Eine eigene Galerie zum Potsdamer Telegrafenberg hatten wir noch nicht. Der 94 m hohe Telegrafenberg, seit 1832 auch "hinterer Brauhausberg" genannt, liegt südlich des 88 m hohen Brauhausberges, anscheinend als weitere Spitze, jedoch zu ein und derselben Endmoränenerhebung der letzten Eiszeit gehörend.
An der Spitze des Telegrafenbergs befinden sich die historischen sowie einige moderne Gebäude des "Wissenschaftsparks Albert Einstein", von denen ich die bemerkenswertesten vorstellen möchte.
Historischer Eingang, (hinein geht es, am Pförtner vorbei, jedoch ein Stückchen rechts davon):
Hier zeigt sich schon der schöne, horizontal betonte Backsteinstil der historischen Gebäude aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Beginnen wir gleich mit dem zentral im Parkgelände gelegenen Michelson-Haus , 1879 als Hauptsitz des Königlichen Astrophysikalischen Instituts Potsdam in Betrieb genommen. Im Keller dieses Hauses führte der amerikanische Physiker deutscher Herkunft Albert A. Michelson 1881 eine erste Ausführung des bedeutenden Michelson-Morley-Experiments durch. Vereinfacht dargestellt ging man bis zu dem Zeitpunkt davon aus, dass die Eigenbewegung der Erde um die Sonne (etwa 30 km/s) dazu führen müsste, dass sich Lichtstrahlen in Flugrichtung der Erde etwas langsamer fortbewegen müssten als entgegen der Flugrichtung. Mit dem von Michelson entwickelten Interferometer wäre es möglich gewesen, auch kleinste Unterschiede in der Geschwindigkeit des Lichtes zu erfassen. Das Ergebnis dieses Experiments war jedoch, dass das Licht sich in alle Richtungen gleich schnell ausbreitet und zurückkommt, was sich beispielsweise von der bewegungsabhängigen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls unterscheidet. Erst Albert Einstein gelang es Jahrzehnte später, diese Beobachtung theoretisch mit Hilfe seiner Speziellen Relativitätsstheorie widerspruchsfrei zu erklären.
In einem der drei Observatorien-Türme befindet sich heute noch ein Teleskop:
Rückseite: