Potsdam - Neubauquartier V - Staudenhof

  • Ich habe meinen Frieden mit der Bibliothek gemacht, so wie ich ihn mit der Neuen "Alten Post", dem MarktCenter an (in?) der Havelbucht und der IHK an der Breiten Straße gemacht habe. Diese Gebäude sind alles keine Katastrophen (wie die diversen Hochhäuser und Plattenbauten in der Stadtmitte), aber sie werden uns wohl mindestens eine Generation lang erhalten bleiben. Und sie dienen wenigstens als abschreckende Beispiele - so wie es Konstantindegeer für die Bibliothek bereits gesagt hat.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) haben sich am 09.03.2021 mit einem möglichen Abriss des Staudenhof in einem Artikel befasst. Denn die Grünen haben sich festgelegt: Der Staudenhof in Potsdams Mitte wird abgerissen. Damit scheint sich eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung abzuzeichnen.

    https://www.pnn.de/potsdam/umstri…t/26989878.html

    Es wäre zu früh zum Jubeln denn die Grüne Jugend hatte sich auf den Erhalt des Gebäudes festgelegt, auch mit Blick auf Klimaschutzfragen. Unterstützung bekamen die Kritker übrigens auch vom Bund Deutscher Architekten (BDA). Diese kritisieren in einem offenen Brief: das Gebäude ist ein Unikat, dass es dringend vor den Abrisswünschen der Lobbyisten zu schützen gilt.

    Dafür das Phillip Jamme und Norbert Jahn als Chefs im Namen des Bund Deutscher Architekten (BDA) sprechen klingt es doch sehr nach Klassenkampf.

  • Die MAZ schreibt:"Streit um Staudenhof:Potsdams Linke fordern eine Bürgerbefragung"..... Bezahlschranke.:kopfschuetteln:

    Viel Zeit bleibt ja nicht mehr.Aber nichts unversucht lassen.Na dann,auf,auf ins letzte Gefecht vor der endgültigen Entscheidung der SVV im Mai. Noch schnell versuchen die Potsdamer mit ins Boot zu holen pro Staudenhof.Dieser verzweifelte Versuch dieser Nachfolgepartei der SED/PDS wird auch ins Leere laufen den maroden Abrissblock noch zu retten.Und das ist auch gut so für Potsdam.

  • Postdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich in der Ausgabe vom 04.05.2021 mit der Zukunft des Staudenhof in einem Gastbeitrag befasst. Und Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat mich mit diesen Gastbeitrag überrascht.

    https://www.pnn.de/potsdam/gastbe…t/27155800.html

    Ergänzung meines Beitrags: hier findet sich ein weiterer Gastbeitrag zur Zukunft des Staudenhof. Den Gastbeitrag hat verfasst, die Künstlerin Annette Paul.

    https://www.pnn.de/potsdam/gastbe…n/27169110.html

    "Worauf ich hinaus will: Es ist das eine, zu akzeptieren, dass eine Mehrheitsentscheidung nicht mit der eigenen Haltung übereinstimmt. Es ist was anderes, mit den Auswirkungen solcher Entscheidungen gemeinsam in einer Stadt weiter zu machen und lebendig mitzugestalten. Und noch etwas anderes ist es für jene, die nun mit Mehrheit entschieden haben, die anderen nicht aus dem Blick zu verlieren, denn trotz allem bauen wir ja an unserer gemeinsamen Stadt. Schauen wir uns also an als vielfältige Bewohner*innen unserer Stadt, nehmen wir uns ernst und hören wir uns zu. Ein paar kommende Entscheidungen für unseren Ort können wir dann künftig vielleicht klüger im Miteinander treffen."

    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 07.05.2021)

  • Habe gerade in Facebook gelesen, dass der Abriss heute in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden sei. Ist das richtig? Hat jemand Infos? Das wäre dann ja wenigstens eine gute Nachricht, nachdem die Hiobsbotschaft Pellerhaus hereinflatterte...

  • Na dann beantworte ich meine Frage einfach mal selbst:

    Nach der Debatte haben die Stadtverordneten für den Abriss des Staudenhofs am Alten Markt votiert. Dafür stimmten am Mittwoch CDU, Grüne, SPD, Bürgerbündnis, FDP und AfD, dagegen die Linke und die Fraktion Die Andere sowie die Einzelstadtverordneten Andreas Menzel (Freie Wähler) und Bettina Franke (Die Partei).

    Dafür votierten schließlich 30 Stadtverordnete, 17 waren dagegen. Zuvor scheiterte bereits ein Antrag der Linken, vor einer Abrissentscheidung noch einmal die Potsdamer zu befragen - mit ebenso 17 zu 30 Stimmen.

    Demnach soll der Abriss im März 2023 beginnen, Ende 2029 soll der Neubau stehen - und zwar auf Grundlage des Leitbautenkonzepts für die Potsdamer Mitte, das den Wiederaufbau rund um den 1945 zerstörten Alten Markt im historischen Grundriss vorsieht. Dieses viele Jahre umstrittene Langzeitprojekt würde mit dem Neubau anstelle des Staudenhofs vollendet. Allerdings gibt es laut der kommunalen Bauholding Pro Potsdam auch wirtschaftliche und soziale Gründe: So könne man für einen Neubau Fördergelder bekommen, um Sozialwohnungen langfristig zu sichern. In einem Neubau werde zudem deutlich mehr Wohnfläche zur Verfügung stehen und die Grundrisse könnten flexibler vergeben werden - bei einer Sanierung sei das nicht so einfach möglich, zudem müsse man ein zweites Treppenhaus für den Brandschutz einziehen. Die Fördermittel sorgen auch dafür, dass der geschätzt 39 Millionen Euro teure Abriss und Neubau unter dem Strich für die Pro Potsdam billiger wäre als eine Sanierung für 18 Millionen Euro. (HK)

    Quelle: Stadtverordnetenversammlung in Potsdam: Die wichtigsten Debatten und Beschlüsse - Potsdam - PNN (von heute)

  • Abriss im März 2023 beginnen, Ende 2029 soll der Neubau stehen

    Fast sieben Jahre zwischen Abriss und Fertigstellung des Neubaus. Nach heutigem Plan. Verzögerungen erfahrungsgemäß wahrscheinlich. Das ist schon stolz.

  • Fast sieben Jahre zwischen Abriss und Fertigstellung des Neubaus. Nach heutigem Plan. Verzögerungen erfahrungsgemäß wahrscheinlich. Das ist schon stolz.

    Das verstehe ich allerdings auch nicht... Vielleicht nimmt man sich so viel Zeit, weil hier alles ganz besonders perfekt rekonstruiert werden soll? :tongue::opa:

  • Hier noch ein Nachtrag zum Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, zum Abriss des Staudenhof. Nachdem die Stadtverordnetenversammlung in großer Mehrheit den Abriss des Staudenhof zugestimmt hat, gab es Proteste, von Naturschützern, dem Architektenbund und Meister Müller (die Linke), nicht zu verwechseln mit Meister Müller von "Mein neuer Alter" (RTL2), der ist mir wesentlich symphatischer und weiß auch von was er spricht, wenn es um Autos geht.

    https://www.pnn.de/potsdam/nach-b…s/27173788.html

    (Potsdamer Neuste Nachrichten, 09.05.2021)

    Nun ja Meister Müller (die Linke), will im September seinen Bundestagswahlkreis verteidigen, gegen Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (die Grünen) und da ist es wichtig das ihm die PNN, die ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt. Es wäre aber schöner gewesen, wenn dieser sich an demokratische Prozesse gehalten und das Gutachten von Pro Potsdam mal gelesen hätte.

    Nun ja nun bleibt Meister Müller (die Linke), nur noch der Kampf für den Erhalt des Rechenzentrum und dabei wird er immer wieder leise singen...."Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht".....

    Erneut am Abriss des Staudenhof hat sich Phillip Jamme, als Sprecher des Bund der Architekten und Friday for Future gemeldet.

  • Nein, Meister Lampe, Norbert Müller kann "seinen" Wahlkreis gar nicht "verteidigen", weil er ihn nie gewonnen hatte.

    Das Direktmandat erhielt Manja Schüle (SPD) mit 26 %, gefolgt von Saskia Ludweig mit knapp 25 %, der Sozialist Norbert müller machte mit 16,5 den dritten Platz und zog nur über die Landesliste der Linken in den Bundestag.

  • Norbert Müller kandidiert zwar erneut im Wahlkreis Potsdam direkt für die Sozialisten, hat aber angesichts der starken Konkurrenz von Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Saskia Ludwig keine Chance, direkt einzuziehen. Auf der zehnköpfigen Landesliste (das letzte Mal ergaben sich aus dem Wahlergebnis vier Mandate für die Linken) wurde Herr Müller nicht berücksichtigt.

    Insofern ist es sehr wahrscheinlich, daß dein Wunsch in Erfüllung geht.

  • Der Radikale Linke Norbert Müller hin oder her.Jedenfalls wurde auch der Beschluss der SVV zum Abriss des Staudenhofs erwartungsgemäß von linker Seite nicht hingenommen.Die FH lässt grüßen.Durch den Beschluss ist bei den Linken und Linken Initiativen jetzt Oel in deren Feuer geflossen.Jetzt erst recht wird mit aller Kraft weiter demonstrativ Stimmung für den Erhalt des Gammelblocks gemacht.Und beim RZ mit 100% Sicherheit dann ebenso.Bis zu seinem Abriss wird also noch viel unnötige Unruhe von diesen "Potsdamer Mitte Neu Denkern" ,"Stadtmitte für Alle" den "Die Anderen" und wie sie sich noch so benennen, ausgehen.Aber letzendlich sind diese linken Schreihäsle und Hitzköpfe durch ihre Jahrelangen verzichtbaren Auftritte in der Stadt von Leuten die für Potsdams Mitte weiter Denken , schon lange durchschaut.

  • @Hermann

    Sehen wir es positiv. Diese linken Spinner bündeln ihre Kräfte wenigstens weiterhin dort und sollen sich daran ruhig donquichottisieren. Das nimmt ihnen zumindest die Zeit sich wichtigeren Fragen unserer Gesellschaft zu widmen, zu denen sie ohnedies nichts Produktives beizutragen hätten. Ich denke, die können wir links liegen lassen :cool:.

  • Der Radikale Linke Norbert Müller hin oder her.Jedenfalls wurde auch der Beschluss der SVV zum Abriss des Staudenhofs erwartungsgemäß von linker Seite nicht hingenommen.Die FH lässt grüßen.Durch den Beschluss ist bei den Linken Initiativen jetzt Oel in deren Feuer geflossen.Jetzt erst recht wird mit aller Kraft weiter demonstrativ Stimmung für den Erhalt des Gammelblocks gemacht.Und beim RZ mit 100% Sicherheit dann ebenso.Bis zu seinem Abriss wird also noch viel unnötige Unruhe von diesen "Potsdamer Mitte Neu Denkern" ,"Stadtmitte für Alle" den "Die Anderen" und wie sie sich noch so benennen, ausgehen.Aber letzendlich sind diese linken Schreihäsle und Hitzköpfe durch ihre Jahrelangen verzichtbaren Auftritte in der Stadt von Leuten die für Potsdams Mitte weiter Denken , schon lange durchschaut.

    Herr Müller einmal außen vor gelassen, weil er für die potsdamer Kommunalpoltik keine Rolle spielt, aber die Sozialisten ahben sich schon mit den Beschlüssen zur Mitte immer arrangiert.

    Die "Anderen", die auch die genannten Initiativen personell stellen, haben noch nie Mehrheitsbeschlüsse akzeptiert - das widerspricht ja auch einer Linksaußengruppierung fundamental. Man versteht sich ja als klüger und weitblickender als die großen Mehrheit der normalen Menschen, eben als Avantgarde. An dieser Haltung hätte sich aber auch nichts geändert, wenn die Linken dem Abriß zugestimmt hätten. Ob bei den nächsten Kommunalwahlen Gruppierungen populär sind, die nie eine einzige Abstimmung gewonnenhaben und genau null umgesetzt haben bleibt abzuwarten.

  • Immerhin ist es doch schön, dass hier abgestimmt wurde.

    Vor-/Nachteile - Meinungsbildung - Beschluss.

    Vor gut 30 Jahren gab es das bei den Linken nicht.

    Als Gegengewicht zu diesem Mehrheitsbeschluss zur Beseitigung von DDR-Architektur sollte man sich nun auch an die Umgestaltung von Bausünden der Nachwendezeit machen. Dann wäre das Gesamtkonzept einer wiedergewonnenen Altstadt glaubhaft. Aber solange Bauten wie die IHK das Stadtbild massiv verschandeln (Farbe des heftig kritisierten ALEXA in Berlin, Schießschartenfenster, Klötzchen im Dachbereich, fehlende Fensterunterteilungen, sehr unruhige Blockfassade) bleibt noch viel zu tun.

    https://www.pnn.de/images/ihk-pot…/1-format43.jpg

  • Nein, Goldstein, Umgestaltungen solcher Fassaden wie die der IHK sind sicher in den nächsten Jahrzehnten völlig nachrangig.

    Ursächlich für die mangelnde Aufendhaltsqualität in der Breiten Straße ist nicht die Fassade der IHK sondern sind die 55.000 KfZ, die durch die Straße und den Lustgarten fahren. Die fortwährende Reduktion der Diskussion auf die Fassade, die in diesem Forum ja häufiger anzutreffenden ist, führt nicht weiter. es geht bei den Themen in der Regel um innerstädtische Orte, die nicht nur schön sondern auch lebendig sein sollten und sich in die Funktion der Innenstadt einfügen.

  • Das ist die Geschichte, mit der sich die Katze quasi selbst in den Schwanz beißt.

    Es gibt keine richtigen Ausweichmöglichkeiten über andere Streckenführungen und auch kaum Möglichkeiten des ÖPNV.

    In Berlin definieren sich einige "Kieze" an der Straßenmitte - auf einer Seite Gründerzeithäuser und auf der anderen Seite zum Teil (architektonisch) übel anzuschauende Nachkriegs-Lückenfüller-Bebauung.

    Allerdings hilft hier in Potsdam eine dauerhafte Reduzierung für diese trennende Straße auf Tempo 30 auch nicht wirklich.

    Die Verkehrsdichte kann man wahrscheinlich nur reduzieren, wenn bundesweit Bündnis90/die Grünen in die Verantwortung gebracht werden und diese dann mit massiven Verboten die Verkehrswende herbeiführen (Achtung, dieser Satz könnte Ironie enthalten).