Bremen - Altstadt - Steffensstadt

  • Man sieht auf dem Luftbild aber auch die Vernachlässigung dieses Stadtraums in den letzten 70 Jahren, hier gibt es - wie sonst nirgends innerhalb des Wallrings - noch echte Kriegsbrachen, die Bebauung hat(te) tlw. noch diesen provisorischen Nachkriegscharakter, ein- maximal zweigeschossig, im Wechsel mit Schotterparkplätzen (!) und ein paar maximal vernachlässigten Altbauten, auch sonst kann ich in der vorherigen Nachkriegsbebauung keine irgendwie geartete Qualität erkennen, außer, dass ein Abriss von heruntergekommenen 60er-Jahre-Bauten natürlich leichter sein wird als derjenige von Neubauten, so dass wir mit den nun geschaffenen Realitäten wohl wieder 50 Jahre werden leben müssen.

    Dann wird sich endgültig niemand mehr daran erinnern, was das hier - herrlich zu sehen auf Ihren schönen Fotos - mal war: Ein äußerst charmanter, überraschend wenig gründerzeitlich überformter Altstadtraum. Die gesamte Steffensstadt dürfte wohl nach den ganzen Fotos hier einen nicht unerheblichen Teil der vorgründerzeitlichen Bausubstanz der Altstadt aufgewiesen haben. Leider ist dies aber auch ein Indiz dafür, dass die Vernachlässigung des Viertels schon weit vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen hat, denn in Bremen wurde, wenn es lohnenswert schien, schon immer fröhlich Altbausubstanz abgerissen, wie die Großkomplexe Norddeutscher Lloyd, Baumwollbörse, Justizbereich, Börse in der Östlichen Altstadt zeigen.

    Bzgl. der Neubebauung am Abbentor habe ich die vage Hoffnung, dass dieser

    Entwurf von westphalarchitekten realisiert wird. Nicht viel besser, aber doch minimal klassischer gestaltet. Sicher bin ich mir aber auch nicht. Auf der Projektseite ist auch davon die Rede, dass ein öffentlicher Durchgang in die jetzt als Hinterhof "genutzte" alte Straße Schwanengatt geplant ist, so dass hier vielleicht wieder eine neue Verbindung in Richtung der Jacobistraße/des Sparkassenbereichs entstehen kann.

    Je länger ich mir den Entwurf anschaue, desto besser gefällt er mir (unter den gegenwärtig realistisch erscheinenden Möglichkeiten).

  • Lieber Heinzer,

    daß es sich bei der Steffensstadt um ein großflächiges, im wesentlichen nicht gründerzeitlich überformtes Stück historischer Stadt mit einem reichhaltigem Bestand an spätmittelalterlicher, renaissancezeitlicher, barocker und klassizistischer Bausubstanz handelte, war schon zur Jahrhundertwende ein Faktum, welches Aufmerksamkeit erregte. Nicht von ungefähr waren deshalb bei den in den Jahren zwischen 1902 und 1913 von der Großherzoglich Oldenburgischen Hofbuchdruckerei H.M. Hauschild ihren treuen Kunden überreichten Weihnachtsgaben - den legendären, mit heute unbezahlbaren Photographien der alten Stadt reichhaltig gespickten ‚Altbremen-Heften’ - die Straßen der Steffenstadt bevorzugte Motive !

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (29. November 2019 um 22:19)

  • Ich habe mich auch mal in der Steffenstadt umgesehen, einem Viertel, das kaum wahrgenommen und seit dem Krieg konzeptionell völlig vernachlässigt wird. Erstaunlich, macht es doch durchaus 1/3 der gesamten Altstadt aus und ist das größte Wohngebiet der Altstadt. Durch den Bau der Kaiserstrasse (heute Bgm.-Smit-Strasse) 1875 wurden die Ost-West-Achsen Obern- Hutfilzer- Faulenstrasse und Langenstr - Geeren gekappt. (Bewusst Hutfilzer nicht Hutfilter. Hüte haben keinen Filter) Damit begann wohl schon der Niedergang. Wenn man sich alte Fotos des Viertels ansieht (siehe `Das Stephaniviertel´ vom Kulturhaus Walle Brodelpott) muss man wohl konstatieren, dass hier viele Häuser schon in den 1900-20er Jahren in keinem guten Zustand mehr waren. Dem zu erwartenden Fahrzeugverkehr waren die engen Gassen sicher nicht gewachsen. So kam die Kriegszerstörung offenbar ganz Recht. Die Trennung von der Altstadt wurde dann durch den Ausbau der Bgm.-Smit-Strasse zur Hauptverkehrsachse in den 1960ern noch vertieft.

    Dennoch lassen sich einige Reste finden. Z.B. das Haus von Münchhausen Kaffee, Geeren 24.

    Münchhausen Kaffee 1950

    Münchhausen heute

    An der Unterseite des Türsturzes findet sich die Inschrift: Ausgebombt 1944 – Wiederausgebaut 1950
    Ein weiteres Kleinod findet man am Geeren 41 und zwar dieses:


    Rückseite

    interessant ist, wer hier residiert:

    Grotesk wird es, wenn man sich die Umgebung ansieht;

    Unterschrift: Architektur und Kapital

  • Interessant finde ich auch ein Haus am Stephanikirchhof. Nicht besonders spektakulär aber wenn man bedenkt, dass dies Haus eines der ersten ist, das hier nach dem Krieg gebaut wurde, finde ich bewundernswert, dass man sich hier in der schweren Zeit Design-Gedanken gemacht hat.


    Auf dem Rückweg kam ich noch an der Stephanikirche vorbei und bemerkte, dass man hier beim Wiederaufbau offenbar alles verwendet hat, was gerade greifbar war, was m.E. auch einen gewissen Charme hat. (obwohl Charme und Wiederaufbau nicht richtig zusammenpassen)


  • Neben dem "Neubau" am Stephanikirchof - dem Stephanikirchhof 7a - befindet sich das Büro des Planungsbüros Italiano - ein touristischer Anziehungspunkt des schlechten Geschmacks und der Vernichtung kulturellen Erbes.

  • Geeren Nr. 24 : Warum eine Quaderlisene in der Mitte der Fassade ?!

    Vielen Dank, BremerMann, für das Einstellen der Fotos, insbesondere für jene des Gebäudes Geeren Nr. 24 !


    Manche Leser werden sich über den seltsamen Versatz in der Mitte der Fassade gewundert und sich gefragt haben, was es damit für eine Bewandtnis haben mag. Nun, der Versatz und die diesen akzentuierende Quaderlisene waren ursprünglich die östliche Ecke des Hauses Geeren Nr. 26, zu dem auch noch die beiden Fensterachsen rechts von der Lisene gehörten. Der Gebäudeteil links von der Quaderlisene ist die eigentliche Nr. 24, die auf einem recht schmalen Grundstück steht. Die beiden östlichsten Achsen des Gebäudes Geeren Nr. 26 wurden zu einem bestimmten Zeitpunkt vor dem 1. Weltkrieg grundbuchmäßig abgetrennt und mit dem Neubau auf dem Grundstück der Nr. 24 baulich verbunden. In dieses seltsame ‚Konglomerat’ zog vor dem 2. Weltkrieg die Firma August Münchausen ein und blieb während Zerstörung und Wiederaufbau nicht nur dem Standort in der Waterside, sondern auch dem Gebäude treu. Eine Seltenheit im Quartier.

    Abbildung 01
    Aktuelles Foto des Münchhausen-Gebäudes von BremerMann.
    (siehe oben)

    Abbildung 02
    Aktuelles Luftbild der Gebäude Geeren Nr. 24 + 26 (rot eingekreist).

    Abbildung 03
    Lage der Gebäude Geeren Nr. 24 + 26 auf der Stadtkarte von 1938.

    Abbildung 04
    Vergrößerter Ausschnitt aus Abbildung 03, welcher die Position der beiden Gebäude im Mittelpunkt zwischen St. Stephani, der Sparkasse am Brill, dem Fernsprechamt Roland und der Weser, sowie in großer Nähe zum Kornhaus illustriert.

    Abbildung 05
    Auf diesem Foto der Jahrhundertwende ist die Grundstücksteilung der Nr. 26 bereits erfolgt. Man erkennt dies an der anderen Farbe der östlichsten beiden Fensterachsen, die der Farbe der benachbarten Nr. 24 entspricht.
    (Quelle: Stein, Rudolf: Bremer Barock und Rokoko. Bremen 1960: Verlag H.M: Hauschild, S.219.)


    Abbildung 06
    Zeichnung der Fassade mit dem rot hervorgehobenen, von der Nr. 26 grundbuchmäßig abgetrennten Teile.
    (Quelle: Stein, Rudolf: Bremer Barock und Rokoko. Bremen 1960: Verlag H.M: Hauschild,S.217.)


    Abbildung 07
    Beschreibung der Nr.26..
    (Quelle: Stein, Rudolf: Bremer Barock und Rokoko. Bremen 1960: Verlag H.M: Hauschild, S.216-222.)


    Abbildung 08
    Portalzone der Nr.26.
    (Quelle: Stein, Rudolf: Bremer Barock und Rokoko. Bremen 1960: Verlag H.M: Hauschild, S.218.)


    Abbildung 09
    Historische Ansichtskarte mit der Rückseite Nr. 26 in der rechten oberen Hälfte. Auch dort war ein Giebel vorhanden, allerdings mit einer Luke nebst Winde.


    Abbildung 10
    Entwicklung der Fassadenansicht von Nordwest. Auf dem zweiten Foto ist erkennbar, daß man den beiden abgetrennten Fassadenachsen später noch einen eigenen Giebel aufgesetzt hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (5. Dezember 2019 um 17:14)

  • Es mag jetzt 15, vielleicht schon 20 Jahre her sein, dass ich häufiger den Standort der Kaffeerösterei Münchhausen besucht habe. Mal, um frisch gerösteten Kaffee zu kaufen, mal, um mich mit dem über 90 Jahre alten Eigentümer über die Entwicklung des Stephaniviertels zu unterhalten. Er erzählte mir, dass er in den 1930er-Jahren seine Firma gegründet hatte und es damals über 300 Röstereien in DER KAFFEESTADT Bremen gab.Davon sind heute wohl nur noch maximal 10 übrig geblieben. Die größte war nicht, wie vielleicht viele denken, Jacobs, sondern Ronning-Kaffee, auch nach dem Krieg.
    Ronning warb da noch melodiös mit: "Ronning aus Bremen, müssen Sie nehmen, Ronning aus Bremen, frisch auf den Tisch"!
    Deutschlandweit! Das war auch immer indirekt eine Bremen-Werbung, die das Image unserer Stadt schärfte. Und heute gibt es noch Jacobs mit der größten Kaffeerösterei Europas in Bremen Hemelingen, Westhoff, Azul-Kaffee (gehört aber inzwischen zum bayrischen Dallmeier-Konzen), Lloyd-Kaffee und einige ganz kleinen Rösterein. Eduscho (Edu Schopf) wurde vor ca. 10 Jahren von der Schopffamilie an Tschibo verkauft. Die mischt jetzt mit Immobilien die Überseestadt auf.
    Herr Münchhausen beschrieb die bauliche Nachkriegssituation am Geeren mir gegenüber so:
    Hier stand noch alles, nur die Dächer waren durch die Bombardierungen zerstört. Ich wollte unser historisches Gebäude unbedingt erhalten und habe das offene Dach erst mal mit Holzlatten und Planen abgedichtet. Und dann lief so langsam der Röstbetrieb wieder an.
    Dass noch alles stand, wunderte mich, da ich doch auch die Fotos kannte: alles abgeräumt in der Steffenstadt. Kriegszerstörungen eben. Da blieb dann bei mir nach dem Gespräch mit diesem Augenzeugen der Eindruck, dass hier mit entsprechenden Bildern auch manipuliert wurde. Bei einem Vortrag der Geschichtswerkstatt Walle im Münchhausengebäude war zu sehen, dass das Haus links neben dem Münchhausensitz nach dem Krieg noch stand. Ein schmaler Bau, aber im oberen Bereich arg zerstört, teilweise zusammengefallen. Darunter aber stand noch alles. Mit der Münchhausen-Methode wäre auch dieses Gebäude erhalten geblieben. Bis heute: eine Kriegsbrache, wie auf den Pagentorn-Bildern ja zu sehen ist.

  • Rudimente des Hauses Geeren Nr. 22 ?

    Lieber findorffer,

    wenn man vor dem Hintergrund Ihrer Ausführungen noch einmal das aktuelle Foto von BremerMann betrachtet, dann fallen einem an der Ostwand der Nr. 24 nicht nur vier eigentümlichen Blendnischen (rot eingekreist), sondern auch ein Mauervorsprung auf, der eigentlich nicht zur Nr. 24 zu gehören scheint. Ein ebensolcher Vorsprung ist vor dem vorkragenden Rückbau der Nr.24 zu erkennen (beide in Rede stehende Strukturen sind mit blauen Pfeilen gekennzeichnet). Es steht zu vermuten, daß es sich bei diesen Elementen um Reste des giebelständigen Hauses Geeren Nr. 22 handelt.

  • Hier die Nr. 22:
    (ob die Hausnummer richtig ist, ist noch zu klären, denn Rudolf Stein führt unter der Nr. 22 ein mächtiges gotisches Giebelhaus an, welches bis in die Gründerzeit bestand hatte.)

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (5. Dezember 2019 um 17:16)

  • Wenn ich mir die Bürgermeiste-Smidt-Straße ansehe und die Gebäude betrachte, die unsere Architekturfachleute im Planungsamt (durchgewunken) und aus der Architektenschaft seit dem Kriegsende so "geschaffen" haben, fällt mir nur noch Nitzsche ein:

    Wenn Du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in Dich hinein.

    Das Ergebnis zu langen blickens heißt: Bürgermeister-Smidt-Straße!


  • Mit diesem stimmungsvollen Bild möchte ich allen Foristen und an Bremen Interessierten ein gesegnetes Christfest 2019 wünschen. Die historische Postkarte zeigt einen Teil der Weserfront der Steffensstadt - somit also der 'Waterside' - im Bereich der Straße 'Hinter der Mauer'. Einerseits befällt einen Wehmut beim Betrachten dieser verlorenen Schönheit. Andererseits ist es ein Ansporn, Alles dafür zu tun, daß wir das Verlorene wo nur irgend möglich zurückgewinnen !

  • Weihnachtlicher Spaziergang zum Bremer 'Steffl'

    Blick von Höhe Ansgarikirchhof (rechts der schwarze Sarg des 'Bremer Carrée's') in die Hutfilterstraße. Am Ende der Sichtachse erkennt man den hohen Südturm von St. Stephani.


    Blick über den Brill (rechts wird das Kupferdach des Altbaus der Sparkasse sichbar) auf den Turm.

    Blick vom Geeren (rechts einer der gläsernen Neubauten des Funkhauses von 'Radio Bremen') auf die Turmspitze.

    Blick durch die Großenstraße. Links im Hintergrund die Neubauten an der ehemaligen Wichelnburg.


    Der Obere Teil des Turmschafts und der Helm in ihrer Nachkriegsgestaltung.


    Westwerk.


    Totale von Westwerk, Mittelschiff und südlichem Querhaus. Erkennebar ist der Verzicht auf den Wiederaufbau des südlichen Seitenschiffs.


    Die Nachkriegsumsgestaltung des oberen Endes des Turmschaftes führte neben dem Wegfall der Dreiecksgiebel an den vier Seiten, auch zur Ersetzung der neugotischen Fialen durch die Symbole der vier Evangelisten.

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (25. Dezember 2019 um 17:49)

  • Johannes:


    Matthäus:

    Lukas:

    Markus:

    Nichts gegen die schönen Evangelistensymbole, aber die (zwar an der einen Seite stark lädierte) neugotische Gestaltung des oberen Turmbereichs wäre durchaus rettbar gewesen und sah nach dem Kriege so aus:


    Warum also, diese seltsame Umformung ?
    (Rein rhetorische Frage, die Antwort kennt man ja...)


    (Bis auf die zwei historischen Ansichten, alle Fotos von mir, aufgenommen am 25.12.2019.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Pagentorn (25. Dezember 2019 um 17:51)

  • Der Kriegsschaden am Turm von St. Stephani war zwar markant, aber die alte Statik hielt offensichtlich noch Jahre stand...

    (Bildquelle: Landesamt für Denkmalpflege Bremen)

  • Chronologische Collage zur Veranschaulichung der baulichen Veränderungen am Südturm von St- Stephani vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die fünf unteren Turmgeschosse scheinen die einzige Konstante zu sein.

  • In einem Beitrag für die Bahnhofsvorstadt (Bürgermeister-Smidt-Straße) schrieb ich:

    Die Architekten der Nachkriegszeit hatten alle Möglichkeiten, die Stadt schöner und attraktiver zu gestalten, als sie je vorher war. Ich glaube schreiben zu können: Das ist grandios gescheitert. Wohl noch nie war
    diese Straße so hässlich und unattraktiv wie heute. Woran liegt es, die Architekten hatten doch alle Werkzeuge in der Hand,noch nie gab es so viel Wissen über architektonische Formen und über Schönheit?

    Diese Einschätzung gilt auch für eine ganze Reihe anderer Straßen, u. a. für die Faulenstraße, deren "Neubebauung" ich unten wiedergebe.

    Dazu möchte ich noch auf zwei Aspekte eingehen:

    1. In der Faulenstraße standen ja ebenso wie in der Bürgermeister-Smidt-Straße vor allem Gebäude aus der Zeit des Historismus. Keine andere Architekturbewegung griff diese Stilrichtung so an wie die Vertreter der Moderne. Wenn wir nun unten sehen, was diese wiederum so geschaffen haben, muss man doch zusammenfassend sagen: Vorher war es wesentlich besser.
    2. Die heutigen Modernisten reklamieren bei jeder Gelegenheit Ihre Fachlichkeit im Architekturdiskurs gegenüber den sogenannten Laien. Nun, Architekten können Häuser bauen, das können viele nicht. Aber sie sind keine Experten in Sachen Ästhetik. Für die Ästhetik sind wir alle zuständig. Bei der Fülle der Bausünden sollte die Architektenschaft nicht so hochnäsig gegenüber dem bürgerschaftlichen Engagement, wie wir es inzwischen in vielen Städten beobachten können (Dresden, Potsdam, Frankfurt, Nürnberg usw.), daherkommen. Aber es geht ja dieser Berufsgruppe hauptsächlich um die Deutungshoheit über das Aussehen unserer Städte.

    Nachfolgend nun eine weitere Straße der Bausünden, über deren Einschätzung sich die Architektenschaft zurückhält.
    beginnend mit einem hier schon öfter abgebildeten Foto, vermutlich ca. 30er-Jahre:

    In Mitte steht das Bambergerhochhaus und ab rechts daneben fangen wir unsere "Reise" ins heutige Bremen an:

    Ich gehe von West nach Ost auf der Nordseite der Faulenstraße:

    Links ein Neubau, ca. 80/90er Jahre, der mal vom Arbeitsamt angemietet worden war, daneben das noch erhaltene Gebäude der Drogerie Zinke.

    So, der Speicher ist mal wieder voll, gleich geht es weiter.

    2 Mal editiert, zuletzt von findorffer (26. Dezember 2019 um 21:06)

  • Faulenstraße Teil 2, wir befinden uns noch auf der Nordseite und bewegen uns Richtung Brill:

    Gerade das ansehnliche Haus Ittmann, eins der wenigen noch erhaltenen Gebäude, ganz rechts, soll für einen Neubau abgerissen werden. Es scheint immer noch eine große Wut gegenüber den historischen und erhaltenen Bauten zu herrschen.

    Einmal editiert, zuletzt von findorffer (26. Dezember 2019 um 20:52)

  • Der Rest der Südseite, passte leider nicht mehr drauf. Wir bewegen uns jetz Richtung Brill in unserem Potpourri der Scheußlichkeiten - Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Der Neubau der HUK - sicher das einzig ernst zu nehmende Neubauprojekt hier in der Straße:

    Hier stand einst der Bau des Kaufhauses Leffers und dessen Kaufhausvorgänger. Nun gibt es hier ein Billighotel, was wiederum den Niedergang des Stephaniviertels andeutet. Wann kommen die ersten Sex-Shops?

    Zuletzt an der Brill-Südecke: das eigendlich sehr interessante expressionistische Backsteingebäude von "Wührmann am Brill". Leider von der Faulenstraße nicht so erkennbar. Aber ich glaube, es gibt unter der Rubrik "Bremen - Altstadt - Am Brill / Sparkassenquartier" ein aussagekräftiges Foto.

    So, das war´s erst mal!

    WER KANN NOCH HISTORISCHE FOTOS LIEFERN?

    Einmal editiert, zuletzt von findorffer (26. Dezember 2019 um 22:54)