Mobilität und Städtebau

  • den gesamten ÖPNV auf Elektroantriebe um (während Bremen immer noch Dieselbusse neu kauft),

    Aha. Deutschland hat laut Statista 86.000 Busse für etwas über 80 Mio. Einwohner, Indien laut Sustainable Bus immerhin 44.000 Busse für 1,45 Mrd. Einwohner, im ersten Halbjahr wurden immerhin 2100 Elektrobusse neu angeschafft. Mit anderen Worten - um auf ein vergleichbares Niveau zu kommen, müßten in Indien Millionen von Bussen angeschafft werden.

    92,5% der neu installierten Stromerzeugungsleistung im letzten Jahr global waren erneuerbare Energien.

    Laut IAE sind es künftig sogar 95 %:

    Quote

    In the main case, global annual renewable capacity additions rise from 666 GW in 2024 to almost 935 GW in 2030. Solar PV and wind are forecast to account for 95% of all renewable capacity additions through 2030 because their generation costs are lower than for both fossil and non‑fossil alternatives in most countries, and policies continue to support them.

    Global Energy Monitor verrät mir indes Folgendes:

    Quote

    The report shows that China approved at least 106 gigawatts (GW) of coal power capacity and started construction on 70 GW in 2023, accelerating further the frantic pace of permitting seen in 2022, the equivalent of two new coal power plants per week, as well as starting construction on one new plant per week. China also commissioned 47 GW of coal-fired capacity and announced 108 GW in new projects in 2023.

    Following its 2021 pledge to “strictly control” new coal power, Chinese approvals of new coal power plants increased fourfold over 2022 and 2023, compared with the previous five-year period between 2016 and 2020.

    Und weiter:

    Quote

    Since the beginning of 2022, an estimated 218 GW of new coal power plants have been permitted. 89 GW of this capacity had already started construction as of the end of 2023, while another 128 GW had yet to break ground.

    Wie passen denn diese beiden Quellen zusammen? Wem vertraue ich hier mehr?

    What you teach people to do is admirable, but what you teach them to believe is foolish.

    Mongkut

  • Meine Herren Diskutanten, Produktions- bzw. Absatzzahlen bei Fahrzeugherstellern und die Situation des Busbestandes in Indien hat mMn sehr wenig bis gar nichts mit der Überschrift dieses Fredds zu tun. Mobilität und Städtebau sollte eine Entwicklung nehmen, weg von Schneisen und Smog hin zu klima- und gesundheitsverträglicher Ausstattung.

    Wenn wir in diesem Punkt Konsens erzielen, sind wir in unserer klitzekleinen Forenblase weiter als die Politik. Wenn man dann noch die Lösungsansätze im Sinne von "die Menschen mitnehmen" hinbekommt, gibt es nicht mehr viel zu sagen sondern viel zu tun.

  • Wieso? Ich hoffe, die Zeit ist seriös genug:

    In dem Artikel werden 200km Reichweite nicht erwähnt. Offiziell von VW gibt es bisher nur die Angabe von 450km - alles andere ist Spekulation.

    Mit echten 200km Reichweite würde VW ein Auto anbieten, das für den angekündigten Preis nicht vermarktbar ist.

  • OK, ich werde meiner Ankündigung untreu ...

    Konkurrenten im Einsteigersegment bieten ähnliche Autos an, und da die VW-Batterie wohl von Hyundai kommen wird, dürfte der "günstige" Preis sonst nicht möglich sein:

    Der Dacia Spring hat eine offizielle Reichweite von 230 km, gut informierte Quellen wie ecomento sprechen für den VW von 38 kWh, damit kam die Konkurrenz (Honda e:) vor einigen Jahren auf 180 km Reichweite, also liegen meine Schätzungen im realistischen Bereich.

    What you teach people to do is admirable, but what you teach them to believe is foolish.

    Mongkut

  • Der Dacia Spring ist erheblich billiger (als Lagerfahrzeug schon unter 10k).

    Wenn VW keine dem Preis entsprechende Leistung bieten wird, wird sich das Fahrzeug schlicht nicht verkaufen. Ich gehe davon aus , dass das auch den VW-Managern klar ist.

  • Man kann den Schmerz noch verlängern/die Welle noch so lange wie es irgend geht reiten, nichts wird verhindern können, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor so oder so in 10 Jahren praktisch unverkäuflich sein werden.

    Die Autohersteller scheinen alle verrückt geworden zu sein, wenn man die Artikel unten liest und das mit dem Postulat unseres Forums-Wirtschaftsweisen Heinzer so vergleicht.

    Wenn VW keine dem Preis entsprechende Leistung bieten wird, wird sich das Fahrzeug schlicht nicht verkaufen. Ich gehe davon aus , dass das auch den VW-Managern klar ist.

    ...das ist ihnen womöglich sogar sehr klar:

    Bis wann verlängern Audi und Porsche den Verbrennerbau?
    Bei Autokäufern stehen Verbrenner wie Hybride hoch im Kurs, daher verlängern Hersteller die Ära von Benziner und Diesel. Bis wann? Hier die Pläne.
    www.autobild.de
    VW-Chef Blume zweifelt an Verbrenner-Aus bis 2035
    Aus Klimaschutzgründen sollen in der EU ab 2035 keine Autos mit Verbrennermotor mehr verkauft werden. VW-Chef Blume stellt das Ziel infrage und fordert eine…
    www.tagesschau.de
    Nach Gewinneinbruch: Porsche-Chef Blume kündigt „strategische Neuausrichtung“ an - WELT
    Das Unternehmen war auf E-Mobilität ausgerichtet. Nun kündigt Porsche-Chef Oliver Blume eine Strategiewende an: Er investiert in neue Verbrenner-Modelle – und…
    www.welt.de
    Mercedes: Mehr Investitionen für Verbrenner
    Mercedes möchte mehr Geld in Verbrennermotoren investieren. Das betrifft auch die S-Klasse und die geplanten Batteriefabriken.
    www.auto-motor-und-sport.de
    Mercedes wird nun doch länger auf Verbrenner setzen
    2030 wollte Mercedes fast nur noch Elektroautos bauen. Doch von dieser Strategie rückt man jetzt ab. Das sagte Ola Källenius der auto, motor, sport.
    de.motor1.com

    https://www.focus.de/auto/neuheiten/bmw-verraet-welche-fahrzeuge-den-kunden-nach-2035-angeboten-werden_id_259803457.html


    Anekdotisch: Mein Bruder wohnt in einem gehobenen Wohnkomplex bei München, niegel-nagel-neu, ca 70 Wohneinheiten. In der Tiefgarage keine einzige(!) Ladestation, vorm Haus (und vielleicht auch nur weil da ein Supermarkt direkt nebenan ist), 3(!) Parkplätze mit Ladestation. Wie soll dort eine E-Wende funktionieren? In 5 Jahre alles aufwendig und teuer nachrüsten? Ist das der Standard in Deutschland?

  • Bleibt nur noch die Frage, warum die Hersteller JETZT mit Gewinneinbrüchen und Absatzproblemen zu kämpfen haben, wo sie doch noch ganz frech und frei so viele Verbrenner wie sie wollen, verkaufen können? Da passt ja nun irgendwas nicht zusammen. Wenn sie nicht glaubten, dass der batterieelektrische Antrieb die Zukunft ist (es gibt keinen erstzunehmenden Automobilmanager mehr, der das nicht glaubt), warum haben sie sonst Milliarden gesteckt in die neue Technologie, um irgendwie mit China mitzuhalten?

    Parallel passiert übrigens dasselbe jetzt mit der LKW-Branche. Jahrzehntelang wurde von Wasserstoff gebrabbelt, seit mindestens 20 Jahren. Durchsetzen tut sich "im echten Leben" aber gerade der batteriebetriebene LKW. Alle Hersteller mit konkurrenzfähigen Produkten haben eine regelrechte Explosion an Bestellungen bemerkt:

    Ausbau des emissionsfreien Fernverkehrs: Dachser nimmt neue eActros 600 in Betrieb
    Der Logistikdienstleister Dachser baut weiter auf batterieelektrische Lkw von Mercedes-Benz Trucks. Kürzlich hat das Unternehmen mit Hauptsitz in…
    www.daimlertruck.com

    Und natürlich wird der ID2 eine Reichweite von über 200 km haben. Diese wird im Bereich von 400-500 km liegen und somit auf dem Niveau von vergleichbaren verbrennerbetriebenen Kleinwagen.

    Die Welt wird nicht auf Deutschlands Befindlichkeiten warten... in vielen Schwellenländern, wie hier exemplarisch der Türkei, explodiert der Anteil an elektrisch angetriebenen Autos geradezu:

    Global war 2016 das Jahr mit den meisten verkauften Verbrennerfahrzeugen, etwas über 80 Millionen, im letzten Jahr waren es noch 62 Millionen Fahrzeuge. Der globale Anteil an E-Fahrzeugen im Neuwagensegment liegt mittlerweile höher als derjenige in Deutschland:

    External Content x.com
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.

    Deutschland droht in der Tat einen Sonderweg einzuschlagen, allerdings nicht in dem Sinne, wie hier immer behauptet. Wie gesagt, man kann die Welle jetzt noch reiten, wie man will (niemand hindert die Autoindustrie daran). Man sollte aber schon wissen, dass der Niedergang des Verbrenners global ist und in allen Märkten mit allenfalls zeitlichem Versatz erfolgt und zwar vollkommen unabhängig von der deutschen Politik.

  • In 5 Jahre alles aufwendig und teuer nachrüsten? Ist das der Standard in Deutschland?

    Leider ja. Ich bekomme davon ziemlich viel ab, dadurch dass es einen Rechtsanspruch auf die Installation einer Wallbox gibt. In der Regel führt das dazu, dass nicht nur einzelne Stellplätze nachgerüstet werden, sondern gleich für die ganze Tiefgarage Anschlüsse nachgerüstet werden. Inbesondere bei Eigentumswohnungen sieht man das nun reihenweise, vor allem, weil selbst Eigentümer mit wenig Geld die Befürchtung haben, den Wert ihrer Wohnung zu mindern, bzw. später dann mit doch mal benötigter Einzellösung viel teurer zu fahren oder gar wegen Begrenzung der Stromleistung gar nicht mehr angeschlossen zu werden.
    Im Neubau wird sehr oft mit ,,wallboxfähigen Stellplätzen geworben". Das sieht dann so aus wie bei Deinem Bruder. Die Kosten für die Einrichtung einer Wallbox trägt nach oben genanntem Recht der Mieter, weshalb ein Immobilienentwickler wenig Anreize hat über den genannten ,,Vorbereitungszustand" auszubauen, wenn er nicht selbst dann die Vermietung übernimmt.

  • Die Elektrifizierung von Verkehr und Heizen wird den Primärenergieverbrauch, der manchen Foristen hier so immens wichtig war, um den Faktor 3 im Verkehr und 4-5 beim Heizen senken.

    So gerne ich dir auch zustimmen würde, so ganz richtig scheint mir das nicht zu sein. Eine Reduzierung des Energiebedarfs um den Faktor 4-5 beim Heizen mit einer Wärmepumpe ist nur im Neubau zu erreichen. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass die Verbrauchswerte im Altbau gerne schön gerechnet werden. Hier wird gerne behauptet, dass relativ problemlos Werte über 3 erreicht werden können - das heißt, dass man 3 x mehr Energie raus holt als man an Strom hinein steckt. Bedenkt man den Strompreis, wäre das immer noch etwas günstiger als der Betrieb einer Gastherme. In der Realität allerdings dürften viele ältere Gebäude kaum einen Wert über 2 oder maximal 2,5 erreichen. Und das macht das Heizen mit einer Wärmepumpe im Altbau dann doch ziemlich teuer. Nur machen sich solche Angaben nicht gut, wenn man die Wärmewende voran treiben möchte.

    Auch ist bei einer Wärmepumpe eine korrekte Heizlastberechnung enorm wichtig. Ist deren Größe falsch ausgelegt (was häufig so ist), führt dieses schon nach wenigen Betriebsjahren zu einem Versagen des Verdichters und damit zu einem Totalschaden. So halten viele Wärmepumpen kaum länger als 10 Jahre. Und das macht das Heizen mit Strom dann zu einer enorm teuren Angelegenheit, ob einem das nun gefällt oder nicht.

  • Keine Frage, dass die Installation einer Wärmepumpe komplexer ist als die einer Brennwertheizung. Der häufigste Fehler (leider auch "typisch deutsch") scheint eine Neigung zur Überdimensionierung der Anlagen zu sein ("zur Sicherheit!"), die dann zu zu vielen, stark verschleißenden Verdichter-Startvorgängen führt. Deshalb sind Modelle mit einer großen Modulationsbreite, die also quasi eher auf niedriger Stufe durchlaufen als ständig ein- und auszugehen, deutlich besser als ein überdimensioniertes Gerät, das 90% seiner Arbeitszeit an der absoluten Untergrenze seiner Leistung verbringt/ständig aus und an geht.

    Bzgl. Lebensdauer: Da hört man sehr verschiedene Dinge, ich kenne viele Leute, die seit 20 Jahren ohne Problem mit derselben Anlage heizen. Selbst bei einem Defekt des Kompressors muss man nicht die ganze Anlage austauschen, sondern kann diesen mit einer Investition im niedrigen vierstelligen Bereich austauschen, teurer als eine neue Therme dürfte das kaum sein, und die Dinger halten auch oft kaum noch 15 Jahre.

    Was sicherlich auch stimmt, ist, dass die optimale Einrichtung einer Wärmepumpe wesentlich mehr Variablen beinhaltet als meinetwegen Heizkurve und Vorlauftemperatur wie bei fossilen Heizungen. Man kann also auch im Betrieb wesentlich mehr falsch machen, aber eben auch viel mehr besser machen/beeinflussen. Viele der "natürlichen" Regeln bei fossilen Heizungen wie Nachtabsenkungen und Thermostaten und irgendwelche hochfiligranen, zeit- und raumgenauen Steuerungen der Raumtemperatur werden bei Wärmepumpen weniger sinnvoll, wichtiger ist das möglichst weit modulierbare Durcharbeiten des Verdichters.

    Trotzdem geht ja im Ausland ganz hervorragend immer, was in Deutschland angeblich unheimlich schwierig sein soll. In Skandinavien werden in deutlich kälteren Klimata auch bei nicht unbedingt besser isolierten Bestandsgebäuden mit Radiatorheizung schon seit Jahrzehnten praktisch nur noch Wärmepumpen installiert. Deutschland stellt sich auch hier das typische Bein, weil es und seine Bevölkerung eine extreme Neigung zum "Overthinking" und Überproblematisieren haben. Ein Land, in dem die Einführung von E10-Benzin fast zu einem Volksaufstand geführt hat (kann sich da noch jemand dran erinnern, oder alles verdrängt?), tut sich eben strukturell schwer mit Veränderungen.

    Wir bekommen jetzt eine Wärmepumpe für ein nicht fassadengedämmtes Reihenhaus mit Originalheizkörpern aus den 1920ern. Ich werde bei Interesse berichten, wie das läuft und bin ziemlich zuversichtlich, dass wir eine JAZ über 3 sehen werden. Klar haben wir einige Vorteile wie (halbwegs) neue Fenster, ein 2009 gedämmtes Dach und die Lage als Reihenhaus mit nur 2 Außenwänden, aber unser Haus dürfte ziemlich repräsentativ sein für eine Art "durchschnittliches" EFH in Deutschland. Es wohnt ja nicht jeder im ungedämmten 70er-Jahre Bungalow. Sehr viele Menschen dürften in ähnlich dimensionierten (140qm Wohnfläche) und ähnlich gedämmten/modernisierten, mit Radiatoren beheizten Häusern wohnen. Ziemlich stinknormale Kiste aus meiner Sicht.

  • Der Dacia Spring ist erheblich billiger (als Lagerfahrzeug schon unter 10k).

    Wenn VW keine dem Preis entsprechende Leistung bieten wird, wird sich das Fahrzeug schlicht nicht verkaufen. Ich gehe davon aus , dass das auch den VW-Managern klar ist.

    Dacia Spring elektrisch ab 16900€. Dacia Sandero Benzin ab 12490€. Die E-Variante ist also 35% teurer.

    Der VW Golf beginnt bei 28.485€ und der ID.3 bei 33.330€, also 17% teurer.

    Nachhaltigkeit ist sehr problematisch. Eine Beschädigung der Batterien oder Motor führt zum wirtschaftlichen Totalschaden. Reparierbar sind e-Autos praktisch nicht mehr. Der Gebrauchtmarkt ist miserabel, also ganz im Sinne der Konzerne.

    Anekdotisch: Mein Bruder wohnt in einem gehobenen Wohnkomplex bei München, niegel-nagel-neu, ca 70 Wohneinheiten. In der Tiefgarage keine einzige(!) Ladestation, vorm Haus (und vielleicht auch nur weil da ein Supermarkt direkt nebenan ist), 3(!) Parkplätze mit Ladestation. Wie soll dort eine E-Wende funktionieren? In 5 Jahre alles aufwendig und teuer nachrüsten? Ist das der Standard in Deutschland?

    Ein Tesla Supercharger V3 hat eine maximale Leistung pro Cabinet von 375 kW. Ein normaler Haushalt benötigt je nach Moment 0,1 bis 6kW (Wasserkocher, Staubsauger und Herd laufen gleichzeitig). Ein einzelner Supercharger kann also einen einen Stromverbrauch wie ein Wohnviertel haben und kann entsprechend nicht einfach dazu hingestellt werden. Die Teile stehen häufig in Industriegebieten, wo die Netzinfrastruktur für solche Lasten ausgelegt wurde. Langsames Laden über normale Haushaltssteckdosen mit 3,68 kW ist möglich, aber eventuell mit Risiken verbunden, wenn die Leitungen und Sicherungskästen nicht modern saniert sind. Eine 11kW Wallbox muss bereits dem Netzanbieter gemeldet werden. Niemand weiß bisher, wo der zusätzliche Strom und die ganze Infrastruktur herkommen soll.

  • In Deutschland gibt es bereits Stand Dezember 2024 154 037 öffentliche Ladesäulen mit einer Gesamtleistung von 5,72 GW (dazu kommen noch die privaten Charger). Allein das zeigt schon, dass es keinen Sinn macht sich basierend solcher Leistungswerte auf Kapazitäten einzuschießen. Diese Leistung kann sowieso nie abgefragt werden, weil im Zweifel dann die Leitungskapazität einfach aufgeteilt wird. Das passiert häufig auch in den angesprochenen Tiefgaragen. Und weil man genau weiß, dass es gerade auch bei den Schnellladern eigentlich nie dazu kommt, dass alle gleichzeitig 400 kW saugen, baut man mittlerweile gerne einfach einen Pufferspeicher dazu. Das sorgt dafür, dass man die Charger quasi überall aufstellen kann, weil der Speicher ganz langsam lädt, und wenn dann ein Abfragepeak kommt, dieser schnell die Leistung zur Verfügung stellen kann, die das Netz an der Stelle nicht bieten kann.

  • Laut IAE sind es künftig sogar 95 %:

    Die 95% sind Modellschätzungen "forecast" unter unrealistischen Annahmen.

    "Solar PV and wind are forecast to account for 95% of all renewable capacity additions through 2030 because their generation costs are lower than for both fossil and non‑fossil alternatives in most countries, and policies continue to support them."

    In China wurden 2024 eine Rekordzahl an neuen Kohlekraftwerken genehmigt, dies entspricht zusätzlichen 95 GW. Zum Vergleich Deutschland hat nur 30 GW an Kohlekraftwerken gesamt. In China werden werden also aktuell 3x so viele neue Kohlekraftwerken gebaut, wie Dtl überhaupt hat.

    China’s construction of new coal-power plants ‘reached 10-year high’ in 2024 - Carbon Brief
    A “resurgence” in construction of new coal-fired power plants in China is “undermining the country’s...
    www.carbonbrief.org

    In China sind Solar und Wind immer noch nur eine Randerscheinung und dies wird sich so schnell nicht ändern. Zum Vergleich China hat 9TW an Stromproduktion, Deutschland nur 0,5TW. Was wir hier abschalten ist global also völlig irrelevant.

    960px-Electricity_generation_in_China_by_source.png

  • Wir bekommen jetzt eine Wärmepumpe für ein nicht fassadengedämmtes Reihenhaus mit Originalheizkörpern aus den 1920ern. Ich werde bei Interesse berichten, wie das läuft und bin ziemlich zuversichtlich, dass wir eine JAZ über 3 sehen werden.

    Originalheizkörper sehe ich bei einer Umrüstung auf eine Wärmepumpe ja generell kritisch, ohne deinen Fall jetzt wirklich beurteilen zu können. Elementar bei einer Wärmepumpe im Altbau ist es ja die Vorlauftemperatur auf maximal 55 Grad (besser noch 52 Grad) zu begrenzen und dafür sind möglichst große und dicke Heizkörper sicher unerlässlich, wenn das Haus so auch wirklich warm werden soll. Eine JAZ von 3 kann man möglicherweise erreichen, wenn man zusätzlich die Flussgeschwindigkeit erhöht und damit für ein möglichst geringes Delta zw. Vorlauf- und Rücklauftemperatur sorgt. Denn der Temperaturhub ist es ja was Strom frisst. Da ist halt die Frage, ab wann Flussgeräusche anfangen zu stören. Ich drücke euch jedenfalls die Daumen, dass alles wie erhofft aus geht.

  • Selbst bei einem Defekt des Kompressors muss man nicht die ganze Anlage austauschen, sondern kann diesen mit einer Investition im niedrigen vierstelligen Bereich austauschen, teurer als eine neue Therme dürfte das kaum sein, und die Dinger halten auch oft kaum noch 15 Jahre.

    Theoretisch ist das so. In der Realität ist es aber häufig praktisch unmöglich einen hinreichend ausgebildeten Kältetechniker zu finden, der das auch kann.

    Bestes Beispiel aus der eigenen Familie: Mein Bruder hat monatelang versucht einen Fachmann zu finden, der den defekten Verdichter an seiner gerade mal 11 Jahre alten Wärmepumpe ersetzt - in Hannover wohlgemerkt, nicht in irgendeinem Dorf. Eine Firma nach der anderen hat die tollsten Versprechungen gemacht, ist dann aber an der Realität gescheitert. Was da nicht alles in Rechnung gestellt wurde ohne dass das Ding wieder zum Laufen gebracht wurde. Mag sein, dass sich das irgendwann mal ändert, aber gegenwärtig ist man mit einer defekten Wärmepumpe häufig verraten und verkauft. Nach zwei Wintern mit Stromdirektheizungen hat er nun eine komplett neue Wärmepumpe.

  • Helsinki dürfte wohl die größte Stadt der Welt sein, die es geschafft hat ein Jahr lang keine Verkehrstoten zu verzeichnen. In Deutschland haben das bereits Städte wie Aachen, Gelsenkirchen und Mönchengladbach geschafft.

    Quote

    In Deutschland und anderen Ländern setzen viele Städte - wie beispielsweise München, das auf 200 bis 300 Straßen eine reduzierte Geschwindigkeit einführen will - nun häufiger auf Tempo-30-Zonen.

    Wir sind also bei dem Thema durchaus auch präsent.

    Tempo 30 fast überall: Keine Verkehrstoten in Helsinki
    Seit Juli 2024 ist auf den Straßen Helsinkis kein Mensch mehr durch einen Unfall gestorben. Der Erfolg sei vor allem auf den Ausbau von Tempo-30-Zonen in der…
    www.tagesschau.de
  • Helsinki dürfte wohl die größte Stadt der Welt sein, die es geschafft hat ein Jahr lang keine Verkehrstoten zu verzeichnen. In Deutschland haben das bereits Städte wie Aachen, Gelsenkirchen und Mönchengladbach geschafft.

    Wir sind also bei dem Thema durchaus auch präsent.

    https://www.tagesschau.de/ausland/europa…stoten-100.html

    Naturlich reduzieren sich mit der Geschwindigkeit die Verkehrstoten. Aber es verlängern sich die Fahrzeiten (CO2). Es gibt aber noch einen guten Grund für Tempo 30 in Wohngebieten: auf Grund der katastrophalen Straßenzustände hier im Osten, (Flickwerk bei Kanalanschlüsssen usw) werden Lärm und Vibrationen geringer. Die Tassen hüpfen im Schrank nur halb so hoch. Wird in den alten Bundesländern auch so gepfuscht?

  • Wird in den alten Bundesländern auch so gepfuscht?

    Es wird zumindest nicht besonders darauf geachtet, dass keine Kanalzugänge im Rollbereich der Reifen liegen. Das würde viel Lärm verhindern. Stattdessen setzt man lieber gerade auf dem Land die Bauten immer stärker zurück von der Straße. Einerseits verständlich, andererseits eine Art von Zersetzung jeglicher Dichte und damit in aller Regel auch sinkend attraktiven Straßenräumen.