Potsdam - Neubauquartier V - Staudenhof

  • Die letzten Bewohner im Potsdamer Staudenhof: Leben hinter vernagelten Fenstern
    Bereits im Mai sollen erste Abrissarbeiten am Staudenhof beginnen. Doch in dem DDR-Plattenbau in Potsdams Zentrum leben noch einige Menschen. Zu Besuch in…
    www.tagesspiegel.de

    Hier noch eine Verklärung der PNN des maroden Staudenhofblocks vor seinem Abriss.

    Ja, warum hat man wohl nur das Nötigste an dem Block gemacht? Weil der Staudenhof seit den Beschlüssen aus den frühen 90er Jahren zur Gestaltung der Potsdamer Mitte auf Dauer keinen Bestand mehr hat.Da muss man diesen Mieter mal fragen,ober er sein Haus komplett für Millionen € sanieren würde, wohlwissend das es in 10 oder 15 Jahren abgerissen wird.

  • Der Artikel ist echt unerträglich. Nicht wegen der Stimmung, die er verzweifelt zu machen versucht, sondern weil er so theatralisch und mit der Brechstange rüber kommt, und sich mehrmals selbst widerspricht bzw. sich verbessern muss.

    Menschen wohnen hinter vernagelten Fenstern...es ist eigentlich nur ein Flur.
    Potsdamer Rentner nennen dies ihr Heim...es ist nur ein Mann, der etwas über 10 Jahre hier wohnt und ein vorübergehendes Flüchtlingsheim.
    Andere Wohnungen, die ihm angeboten wurden waren Schrott, aber die Führung geht durch ein komplett marodes Gebäude, wo man lieber nicht die maroden Aufzüge benutzt, wenn man überleben will.
    Das Haus war eine Bereicherung und Auflockerung für Potsdam... :gehtsnoch:

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    Wie zu erwarten,es wird schon für den Staudenhof Mobil gemacht.Bis die Abrissbagger kommen wird es noch viele weitere öffentliche und medienwirksame Aktionen (siehe FH) um diesen Block geben.

  • https://m.facebook.com/PotsdamsMitte/…3ySp3uHLmGhT53v

    Wie zu erwarten,es wird schon für den Staudenhof Mobil gemacht.Bis die Abrissbagger kommen wird es noch viele weitere öffentliche und medienwirksame Aktionen (siehe FH) um diesen Block geben.

    Diese werden aber sicher den Abriss nicht verhindern und keiner kann sagen, er habe keine Möglichkeit gehabt seine Meinung zu äußern. Also ist doch alles gut.

  • Das muss man entspannt sehen - die Abrißanzeige ist schon bei der Bauafsicht und im Mai geht es los. Die Unversöhnlichkeit der Unterlegenen Linken schadet den Gruppen erheblich, es wäre schlechter Stil das zu kritisieren. Wie bei der FH wird der "Sterbende Schwan" in der XXL-Langfassung aufgeführt werden, mit viel Theaterblut, in der Hoffnung, dass die Stimmung bis zu den Kommunalwahlen im Juni 2024 hält.

  • Während der Rückbau des Staudenhof immer näher rückt, beginnen die ersten (politischen) Aktionen.

    Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtete in ihrer Ausgabe vom 19.04.2023 (Bezahlschranke) das sich 20 Potsdamer Stadtverordnete zusammengeschlossen haben um den Abriss des Staudenhof zu verhindern.

    Der Tagesspiegel vom 20.04.2023 berichtet in ihrer Ausgabe vom 20.04.2023 (Bezahlschranke) dass die Fraktionsspitzen von SPD und Grünen weiterhin für die Neubaupläne in der Mitte Potsdams sind. Währenddessen gibt es auch zwei Räumungsklagen von ProPotsdam am Amtsgericht.

  • https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landes…fs-9685247.html

    Der wievielte Antrag für Erhalt von den immerselben Leuten ist es eigentlich? Der 3.4........7........? :sleeping:

    Ich habe bewußt auf das Verlinken beider Artikel verzichtet, da beide Artikel hinter der Bezahlschranke liegen. Es folgt aber dem gleichen Schema wie bei der Fachhochschule (FH und Konstantindegeer hat ja vor Wochen schon darauf hingewiesen.

  • Das Bild des Staudenhofs wirkt wie Gefängniszellen.

    Es ist erstaunlich, wie man sich für so einen Haufen hellhörigen Betons noch so engagieren kann.

  • Dieses Vorschaubild... :schockiert: :lachen:
    Absolut absurd, sich dermaßen für einen potthässlichen, ranzigen, baufälligen Betonknast einzusetzen.
    Aber die Leute verlieren eh mehr und mehr Geduld mit immer denselben ideologisch volkommen abgehobenen Störenfrieden.
    Vielleicht ist es also nicht ganz schlecht, wenn sie sich weiterhin an solchen aussichtslosen Projekten abmühen und immer noch etwas verrückter erscheinen.

  • Ihr solltet nicht den damals in bester Absicht durchgeführten, progressiv-beseelten Stadtumbau so schlechtreden. Eine Stadt ist doch nun mal keine Puppenstube und sollte vornehmlich den Wohnerfordernissen der Menschen dienen! Das letzte Stück vom realsozialistische Antlitz im alten Zentrum der Bezirkshauptstadt verdient es allemal, dauerhaft erhalten zu werden. Wann wird das endlich in diesem reaktionären Forum verstanden?

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eine Detailbetrachtung des Doppelhauses Am Alten Markt 9/10 (rechts angeschnitten im Photo), im Original 1770 von Carl von Gontard.

    Ursprünglich waren es drei Häuser (Nr. 9-11) hinter einer Fassade zusammengefasst. Erwähnt werden sie in Mangers Baugeschichte von Potsdam:


    "Die dreye [Am Alten Markt 9/10/11] hinter der Stadtkirche [Nikolaikirche] neben einander hatten an der Straße sieben und neunzig und ein Drittel Fuß Länge, und bekamen bey sechs und dreyßig Fuß Tiefe auch drey Geschoß Höhe. Die Besitzer hießen Kähne, Schwechten und Wederholz."

    Quelle: Heinrich Ludewig Manger's Königl. Preuss. Ober-Hof-Baurath und Garteninspectors Baugeschichte von Potsdam : besonders unter der Regierung König Friedrichs des Zweiten. S. 350.https://archive.org/details/heinri…ge/350/mode/2up

    Photo ca. 1910. Links angeschnitten die Nr. 11, links-mittig die Nr. 10 (4 Achsen), rechts daneben die Nr. 9 (3 Achsen).

    "Das Doppelhaus Am Alten Markt 9/10 befand sich hinter der Nikolaikirche und gehörte zur Spätphase der friderizianischen Umgestaltung des Platzes, wo auch jene Häuser, die nicht direkt vom Schloss aus eingesehen werden konnten, erneuert wurden. Errichtet wurde das Haus 1770 zusammen mit dem Haus Alter Markt 11 [links angeschnitten, Kindermehlhaus] nach einem Entwurf von Carl von Gontard. Es ist davon auszugehen, dass die drei Häuser dreigeschossig waren und eine gemeinsame Fassade hatten. Der Achsrhythmus betrug 4:4:3. Mit dem Brand der Nikolaikirche 1795 wurde auch diese Platzseite zerstört. Daraufhin wurde die Fassade von Nr. 11 der des Eckhauses Nr. 12 [Eckhaus Leitbau] angeglichen, Nr. 9 und 10 hingegen teilweise in alter Form rekonstruiert. Es gibt jedoch Zweifel, da u.a. die etwas kurzen Entrelac-Friese über den Fenstern des 1. Obergeschosses für Gontard eher untypisch seien. Das Erdgeschoss ist um 1900 durch Ladeneinbauten verunklärt; 1908 werden diese bei Nr. 10 wieder entfernt. Das Doppelhaus erlitt 1945 Totalzerstörung. (Thomas Sander, 2014)"


    Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte. "FS 890: Potsdam, Am Alten Markt 10/9" last modified 2021-11-26. https://brandenburg.museum-digital.de/object/2713

  • Eine Detailbetrachtung der Häuser Am Alten Markt 7/6 (links im Photo, ca. 1940).

    Die Nr. 7 (viergeschossig, 1891 aufgestockt) ist im Original 1767 von Carl von Gontard. Die Nr. 6 (dreigeschossig) wurde etwas später 1772 hinzugefügt, möglicherweise ebenfalls Gontard oder im Stil davon.

    In dem älteren Photo ca. 1910 hat das viergeschossige Haus Nr. 7 noch kein großes Gesims. Dies wurde wohl danach zur Vereinheitlichung der Fassade der beiden Häuser hinzugefügt. Zudem wurde die geringe Fensterdekoration im vierten Geschoss entfernt.

    Zur Geschichte:

    "Dem einst hinter der Nikolaikirche gelegenen Haus Alter Markt 6/7 liegt keine einheitliche Planung zugrunde. Zunächst wurde 1767 für den Feldwebel Neumann das siebenachsige und dreigeschossige Haus Nr. 7 [links] nach Entwurf von Carl von Gontard errichtet. 1772 folgte das nur dreiachsige Haus Nr. 6 [rechts], bei dem fraglich ist, ob es vom gleichen Architekten stammt. Die Fassade von Nr. 7 ist in sich symmetrisch, besitzt eine von den Seiten abgesetzte Mittelachse mit einer Durchfahrt und einen gebänderten Sockel. Auffälligster Schmuck sind die unterhalb der geraden Fensterverdachungen im 1. Obergeschoss eingestellten Medaillons mit Büsten und Tuchgehängen. 1891 wird das Haus aufgestockt. 1907 lässt der Kolonialwarenhändler Max Lippstreu Schaufenster in das Erdgeschoss bauen. Haus Nr. 6 besitzt in der risalitartig vorgezogenen dritten Achse ebenfalls eine Durchfahrt. Die Übereinstimmung des Fassadendekors beider Häuser geht vermutlich auf den Brand von 1795 zurück. 1945 wurde das Haus zerstört. (Thomas Sander, 2014)"

    Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte. "FS 889: Potsdam, Am Alten Markt7/6" last modified 2021-11-26. https://brandenburg.museum-digital.de/object/2689

    In Mangers Baugeschichte (1789) findet man noch einen spärlichen Hinweis auf die Nr. 7 (und 6?) (S. 309/10):

    "...an der Stadtkirche ... desgleichen ein anderes [Haus] dem vorigen gegenüber, dem Feldwebel Neumann gehörig, von sieben und dreyßig Fuß Länge, und sechs und dreyßig Fuß Tiefe, gleicher Höhe (drey Stockwerk) erbauen, von welchen weiter nichts zu anzumerken ist."

    Im Gemälde von 1772 sieht man die Nr. 7 (links hälftig) und 6 (mit den dicken Lisenen) im Originalzustand vor dem Brand 1795. Irgendwie ist die Perspektive merkwürdig dargestellt, als ob der Platz daneben geschlossen war ohne Straße.