Tatsächlich hat die Einkommenssteuer durch den progressiven Anstieg natürlich eine sozial ausgleichende Komponente.
Das hatte sie auch im Kaiserreich, allerdings auf einem ungemein niedrigeren Niveau, eben von 0,6% bis 4%.
Der Eingangssteuersatz liegt heute in der BRD bei 14%, der Spitzensteuersatz liegt bei 42% und zwar ab einem jährlichen Einkommen von 57.919 EUR.
Der Höchststeuersatz im Kaiserreich griff erst bei einem jährlichen Einkommen von 100.000 Mark. Die Kaufkraft von 100.000 Mark im Jahre 1913 war um ein vielfaches höher als es 57.919 EUR heute sind.
Wer damals 100.000 Mark im Jahr verdiente war ein wohlhabender Mensch, bei 57.919 EUR kann man das heute gewiss nicht behaupten.
Immer wenn staatliche Aufgaben teuer zu werden drohten (Aufrüstung-Krieg), wurden dann ja auch die Steuern kräftig erhöht und neue "erfunden".
Gut, dann schauen wir uns die Entwicklung des Steuersatzes zur Umsatzsteuer an, die tatsächlich während des Ersten Weltkrieges eingeführt wurde:
In Deutschland führte der gewaltige Finanzbedarf im Ersten Weltkrieg 1916 zu einer reichseinheitlichen Stempelsteuer auf Warenlieferungen und 1918 zu einer Allphasen-Bruttoumsatzsteuer ...
Der ursprüngliche Steuersatz von 0,5 % stieg in Deutschland und später in der Bundesrepublik nach wiederholten Änderungen 1935 auf 2,0 %, 1946 auf 3,0 % und 1951 auf 4,0 % an.
In Deutschland beträgt der Umsatzsteuersatz gem. § 12 Umsatzsteuergesetz 19 Prozent. Auf bestimmte Lieferungen und sonstige Leistungen ermäßigt sich dieser Satz auf 7 Prozent.
Auch hier haben wir krasses Missverhältnis der Steuersätze klar zu Ungunsten der BRD im Vergleich zu den Sätzen im Kaiserreich.
Die Steigerung von 0,5% auf 19% entspricht in Prozenten ausgedrückt einer Steigerung von sage und schreibe 3800%
Bevor hier so weiter zwischen den im Kaiserreich und heute erhobenen Steuer dilettierend weiter diskutiert wird, empfehle ich
is scho recht.