• Reuden (Calau) ist heute ein Ortsteil von Saßleben und gehört damit zu Calau und zum südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald Lausitz. Mit der Markgrafschaft Niederlausitz kam Reuden erst nach dem Wiener Kongress (1815) von Sachsen zu Preußen und damit zur Provinz Brandenburg und zum Landkreis Calau.

    Ein Herr von Brocke, der selbst in Dresden wohnte, hatte das Rittergut Reuden 1690 gegen ein anderes Gut eingetauscht. Er ließ in den 1720er Jahren eine für die Niederlausitz ganz einmalige Gutskapelle errichten. Sie ist von sächsischen Bauten inspiriert und wurde auch von Bauhandwerkern aus Sachsen errichtet. 1729 wurde die Kapelle eingeweiht. In der Zeit der DDR wurde nichts für deren Unterhalt getan. So zerfiel die Kapelle mehr und mehr und verkam fast bis zur Ruine.

    In den Jahren 1997 bis 2003 wurde die einstige Gutskapelle renoviert bzw. gerettet. Allerdings dient sie nun nicht mehr dem Gottesdienst sondern wird für kulturelle Zwecke, wie Ausstellungen (z. B. von Bildern/Gemälden), Lesungen, Konzerten etc. genutzt. Wenn man sich die Bilder vor der Renovierung zu Gemüte führt, so kann man wohl sagen, dass es Rettung in letzter Minute oder zumindest fünf Minuten vor Zwölf war.

    Zur Besseren Vorstellung empfehle ich den folgenden Link anzusehen:

    Werdegang der Gutskapelle Reuden (Calau)


    Am Tag des offenen Denkmals, am 08.09.2019, besichtigten wir am späten Nachmittag die Gutskapelle Reuden. Ein markantes Bauwerk:



    Der Eingang:



    Die Rückseite der Gutskapelle mit der Chorapsis:


    Im Innenraum sind umlaufend Emporen angebracht:


    Der Kanzelkorb der einstigen Kanzel. Da die Kirche säkularisiert ist, hat man die Inschrift am Kanzelkorb wohl überstrichen. Die Schrift schimmert allerdings noch etwas durch:


    Der sehr elegante barocke Kanzelaltar:


    Eine gusseiserne Platte in der früheren Patronatsloge:


    Hier das "Schloss" Reuden, welches sich etwa 200 m von der Gutskapelle entfernt befindet. Wir haben die Aufnahme durch ein verschlosse-nes Gittertor gemacht. Am Tor war zwar ein Firmenschild angebracht, doch machte alles den Eindruck, wiewohl es ja Sonntag war, als sei das ganze Anwesen schon längere Zeit verlassen.

    Hier das Schloss etwas näher hergeholt:

  • Soweit die Gutsgebäude bzw. Gutsscheunen noch in Fachwerkbauweise errichtet wurden, dürften diese noch aus dem 18. Jh. stammen:


    Die links aus Backstein erstellten Bauten dürften im 19. Jh. erbaut worden sein.