Mobilität und Städtebau

  • Das muss man sich aber schon gut überlegen, unsere Autoindustrie lebt vom teureren Segment, das genau diese Schiene bedient.

    Dann wird man hier wohl den Hebel ansetzen müssen.

    Eine neue Hiobsbotschaft betrifft die E- oder Hybriden:

    "So verbietet das erste Parkhaus in Deutschland Hybrid- und Elektro-Autos. Das hängt damit zusammen, dass von diesen Fahrzeugen eine erhöhte Brandgefahr ausgeht, weil es schwieriger ist, das Feuer zu löschen. ...

    In Großbritannien dürfen diese ihre Autos zu Hochlastzeiten nicht mehr an private Ladesäulen anschließen. Von 8 bis 11 Uhr am Morgen sowie von 16 bis 22 Uhr ist dies lediglich an öffentlichen Ladegeräten und Schnellladegeräten möglich. Diese stehen meistens an Autobahnen oder Schnellstraßen."(msn)

  • Die Kritik an Tempo 30 kann ich nicht so recht nachvollziehen. Hast Du schonmal ein Fahrsicherheitstraining gemacht?

    Auch bei Tempo 30 kannst Du jemanden totfahren. Wenn Du die komplette Sicherheit haben möchtest, müsstest Du Verkehr komplett verbieten. Auch Fahrradfahren übrigens, denn ich bin schon ein paar Mal von Radfahrern fast umgeheizt worden. Erwischen die mich, stürze ich unglücklich, kann ich tot sein.

    Ich bin mal vor ca. zwei Jahren mit einem älteren Beifahrer (70+) durch die Frankfurter Innenstadt gefahren. In einer dortigen Tempo 30 Zone bin ich auch so gefahren. Jeder weiß, dass dort manchmal geblitzt wirst. Mein Beifahrer wusste es nicht. Er fragte mich später, ob bei mir mit den Augen und sonst gesundheitlich alles in Ordnung wäre. Ich wäre so komisch langsam durch die Straßen gekrochen... :lachentuerkis:

    Auch die Ausführungen zum SUV klingen doch recht verharmlosend. Man muss nämlich folgendes bedenken: treffen sich zwei Kleinwagen als Unfallgegner, ist bei beiden der Schaden geringer. Fährt nun Jemand stattdessen mit seinem 3 Tonner in ein 1 Tonnen Fahrzeug, ist zweiterer deutlich schlimmer dran. Die hohe Motorhaube führt bei Unfällen mit Radfahrern und Fußgängern zu einer erheblich erhöhten Sterblichkeit. Es ist also zutiefst egozentrisch von Schutz als SUV Fahrer zu sprechen.

    Ich schrieb:

    Wenn mir ein SUV in den Kleinwagen kracht, bin ich platt, der SUV-Fahrer hingegen hat keinen Kratzer.

    Das kann man natürlich als "verharmlosend" betrachten, auch wenn es nichts anderes aussagt. (Dass der SUV-Fahrer gut geschützt ist, ist natürlich egozentrisch aus Sicht dieses Fahrers, aber nun einmal eine technische Tatsache.)

  • Ich schrieb:

    Das kann man natürlich als "verharmlosend" betrachten, auch wenn es nichts anderes aussagt. (Dass der SUV-Fahrer gut geschützt ist, ist natürlich egozentrisch aus Sicht dieses Fahrers, aber nun einmal eine technische Tatsache.)

    Kann aber auch der Anlass für besonders rücksichtsloses Fahren sein. Deshalb raus aus der Innenstadt!

  • Dass das Anlass für rücksichtsloses Fahren sein kann, ist sehr wohl möglich. Da stimme ich Dir zu.

    Ein Innenstadt-Verbot für bestimmte Fahrzeugtypen ist hingegen schwierig. Ich weiß nicht, ob das rechtlich zulässig ist.

  • Dass das Anlass für rücksichtsloses Fahren sein kann, ist sehr wohl möglich. Da stimme ich Dir zu.

    Ein Innenstadt-Verbot für bestimmte Fahrzeugtypen ist hingegen schwierig. Ich weiß nicht, ob das rechtlich zulässig ist.

    Da sollte man sich unter Politikern endlich mal einen Kopf machen. Ein LKW-Verbot mit Zusatzschild, dass Lieferfahrzeuge ausgenommen sind, gibt es schon. Also könnte man die Fahrzeugmasse mit der gleichen Ausnahme begrenzen. Fahrten dieser Klasse zum reinen Vergnügen haben außen vor zu bleiben. Immerhin wird ja heute sogar schon grundloses ständiges Hin- und Herfahren bestraft.

  • So einen Fall gab es bei uns auch glaublich südlich von Wien. Das las das erst vor ein paar Tagen und vielleicht finde ich den Artikel noch, dann reiche ich ihn nach! Die Feuerwehr hat den brennenden Wagen dann woanders hin weggezogen, damit in der Umgebung nicht noch mehr Unheil passiert. Die Feuerwehrmänner haben das recht schnell und professionell gehandhabt und sehen leider große Risiken und Gefahren bei diesen Dingern. Ich glaube, dass die E-Autos ein vorübergehender Hype bleiben. Zwar wird der E-Auto Anteil in den kommenden Jahren in ein paar westeuropäischen Staaten ganz stark ansteigen, aber weltweit kann sich diese Technik so oder so nie durchsetzen. Ich vermute einmal, dass die einzige Lösung Treibstoffe aus erneuerbarer Energie sein werden. Das gute daran ist, dass die Milliarden bereits produzierten KFZ damit weiterbetrieben werden können - noch nachhaltiger geht ja wirklich nicht.

  • Das gute daran ist, dass die Milliarden bereits produzierten KFZ damit weiterbetrieben werden können - noch nachhaltiger geht ja wirklich nicht.

    Lieber Exilwiener, vielleicht interessiert Dich dazu eine konkrete Kalkulation, die drei Möglichkeiten vergleicht: Einmal das eigene Auto behalten, ein effizienteres Verbrennungsfahrzeug kaufen oder ein elektrisches Fahrzeug kaufen. Es ist leider durch den fortwährenden Verbrauch an größerer Menge an Treibstoff relativ eindeutig (unter der groben Prämisse dass man mehr als 5,8 L/100km vebraucht), dass es vom CO2 mehr Sinn macht die Fahrzeuge relativ zügig auszutauschen, egal mit welcher Technik, Hauptsache weniger Verbrauch:

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  • Majorhantines

    Vielen Dank, aber was nutzt mir ein E-Auto mit dem ich nur mit x Aufladeunterbrechungen zu meinem Ziel komme, wo es dann oftmals nicht einmal E-Zapfsäulen gibt. Wie gesagt, in der EU wird sich der Marktanteil schon massiv erhöhen und für den reinen Stadtverkehr kann das durchaus eine Alternative sein. Aber weltweit wird das den Verbrennungsmotor nicht ersetzen können und das ist auch nicht das Ziel. Schauen wir uns diesen Strang im 15 Jahren noch einmal an ;). Mein alter Mercedes hält schon 20 Jahre und wird auch noch einmal so lange halten. Günstiger geht für mich wirklich nicht.

  • Günstiger geht für mich wirklich nicht.

    Ja, wenn man die Reparaturen selbst macht, oder Jemanden hat, der das günstig macht, dann denke ich auch, dass es wohl die kostensparendste Variante ist. Es war ja mehr die Frage, was jetzt vom CO2 her besser ist. Und da wäre ein neuerer Verbrenner bzw. Hybrid besser, wenn man dem Videoauthor folgt.

    Zur globalen Entwicklung, ja, muss man wohl in 15 Jahren nochmal rein blicken und schmunzeln, was man alles zur Zukunft gezählt hat und was dann daraus wurde. Mein Tipp ist allerdings, dass alle Industrieländer bis dahin sich vom Verbrenner verabschiedet haben, und Elektromotoren fahren mit unterschiedlichster Stromerzeuger, wie eventuell Batterie, Solarzelle oder Wasserstoff, wenn dies irgendwie umsetzbar war dann für alle Fahrzeugklassen.

  • Ich stehe jetzt leider völlig unerwartet vor der Frage: Neues Auto mit Verbrenner oder E-Antrieb?

    Aktuell gibt es im Kleinwagensegment - das ich als Stadtbewohner bevorzuge - zwar schon ein paar Modelle zur Auswahl und die Reichweiten sind mit 300 km für mich ausreichend, um auch mal in die Berge oder nach Österreich zu fahren. Aber herrje, in den meisten Fällen dann nur 2-3 Farben zur Auswahl, eine Polsterung, zwei Felgen... VW ist sogar aktuell ein Totalausfall, die haben überhaupt keinen elektrischen Kleinwagen im Angebot, der ID-3 misst auch schon 4,26 m...:/

  • Ich fürchte tatsächlich, dass es kein E-Auto mit diesen Spezifikationen bisher gibt: Kurzfristig verfügbar, Konfigurationsmöglichkeiten, ~300 km Range, Kleinwagen. Das nächste, das mir dazu einfiele wäre ein junger gebrauchter VW e-up. Der liegt aber real wohl eher bei 200 km (im Winter). Oder auch einen Renault Zoe, aber der hat wieder kaum Konfigurationsmöglichkeiten und ist als Neuwagen viel zu teuer. Fiat 500e ist nichtmal gebraucht günstig zu finden, auch da wahrscheinlich die Konfigurationsmöglichkeit eingeschränkt.

  • Ja, der e-Up kommt nicht wirklich weit.

    Ich fahre jetzt mal den Honda e Probe, anschauen werde ich mir auch noch den Opel Corsa e. Fiat kommt für mich nicht mehr in Frage. Teuer sind sie alle, das stimmt, was aber in Ordnung ginge, wenn´s dann dafür so aussieht, wie ich mir das vorstelle. Aber wenn ich bei der Optik zu 90 % Kompromisse eingehen muss, gebe ich sehr sehr ungern 30k für einen Kleinwagen aus. Bei VW wird es erst 2025 einen ID-2 geben, mal sehen wie VW bis dahin wieder bei optischen und technischen Aspekten den Rotstift ansetzt :)

  • Für ein offeneres Straßenbild finde ich die Idee aus Rotterdam eigentlich ganz gelungen, dort hat man unter anderem die Parkhausgebühren gesenkt und die Straßenparkgebühren erhöht, also quasi genau umgekehrt, wie man es in deutschen Städten kennt. Man könnte so auch mit Quartiersgaragen viele Autos kompakt unterbringen. Der folgende Artikel erwähnt das nur am Rande, sei also nur als Quelle genannt.

    https://www.riffreporter.de/de/gesellschaf…ab-global-de-DE

  • Hatten wir das Thema hier schon einmal?

    Nicht nur in China wird beim Ausbau von städtischen Bahnsystemen geklotzt - Paris kann das auch. Das Metronetz soll binnen weniger Jahre streckenmäßig verdoppelt werden. Als Hamburger wohnt man in einer Stadt, die den Bau einer einzigen U-Bahnlinie als Aufgabe einer ganzen Generation begreift - und kann nur neidisch werden.

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  • Vielen Dank, aber was nutzt mir ein E-Auto mit dem ich nur mit x Aufladeunterbrechungen zu meinem Ziel komme, wo es dann oftmals nicht einmal E-Zapfsäulen gibt.

    Wenn die Aussage von "x-Aufladeunterbrechungen" Sinn machen soll, müssen Deine üblichen Fahrstrecken ja im Bereich von deutlich über 1000 KM pro Richtung liegen. Damit dürftest Du zu einer kleinen Minderheit gehören.

    Die Mehrheit sollte mit einer Reichweite von 300 bzw. demnächst 500km im Alltag klarkommen. Und wenn's wirklich mal per Auto in den Urlaub nach Spanien geht, wäre die eine oder andere Pause unterwegs ohnehin angesagt.

  • Ich denke zur Reichweitenproblematik, dass viele noch den Worst-case und Einzelfallszenarien im Blick haben - was ja auch legitim ist- der da wäre, Winter, Anhänger, oder vollgeladenes Auto mit 4-5 Leuten. Da kommt dann die Batterietechnik schon an die Grenzen. Aber für die übliche Nutzung stimmt natürlich was Du sagst, da ist das Thema eigentlich durch. Die meisten müssen ihr Auto da einmal die Woche laden, weil sie bloß 15 km zur Arbeit haben und dann halt noch ein bisschen Einkaufen, Kinder zur Schule fahren oder so.

    Zu Paris: Die haben echt eine 180 Grad Wendung in sehr kurzer Zeit vollbracht. Bis vor wenigen Jahren warst du in Paris mit dem Fahrrad total verloren. Jetzt gibt es unzählige Projekte und auch für Fußgänger und Anwohner wurde durch Verkehrsberuhigung schon viel erreicht. Dass da der öffentliche Nahverkehr mithalten muss, ist logisch, hat man in Deutschland aber irgendwie noch nicht so raus, und wundert sich dann, dass die Leute sich ärgern, wenn ihnen keine Alternativen geboten werden, aber das Auto schonmal weg soll.

  • Nochmal Paris: Vision eines (fast) autofreien Zentrums.

    Mir gefällt's. Im Gegensatz zu deutschen Großstädten, wo selbst bei jahrzehntelanger RG-Regierung oft nur minimalistisches Stückwerk betrieben wird, wird in Frankreich wirklich gehandelt. Kurzfristige, entschlossene Verbesserung des schienengebundenen ÖPNV, kräftige Reduzierung des Autoverkehrs - mehr Lebensqualität für alle.

  • Das Filmchen über die Avenue des Champs Élysées, nahezu frei von Autos, dafür voller Menschen, mag ja ganz nett sein. Paris erscheint bei all den vielen, ausschließlich jungen Leute, als der Ort der ewigen Jugend und Schönheit. Wo sind denn hier die Menschen, die nicht mehr jung, schlank und schön sind? Von den hier gezeigten Personen ist offenbar kein Mensch alt, auch sieht man keine Behinderten, keinen Rollstuhlfahrer und auch keine Obdachlosen. Hat man die alten und behinderten Leute und Obdachlosen vergessen? Ich denke nein. Alt zu sein und/oder behindert oder arm zu sein wird weithin als Makel empfunden. Solche Leute zu zeigen, wäre nicht werbewirksam, also kontraproduktiv. Deshalb dürfen sie im dem Film nicht in Erscheinung treten. Weg damit.

    Lieber wird in dem Film ausschließlich die gehobene Mittelschicht dargestelltt, jung, gesund, sportlich, schlank und dynamisch. Paris erscheint als das Paradies der ewigen Jugend, Schönheit, Gesundheit und des Wohlstands. Der Ort der ewigen Jugend und Schönheit. Die vielen Menschen, die sich in dem Filmchen auf der Prachtstraße tummeln, werden offenbar allesamt als jung, schlank, smart und schön, gesund und ohne Sorgen und Beschwerden dargestellt. Nur keine Alten, Behinderten und Armen zeigen. Das könnte sonst beim Betrachter evtl. negative Gefühle und Stimmungen verursachen. Einen großen Teil der Bevölkerung auszuschließen, oder so zu tun, als gäbe es ihn nicht, erscheint mir ebenso irreführend wie unehrlich. Jede Medaille hat zwei Seiten, wo viel Licht ist, da ist halt auch auch viel Schatten.