Potsdam - Neubauquartier V - Staudenhof

  • Die Wohnungen im Staudenhof sind schon vor zwei Jahren nur noch an Flüchtlinge vermietet worden und die Altmieter sind schon ein spezielles Klientel, zwei, drei Rechtradikale mit Kampfhunden gibts da genauso wie Linksradikale. Ein Teil der Mieterschaft entsorgt den Müll über den Balkon. Die städische Gwoba, die das Haus verwaltet, macht drei Kreuze ind ein Kalender, wenn die Sache durch die SVV ist.

    Dann kommt die Entmietungsphase, die sich bis Ende 2022 ziehen wird. Ein Bodensatz an Mietern wird - unterstützt von unseren bekannten Freunden - sicher bis zu Gericht kämpfen, dshalb ist es wichtig, daß man rechtzeitig beginnt.

    Städtebaulich ist das Ding von allen Seiten ein Ärgernis: quer zum Stadtgrundriß ist der Block eine Barriere zwischen Altem Markt und dem Wilhelmplatz.

  • Deshalb kann man es als Außenstehender bzw. Nicht-Potsdamer auch nicht verstehen, warum es politische Kräfte in der Stadt gibt, die diesen potthässlichen an die russische Provinz erinnernden Plattenbau unbedingt erhalten wollen. Nur einen Steinwurf entfernt vom Brandenburgischen Landtag und vom Weltklasse-Museum Barberini. Das zeugt von einer kaum noch zu übertreffenden ideologischen Verbohrtheit und Irrationalität. Dass diese "Anderen" politisch nicht ganz dicht sind ist ja keine Neuigkeit, aber die lokalen SED-Nachfolger waren unter Herrn Scharfenberg auch schon mal deutlich vernünftiger. Am unbegreiflichsten ist aber die "Fifty-Fifty-Haltung der lokalen Grünen, die sich weltanschaulich von einer ehedem bürgerlichen Ausrichtung offenbar zunehmend ins links-sozialistische Lager bewegen. :kopfschuetteln:

  • Maecenas,klar,in aller erster Linie sind es Linke politische Kräfte der Stadt die an dem maroden Staudenhof festhalten.Solange noch der Staudenhof Block steht Opponieren diese linken Kräfte natürlich mit diesem Block gegen die Planungen der neuen Mitte.Mit dem RZ (auch gegen GK)ist es das gleiche.Eigentlich mit allen DDR Bauten die abgerissen wurden und noch werden.Es ist nur ein demonstratives dagegenhalten gegen die eigentlich architektonische Verbesserung im teilweisen traditionellen Stil der Potsdamer Mitte.Da sieht man,da kommt immer noch das alte Denken der Kommunisten zum tragen.Diese Leute treten so auf ,als glaubten sie, noch immer nach 30 Jahren Wende das Sagen in der Stadt zu haben,und wie sich die Stadt nur nach ihren Vorstellungen städtebaulich zu Entwickeln hat,(Nämlich alles so unberührt zu lassen wie es die DDR Planung hinterlassen hat).Ich glaube auch nicht ,das sich diesen linken Parteien und Wählergruppen nur im Interesse der "armen" Bewohner des Staudenhofes einsetzen.Der Geist der SED, ist in Potsdam mit der Wende nach über 30 Jahren leider noch immer nicht verweht.

  • Unter denen, die sich gegen den Abriß des Staudenhofes und des Rechenzentrums wehren sind recht wenige Altkommunisten über 50 Jahre. Im Schnitt sind die Aktivisten der "Anderen" und der "Linken" eher jünger und zwischen 25 und 40 - aktiv die DDR hat da kaum einer erlebt. Insofern gehen alle Vorwürfe hier versuchten SED-Kader die Politik zu kontrollieren, völlig fehl.

    Oberflächlich geht es um die Erzählung, daß nach 1990 die DDR mit Stumpf und Stil ausgerottet werden soll und - als Erstes - vor allem deren Bauten und sichtbare Symbole. Das ist natürlich Unsinn, da jedes Kind auch in 30 Jahren Potsdam die Bezirkshauptstadt der DDR auf den ersten Blick ansehen wird, denn weit über 90 Prozent des DDR-Bestandes, vor allem an Hochhäusern, bleibt bestehen. Es geht also im Kern nicht um eine Perpetuierung von DDR-Bauten, sondern - und das ist das Spezielle an den Potsdamer Diskussionen - um eine rein destruktive Haltung zu dem schon 1990 von der SVV beschlossenen Plan der Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriß. Dieser Beschluß ist im übrigen von einer SVV gefällt worden, die zu 100 % aus DDR-Bürgern bestand und erfuhr seitdem über zwanzig Mal eine Bestätigung, hier en detail.

    Dieser destruktive Ansatz macht die Politik - gottlob - so erfolglos. Sie richtet sich - rein ideologisch - gegen Eigentum und gegen marktwirtschaftliche Prinzipien. Im Kern geht es um eine staatspaternalistische Gesellschaft auf Kosten der "Reichen", also die klassische linksradikale Klaviatur, die wir auch von Teilen der Linken und der Grünen kennen. Daß dies gerade in bürgerlichen Städtchen wie Potsdam gut gedeiht, wissen wir ja auch aus der Geschichte - den meisten in der Stadt geht es schlicht so gut, daß solche Fantasien die Konsequenz sind. Nicht wenige dieser "Aktivisten" sind gut verdienende Beamte in der Landesregierung.

    Deshalb macht es keinen Sinn die Schlachten vor vorgestern zu schlagen sondern man muß positive Ziele setzen. Das Erreichte am Alten Markt überzeugt ja schon die große Mehrheit in Potsdam und wenn die Blöcke II (Achtecken, Einsiedler) und III hinzukommen wird die Zustimmung noch größer werden. Klar: Corona und die auch vorher schon existierende Krise des innerstädtischen Einzelhandels machen die Sache nicht leichter, aber gerade bei den nun notwendigen Innenstadtkonzepten ist Kreativität gefragt. Die Gegner dieses Wandels haben weder Konzepte noch Ideen, das ist der Grund, warum sie letztendlich nie Erfolg hatten und und keinen Erfolg haben werden.

  • Die Befürworter(Linke,Die Andere) des Staudenhofen lassen nicht locker.Denen liegt der Staudenhof und sooo viele andere DDR Gebäude wohl sehr am Herzen.

    Jetzt haben es anscheinend diese Leute geschafft den Bund Deutscher Architekten mit in ihr Boot zu holen,der sich in einem offenen Brief für den Erhalt des Abrissreifen Blocks stark macht.:kopfschuetteln:

    Oder befürworten nur die beiden Verfasser des Briefes vom BDA den Erhalt des Staudenhof Blocks??

    Bis zu seinem Abriss muss sich die Öffentlichkeit noch auf endlos weitere Erhaltungsforderungen von den mittlerweile immerselben Leutchen einstellen:blah:.sleep:)

  • Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Manuel Re,es wäre schön wenn ich einen Link überhaupt posten könnte.

    Wo ist das Problem? Siehe mein Post oben.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Die Meinungsäußerung des BDS wird nicht die letzte bleiben. Sollte die SVV im Mai den Abbruch beschließen wird soetwas monatlich passieren. Relevant für die Meninungsbildung in Potsdam ist das allerdings nicht, dazu ist die Diskussion für zu lange geführt worden. Es steht kaum zu vermuten, daß neue Aspekte in der Debatte auftauchen.

    Die Anderen werden des halb natürlich nicht aufgeben, sondern protestieren bis der letzte Steinhaufen weggefahren wurde und hernach weiter an der unwahren Legende stricken die bösen Wessis nähmen den armen Ossis die letzten Orte ihrer Identität weg. Naja, für 8 % der Wählerstimmen war es bei den letzten Kommunalwahlen gut.

    Der Staudenhof:

  • Hinzu kommt dass der "Bund deutscher Architekten", ausgehend von dessen Statements in den letzten Jahren, als ein Trüppchen von architektonischen Orthodoxen und Bauhaus-Fundamentalisten zu bezeichnen ist. Und mit 5000 Mitgliedern (laut Wikipedia) ist man wohl auch kaum ein repräsentatives Sprachorgan für die gesamte Zunft (von denen es in Deutschland ca. 112.000 gibt).

  • Der Facebook-Kommentar von Herrn Brands versucht wenigstens, die Diskussion wieder auf die Füße zu stellen.

    Ansonsten finde ich es irgendwie merkwürdig, dass sich der BDA ohne Quantifizierung mit der Unterschrift zweier Vorstandsmitglieder äußert. Ob der Brief tatsächlich vom (ganzen) Bund getragen wird, geht nicht aus dem Schreiben hervor.

  • Freunde, das ist ein LESERBRIEF von Mitgliedern des BDA-Vorstandes, keine päpstliche Enzyklika. Ich teile nicht, was die Herren da verzapft haben aber es ist ihr gutes Recht auch in der Öffentlichkeit Unsinn zu verbreiten. Einen Einfluß auf die Entscheidung der SVV hat dieser Leserbrief sicher nicht.


  • Konstantindegeer das Leserbrieflein hat halt so ein Geschmäckle, weil er ob des Briefkopfes zu suggerieren versucht, es sei eine kollektive Meinungsäußerung.

    Und natürlich gingen beim Fratzenbuch auch gleich alle Beißreflexe los.

    In der ganzen bisherigen Diskussion gefällt mir am besten der stets und ständig wiederkehrende Hinweis auf den Zustand der aktuellen Vollvermietung in diesem Kleinod der Architektur.

  • Ich denke das ganze Gewese um den Staudenhofblock das die Linken und Die Andere auch hier wieder erwartungsgemäß veranstalten, ist so wie mit dem Fachochschulgebäude.Wenn er erst einmal abgerissen ist kehrt auch da wieder Ruhe ein.Trauern die sogenannten alteingesessenen Potsdamer jetzt dem alten Gebäude der FH,oder dem"Haus des Reisens",..... wirklich nach??Ich glaube,Krokodielstränen weinen nur die Linke und Die Andere diesen Gebäuden nach.;(

  • Nein, die meisten älteren Mitbürger unterstützen die ntwicklung rund um den Alten Markt. Es geht den Anderen und Teilen der Linken (keineswegs allen) ja auch nicht um DDR-Architektur, wie vorgeschützt, sondern um die Verhinderung einer historisch geprägten Altstadt.

    Den meisten Potsdamern ist noch die Debatte um die Bibliothek im Kopf, bei den die Linken den Erhalt durchgsetzt haben - und wie sieht sie heute aus? Die SLB erwärmt weder die Herzen der Ostalgiker noch der Konservativen. Das würde ja beim Staudenhof oder dem Rz genauso sein - der Bau müsste bis auf den Rohbau runter. Nach der Erfahrung der Bibliothek sind viele zu vernünftigeren Ansichten zurückgekehrt.

  • Wobei ich die neue Bibliothek - als moderne Architektur - gar nicht schlecht finde. Sie hat halt mit dem Vorgänger aus DDR-Zeiten nichts zu tun. Ärgerlich ist daran vor allem, dass sie den Platz von möglichen Rekonstruktionen okkupiert, und dass sie am Platz der Einheit sehr stadtbildprägend ist. Am Schlaatz, in der Waldstadt oder in Drewitz (Neubauviertel in Potsdam) wäre sie wesentlich besser aufgehoben gewesen...

  • UrPotsdamer,ich kann Ihre Sicht zum Bildungsforum voll zustimmen.Aber wir müssen dieses Gebäude jetzt einfach tolerieren und so lassen wie es ist..Es wird auf Jahrzehnte im Potsdamer Stadtbild ein fester Bestandteil bleiben.Ja, es wird sogar integriert in das neue Stadtquartier.Ich versuche,auch wenn es mir oft schwer fällt Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann,die sich auch nicht ändern werden Bzw Hoffnungen die dann schlussendlich entgegengesetzt eintreten wie ich es so nicht gehofft habe.(Bsp. Ablehnung Reko Ulrichskirche)