hier ein phänomenales Alter vorliegen könnte.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Die abendlichen Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2009, vor allem am Rathausplatz herrschte unübersehbar dichtes Gedränge.


    Der Rathausplatz mit dem Altem Rathaus


    Marktplatz mit ev. Stadtkirche St. Dionysius


    Kath. Münster St. Paul, ehem. Dominikaner-Klosterkirche, eine ähnlich alte Klosterkirche der Dominikaner findet sich in Regensburg.


    Rathausplatz, Altes Rathaus


    Rathausplatz mit Neuem Rathaus


    weiter geht es durch den Trubel Richtung Hafenmarkt, rechts das Alte Rathaus


    Hafenmarkt, die älteste erhaltene Fachwerkhäuserzeile in D




  • Burg, Dicker Turm


    In der Fußgängerzone Küferstraße Richtung Wolfstor


    Küferstraße mit den Nr. 21 und 23


    Wolfstor, Innenseite


    Wolfstor, Außenseite mit staufischem Löwen und Basilisken


    Ottilienplatz 9


    Küferstraße

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (22. Dezember 2012 um 22:56)

  • Auf dem Weihnachtsmarkt war ich dieses Jahr auch wieder. Einfach eine wunderbar erhaltene Stadt, unser Esslingen, überall beschauliche Ecken und schöne Häuser. Ein Kleinod.

    In dubio pro reko