Potsdam - Neubauquartier V - Staudenhof

  • In Neubrandenburg gibt es genau einen gleichen Fall wie in Potsdam beim Staudenhof. https://www.nordkurier.de/neubrandenburg…1647138102.html

    In NB müsste es eigentlich auch Proteste,Aufrufe und Unterschriftenaktionen von Umwelt,Klimaschützern und linkpolitischen Initiativen wie in Potsdam geben.

    Oder sind der Staudenhof und RZ in Potsdam ganz beondere Gebäude ,einzig nur durch deren Erhalt unser Klima gerettet werden kann?

  • Den linken Grünen spielt es noch in die Karten, dass die Grüne SVV-Fraktion kaum politische Erfolge verzeichen kann, vor allem die "Verkehrswende" ist schon im Planungsstadium steckengeblieben.

    Das ist ärgerlich... In Bonn war es aber ähnlich. Dort regierten die Grünen jahrelang als Juniorpartner der CDU, und die CDU blockierte alle Vorstöße zur Verkehrswende weitestgehend. Seit 2020 sind die Grünen nun stärkste Kraft, und greifen radikal durch. Gefühlt wollen sie alles nachholen, was sie in 10 Jahren nicht durchsetzen konnten, und kürzen Spuren, streichen manche Straßen ganz (Rheinufer), streichen Parkplätze, verteuern die Parkgebühren etc. etc. Bislang führt das weitestgehend zu einer lebenswerteren Stadt, auch wenn man natürlich noch die Langzeiteffekte beobachten muss. Ich hatte vor zwei Jahren auch mal von weitreichenden Plänen in Potsdam gehört, insbesondere für die 1. und 2. Barocke Stadterweiterung. Aber daraus scheint also nicht viel zu werden...?

    In Neubrandenburg gibt es genau einen gleichen Fall wie in Potsdam beim Staudenhof. https://www.nordkurier.de/neubrandenburg…1647138102.html

    In NB müsste es eigentlich auch Proteste,Aufrufe und Unterschriftenaktionen von Umwelt,Klimaschützern und linkpolitischen Initiativen wie in Potsdam geben.

    Oder sind der Staudenhof und RZ in Potsdam ganz beondere Gebäude ,einzig nur durch deren Erhalt unser Klima gerettet werden kann?

    Du kannst doch in Potsdam bleiben und musst nur die paar Meter über die Havel "springen". Dort dürfen billigste Betonkisten en masse gebaut werden (Speicherstadt, das ganze Gebiet um den Bahnhof), und keinen interessierts. Wie wäre es denn mit den tollen klimagerechten Holzbauten an dieser Stelle? Da könnte man gleich viel mehr bewegen, weil dort viel mehr gebaut wird... huh:)

  • Was die Grünen betrifft kann ich den beschriebenen Mechanismus nur bestätigen. So wird es auch in Berlin werden, wenn die Grünen die SPD überholen. In Potsdam aber ist die Partei durch die lange Beteiligung in der Kooperation personell völlig ausgezehrt.

  • Die Grünen werden ja jetzt eine Mitgliederversammlung noch einmal durchführen, auch wenn ich nicht weiß was dies bringen soll. Möchte man, dass die Grünen wieder mit einer Stimme nach außen auftreten (wäre verständlich). Es ist aber als Aussenstehender auch schwer zu beurteilen.

    Es wurde eigentlich alles im Vorfeld schon besprochen. Sogar ein "Experte" von ProPotsdam war bei den Grünen und hat erläutert warum der Abriss des Gebäudes notwenig ist. Wenn man immer und immer wieder alles in Frage stellt, dann braucht es auch keine SVV mehr.

    Inzwischen wird jeder Beschluss rund um die neue "alte" Mitte immer wieder neu aufgerollt. Egal ob es sich hier um das Rechenzentrum (Haus der Demokratie), die Fachhochschule, den Staudenhof bzw. den Stadtkanal handelt. Über die Garnisonkirche möchte ich hier garnicht reden.

  • Der linke Flügel der Grünen erhofft sich in dieser neuen MV eine Mehrheit zu erringen und die jetztige SVV-Fraktion mitteln impertaiven Mandates zur Änderung ihrer Politik zu bringen. Stimmten die Grünen mit den beiden Linksfraktionen und den Anderen kämen sie allerdings nur auf max. 27 Stimmen (von 56 Stadtverordneten plus Stimme des OB). Alelrings sind auch die zersplitterten Bürgermichen in der Regel nicht völlständig anwesend.

  • Die Ausgabe des Potsdamer Tagesspiegel hat sich am 13.01.2023 mit der Zukunft des Staudenhof in einem Artikel befasst.

    Die Gegner eines Abriss des Staudenhof wollen diesen erhalten, präsentieren eine Alternative und werfen ProPotsdam bei ihrem Gutachten Trickserei vor.

    Debatte um Potsdamer Staudenhof: Gegner des Abrisses präsentieren Alternative
    Initiative „Rettet den Staudenhof“ verlangt ein Moratorium für den DDR-Bau. Der Pro Potsdam werfen die Aktivisten Trickserei bei den Kosten vor.
    www.tagesspiegel.de
  • Das ist natürlich völliger Blödsinn: 6,5 Millionen Sanierungskosten wären ca. 800 Euro auf den Quadrameter Nutzfläche - das hätte schon vor zwanzig Jahren nicht gestimmt. Vielleicht hat die Initiative ein Problem mit Nullen oder das Projekt verwechselt.
    Die "Sanierungskosten" der Bibliothek lagen schon bei ca. 3.000 Euro/qm - und das war vor mehr als 10 Jahren. Heute lägen die Sanierungskosten sicher bei 4.000 bis 4.500 Euro pro qm, abhängig davon ob der Rohbau des Gebäudes überhaupt statisch für eine KfW-40-taugliche Fassade trägt. Das sind zwischen 30 und 36 Millionen Euro, weil nicht die Baukosten von 2017 oder früher relevant wären sondern die Baukosten in der Zukunft, hier vermutlich nicht vor 2025. Einen Neubau treffen die Baukosten selbstverständlich in gleichem Maße. Diese Zahlen ergeben sich auch beim Haus der Statistik am Berliner Alexanderplatz aus der gleichen Zeit bei der Kostenschätzung durch den Senat.
    Solche Spielchen hatten wir doch bei er FH auch: wenn alle Messen gesungen sind kommen solche Fantasiezahlen in den Raum. Das Rechenzentrum wollte Lutz Boede auch mal für 800 Euro/qm "sanieren". Man will einfach demokratisch gefasste Beschlüsse nicht akzeptieren und versucht sich seine Welt zurechtzutricksen. Die Stadteverordneten werden auf solche offensichtlichen Winkelzüge nicht reinfallen.

  • Meldung dpa

    09.11.1989

    "Am Grenzübergang Bornholmer Straße haben sich 10.000 Westberliner Demonstranten der Alternative Liste (AL) versammelt, um gegen den Mauerfall zu protestieren. Sie befürchten bei einem Abriss der Mauer und deren Beseitigung eine enorme Freisetzung des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid. Der Westberliner Senat hat jetzt dazu eine Dringlichkeitssitzung beantragt, welche am morgigen Tag stattfinden soll. Bis zur Klärung dieses Sachverhalts sind alle Einreisen aus der DDR untersagt."

    Das wäre aus heutiger Sicht die logische Konsequenz.

    Die AL wurde durch Vereinigung mit der DDR-Bürgerrechtspartei Bündnis 90 zu Bündnis 90 - die Grünen und war in der Folge sehr schnell zur Zusammenarbeit mit der SED-PDS-LINKE bereit, was widerum Reaktionen von Bürgerrechtlern hervorrief.

    Der Begriff "Alternative" wurde also auch schon lange vor der AfD von links verwendet.

    Alternative Liste (AL) / Alternative für Deutschland (AfD)

    Insofern ist die ganze Debatte um den Staudenhof eine Scheindebatte. Wozu dieser Aufwand? In den Wohnungen leben keine "Alteingesessenen" mehr, für die es ein Heimatverlust sein könnte. Die Qualität des Bauwerks entspricht nicht heutigen Ansprüchen und Vorschriften. Also bleibt alles an ideologischen Parteiargumenten hängen. Und so etwas war noch nie gut. Bündnis 90 müsste sich gerade um die Bedürfnisse nach menschlicher Architektur bemühen und nicht die SED-Stadtbildzerstörung auch noch unterstützen.

  • Die Staudenhoferhalter lassen nicht locker.Ich frage mich,sind diese Staudenhoferhalter insgesamt so Klima und Umweltbewusst ,oder nur bei bestimmten Gebäuden mit man gegen die neue Potsdamer Mitte und GK opponieren kann? ehem.FH, Staudenhof,RZ usw....

    Hier ein eigener Entwurf dieser DDR Gebäudeerhalter zum Staudenhof

    Debatte um Potsdamer Staudenhof: Gegner des Abrisses präsentieren Alternative
    Initiative „Rettet den Staudenhof“ verlangt ein Moratorium für den DDR-Bau. Der Pro Potsdam werfen die Aktivisten Trickserei bei den Kosten vor.
    www.tagesspiegel.de
  • Konstantindegeer hat im Jahr 2022 schon gesagt, dass es auch um den Staudenhof und dessen Abriss lange Diskussionen geben wird. Und leider muss ich sagen er hat auch in dem Punkt Recht. Ich habe eben die Befürchtung dass auch hier der Oberbürgermeister auf einmal sagt: wir finden schon einen Kompromiss und dann bleibt das Gebäude stehen.

    Wir haben das alles schon beim Rechenzentrum erlebt. Eigentlich war geplant, die Künstler ziehen aus, sobald das Kreativquartier fertig ist und das Rechenzentrum wird abgerissen. Auch dafür gab es in den vergangenen Jahren einige Beschlüsse in der SVV aber dann hat der Oberbürgermeister auf einmal gemeint er müsse zwischen Befürwortern und Kritikern einen Komprommis finden, statt für klare Verhältnisse zu sorgen und nun befinden wir uns in der Situation, dass der Oberbürgermeister das Haus erhalten und umbauen möchte und die Stiftung soll auf die nächsten Jahrzehnte auf das Grundstück verzichten.

  • Das ist das Schicksal von Opportunisten. Die Fahne muss immer mit dem Wind wehen.

    Ein sehr wichtiger Aspekt, der immer wieder gern vergessen wird: Polen wurde nicht nur von Nazideutschland (Rechts), sondern auch von der Sowjetunion (Links) angegriffen und aufgeteilt (Grundlage geheimes Zusatzprotokoll im Nichtangriffspakt vom 23.08.1939). Insofern sind beide Extreme auf das Schärfste zu bekämpfen. Wer es wirklich ernst meint, so wie die Linke es gern suggeriert, muss neben dem Kampf gegen Rechts auch den Kampf gegen Links - also sich selbst forcieren. Das ist aber verständlicherweise ein Tabu, da es andernfalls zur Selbstzerstörung führen würde. Aus genau diesem Grund wurde der Begriff Nazi ist als Skandalisierung etabliert. Die gleiche Skandalisierung muss dann aber auch für den Stalinisten geben. Und solche sind es, welche ideologisch alles für sich vereinnahmen, was ihren Zielen dient, gleichsam einer Maske, hinter der sich ihre eigentliche unsympathische Fratze verbirgt. Wenn man sich mit diesem Wissen die aktuellen Diskurse anschaut, wird schnell klar, wessen Geistes Kinder hier beim Staudenhof dabei sind.

  • "Goldstein", 1. leben wir nicht mehr 1939. Es sind mittlerweile 83 Jahre vergangen. 2. geht es hier doch um den Staudenhof, nicht den Sender Gleiwitz. :zwinkern:

  • Meine Hoffnung ist, dass mit der Neubebauung des Staudenhofes ja eine deutliche Masse an Sozialwohnungen entstehen sollen - das ist ursozialdemokratische Politik. Da passt es einfach nicht ins Konzept den Staudenhof stehen zu lassen, zumal die Sanierungskosten immens sind und dieser bzgl. seiner Höhenlage auf einem ganz anderen Niveau liegt. Das wird in den Überlegungen zu einer städtebaulichen Einordnung des Staudenhofes in den Bestand immer vergessen.

    Am 25.1.2023 entscheidet sich in der SVV, ob etwaige Rückholanträge der linksalternativen "Anderen" Erfolg haben. Die Ausschreibung zum Abruch ist schon raus und der Abbruch soll im Februar beauftragt werden.

  • Nachdem die Grüne Jugend sich bereits für den Erhalt des Staudenhof ausgesprochen haben, folgen nun die Potsdamer Jusos. Die Potsdamer Jusos forderten am Dienstag von ihrer Partei ein Moratiorium.

    Folgende Aussage: die Potsdamer Mitte soll kein Museum werden und was vergangen ist, soll auch in der Vergangenheit bleiben. In Potsdam ist der Wohnraum knapp und der Abriss des Staudhof wäre Verschwendung von Ressourcen (die Aussage kommt mir bekannt vor).

    Der Potsdamer Tagesspiegel (PNN) hatte am 17.01.2023 darüber berichtet. Den Artikel habe ich nicht verlinkt, der dieser ist nur für Abonnenten sichtbar. Wenn aber jemand einen Zugang zu facebook hat, dort haben die Potsdamer Jusos sich geäußert, warum sie von ihrer Partei und Fraktion einen Kurswechsel verlangen.