Wer glaubt, dass jeder einzelne Baum in einer Stadt heilig ist, versteht etwas anderes unter Stadt als ich. Es werden ja für jeden gefällten Baum locker zwei neugepflanzt. Auch auf dem Krankenhausgelände wurde sich extreme Mühe gegeben, möglichst alle Interessen unter einen Hut zu bekommen......
Sogar an dem unfassbar hässlichen fast noch postbrutalistischen Bundesbankgebäude in der Kohlhökerstraße hängst Du, nur weil Du keine Neubebauung von Wohnungen in dem Bereich willst und obwohl der Neubau mittlerweile soweit gestutzt wurde, dass er fast gleich hoch ist wie der Bestandsbau. Das ist auch das Verdienst der Bürgerinitiative dort, wobei bei mir da immer ein schaler Nachgeschmack bleibt, wenn die maximal etablierten Herren Anwälte, Lehrer und Ärzte aus der Kohlhökerstraße in ihren millionenschweren Altbauten nun an ihre Spontizeiten zurückdenken und dringend nötigen Wohnungsbau im Ostertor verhindern. Vielleicht wähl(t)en diese Leute auch die Grünen, aber ich bin froh, dass die Grünen etwas realistischer geworden sind. Im Prinzip finde ich die Fundamentalopposition gegen Neubauten in etablierten Wohngebieten, das NIMBYtum, wirklich unverständlich. Im Prinzip ist dieser Konflikt ein kleiner Krieg der Besitzenden gegen die Nichtbesitzenden.
Schon als Kind hatte ich eine intensive Beziehung zu Bäumen. Wir wohnten in der Nähe eines Mischwaldes und große Teile meiner Freizeit verbrachte ich dort. Sogar der Geruch der Nadelbäume ist mir heute noch als Erinnerungsspur gegenwärtig. Das hatte sich auch nicht geändert, als ich älter wurde. Mein Faible für die Grünen hing mit der Hoffnung zusammen, dass Bäume anständig behandelt werden. Das waren für mich die Baumschützer. Werden Bäume gefällt, geht es mir nicht gut. Aber das Schicksal teile ich glücklicherweise mit sehr vielen Menschen. In jeder Stadt regen sich Leute auf, wenn Bäume gefällt werden. Aber bei meinem Bedauern über den Verlust von Bäumen in Vegesack ging es auch um die Widersprüchlichkeit der Grünen.
Pro Minute verliert die Welt eine Fläche von 27 Fußballfeldern. Und während Bremen unter grüner Führung abholzt, forstet Niedersachsen auf. Da will Bremen natürlich nicht nachstehen. Das Umweltressort will nun 20 ha neue Baumflächen in Bremen schaffen. Grundstücke werden gesucht bzw. vorgehalten. Da fass ich mich nur noch an den Kopf. In dichtbesiedelten Gegenden wie das Viertel oder auch in Vegesack werden viele Bäume gefällt, um dann anderswo wieder aufzuforsten? Da sollte man doch die Bäume gleich da lassen, wo die Menschen wohnen. Gerade große, alte Bäume sind ideale CO2-Speicher. Da kann man nicht mal eben 2 Jungbäume pflanzen.
Bäume haben auf Menschen eine gesundheitsförderliche Wirkung. Umweltpsychologen haben hier geforscht. Wenn Krankenhauspatienten durch das Fenster Bäume sehen, werden sie schneller gesund und brauchten weniger Schmerzmittel als Personen, die auf Betonwände starrten. Bäume wirken blutdrucksenkend und bauen Stress ab (Cortisolstatus). Schon ein Baum im Garten wirkt beruhigend. Unser Denken und unsere Stimmung werden bei einem Aufenthalt in der Natur positiv beeinflusst, die Forschungsergebnisse der Amerikaner Frances Kuo und William Sullivan haben ergeben, dass sich in Innenstadtbezirken mit Grünanlagen Menschen sicherer und wohler fühlen. Sie reden mehr miteinander und lernen sich besser kennen. Bäume, kleine Parks oder Gärten sind also gute Voraussetzungen für Wohngebiete. Gerade dort wirken sie kommunikationsfördernd. Man sollte, um noch mal zum Thema Nord zurückzukommen, lieber die Gebäude etwas höher bauen (z. B. durch Walmdächer) und dann im Krankenhausgarten auf eine Abholzung verzichten.
Mir ist nicht klar, was Du gegen meine Kritik an den Gebäuden hast. Um ein GEFÄLLT MIR zu bekommen, hätten nur zwei Bedingungen erfüllt werden müssen: unterschiedliche Gestaltung der 6 Gebäude statt Gleichförmigkeit. Und Walmdächer statt Flachdächer.
Was das Krankenhauses Mitte angeht, so sollten wir die Diskussion nicht hier, sondern im entsprechenden Strang weiterführen. Jetzt antworte ich darauf, dann wieder Du, es entstehen immer neue Schleifen, die mit dem Thema dann nichts mehr zu tun haben.
Nun zu Deinen Ausführungen zum Bundesbankgelände: ich glaube, ich war wohl der Erste, der hier im Forum dazu einen kritischen Beitrag gebracht hat und zwar im Zusammenhang mit dem Abriss der Villa von Franz Schütte, Bremens größtem Mäzen. Ich habe mich, als ich im Ostertor wohnte, über das Gebäude schon geärgert, da wusstest Du noch nicht mal, dass Du einst in Bremen wohnen wirst. Ich dachte seinerzeit: wie kann man so einen Klotz, der die rückwärtigen Wohnhäuser total verschattet, in eine Wohnstraße setzen. Warum baut man Wohnhäuser am lauten und emissionsstarken Rembertiring, während das Bankgebäude in Ruhe vor sich hindümpelt? Warum baute man das Bundesbankgebäude nicht am verkehrsreichen Rembertiring, auch als Lärmschutz? Die Bremer Stadtplanung ist mir nach wie vor ein Rätsel.
"Sogar an dem unfassbar hässlichen fast noch postbrutalistischen Bundesbankgebäude in der Kohlhökerstraße hängst Du". Das ist natürlich totaler Quatsch!!!
Du bist schnell dabei mit Unterstellungen, z. B. auch, als Du andeutetest, ich hätte extra ein älteres Foto vom Hochhaus genommen und nicht die neuere Version mit den etwas niedriger gehaltenen Bauten. OK, als Anhänger des positiven Denkens wirst Du es mir nicht Übel nehmen, wenn ich sage, Deine falschen Meinungen sprechen doch für eine sehr phantasievolle Persönlichkeit. Und das ist doch positiv, oder.