Potsdam - Neubauquartier IV am Alten Markt

  • Warum ist das für dich der beste Entwurf? Kein Bauschmuck und kein Bezug zum Schmuckgiebel und ein zusätzliches Geschoss, welches an den Dachaufbau in FFM neben der Paulskirche erinnert. Mich überzeugt dieser Entwurf überhaupt nicht.

  • Goldstein,die besten Entwürfe sind für mich klar 1.Atelier Schmelzer Weber und 2. die Architekten BSKP. Der Siegerentwurf ist für mich noch der "Beste " von den übrigen neun banalen Entwürfen.So meine ich das.

  • Beim Atelier Schmelzer Weber wirken die Pilaster leider unsäglich billig bei näherer Betrachtung. Hab vorhin die Visualisierung auf Facebook in höherer Auflösung gesehen. Wie mit der Laubsäge im Werkunterricht ausgeschnitten. Ob man damit klassischem Bauen einen Gefallen tut, sei mal dahingestellt (bei aller Liebe, aber ein Minimum an qualitativem Anspruch sollte man schon noch haben). Ich finde den Siegerentwurf dagegen ziemlich passabel.

  • Eigentlich finde ich die Fassaden gar nicht so schlecht, da hatte ich wesentlich schlechtere Entwürfe von der Pro Potsdam erwartet. Mir kommen die Gebäude nur unverhältnismäßig hoch vor. Die Häuser auf der anderen Seite der Friedrich-Ebert Straße haben nur drei Stockwerke. Das Gebäude neben der Bibliothek sieht aus wie der kleine Bruder von der Wilhelmgalerie, die gegenüber am Platz steht:

    https://www.ksv-network.de/project/wilhel…geschaeftshaus/

    Block IV verfällt ein wenig in die Mittelmäßigkeit. Sehr schade, wenn man bedenkt, welche guten Entwürfe es bei Block III gab.

    Auf der Seite der KSV Architekten gibt es noch diesen schönen Vergleich mit dem ehemaligen Gontardschen Bürgerpalais in Potsdam, der Markthalle in Vicenza von Palladio und ihrer eigenen Kreation.

    Nur ein ungebildeter Blinder kann die Parallelen nicht erkennen.

    Quelle: KSV Architekten, https://www.ksv-network.de/project/wilhelmgalerie-buero-und-geschaeftshaus/#

  • Könnte man die Bibliothek nicht auch abreißen ?

    Ja, das Gebäude wird ziemlich grotesk innerhalb der Blockrandbebauung aussehen. Abriss aber kaum möglich, gerade erst umgebaut und vermutlich viele Fördermittel drin. Von innen ist das Gebäude übrigens sehr hell und nutzerfreundlich, ein großer Fortschritt gegenüber dem Zustand vor der Sanierung.

  • 1. Die Bibliothek ist nach Sanierung 2012 fertiggestellt worden. Da wird sicher nichts abgerissen, zumal der Bausehr gut funktioniert und das Arbeiten in der SLB angenehm ist. Ist hätet die gesamte Südseite des Wilhelmplatzes als Kolonnade geplant. Si bleibt es bei einem inszenierten Fremdkörper.

    2. Die Sondernutzungen Kinderbibliothek etc. sind bis dato im Haushalt der Stadt nicht eingeplant. Die Pro Potsdam sollte sich schnell um Klarheit über einen Mietvertrag bemühen, damit sie keine Spezialimmobilie ohne Mieter baut.

    3. Die Fassaden werden alle nochmal durch die Denkmalpflegequalitätssicherung geschicht und daraus sicher plastischer und qualitätvoller herauskommen.

    4. In dieser Lage Sozialwohnungen und Studentenwohnheime zu errichten halte ich für teure Schaufensterpolitik. Schon heute sind in der barocken Altstadt > 40 % der Wohnungen in kommunalem oder genossenschaftlichen Besitz. Die Verkaufserlöse für die Parzellen fehlen dem Sanierungsträger in seiner Gesamtbilanz und werden zum Schluß zu einem erheblichen Verlust der Sanierungsmaßnahme führen, die die Stadt ausgleichen muss. Das ist ja schon heute absehbar und im Haushalt bzw. der mittelfristigen Finanzplanung gar nicht abgebildet.

  • Also den Entwurf für das Studentenwohnheim finde ich überraschend gut, ich freue mich geradezu. Ich hatte da ein wesentlich schlechteres Ergebnis erwartet.

    Enttäuscht bin ich hingegen nach wie von den Bauten der Pro Potsdam. Das ist langweiliger Einheitsbrei, keinen Deut besser oder anspruchsvoller als die dröge Wilhelmgalerie...

    3. Die Fassaden werden alle nochmal durch die Denkmalpflegequalitätssicherung geschicht und daraus sicher plastischer und qualitätvoller herauskommen.

    Wollen wir es hoffen! Bisher hat die Potsdamer Denkmalpflege wirklich Großartiges geleistet für die Neubauquartiere. Hier ist sie nun mehr gefordert denn je..

  • Auch die Pläne für das Studentenwohnheim wurden veröffentlicht.

    Quelle: WGA ZT GmbH https://www.maz-online.de/lokales/potsda…56PFVOKUKE.html

    Ich finde, es ist schon einmal gut zu wissen, dass für die Studentenwohnungen anscheinend keine großen gestalterischen Abstriche gemacht werden. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass aufgrund der hohen Baukosten für dieses Grundstück sehr an der Qualität der Fassade gespart wird. Ich bin sehr gespannt, wie die überarbeiteten Entwürfe werden. Aktuell finde ich die geplanten Gebäude auf den Visualisierungen sehr akzeptabel.

    Ich hatte bei Block IV große Sorgen, dass generell die gestalterische Qualität stark nachlassen würde gegenüber Block III. Ich finde, dass jedoch die Entwürfe teilweise noch klassischer als bei Block III geworden sind. Ich denke, der Teufel könnte nun im Detail liegen. Ich hoffe, dass weiterhin WDHV nicht an der Fassade angebracht werden darf, sondern die Außenwände gemauert werden.

  • Ein Modell des Quartier IV gibt es in der BiBo

    Die Südseite mit dem 8-Ecken-Haus, Fugenbau und dem Leitbau Palazzo Barbaran da Porto.

    Die Westseite mit dem 1. Preis Neo-Wilhelmgalerie

    ... und die Ostseite mit dem Studentenheim

    Bonus: der Ort für das zukünftige Studentenheim

  • Es gibt dann noch diese Infotafeln zu den Wettbewerbern

    Etwas interessant ist dieses Erinnerungsrelief zw. der Bibo und dem neuen Eckbau, was an einen Pilaster des Vorgängers erinnern soll. Dann hätte man aber auch gleich echte Pilaster ins neue Haus einbauen können.

    Man sieht das Relief hier links im Bild. Auch gut wie strategisch der Baum die kahle Wand der Bibo überdeckt. Hat man echt passend dort gepflanzt.

    Quelle: Vielmo Architekten 1. Preis

  • Wenn das Studentenwohnheim trotz des "Bruchs" zumindest mit der Nachbarbebauung in eine einheitliche Farbgebung übergeht, wie es von den Renderings suggeriert wird, könnte man tatsächlich mit ihm leben - und die Studenten denke ich auch besser mit ihm.

  • Noch ein Photo von Werner Taag mit Blick auf den Platz der Einheit ca. 1950er Jahre. Im Vordergrund steht noch ein verbliebenes Haus auf dem Quartier IV. Im Hintergrund ist noch die Fassade des Säulenhauses zu sehen.

    https://abload.de/img/potsdamplatzdereinhei7nepi.jpg

    Man kann es immer nicht fassen wieso grundlos intakte Häuser abgerissen wurden. Und das bei Wohnungsnot und Materialmangel.

  • Man kann es immer nicht fassen wieso grundlos intakte Häuser abgerissen wurden. Und das bei Wohnungsnot und Materialmangel.

    Kurprinz,es ist richtig das viele intakte Wohnaltbauten grundlos abgerissen wurden.Aber aus Sicht der DDR Stadtplanung war es kein grundloser Abriss. Genau der Materialmangel hat dazu geführt das viele diese noch vorhandenen Altbauten ökonomisch /materiell nicht gehalten werden konnten.Große Wonhblöcke in den Altstädten mit deutlich mehr und modernerem Wohnraum war für die DDR (Mangelwirtschaft) dann die bessere Alternative um die Wohnungsnot etwas zu lindern.

    Das kann man vielleicht auch mal aus dieser Perspektive sehen.

  • Und die DDR wollte ja Potsdam zu einer sozialistischen Bezirkshauptstadt umbauen. Da war das Stadtschloss im Weg. Die Breite Straße mit den alten Häusern wurde abgerissen und zur Magistrale umgebaut. Das Quartier zwischen Mitte und Heilig- Geist- Kirche (inkl. Rest der Kirche) wurde auch abgerissen und das Zentrum Süd aufgebaut, damals mit modernen Häusern und Fernwärme. Und auch heute sind diese Wohnungen wahrscheinlich begehrt.

    Konstantindegeer hatte ja auch mal ein Modell uns gezeigt, was die DDR mit Potsdam vorgehabt hat.