Abriss der Burg Bühne bei Borgentreich

  • Eine Frage mal am Rande:

    Es heißt ja das das ganze Schloss abgerissen wurde.
    Aber wurde nicht nur das eine Torhaus illegal abgerissen?

    Das Herrenhaus und der Stall müssten doch noch stehen?
    Oder wurden die auch abgerissen?

  • Meines Verständnisses nach bestand das Anwesen aus zwei Torhäusern, also zwei Herrenhäusern und dazwischen einem Tor. Beide sind nun abgerissen. Ob vom Stall noch etwas steht, weiß ich nicht.

    Einst:
    https://images.app.goo.gl/UQAm8RguMwYxxtTDA

    Nach Abriss des einen Torhauses (links):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_B%C3…ne_Innenhof.png
    https://images.app.goo.gl/sKcvx5e2eg9baizt6

    Heute:
    https://images.app.goo.gl/df4TLx3rX5sSmoKT6

  • Es handelt sich wohl um ein Rittergut, welches Anfang des 19.Jahrhunderts an Stelle einer Wasserburg errichtet wurde. Daher der Name "Burg Bühne". Das Gut bestand, wie Heimdall bereits schon schrieb, aus zwei Wohnhäusern und einem Wirtschaftsgebäude (Ställe ect). Die Häuser (laut Wiki Baujahr 1822) flankierten auf je einer Seite den im unteren, westlichen Bereich befindlichen Eingang zum Gut. Das längliche Stallgebäude bildete die süd/südöstliche Kante des Gutsgrundstücks. Davon stehen noch ca. 40-45 Prozent. Siehe hier

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusajiro (15. Mai 2019 um 12:49)

  • Hi,
    ich habe Ihre Diskussion verfolgt und mich dazu entschlossen ihr beizutreten, weil ich das Grundstück kenne und mit seiner Geschichte vertraut bin.
    Es verhält sich so, dass unser Ort vier Gutshöfe besaß, von denen die Burg der größte war. Heute sind noch drei erhalten: die Burg, ein saniertes Herrenhaus und die ehemalige Grundschule, von der ein Gebäude ebenfalls ein Gutshaus ist (es wurde von der Stadt veräußert und wird leider nicht saniert obwohl es in einen wesentlichen besseren Zustand als die Burg ist und direkt im Dorf hinter der Kirche liegt).
    Die Burg wie sie 2012 stand bestand aus zwei Torhäusern und einem Wirtschaftsgebäude, das Stallungen und die Scheune beherbergte. Ursprünglich war dort wohl auch eine Brennerei untergebracht. Diese drei Gebäude waren in einen baufällig Zustand, der soweit ging, dass einige Teile bereits Ruinen waren und unter Einsturzgefahr standen. Das Grundstück selbst war verwildert.
    Als es 2013 zum Besitzerwechsel kam, wurden die eingefallen Gebäude (das südliche Torhaus und die Scheune, die beide nicht unter Denkmalschutz standen) abgebrochen und das Grundstück hergerichtet (Pflaster gereinigt, den Bewuchs zurückgeschnitten, die Wehrmauer gesichert, etc.).
    Das nördlich Torhaus wurde 2019 am Dach saniert und ein brüchiger Anbau sollte entfernt werden, um den Tank der Heizung auszubauen, der zu lecken drohte. Bei den Abbruch soll das Haus dann so stark beschädigt worden sein.
    Zu der Anlage gehörten ursprünglich noch weiter Bauten, die bereits vor Jahrzehnten abgerissen wurden.
    Die Familie von Spiegel lebte hier allerdings nicht wirklich, weil das Gut verpachtet war und zog erst Ende des 19. Jahrhunderts hierher. Ein regelrechtes Herrenhaus im Sinne einer Villa/Schloss gab es daher nicht. Die Torhäuser dienten abwechselnd als Wohnhaus.
    Die Darstellung der Burg als herausragend Sehenswürdigkeiten unseres Ortes halte ich für falsch, da das Grundstück keine Identifikationsobjekt war.
    Die Artikel des Westfalen-Blattes finde ich zu einseitig geschrieben, um daraus zu schließen, dass es ein beabsichtigter Abriss war.
    Der Verlust des Gebäudes ist dennoch bedauerlich. Das Haus war jedoch seit langen in einer schlechten Verfassung. Der Vorgänger wurde vor gut 200 Jahren abgebrochen, weil er baufällig und Einsturzgefährdet war.
    Grüße

  • Baufälligkeit sollte gerade in unserer Zeit kein Todesurteil mehr für historische Gebäude sein. Die Praxis hat erwiesen, daß selbst einsturzgefährdete Gebäude gerettet und saniert werden konnten.

  • ist alles weg keine steine mehr da