Rudolfkiez/Stralauer Kiez, Berlin-Friedrichshain

  • Ich habe einen Rechercheauftrag für ein topografisch-biografisches Buch über den Rudolfkiez bzw. Stralauer Kiez am südlichen Ende von Berlin-Friedrichshain angenommen und bin auf der Suche nach Bildern jeder Art, die in Bezug zu diesem kleinen Gebiet stehen.

  • Hallo Norman, hier ein Bild des U- Bahnhofs Stralauer Thor. Es ist der einzige U- Bahnhof in Berlin der nach dem 2.Weltkrieg nicht wieder aufgebaut wurde. Er diente hauptsächlich für den Transport der Hafenarbeiter des in der Nähe gelegenen Osthafens.

  • Ein Bild des Rathauses von Stralau, war bis 1920 eine selbständige Landgemeinde und einer der ältesten Ortsteile von Berlin. Erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1240.

  • Die Handwerkerschule war ein Super schönes Gebäude!! Ein vorbildliches Muster!! Sandsteinen, Neo-Renaissance, wie auch in alle anderer Bezirke Berlins Üblich war. Z.B. am Viktoria Luise Platz. Schade dass so viele wirklich schöne Gründerzeitgebäuden nicht mehr bestehen....alles abgebrochen, vereinfacht oder "zeitgemäss modernisiert" wie dass heisst. Diese Schule ist leider für immer verschwunden ..typisch Deutsch!!! Alles was wirklich schön war besteht nicht mehr in Berlin und gar nicht im Originalzustand. In Berlin vielleiccht noch ganz wenige Gründerzeitler irgendwo in Friedeanau oder Prenzlauerberg und ein dutzend wirklich schöne Gebäuden. Hunderttausenden Schmuckstücken sind nicht mehr unter uns. Ein einmaliges und magistraler Resutlat!!! Die D. haben es geschafft!! cclap:)cclap:)

  • Die Handwerkerschule ist an der Ecke Stralauer Allee/Warschauerplatz. ( aber jetzt entstuckt und ein Hostel ). Ich bin im Rudolfkiez aufgewachsen. Noch ein Bild der Portalbekrönung der Handwerkerschule links ein Schmied rechts ein Zimmermann.

  • Der beherrschende Bau im Rudolfkiez ist die von 1905- 1908 erbaute 81 m hohe Zwinglikirche. Im inneren sind die beiden aus weissen Carraramarmor gefertigten Standbilder von Kurfürst Joachim dem ll. ( links ) und dem schwedischen König Gustav Adolf ( rechts ) noch sehr gut erhalten ,ebenso das Altargemälde ( Christus überschreitet das Wasser ) . Ein hervorragendes Kircheninneres das noch wenig bekannt ist. Leider ist der Kirchturm wegen Baufälligkeit nicht mehr betretbar , deshalb ist auch das eindrucksvolle Kirchengeläut nicht mehr zu hören.

  • Hier noch aus meinem Fundus die Statue vom Schweizer Reformator Hyldrych Zwingli 1907 erschaffen vom Bildhauer Martin Götze an der Aussenfassade der Zwinglikirche. So für heute reicht es erst Mal mit Bildern aus dem Rudolfkiez.

  • Der andere prägende Bau des Rudolfkiezes war die Errichtung des Industriekomplexes der auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerkes Stralauer Allee entstand. Es handelt sich um die Deutsche Gasgluehgesellschaft AG die 1919 als spätere Auergesellschaft mit AEG und Siemens & Halske zum Osramkonzern ( der Name Osram entstand aus den damaligen Material des Glühfadens Osmium und Wolfram ) entstand. Nach dem 2.Weltkrieg wurde Osram enteignet und würde unter dem Namen Narva ( N für Stickstoff ar für Argon va für Vakuum ) bis zur Schließung 1992. Ein Teil des Geländes wird heute durch die Firma BASF als Bürogebäude genutzt.
    Das Bild zeigt das erste Berliner Wasserwerk an der Stralauer Allee 1856-1893.

  • Vom Gelände des Osramkonzern besitze ich leider nur eine historische Aufnahme aus dem Jahr 1931. Es zeigt den Dachgarten der für die Erholung des Personals in den Pausen genutzt wurde. Im Hintergrund sieht man die von mir schon erwähnte am Rudolfplatz befindliche Zwinglikirche.

  • Als Ergänzung zur Zwinglikirche habe ich noch ein Bild von der unterhalb des Altarbildes befindlichen sehr schön gestalteten Skulpturengruppe " das letzte Abendmahl " .

  • Eiserner Pirat:

    Was Sie meinen ist wohl die ehemalige Höhere Webschule, Warschauer Platz, wo heute das Hostel ist. Die Handwerkerschule an der Andreasstraße 1-2 mit markantem Turm im Renaissancestil wurde im Endkampf um Berlin stark beschädigt, ich besitze ein Foto, wo man die Giebel der Zwerchhäuser noch sehen kann, der Turm ist schon zerstört.

    Ich versuche mit dem System zwei Bilder von der Schule am Warschauer Platz hochzuladen, aber das klappt offenbar nicht mit der neuen Methode (mit Upload ging das so einfach!!!).

    Von meiner Insel aus, wo das Internet sehr langsam ist klappt es nicht mit dem Hochladen, versuche es später noch mal.

    Nächster Versuch mit deutlich kleinerer Bildauflösung. Sorry

    Also zuerst die Gewerbeschule an der Andreasstr 1-2 / Stralauer Platz und danach die Weberschule (Fotos von mir):

    Ludwig Hoffmann Ludwig Hoffmann Ludwig Hoffmann

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (3. Mai 2019 um 10:39) aus folgendem Grund: Bildergänzung

  • Durch die Aufteilung Berlins in 4 Besatzungszonen gab es im russischen Teil von Berlin, aus dem Süd osten keine direkte Strassenverbindung von Treptow nach Friedrichshain ( man musste immer durch die amerikanische Zone zur Oberbaumbrücke ) dies war spätestens nach der Berlin Blockade nicht mehr möglich. Die russische Kommandantur veranlasste deshalb 1951den Bau der Stralauer Brücke durch eine russische Pioniereinheit. Die dabei verwendeten Holzpfähle die in sehr grosser Stückzahl in den Grund der Spree getrieben wurden haben ihr in der Berliner Bevölkerung den Spitznamen Tausendfüßler gegeben. Sie führte von Treptow in Höhe Dampferanlegestelle nach Altstralau. Da diese Brücke den wachsenden Anforderungen nicht mehr gewachsen war wurde sie Ende der Sechziger Jahre durch die Elsenbrücke ersetzt, danach wurde der Tausendfüßler wieder entfernt. Das Bild zeigt den Tausendfüßler mit einem zur damaligen Zeit üblichen Propagandaplakat

  • Aufbauarbeiten 1959/1960 an der Ecke Stralauer Allee / Modersohnstrasse die frühere Hohenlohestrasse . Errichtung des neuen Wohngebietes zwischen Danneckerstrasse und Rochowstrasse.

  • Ich habe noch zwei U-Bhf.-Stralauer-Tor-Fotos gefunden. Sie wurden von der Firma Siemens gemacht, um den Bau der Hochbahnstrecke zu dokumentieren:

    1901:

    Stralauer Tor


    1908:

    Stralauer Tor

    Auf Wunsch (privat dann) auch in größerer Auslösung, geht ja hier nicht mehr!!!

  • Im Berliner Osthafen entstand von 1927-1929 ein Lagerhaus für verdaerbliche Waren. Durch die gute Isolierung des Gebäudes überwiegend mit Kork konnte eine Temperatur von 0 Grad bis -10 Grad gewährleistet werden. Dieses Lager wurde auch für die Einlagerung von Eiern (bis 75 Millionen Stück) genutzt, so daß dieses Gebäude im Berliner Volksmund auch Eierkühlhaus genannt wurde. Heute ist es die Konzernzentrale von Universal Musical.



  • Hier noch drei Bilder des Hochbahnhofs Stralauer Thor. Erbaut 1898-1900, die Schreibweise wurde 1901 in Tor geändert. 1924 neue Namensgebung Osthafen . Nach einem Bombenvolltreffer am 10. März 1945 nicht wieder aufgebaut.