Düsseldorfer Erklärung zum Städtebaurecht

  • In der Welt steht heute ein großer Artikel indem Berichtet wird, dass mehrere Architekten und Organisationen Änderungen am Städtebaurecht fordern, um mehr Nahverdichtung zu ermöglichen. Die Foderungen kommen u.a. auch von Mäckler und Kollhoff. Hierzu haben Sie gemeinsam eine "Düsseldorfer Erklärung" veröffentlicht.

    Welt Artikel

    Düsseldorfer Erklärung zum Städtebaurecht

  • Ich weiß, dass im Bundestag Änderungen diskutiert werden, gerade auch in den entscheidenden Fachausschüssen. Habe da auch mehrmals in diese Richtung gedrängt. Zusätzlich wurde ja vor einiger Zeit das urbane Mischgebiet als Planungsmodell wieder eingeführt.

    Mäckler hat von der Erklärung auch auf dem Dresdner Stadtbausymposium letzten Montag berichtet, das war sehr interessant.

  • Eigentlich unglaublich, wenn man es nicht mit eigenen Augen sehen und nachlesen könnte. Diesen, entschuldigt den Ausdruck, fanatischen Leuten ist nicht mehr zu helfen.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Einer der dort aufgeführten Profs war meiner während dem Architekturstudium (er ein alt 68er). Ich weis noch wie mir dogmatisch das Satteldach ausgetrieben wurde und ich gezwungen wurde monotone Flachdachwürfel zu entwerfen. Nach dem ich die Abhängigkeit des Studiums hinter mir gelassen hatte, legte ich, die mir auferlegten Fesseln der Idiologie ab.

    Jetzt seh ich das Licht der Schönheit wieder ?

    Ich bin mir sicher wenn man den Altersdurchschnitt der dort aufgeführten Herrschaften zusammen rechnet, so kommt man auf 60+. Von denen lass ich mir nicht die Zukunft verbauen!

  • Zitat von Archplus.net

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    Gegen einen dogmatischen, historisierenden Städtebau!

    Die Düsseldorfer Erklärung ruft eine traditionelle, „schöne“ Retortenstadt aus, die es in dieser Reinform nie gegeben hat, und die auf zukünftige Herausforderungen für eine soziale und funktionale Mischung keine Lösungen bietet. Sie negiert und behindert mit diesem einseitigen Blick in die Vergangenheit alle Forschungsansätze für ein zeitgemäßes städtebauliches Repertoire. In Zukunft wird – im Gegensatz zu dem vornehmlich auf formalen Aspekten beruhenden, historisierenden Städtebau – die Auseinandersetzung mit wandelbaren hybriden Gebäuden und Strukturen für die produktive Stadt an Bedeutung gewinnen. An vielen Hochschulen ist dies bereits Gegenstand einer forschenden Lehre im Sinne einer sozial- und nutzungsdurchmischten Stadt der Zukunft.

    ...

    Da sehen die Steinzeitdogmatiker ihre Felle davonschwimmen...gut so. Ob sie ihren altersstarrsinnigen Irrweg selbst erkennen. Eher nicht, aber andere haben ihn erkannt und handeln danach.

    Geehrte Unterschreiber,

    Ihr habt Eure Chance gehabt und fast ein Jahrhundert an einer neuen Architektursprache und einem neuen Städtebau versucht herumzudoktorn, aber auf die Reihe habt Ihr nur das gebracht, wovor alle Deutschen jeden Sommer ins Ausland flüchten müssen, weil sie die abstoßende Hässlichkeit Euer Bauten und das menschenfeindliche Umfeld Eurer städteplanerischen Auswüchse nicht aushalten! Im Ausland bewundern sie dann das, was dereinst auch einmal in ihrer eigenen Heimat stand und - Überaschung ;) - sehnen sich nach diesen nie aus ihren Köpfen, Erinnerungen oder Fotoalben verschwundenen Stadtbildern! Zumindest nach einer Architektur, die weniger aggressiv und leider ausschließlich depressiv macht!

    Die Zukunft unserer Städte liegt in deren Vergangenheit! Es wird schon seine Gründe haben, weshalb der Dresdner Neumarkt mitsamt der wiederauferstandenen Frauenkirche, der Potsdamer Alte Markt mit seinem rekonstruierten Stadtschloss oder die Neue Altstadt oder vorher schon der Römer in Frankfurt zurückkehrten...und, welch ein Wunder, die Bürger lieben diese städtebaulichen Glücksgriffe!

    Wenn Ihr nicht wie trotzköpfige Rumpelstilzchen in die Geschichtsbücher Eurer Graduierungsfabriken eingehen wollt, dann besinnt Euch und reflektiert vorher einmal über das, was Ihr uns auf Erden hinterlassen habt... Ach ja und Hand aufs Herz, wohnt nicht das Gros der Unterzeichner selbst in wunderbaren Altbauten mit Kultur, Flair und Raum zum Atmen und das wollt Ihr den Bürgern da draußen nicht zugestehen ;-).

    Nichts ist so gefährlich, wie das Allzumodernsein wollen. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus der Mode zu kommen! (Oscar Wilde)

  • Modernistische Architekten.

    Sie wissen nichts über die destruktive Ideologie der Funktion ohne Form.

    Sie reihen sich ein in die gesichts- und geschichtslose „Moderne“ enturbanisierter Areale.

    Sie bauen nur für sich selbst – nicht für die Stadt. Wollen auffallen um jeden Preis.

    Dieser Egoismus gepaart mit Unfähigkeit ist es, der die Stadt verschandelt.

    Sie getrauen sich nicht zuzugeben, daß Sie den alten Meistern nicht gewachsen sind und etwas wirklich Gleichwertiges nicht zu Stande bekommen.

    Adolf Loos schrieb:

    Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten.

    Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang, als die Lüge, die neben uns schreitet.