Potsdam - Neubauquartier V - Staudenhof

  • Gruesse!

    Ist es bei den Planungen ueberhaupt noch moeglich,

    andere Gebaeude zu rekonstruieren, die frueher mal woanders standen?

    Quartier V boete sich an fuer eine rekonstruktion des "Prediger und Schulhaus von St. Nikolai!"

    Wie kann man die Politik beeinflussen?

    Hier das ehemalige Schulhaus:

    prediger-undschulhaus94uzk.jpg

    prediger-undschulhaus1iugg.jpg

    prediger-undschulhaus9zu1l.jpg

    von potsdam-fan

    Am alten Markt 4 war die Adresse.

  • ^Nein, das schöne Predigerhaus (nach dem päpstl. Gerichtshof "La Consulta" in Rom) kann ohne einen Abbruch der gerade sanierten Wohnbauten der Wohnunsgbaugenossenschaft "Karl Markx" nicht wiederaufgebaut werden.

  • Es ging, glaube ich, eher darum, ob man das Predigerhaus vielleicht an anderer Stelle wiedererrichten könnte. Z.B. im Quartier V, das ja "schräg gegenüber" dem alten Standort eine komplett neue Fassadenfront in der damals nicht vorhandenen Straße Am Alten Markt besitzt. Aber ich halte das für wenig realistisch.

  • Ich muss mich wohl entschuldigen, da ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe.

    Verehrter Chris Hitarori hat recht, ich meinte eine Translokation und Wiederaufbau im kommenden Quartier V.

    Darum habe ich dies auch hier in diesen Faden reposted.

    Ist es realistisch das Prediger und Schulhaus im Quartier V, schräg gegenüber

    seiner alten Stelle als Reko zu bewerben?

  • Bohnenstange

    Nein ist es nicht. Zum einen ist eine Translozierung dieser Art vor dem Hintergrund einer annähernd authentischen Wiedrrannährung an das historische Stadtbild völlig widersinnig, zum anderen wird es der ProPotsdam schon schwer fallen die recht schlichte Fassade des Palazzo Giulio Capra mit der Maßgabe von X% Sozialwohnungen zu rekonstruieren, geschweige denn eine so aufwendige wie die des Predigerhauses.

    Tot ist das Predigerhaus damit aber noch nicht. Bei der nächsten Sanierung der Ostzeile des Alten Marktes in 20 -30 Jahren sehen die Vorzeichen evtl. wieder ganz anders aus und eine Reko könnte Thema sein.

    Aktuell ist ein Aktionismus mit Abriss der sanierten Ostzeile oder gar einer gänzlich abstrusen Translozierung völlig irrelevant und unseriös.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Ich halte auch nichts von einer Translozierung - neben den o.a. Gründen auch, weil damit eine Rekonstruktion am authentischen Ort unmöglich würde. Aus diesem Grund sehe ich auch die Verschiebung der Fassaden am Hoheweg (heute Friedrich-Ebert-Straße) skeptisch. Wer weiß denn, ob wir in 50 Jahren noch so breite Verkehrsachsen für Auto, Tram, Fahrrad und Fußgänger brauchen... Aber jetzt bleibt diese Straße so breit.

  • Es soll sich in diesem Beitrag nur um eine Randnotiz handeln, was an diesen Wochenende rund um den Staudenhof passiert ist.

    Staudenhof in Potsdam kurzzeitig besetzt: Demo gegen Reichtum in der Berliner Vorstadt
    Besetzer wollten den Abriss des Staudenhofs verhindern. Aktivisten des Klimacamps am Staudenhof demonstrierten am Sonntag in der Berliner Vorstadt.
    www.tagesspiegel.de

    (Quelle: Tagesspiegel / Potsdamer Neuste Nachrichten, 13.05.2023)

  • Diese DDR-Nostalgiker versuchen das Unabwendbare noch abzuwenden. Ich kann diese Leute nicht ernst nehmen; die Zeit arbeitet gegen sie.

    Alles wird gut! :smile:

    Wissen allein bringt nichts. Nur das angewandte Wissen verändert die Dinge.

  • Ich denke auch, dass der Staudenhof-Wohnblock selbst bei Hardcore-DDR-Fans kaum nostalgische Gefühle wecken wird. Zumal der eigentliche Staudenhof als einigermaßen attraktives Gartenbauensemble längst verschwunden ist. Es wird eher darum gehen, eine ordentliche Blockrandbebauung mit ggf. auch rekonstruierten Fassaden zu verhindern. Einigen geht es möglicherweise tatsächlich um den Erhalt preisgünstiger Wohnungen, auch wenn das angesichts des Bauzustands des Blocks sehr kurz gedacht ist.

  • ^ Hinzu kommt die holzschnittartige Argumentation der Gegner, aus Klimaschutzgründen dürfe man Wohnungen nicht abreissen. Sie wollten den Staudenhof mit einer Holzfassade sanieren (was auch gegen DDR-Nostalgie spricht).

    Der Abriß/Neubau auf größerem Grundriss schafft mehr Wohnfläche, rechnet sich aber trotzdem nur durch eine Förderung des Abrisses im Sanierungsgebiet. Zudem sollen Sozialwohnungen errichtet werden.

    Deshalb haben sich die Stadtverordneten für Abriß/Neubau entschieden.

  • Gibts irgendwo eine kohärente Darstellung zur Ökobilanz zu Erhalt des Staudenhofs vs. Abriss und Neubau?
    Diesem Theater muss doch mal mit Fakten begegnet werden.

    "Die" werden nicht ernst genug genommen, die haben ziemlich viele Mainstream-Bündnisse unter der Überschrift "graue Energie" und "sozial gerechte Stadt" in ihren Honigtopf gelockt. Das gibt ihnen einen medialen Vorteil, große Namen und Themen der Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit ziehen immer. Die (bisherigen) Nischenthemen "Stadtverschönerung" oder "Lebensqualität" kommen dagegen nicht wirklich an.

  • Wie so oft haben auch hier die Pro Potsdam und die Abrissgegner jeweils eigene Gutachten zu Kosten, Wirtschaftlichkeit und Umweltbilanz vorgelegt, die zum jeweils gewünschten Ergebnis kommen.

    Ganz gut zusammengefasst hier:

    Abriss oder Sanierung?: So argumentieren die Potsdamer Fraktionen in der Staudenhof-Debatte

    Abgesehen davon, dass die Abrissgegner die Sanierungskosten unrealistisch kleingerechnet haben, zählt für mich der politische Wille, also die demokratisch gefassten Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung.

  • Gibts irgendwo eine kohärente Darstellung zur Ökobilanz zu Erhalt des Staudenhofs vs. Abriss und Neubau?
    Diesem Theater muss doch mal mit Fakten begegnet werden.

    Um diese Debatte geht es eben nicht, denn diese Frage stellt sich nicht. Der Staudenhof ist nicht zu "erhalten" - das sagt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Denn - wie man es auch dreht und wendet - bei einer "Sanierung" werden mehr als 10 % einer Bauteilgruppe erneuert, was zu einer erneuten Baugenhmigungspflich und zu einer erneuten Genehmigung nach GEG führt.

    Das bedeutet, dass bei einer "Sanierung" die vollständge Hülle des Baus abgetragen und das Gebäude auf den Rohbauzustand zurückgeführt werden muss, da die jetzige Hülle schon aus Gewichtsgründen nicht ausreichend energetisch ertüchtigt werden kann. Ob das Rohbaugerüst hernach eine neue Fassade, die den Vorschriften des GEG entspricht, tragen kann steht dahin - in vielen Fällen konnte die Tragstruktur aus den 1970er-Jahren das nicht. Exemplarisch kann man das beim Haus der Statistik in Berlin beobachten: hier fallen "Sanierungkosten" von > 4.000 pro qm Nutzfläche an, das wäre beim Staudenhof ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag.

    Es geht also um den Vergleich Grundsanierung vs. Abriss/Neubau - der Bestand darf nicht so bleiben, wie er ist und auch nicht für ein paar hundert Euro "saniert" werden. Die Gutachten sind alle aus der Zeit vor Gültigkeit des GEG - das ist also Rechtsgeschichte und kein ersthafter Debattenbeitrag.

    Und da der Abriß im Sanierungsgebiet gefördert wird (der Staudenhof ist ein "städetbaulicher Mißstand" wie das Mercure und das Rechenzentrum) ist Abriß/Neubau, noch dazu mit einer deutlich größeren Nutzfläche, für die Stadt finanziell weitaus attraktiver.

  • Mit Erhalt war ja Erhalt nach Sanierung gemeint. Wenn sie sich eben auf die Klima-Diskussion versteifen, (wo wir alle hier wissen, dass das eine Nebelkerze ist) muss das doch mit Zahlen, Daten, Fakten ganz klar und für jeden verständlich auseinander genommen werden. Und damit auch enttarnt werden, als das was es ist: eine Ablenkungsdiskussion und eine weitere Bühne des Klassenkampfes, ohne den diese Gruppen sich nicht überlebensfähig fühlen.

  • Welche Argumentation zum Erhalt des Staudenhofblocks haben denn die überwiegend hochkaretigen Unterzeichner des Aufrufs,''Rettet den Staudenhof"? Wo ist denn deren Stimme und Initiative pro Staudenhofblock jetzt? Haben Prof.Schellhuber,Chr.Martin Vogtherr und andere dieser fleißigen Unterzeichner,am Wochenende vor Ort diese linken Initiativen auf diesem sogenannten Klimacamp aktiv unterstützt ? Das hätten sie ja eigentlich tun müssen,wenn sie tatsächlich vom Erhalt des Staudenhofblocks überzeugt sind. Ich frage mich,wie gewichtig sind am Ende solche Unterschriften von Promis überhaupt und wie ernst kann man diese nehmen? Werden solche Leute für die eigenen Interessen einzelner Initiativen nicht auch oft gern Instrumentaslisiert ?

  • Mit Erhalt war ja Erhalt nach Sanierung gemeint.

    Nochmal: das ist gesetzlich keine Option. Nach einer Sanierung wäre vom Staudenhof nichts mehr erhalten. Das ist bei der Bibliothek auch so gewesen und beim Minsk auch.

  • Welche Argumentation zum Erhalt des Staudenhofblocks haben denn die überwiegend hochkaretigen Unterzeichner des Aufrufs,''Rettet den Staudenhof"? Wo ist denn deren Stimme und Initiative pro Staudenhofblock jetzt? Haben Prof.Schellhuber,Chr.Martin Vogtherr und andere dieser fleißigen Unterzeichner,am Wochenende vor Ort diese linken Initiativen auf diesem sogenannten Klimacamp aktiv unterstützt ? Das hätten sie ja eigentlich tun müssen,wenn sie tatsächlich vom Erhalt des Staudenhofblocks überzeugt sind. Ich frage mich,wie gewichtig sind am Ende solche Unterschriften von Promis überhaupt und wie ernst kann man diese nehmen? Werden solche Leute für die eigenen Interessen einzelner Initiativen nicht auch oft gern Instrumentaslisiert ?

    Die Argument waren - um es höflich zu sagen - widersprüchlich. Während Vogtherr und andere für einen Erhalt der Ostmoderne plädierten favorisierten Schellnhuber und andere eine "Sanierung mit einer Holzfassade". Hauptsache, die kleinteilige Altstadt kann nicht fortgeführt werden.

  • Ich glaube, so einige der Unterzeichner haben absolut gar nichts gegen ein schönes Stadtzentrum. Die haben sich nur leider einfach vor den Karren spannen lassen, um sich in der Klimadebatte lokal und überregional positionieren zu können. Das wussten die Aktivisten ja auch, dass das Thema zieht, obwohl sie auf Ökologie letztlich schei*en.

    Das ist mir bei den Worten von u.a. Schellnhuber schon mehrfach aufgefallen, seit er nicht mehr an dem Potsdamer Klimafolgeninstitut ist, ist er eben auf Aufmerksamkeit für Beratungsaufträge, Vorträge usw. angewiesen.

    Nochmal: das ist gesetzlich keine Option. Nach einer Sanierung wäre vom Staudenhof nichts mehr erhalten. Das ist bei der Bibliothek auch so gewesen und beim Minsk auch.

    Schon klar, doch das interessiert die Aktivisten ja nicht. Und die nachplappernden Medien lassen das auch entsprechend wenig gelten. Darum braucht's eben Zahlen für solche eigentlich ausgeschlossenen Was-wäre-wenn-Szenarien.

  • Das ist mir bei den Worten von u.a. Schellnhuber schon mehrfach aufgefallen, seit er nicht mehr an dem Potsdamer Klimafolgeninstitut ist, ist er eben auf Aufmerksamkeit für Beratungsaufträge, Vorträge usw. angewiesen.

    Schellnhuber ist in Potsdam im Bauausschuß mit massiver Ahnungslosigkeit im Holzbau aufgefallen. Das ist ausschließlich wokes Mainstreamgequassel - als Schellnhuber nach den Emissionen durch Harvester, Transport von Skandinavien oder Lettland mittels Lkw und Schweröl-Ostseefähre gefragt wurde kam er total ins Schwimmen.