Hamburg - Hafen-City

  • Die HafenCity finde ich persönlich aber durchaus hinsichtlich der Stadträume angenehm und bzgl. der Architektur sehr abwechslungsreich. Auch dominiert zum Glück wie bei anderen modernen Quartieren nicht allein Beton und Glas und hässlicher heller Putz, sondern es gibt viele warme Materialien wie Klinker/Backstein, Holz, Stein und verschiedene angenehme Farbtöne.

    So unterschiedlich wird Architektur wahrgenommen...ich empfinde sie in der HafenCity nicht wirklich als abwechslungsreich...Kasten, Kästchen, Ecken und Kanten wohin man auch blickt.

    Auch finde ich die Farbtöne vieler Gebäude alles andere als angenehm, deren Farbgebungen - abgesehen der Klinker-/Backstein-Fassaden - vom grauen Himmel inspiriert zu sein scheinen, sogar vor schwarz wird stellenweise nicht zurückgeschreckt (nach grau wohl die "modernste Farbe")
    Am Ende ist mir auch ein hässlich heller Putz dann doch noch lieber als eine hässlich dunkle Farbgestaltung.

    Ich frage mich, wie das erst alles wirkt, wenn es ein paar Jahre auf den Buckel hat.

  • Die Sprengung des Alten Wilhelminischen Kaispeichers A war eine Todsünde.


    Allerdings hat es die moderne Architektur ausnahmsweise einmal vollbracht, mit der Elphie (der nun glasbekrönte Nachfolge-Kaispecher A aus den 60ern) einen schönen, eindrucksvollen und imposanten Nachfolger zu schaffen:


    Von --Nightflyer (Diskussion) 12:27, 30 August 2016 (UTC) - Eigenes Werk, CC-BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50979737
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (11. Januar 2017 um 23:51)

  • Die Reaktionen der Medien auf den viel gepriesenen Konzertsaal fällt nach dem Eröffnungskonzert sehr unterschiedlich aus.
    Während z.B. Spiegel Online das Haus seinen Lesern immer noch als eine der besten Philharmonien der Welt verkauft ("Himmlische Arien von hoch droben") , so liest man auf Welt Online deutliche Kritik an der Akustik im Saal ( " Liebe Hamburger, Weltklasse geht leider anders).

    http://www.spiegel.de/kultur/musik/e…-a-1129611.html


    https://www.welt.de/kultur/article…der-anders.html

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Neben Manuel Brug auf welt.de äussert sich auch Eleonore Büning von der FAZ recht zurückhaltend über die akustischen Qualitäten der Elbphilharmonie:

    (...) "Dieser Saal, so wunderschön er auch auf den ersten Sinn wirkt, mit seinen steil stufenförmig angeordneten Weinberghängen und den zehntausend verschiedenen, pittoresk multistrukturierten Wandpaneelen – den zweiten Sinn enttäuscht er. Dieser Saal klingt gnadenlos überakustisch. Dass Yasuhisa Toyota, der das Hördesign schon so vieler guter Konzertsäle entwarf, eine Schwäche hat für leichte Überakustik: klar, hell, durchsichtig, ist bekannt. Aber so eine brutal durchkalkulierte Studioakustik ist ihm noch nie unterlaufen. Und ein Studio ist kein Konzertsaal." (...)

    http://www.faz.net/aktuell/feuill…e-14631086.html

    Die Gestaltung des Saals wird allgemein wohlwollend besprochen. Mir gefällt er dagegen immer weniger. Irgendwo zwischen Termitenbau und verlassenem Wespennest. Eine morbide Kulisse für einen expressionistischen Stummfilm der 20er Jahre.

  • Aber so eine brutal durchkalkulierte Studioakustik ist ihm noch nie unterlaufen. Und ein Studio ist kein Konzertsaal

    Ist eben die Frage ob das so gewollt ist, angesichts digitaler Hörästhetik die uns seit über 35 Jahren immer mehr prägt und unser Hörempfinden nach und nach verändert (durch den MP3-Sound wurde das ganze nochmals drastisch intensiviert) nicht ganz unwahrscheinlich, da macht man sich nun langsam eben daran, daß es im Konzertsaal endlich wie auf CD bzw. MP3 klingt.
    Wenn jedoch dem Herrn Toyota etwas deutlich anderes als das Resultat vorgeschwebt hat, so ist das angesichts des vielen Geldes und des Prestigewertes umso enttäuschender.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (12. Januar 2017 um 21:52)

  • Also, auf mich wirken diese Gipsverkleidungen mit den unzähligen Löchern im Inneren irgendwie billig.

    Die Außenansicht ist für ein modernes Gebäude recht gefällig, wobei man berücksichtigen muss, daß der Backsteinsockel durch den Kaispeicher schon vorher da war. Erst dieser Backsteinunterbau macht das Haus norddeutsch authentisch. Ohne diesen Bestand hätten internationale Architekten vermutlich das ganze Gebäude aus Glas geplant ( sie planen ja selten etwas Anderes), hätten vermutlich auch eine andere Nutzung durchgesetzt, und dann wäre es ein austauschbares Machwerk der Globalisierung geworden.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Neben Manuel Brug auf welt.de äussert sich auch Eleonore Büning von der FAZ recht zurückhaltend über die akustischen Qualitäten der Elbphilharmonie:

    (...) "Dieser Saal, so wunderschön er auch auf den ersten Sinn wirkt, mit seinen steil stufenförmig angeordneten Weinberghängen und den zehntausend verschiedenen, pittoresk multistrukturierten Wandpaneelen – den zweiten Sinn enttäuscht er. Dieser Saal klingt gnadenlos überakustisch. Dass Yasuhisa Toyota, der das Hördesign schon so vieler guter Konzertsäle entwarf, eine Schwäche hat für leichte Überakustik: klar, hell, durchsichtig, ist bekannt. Aber so eine brutal durchkalkulierte Studioakustik ist ihm noch nie unterlaufen. Und ein Studio ist kein Konzertsaal." (...)


    Interessant. Vielleicht ist die perfektionistisch-technische "ÜberAkustik" Toyotas am Ende sogar konterproduktiv. Dabei kann auch das glatte Gegenteil manchmal wunderbare Ergebnisse hervorbringen. Vor vielen Jahren wurde beim Schleswig-Holstein-Musik-Festival vorübergehend der eigentlich für klassische Konzerte kaum geeignete Lübecker Dom als Konzerthalle genutzt, ganz im Gegensatz zu Toyotas Saal wird der Schall dort "wild" reflektiert und hat einen langen Nachhall. Das wiederum verleiht aber manchen Werken eine unglaubliche zusätzliche Wucht und Monumentalität, wie der folgende Konzertausschnitt aus Bruckners Vierter Symphonie zeigt:

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  • Hallo,
    ich habe mal wieder ein Video zu einem architektonischen Thema gemacht. Es geht zwar nicht primär über die Architketur, aber das Video ist vielleicht doch ganz interessant:

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  • Die Sächsische Zeitung aus der Landeshauptstadt Dresden berichtet auch über die Diskussionen zur äußerst heiklen Saalakustik.


    Die Dresdner Weihe der Elbphilharmonie


    Von wegen schlechte Akustik. Die Sächsische Staatskapelle beweist: Das neue Hamburger Konzerthaus ist eine Sensation.
    ...

    Man soll eben Könner arbeiten lassen. Maßlos enttäuscht zeigte sich die Musikwelt nach der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie Anfang Januar. Ein großartiges Gebäude, eine faszinierende Saal-Architektur, aber eine äußerst heikle Akustik. ... Nur für Barockmusik ideal – Weltklasse geht einfach anders“. Seit diesem Montag, an dem die Sächsische Staatskapelle erstmals in der sogenannten „Elphi“ gastiert hat, weiß die Musikwelt: Ja, die Akustik des Saals ist heikel, aber er kann sensationell gut klingen!
    Vielleicht waren die Erwartungen zur Eröffnung einfach zu hoch? Und sicher sind die eröffnenden Orchester aus Hamburg nicht Spitze. Obwohl sie Monate Zeit hatten, den Saal kennenzulernen...


    Bei einem Orchester mit der Homogenität und dem typisch warmen Sound der Sächsischen Staatskapelle - also einem Weltklasseorchester- mischt sich der Klang in der „Elphi“ wunderbar, meint die SZ.

  • In ein paar Monaten erwächst der Eiphi starke Konkurenz in Dresden, meint die Sächsische Zeitung, aus der Landeshauptstadt Dresden:


    Palastbaustelle wird kultiviert

    Unser Saal wird nicht nur schöner als der in der Elbphilharmonie. Die Lüftung unter unseren Stühlen wird man, anders als in Hamburg, auch nicht hören...erzählt Axel Walther, Chef des Bauherrn, der Kommunalen Immobilien Dresden GmbH & Co. KG.

  • Dieses gräßliche Haus ist mir schon oft unangenehm aufgefallen in der Hamburger Hafencity. Baujahr 2010.


    Jetzt habe ich eine Wohnungsanzeige gefunden. € 1,980 Kaltmiete für 144 qm bei vier Zimmern. Unheimlich günstig für Hamburg und insbesondere für die Hafencity, wo der durchschnittliche Mietpreis bei € 19,00 pro qm liegt. Wen wundert‘s bei der Architektur? Habe mich oft schon gefragt, wer in solchen Häusern eigentlich leben möchte.

    Und in 30 Jahren wird‘s wieder abgerissen. Ein Beispiel für die mangelnde Nachhaltigkeit moderner Architektur.

  • Wen wundert‘s bei der Architektur? Habe mich oft schon gefragt, wer in solchen Häusern eigentlich leben möchte.

    Wenn man so sieht, in was für Hütten und in welcher Lage manche in Hamburg wohnen, nur um in Hamburg und vor allem in einem Szeneviertel zu wohnen, dürfte einen eigentlich gar nichts mehr wundern. :lachentuerkis:

  • Hafencity-Elbbrücken

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    © HafenCity Hamburg GmbH

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    © bloomimages GmbH / OVG Real Estate (EDGE Technologies)

    110: https://www.henn.com/de/projects/office/pier-hamburg

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    © Henn GmbH / OVG Real Estate (EDGE Technologies) 

    108: https://www.ndr.de/nachrichten/ha…fencity798.html

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    © Kim Nalleweg Architekten / PATRIZIA AG

    105: https://www.kadawittfeldarchitektur.de/projekt/moringa-2

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    © Landmarken AG / Moringa GmbH / kadawittfeldarchitektur gmbh

    102: https://www.stoermer-partner.de/portfolio-item/roots

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    © Garbe Immobilien-Projekte GmbH / Störmer Murphy and Partners GbR

    117: https://behnisch.com/work/projects/1640

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    © Behnisch Architekten / OVG Real Estate (EDGE Technologies)

    115: https://heidevonbeckerath.com/single/quartier-elbbruecken (Digital Art Museum)

    cmL6ZXg.jpg © Heide & von Beckenrath

    113:

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    © Kempe Thill