Potsdam - Neubauquartier IV am Alten Markt

  • Unter den guten Entwürfen ist es ein Spagat zwischen den besten Entwürfen und denen, die vielleicht besser im Ensemble mit denen des Block III harmonieren. eye:)

    So geht es mir auch...

    Bei Nr. 7 gefällt mir der obere deutlich am besten, er würde auch ganz gut zu den beiden rekonstruierten Achteckenhäusern westlich der F.E. Straße passen. Aber das andere Achteckenhaus im Block III wird ja glaube ich ne glatte Fassade... Dazu würde dann der untere oder mittlere Entwurf besser passen.

    Bei Nr. 8 finde ich den in der Mitte am besten, die anderen beiden sagen mir nicht so zu (wobei die Visualisierung unten natürlich auch deutlich schlechter ist als bei den anderen beiden.

    Bei Nr. 9 gefällt mir die obere und untere Version. Der in der Mitte geht gar nicht, diese Gauben sind sehr irritierend...

    Was meinen die Potsdamer, bringt es was ne Mail an diese Adresse von potsamermitte.de zu schicken, um für die besseren Entwürfe zu werben?

  • Bei Erika-Wolf-Str. 7 erscheint mir der obere Entwurf der einzige halbwegs akzeptable, da immerhin recht unaufgeregt.

    Bei Erika-Wolf-Str. 8 geht eigentlich nur der untere Entwurf. Der obere hat eine zu grobe, Plattenbau-artige Anmutung. Der mittlere verliert sich in asymetrischer Spielerei durch die versetzt konkaven Etagen und das unregelmäßige Spiel mit den Fenstern (rechteckig-geschwungen).

    Bei Erika-Wolf-Str. 9 kann ich mir eigentlich alle drei Entwürfe gut vorstellen. Der obere wirkt am altstädtischten, der mittlere hat eine leicht französische Note, der untere ist 50er-Jahre-Retro von der besseren Sorte.

  • Man sollte auch über das Schicksal der Bücherkiste ( Bibliothek )nachdenken, geht gar nicht.

    Man sollte nur an die Sichtachse zur Nikolaikirche denken. Das Canalegrandeensemble wird total gestört.

  • Man sollte auch über das Schicksal der Bücherkiste ( Bibliothek )nachdenken, geht gar nicht.

    Man sollte nur an die Sichtachse zur Nikolaikirche denken. Das Canalegrandeensemble wird total gestört.

    Der Kurfürst,natürlich passt diese riesige weiße Kiste städtbaulich dort nicht hin.Aber über das Schicksal der "Bücherkiste"denkt jetzt keiner mehr nach.Sie ist erst vor rund 10 Jahren komplett Entkernt und anschl.aufwendig Saniert worden.Ich habe dadurch ihren langfristigen,oder auch dauerhaften? Fortbestand im Stadtbild mittlerweile zähneknirschend akzeptiert.

  • Kurfürst hat natürlich recht, vor allem wenn man sich diese Bilder anschaut...

    Aber wie Herr Herrmann schreibt, ist da der Zug für die nächsten 40-50 Jahre abgefahren. Außerdem ist es ja nicht so, als gäbe es in dieser Zeit nicht noch genug Dinge, für die man sich einsetzten könnte, und die sich massiv positiv auf das Stadtbild in Potsdam auswirken würden: Abriss Staudenhof und Neubau von Block V, Abriss Rechenzentrum, Wiederaufbau des Alten Stalls + neue Künstlergebäude, Abriss des Mercure Hotels, Wiederherstellung des gesamten Stadtkanals, Aufstellung des Denkmals für Friedrich Wilhelm I. usw. usw. Die nächsten 20-30 Jahre dürfte es also so oder so nicht langweilig werden in Potsdam cheers:)

  • ^Aber eine, ind er man gut arbeiten kann. Funktionell ist die Bliothek sehr gut organsiert und deshalb beliebt.

    So unpassten das Gebäude im Stadtbild ist und ich den Probebau für´s Neue Palais zurück hätte, ich habe selten in einer so angenehmen und funktionalen Bibliothek gearbeitet.

  • Snork 22. April 2022 um 16:39

    Hat den Titel des Themas von „Potsdam - Neubauquartier IV am Altem Markt - Bibliotheksquartier“ zu „Potsdam - Neubauquartier IV am Alten Markt - Bibliotheksquartier“ geändert.
  • Hier der relevante Teil meiner Beurteilung der Entwürfe, die der ProPotsdam vorliegt und in den Auswahlprozess miteinfließen wird.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • preuss.UA Deinen Empfehlungen kann ich fast vollumfänglich folgen mit ein paar zusätzlichen Detailkritiken:

    Los 3 / Parzelle 1 (zur 1. Empfehlung): Nach dem Motto 'Wehret den Anfängen!' würde ich die Dachgauben grundsätzlich als schlecht beurteilen und deren Ablehnung empfehlen. Die andern Wettbewerbsteilnehmer kamen auch ohne Gauben aus. Also kann es nicht an der geforderten gesamten Nutzungsfläche liegen. Die beiden Schaufenster sollten ein bisschen verschmälert werden

    a) weil sie zu gross für die kleine Fassade sind

    b) weil dem Erdgeschoss ein bisschen mehr Mauerfläche gut tun würde.


    Los 3 / Parzelle 2 (zur 1. Empfehlung): Die Erdgeschossöffnungen sollten alle verschmälert werden. So könnte der mittige Bogen ein bisschen verkleinert werden, sodass er einen grösseren Abstand zum Gurtsims darüber erhält.

    Die Fensterverdachungen ein bisschen zurückhaltender gestalten.

    Die Dachgauben wirken mit dem kräftigen horizontalen Abschlussbalken sehr klobig > zurückhaltender gestalten, eventuell mit einem leichten, fein profilierten Stichbogenabschluiss.

    (Zur 2. Empfehlung): langweilig, wird in der Ausführung wohl sehr banal. Die Zusammenfassung der beiden Obergeschosse über alle Mauerpfeiler finde ich für einfache Fassaden immer problematisch; eine Kolossalordnung sollte reichere Fassaden vorbehalten bleiben.


    Los 3 / Parzellen 3, 4 (zur Empfehlung mit Einschränkungen):

    An diesem Entwurf sehe ich überhaupt nichts Verwendbares ausser dem Vorschlag eines Risalits > Ablehnung.


    Los 4 / Parzelle 1, 2 (zur Empfehlung): Die moderne Bossierung geht überhaupt nicht! Sie erzeugt nur Unruhe. Sie erweckt bei mir die Assoziation zu einer grob bossierten Gründerzeitfassade.


    Los 4 / Parzelle 3: Die 1. Empfehlung geht doch überhaupt nicht; ich sehe da nichts Verwendbares. Besser die 2. Empfehlung, aber mit einer Überarbeitung.

    ('Zur Ablehnung': Architekten, die immer wieder und überall solche grobschlächtigen Investorenentwürfe bringen, sollte man von künftigen Wettbewerben in Altstädten ausschliessen. Sie nehmen besseren Architekten nur die Plätze weg; sie bringen architektonisch überhaupt nichts!!! Von Norden bis Süd immer derselbe Schmarren!)


    Los 4 / Parzelle 4 (zur ersten Empfehlung mit Einschränkungen): Mit dieser senkrechten Wellung kann ich nichts anfangen; sie ist zu gesucht.