Solange die Polizei nur beobachtet wird sich wohl auch nichts ändern 😆
Mobilität und Städtebau
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Solange die Polizei nur beobachtet wird sich wohl auch nichts ändern 😆
Was soll die Polizei denn sonst tun, als "die Statistik zu beobachten"??
Eine Kabelschere bis 5 cm Durchmesser kostet um die 250 Euro hierzulande. Woanders könnte sie durchaus billiger sein. Bei der Bauweise der Ladesäulen ist der Schnitt in unter 5 Sekunden erledigt und bringt laut Artikel 50 Euro Kupfergeld. DAS könnte man schon beinahe als "Einladung" auffassen. Da sollten andere technische Möglichkeiten entwickelt werden - gerade für die freistehenden Anlagen.
Unabhängig davon sind wir mit den Untersuchungen zu Absatzzahlen bei Herstellern oder den Ambitionen zur Energieumwandlung sehr weit weg vom Thema.
Majorhantines - es gibt keinen "Rechtsanspruch" auf eine Wallbox. Laut WEMoG beschränkt sich die Mitwirkungsmöglichkeit der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer in Wohnanlagen auf die "äußere Gestaltung" - also das Aussehen. Wenn auf Grund der vorhandenen Anschlußleistung am Haus die Installation von Lademöglichkeiten durch den Netzbetreiber abgelehnt wird, gibt es keinen Rechtsweg für den Antragsteller zur Durchsetzung seines Wunsches auf Errichtung des Ladepunktes. Genau dieses "Phänomen" habe ich vor einigen Seiten für die tollste Bundeshauptstadt aller Zeiten beschrieben. Genau deshalb habe ich auch geschrieben, dass zuerst die Stromtrassen und -netze ertüchtigt werden müssen. Es ist völlig egal, ob der Strom für eine Wärmepumpe oder eine Wallbox benötigt wird - ist die Zuleitung nicht ausreichend dimensioniert, gibt es bei allerinnigstem Wunsch auf Anschaffung eines Elektrofahrzeugs keine eigene Ladestation.
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Auf YouTube bin ich zufälligerweise auf diese amerikanische Kritik an der Abhängigkeit vom Auto gestossen. Der junge Mann spricht mir aus der Seele!
Besonders interessant finde ich eine Stelle in dem Video, wo der Autor die wenigen Städte in den USA beschreibt, die es geschafft haben, fussgängerfreundliche Quartiere mit kleinteiliger Versorgungsinfrastruktur zu erhalten. Er erläutert, dass diese Quartiere den heutigen städtebaulichen Planungsvorgaben widersprechen und deshalb nicht wachsen können - obwohl sie sehr beliebt sind und Gutverdiener anziehen. Dies erinnert ein Stück weit an unsere eigenen Gründerzeitquartiere, die gentrifiziert werden, weil unsere Planungsvorgaben eine Erweiterung verhindern.
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Wenn auf Grund der vorhandenen Anschlußleistung am Haus die Installation von Lademöglichkeiten durch den Netzbetreiber abgelehnt wird, gibt es keinen Rechtsweg für den Antragsteller zur Durchsetzung seines Wunsches auf Errichtung des Ladepunktes.
Das habe ich ja auch nicht behauptet? Jedoch scheint hier Berlin nicht besonders repräsentativ. Anderswo gibt es vom Netzbetreiber fast nie eine vollständige Ablehnung.
es gibt keinen "Rechtsanspruch" auf eine Wallbox
Wir haben schon so einige Rechtsstreitigkeiten begleitet, die im Übrigen eigentlich immer gegen die Eigentümergemeinschaft beschieden wurden. In einigen Fällen wurde dann, wenn es gar keine gütliche Einigung gab, eben tatsächlich für die einzelnen Kläger nur die Ladeinfrastruktur angelegt.
[Bzgl Kabelklau] Da sollten andere technische Möglichkeiten entwickelt werden - gerade für die freistehenden Anlagen.
Gibt es. Einige Anbieter haben Farbe in ihren Kabeln, ähnlich zu den Farbkartuschen in Geldautomaten.
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Auf YouTube bin ich zufälligerweise auf diese amerikanische Kritik an der Abhängigkeit vom Auto gestossen. Der junge Mann spricht mir aus der Seele!
Besonders interessant finde ich eine Stelle in dem Video, wo der Autor die wenigen Städte in den USA beschreibt, die es geschafft haben, fussgängerfreundliche Quartiere mit kleinteiliger Versorgungsinfrastruktur zu erhalten. Er erläutert, dass diese Quartiere den heutigen städtebaulichen Planungsvorgaben widersprechen und deshalb nicht wachsen können - obwohl sie sehr beliebt sind und Gutverdiener anziehen. Dies erinnert ein Stück weit an unsere eigenen Gründerzeitquartiere, die gentrifiziert werden, weil unsere Planungsvorgaben eine Erweiterung verhindern.
Bin da mittlerweile etwas kritischer. Diese Videos gerade von amerikanischen "Urbanisten" sind ja im Moment sehr in in den sozialen Medien. Überall "courtyard urbanists" und selbsternannte Freunde der europäischen Stadt. Nur, dass dieses Ideal auch in Europa vor über 100 Jahren verlassen und nie wieder aufgenommen wurde.
Die Menschen möchten im Grünen leben und am liebsten in Eigenheimen. Insofern wird das auch die Zukunft unserer Städte und Siedlungen sein. Wir werden weiter und zukünftig sogar verstärkt in den Zentren abreißen müssen und außen anbauen, für nichts anderes gibt es Mehrheiten.
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Die Menschen möchten im Grünen leben und am liebsten in Eigenheimen. Insofern wird das auch die Zukunft unserer Städte und Siedlungen sein. Wir werden weiter und zukünftig sogar verstärkt in den Zentren abreißen müssen und außen anbauen, für nichts anderes gibt es Mehrheiten.
Was die Mehrheit will, lieber Heinzer , weiß ich nicht.
Aber es ist nicht offenkundig, dass nutzungsgemischte Gründerzeitquartiere und ebenso, so erhalten, auch noch ältere Viertel, überdurchschnittliche potente Nachfrage anziehen und eben deshalb gentrifizieren?
Während in den Niederlanden z.B. die Konsequenzen gezogen und entsprechende Quartiere auch neu gebaut werden, bleibt dies bei uns aus.
Urbanes Leben in kleinteilgen, fussgängerechten Strukturen stellt meiner Meinung nach auch keinen Gegensatz zu kleinen Gärten, grünen Hinterhöfen und städtischem Grün dar. Muss es unbedingt der eigene 300m2 Rasen inkl. Parkplatz sein?
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Die Menschen möchten im Grünen leben und am liebsten in Eigenheimen. Insofern wird das auch die Zukunft unserer Städte und Siedlungen sein. Wir werden weiter und zukünftig sogar verstärkt in den Zentren abreißen müssen und außen anbauen, für nichts anderes gibt es Mehrheiten.
Die Realität zeigt aber doch was anderes? 80-85% der Neubauprojekte in Ballungszentren sind dichter Wohnungsbau. Dort wächst Deutschland noch, sprich die Leute zieht es in diese Lebensräume. Ob nun so erträumt oder den ökonomischen Bedingungen geschuldet, es zeigt, wie die Zukunft unserer Städte und Siedlungen tatsächlich aussieht.
Dazu kommt unsere Strukturpolitik, die darauf hinausläuft, dass viele zersiedelte ländliche Siedlungen perspektivisch eher aufgegeben werden. Abzug der medizinischen Infrastruktur, Rückzug von Bildungseinrichtungen, Aufgabe der Eigenverwaltung, weniger Arbeitsplätze, etc. -
Ich habe natürlich auch Vorlieben. Aber die Realität sieht anders aus. Es wird weiter zersiedelt und die Dichten sinken immer weiter. Es wird zwar viel geredet, aber gerade in Deutschland nichts getan. Insofern sollte man realistisch sein. Es wird hier keine große Bewegung für die europäische Stadt geben, auch weil deren Neufassungen ästhetisch so unerfreulich sind, dass sie im ersten, spätestens zweiten Renovierungszyklus entweder abgerissen werden, oder zu Slums geworden sind.
Hinzu kommt ein sich immer weiter verschärfender Kulturkampf gegen alles Städtische/Dichte/Gemischte, so dass ich wie gesagt einen deskriptiven und keinen normativen Ansatz verfolgen würde. In den USA wird seit 50 Jahren gekämpft für mehr Urbanität und doch ist das, was wächst, weiterhin und ausschließlich suburbs. Es gibt keinen einzigen Grund, warum das nicht in Europa oder zumindest in Deutschland ganz genauso laufen wird. Das, was da ist, schützen, alles andere ist verlorene Liebesmüh.
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Dass die Entwicklung in Deutschland und in den USA anders läuft, als erwünscht, bestreite ich doch gar nicht.
Aber warum ist das denn so? Offenkundig ist es doch nicht die soziale Not, die die Menschen nach Eppendorf treibt, sondern die hohe Lebensqualität. Dennoch verhindern auch hierzulande Ideologie (Charta von Athen, Moderne Architektur) und normative Vorgaben das „Nachwachsen“ entsprechender Quartiere.
Und eben dies kritisiert der oben verlinkte Beitrag auf Youtube.
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Aber die Realität sieht anders aus. Es wird weiter zersiedelt und die Dichten sinken immer weiter.
Kannst Du das mit irgendwelchen Zahlen untermauern? Z.B. folgende Statistik sagt genau das Gegenteil: Die großen Städte wachsen zentral, die Binnenwanderung an die Ränder steigt zwar seit 10 Jahren, aber viel zu gering, als dass sie den starken Zuwachs kompensieren würde. Das bedeutet wiederum ganz klar, dass heute mehr Menschen dort dichter leben.
Und hier zur Einordnung, was das statistische Bundesamt als zentrale Räume betrachtet:
grossstadtregionaler-einzugsbereich.pdf
Soweit ich weiß hat München z.B. im Flächennutzungsplan die Ausweisung von Einfamilienhausgebieten komplett gestoppt. Da wird es bestimmt noch einige weitere Städte geben, und sei es nur, dass sie die Hürden sehr hoch setzen, durch hohe Gebühren und Erschließungsbeiträge.
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Soweit ich weiß hat München z.B. im Flächennutzungsplan die Ausweisung von Einfamilienhausgebieten komplett gestoppt. Da wird es bestimmt noch einige weitere Städte geben, und sei es nur, dass sie die Hürden sehr hoch setzen, durch hohe Gebühren und Erschließungsbeiträge.
.. die städtischen Bezirke von Hamburg dito.
Hamburg ist als Stadtstaat nicht 1:1 mit München vergleichbar, da der zum Bundesland Hamburg und damit auch zur Kommune gehörige Anteil an landwirtschaftlichen Flächen größer ist. Die äusseren Bezirke haben die Neuausweisung von Flächen für Einzelhausbebauung zwar noch nicht formal gestoppt, faktisch findet aber auch dort keine mehr statt.
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Naja, der Flächenverbrauch nimmt weiter zu:
Siedlungs- und Verkehrsfläche wächst jeden Tag um 51 HektarDie Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland ist im vierjährigen Mittel der Jahre 2020 bis 2023 durchschnittlich um 51 Hektar pro Tag gewachsen. Dies…www.destatis.deund derartige Regeln werden als "Einfamilienhausverbot" nicht nur in diesem Forum aufs Härteste bekämpft, mit absehbarem Erfolg. Dass es in den letzten 10 Jahren einen leichten Trend zur Erhöhung der Einwohnerdichten in städtischen Räumen gegeben hat, ist einzig und allein dem deutlichen Bevölkerungswachstum geschuldet, bei dem der Wohnungsneubau nicht hinterhergekommen ist (vorübergehend).
Diese Phase ist nun zu Ende, Schrumpfung ist angesagt und alsbald werden auch jegliche "Verbote" von Einfamilienhäusern fallen. Die Wohnflächen pro Einwohner werden weiterhin zunehmen, ebenso wie die Zersiedlung und Suburbanisierung. Da kann es aus meiner Sicht absolut keinen Zweifel dran geben. Das Ziel der Mehrheit der Bewohner des Landes bleibt das freistehende Einfamilienhaus, weswegen europäische Arroganz ggü. den USA absolut fehl am Platze ist. Wir haben in Bezug auf den Städtebau in den letzten 80 Jahren in einem Ausmaß versagt, das seinesgleichen sucht und wirklich nichts deutet auf eine Wende zum Besseren hin.
Wie gesagt, man sollte seine Energie auf die Areale konzentrieren, die es noch gibt. Auch in vielen städtischen Gebieten wird in Zukunft eher Abriss als neuklassischer Neubau dominieren.
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Naja, der Flächenverbrauch nimmt weiter zu:
Im Bereich der Flächen für Wohnraum ist er gesunken laut Deiner eigenen Quelle. Ich habe zusätzlich die Zahlen bis 2000 recherchiert, auch da eine klar abnehmende Tendenz - und das bei ansteigender Bevölkerung!
Klar kann man nun, wie Du es auch gemacht hast, einfach behaupten, dass das ein temporärer Trend war und es nun dank absehbar sinkender Bevölkerungszahlen perspektivisch doch ganz anders laufen würde. Aber ich finde, das müsste man dann schon deutlich besser verargumentieren. Bloß zu postulieren, dass es sich die meisten eben so erträumen würden, und damit würde das auch so eintreten ist zu wenig. Ich habe schließlich bereits darlegen können, dass die womöglich bestehenden Idealvorstellungen der Menschen kaum Eingang in die Realität finden. In der Realität ziehen die Menschen in dichtere größere Städte und deren direktes Umfeld statt aufs Land, das weiterhin bereitwillig Einfamilienhausgrund zur Verfügung stellen würde. Die Speckgürtel um die attraktiven Großstädte verdichten sich. Eine Trendumkehr ist hierbei auch absolut unwahrscheinlich durch den simplen Fakt, dass diese Städte zunehmend Flächenprobleme haben, speziell hier im Süden, und daher quasi Wohnungsbau forcieren müssen. Überall entsteht deshalb - für die europäische Stadt untypisch - an den Ortsrändern intensiver Wohnungsbau, zusätzlich zu der typischen aber intensivierten Nachverdichtung.
In den nächsten Jahrzehnten werden sehr viele Einfamilienhäuser auf den Markt kommen. Darauf deutet der Anstieg beim bloß scheinbar steigenden Wohnraumflächenbedarf (natürlich darf man diesen nicht unerwähnt lassen, auch wenn es unintuitiv erstmal klingt), dieser signalisiert klare Tendenzen zur Unternutzung. Ich erwarte einen Preisverfall. Entsprechend interessant wird dann, ob diese Attraktivitätssteigerung zumindest dazu führt, dass nicht massenhaft Einfamilienhäuser abgerissen werden. Im ländlichen Raum wird es wahrscheinlich dennoch als erstes losgehen, dass die Einfamilienhausgürtel nicht mehr belebt werden können. Mit stark sinkendem Bevölkerungspotential steigt die Unattraktivität dieser ländlichen Räume weiter.
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Naja, der Flächenverbrauch nimmt weiter zu:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pres…25_286_412.html
und derartige Regeln werden als "Einfamilienhausverbot" nicht nur in diesem Forum aufs Härteste bekämpft, mit absehbarem Erfolg. Dass es in den letzten 10 Jahren einen leichten Trend zur Erhöhung der Einwohnerdichten in städtischen Räumen gegeben hat, ist einzig und allein dem deutlichen Bevölkerungswachstum geschuldet, bei dem der Wohnungsneubau nicht hinterhergekommen ist (vorübergehend).
Diese Phase ist nun zu Ende, Schrumpfung ist angesagt und alsbald werden auch jegliche "Verbote" von Einfamilienhäusern fallen. Die Wohnflächen pro Einwohner werden weiterhin zunehmen, ebenso wie die Zersiedlung und Suburbanisierung. Da kann es aus meiner Sicht absolut keinen Zweifel dran geben. Das Ziel der Mehrheit der Bewohner des Landes bleibt das freistehende Einfamilienhaus, weswegen europäische Arroganz ggü. den USA absolut fehl am Platze ist. Wir haben in Bezug auf den Städtebau in den letzten 80 Jahren in einem Ausmaß versagt, das seinesgleichen sucht und wirklich nichts deutet auf eine Wende zum Besseren hin.
Wie gesagt, man sollte seine Energie auf die Areale konzentrieren, die es noch gibt. Auch in vielen städtischen Gebieten wird in Zukunft eher Abriss als neuklassischer Neubau dominieren.
Diese zersiedelten Strukturen sind in Deutschland freilich extremer als in vielen europäischen Nachbarländern. Das hat sicherlich verschiedene Gründe - Historisch: Soziale Befriedung und Entspannung nach dem Krieg, Politisch: Lobbyarbeit des Bausektors und der Automobilindustrie.
Eines ist aber uch klar: Diese Form der Zersiedelung ist nur möglich, weil die Allgemeinheit in weiten Teilen die Kosten dieser ineffizienten Strukturen trägt, d. h. jene von Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch nicht oder nur teilweise dem Verursacher zugerechnet werden. Geschieht dies in Zukunft - und danach sieht es mit der CO2-Steuer aus -, werden energetisch und damit wirtschaftlich effizientere Strukturen interessanter.
In meiner Nähe werden so gut wie keine Einfamilienhäuser mehr gebaut; nicht weil es verboten wäre, sondern weil es schon jetzt kaum noch sinnvoll zu finanzieren ist.
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Wenn man die Statistik genau betrachtet erkennt man doch den krassen Abwärtstrend des "Flächenverbrauchs"? Das der Flächenverbrauch positiv ist heißt doch nur dass immer noch gebaut wird, wie soll ich denn irgendetwas bauen ohne dafür Fläche zu nutzen?
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Diese zersiedelten Strukturen sind in Deutschland freilich extremer als in vielen europäischen Nachbarländern. Das hat sicherlich verschiedene Gründe - Historisch: Soziale Befriedung und Entspannung nach dem Krieg, Politisch: Lobbyarbeit des Bausektors und der Automobilindustrie.
Vor allem: Verlust von 1/3 des Staatsgebietes im 2. Weltkrieg und die folgende Umsiedlung der Bewohner dieses Drittels auf die verbleibende Fläche.
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Dazu noch Umsiedler aus der DDR, später auch Aussiedler.
Die Bevölkerungszahl in der früheren Bundesrepublik ("Westdeutschland") erhöhte sich von 1950 bis 1990 von 51 Mio. auf rund 64 Mio. (ich glaube, 1939 wohnten im späteren "Westen" sogar nur 42 Mio, dafür habe ich jetzt aber keine Quelle), entsprechend ist klar, daß weite Teile der Bebauung gar nicht attraktiv aussehen können, da in kürzester Zeit viel Wohnraum geschaffen werden mußte und vieles zerstört war.
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Vor allem: Verlust von 1/3 des Staatsgebietes im 2. Weltkrieg und die folgende Umsiedlung der Bewohner dieses Drittels auf die verbleibende Fläche
Eher 1/4 des Staatsgebietes und ca. 1/3 des Siedlungsgebietes (mit Sudetenland, Danzig usw.).
I.Ü. hast du natürlich Recht.
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entsprechend ist klar, daß weite Teile der Bebauung gar nicht attraktiv aussehen können, da in kürzester Zeit viel Wohnraum geschaffen werden mußte
So würde ich aber nur sehr ungern argumentieren wollen. Schließlich war es bereits 1970 mit dem schwunghaften Bevölkerungswachstum im Westen und Süden vorbei, im Osten und Norden gar gab es nicht mal ein sonderliches. Man hätte also ab da dann ja wieder "schöner" bauen können. Auch hatte Westdeutschland (hier bezogen auf die Bundesländer NRW, Hessen, RP, Saarland) von 1900 bis zum ersten Weltkrieg ein vergleichbar starkes Bevölkerungswachstum, was nicht unbedingt in unattraktive Stadtbilder geführt hat.
Du sprichst es ja bereits an, natürlich war nach dem Weltkrieg eben auch der Bestand zerstört, der zusätzlich aufgebaut werden musste. Weshalb die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung auf den jeweiligen Gebieten wohl nur bedingt taugen. Aber die Frage bleibt dann eben, warum es da auch lange nach dem (intensiven) Wiederaufbau zu keiner besonderen Attraktivitätssteigerung der Bebauung kam, bezogen auf die Fassaden. Im eng funktionalen Sinne hat man es in all diesen Jahrzehnten ja auch geschafft stets sich zu verbessern, mehr Luxus einziehen zu lassen in die Bauten. -
Vor allem lag auch erst einmal die Wirtschaft danieder ... natürlich hätte man auf jeden Fall punktuell schöner bauen können, natürlich mußte man z. B. ins Zentrum von Frankfurt direkt an den Main nicht diese Wohnblocks stellen. Man hätte sich schon damals eine kleine Altstadt gönnen können ...
Später kam die Ideologie dazu, die Zeit der Experimente mit riesigen Wohnmaschinen wie in Hannover ... vielleicht fand man das damals schön, vielleicht wird man auch in 50 Jahren auf die heutige Zeit mit Kopfschütteln zurückblicken.
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