Berlin-Pankow, Niederschönhausen

  • Einige Bilder aus dem Ortsteil Niederschönhausen, in welchem in den letzten Jahren sehr viel gebaut wurde und noch wird. Leider halten sich dabei die erfreulichen Neubauten arg in Grenzen - weiß/grau und eckig ist bestellt und verordnet.

    Grabbeallee/Ecke Pfeilstraße

    Ein Blick in die Pfeilstraße offenbart die sonstige Entwicklung.

    Weiter auf der Grabbeallee

    Ein zumindest gestalterischer Lichtblick ist dieser Kita-Neubau in der Grabbeeallee N°45

    Mithilfe vieler Unterstützer baute casablanca seine erste Kita - Berliner Woche

    Hermann-Hesse-Straße/Güllweg

    Ein Großprojekt wird an der Dietzgenstraße unweit des Orangeriegartens von Schloss Schönhausen verwirklicht. Im hinteren Bereich stehen bereits vier einzelne Kistenhäuser.


    Bildquelle: Strategis AG/schlosspark.de
    Projektseite: Neue Orangerie

    Der Blick geht über den Ossietzkyplatz zur Friedenskirche und zur Abzweigung der Blankenburger Straße.

    Die in der Kurve zur Dietzgenstraße entstandene Bebauung ist einfach nur minimal ansehnlich.

    Noch eine Baulücke der Dietzgenstraße am Brosepark.

    Und nochmal belanglos-hässliche Neubebauung, welche die Umgebung ignoriert.

    Gegenüber wird das heutige Schulgebäude der Max-Delbrück-Schule an der Dietzgenstraße N°41/Kuckhoffstraße endlich saniert.

    Das Gebäude wurde einstmals nach Plänen von Carl Fenten als Rathaus Niederschönhausen errichtet.

    Kaum zu glauben, dass irgendein IQ-45er die neue Kupferabdeckung einer Gaube bekrickelt hat; das dürfte zum Glück rasch verwittern.

    Zum Abschluss ein Bild des rückseitig gelegenen ehem. Elisabeth-Christinen-Lyzeums (Dietzgenstraße N°47), welches mittlerweile ebenfalls von der M.-D.-Schule genutzt wird.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Dieser gelungene Neubau ist bereits seit Jahren fertig, darf aber dennoch mal Erwähnung finden - wenn's sonst niemand macht...

    Niederschönhausen, Blankenburger Straße 33-35, 'Victoria-Gärten'

    Gegenüber ensteht ein weniger gelungener WBG-Neubau (Gesobau)

    Schräg gegenüber (stadteinwärts) dann folgender Bauplatz auf dem dieses graue Wohnhaus errichtet wird:

    Wiederum gegenüber die hübsche Wache der freiwilligen Feuerwehr Niederschönhausen; im rechts anschließenden früheren Schulbau verstarb im Jahre 1947 der Schriftsteller Hans Fallada.

    Der Bau hat vermutlich früher auch zur Schule gehört (Turnhalle, Direktorenwohnhaus o.ä.).

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Hier mal einige Fotos des Holländerhauses in Berlin - Niederschönhausen.
    1816 im holländischen Stil erbaut, erwarb der Schlossermeister und Fabrikant Carl Friedrich August Hauschild aus Berlin 1851 das Haus. Mit dem Umbau des Wohnhauses beauftragte er den Architekt Ludwig Schultz. Dieser stockte das Haus auf, baute eine schöne Wendeltreppe ein und versah den Holzbalkon reich mit neugotischen Schnitzereien. Hier soll man einen phantastischen Blick in die Ferne gehabt haben. Im Inneren - hinter dem Balkon - baute der Architekt einen stilvollen Rittersaal ein. In diesem zeigte der Hausherr - passionierter Metallbauer und wohlhabend geworden durch seine Erfindung, Zucker in Würfelform zu pressen - seine selbst hergestellten Ritterrüstungen, Spieße und Helme. Diese sind wohl heute noch dort zu sehen. Seine Werkstatt befand sich in einem extra dafür aufgebauten Gartenhäuschen. Auch eine Backstein-Remise im Stile Schinkels mit Einliegerwohnung für den Kutscher, hat der Architekt im Garten gebaut. Der Garten war damals übrigens berühmt durch seine Größe und gepflegte Erscheinung - verschlungene Wege und Grotte zwischen den großen Bäumen. Heute nur noch 1/4 so groß und völlig verwildert
    1984 wurde das gesamte Ensemble von dem damaligen Kombinat Zentraler Industrieanlagenbau (ZIM) gekauft mit der Auflage, alles zu restaurieren. Auch den aufwendigen Eingang aus Holz ließ man nachbauen. Leider wurde das dafür benötigte Fundament in falscher Form hergestellt und man sieht heute die unterschiedlichen Winkel zwischen Holzbau und Fundament.
    Nach der Wende wurde das Haus verkauft - mein Arbeitsplatz dort fiel weg. Im Schutt fand ich später ein Gutachten der Denkmalschutzbehörde mit Farbproben und architektonischen Expertisen. Ich habs mit nach hause genommen und später dem Pankow-Museum übergeben.

  • Beim Namen Hauschild denkt man natürlich sofort an Eduard Gärtners 'Wohnzimmer des Schlossermeisters Carl Friedrich August Hauschild' von 1843, eine der schönsten Interieurdarstellungen des Berliner Biedermeier mit den regionaltypischen Mahagonimöbeln:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…uer_Str._49.jpg

    Gärtner hatte auch die Werkstatt Hauschilds gemalt, auf dem Interieurbild hängt dieses Gemälde über dem Tisch.

  • Danke! Hab noch kurz in dem Band


    Dietmar Treiber

    Baumeister für Berlin

    geblättert und diese Information gefunden:


    "Dietzgenstraße, Niederschönhausen

    Baumeister: Ludwig Schulz

    Es war anno 1802, als der Berliner Bankier M. F. Fetschow in der heutigen Dietz­genstraße (Niederschönhau­sen) ein Bauerngrundstück als Sommersitz erwarb. Dort verkehrten Prominen­te wie Karl Friedrich Schinkel oder August Wilhelm Anton Neidhardt von Gneisenau. 1816 wurde ein ein­stöckiges Familienhaus er­richtet, das „Holländerhaus" genannt wurde.


    1851 ließ dann der Kunstschlosser August Hauschild das Haus von Ludwig Schulz in die heutige Form umbauen. Im neuen Obergeschoss lag ein „Rittersaal", in dem Hauschild seine Prunkrüstungen und Turnierhelme präsentierte. Außerdem ziert ein geschnitzter Balkon in spätgotischen Formen eine Giebelseite.


    Schulz (oder auch Schultz) dürfte Bauhandwerksmeis­ter gewesen sein, neben dem Umbau schuf er auch eine Remise und eine Gartenhalle."

  • Niederschönhausen - Pastor-Niemöller-Platz... (Bismarckplatz):
    Das Bismarckhaus ist gerade eingerüstet worden.
    Weiß jemand mehr ?

  • Ich habe eine kleine Chronik des Hauses erstellt, in dem ich seit 45 Jahren wohne. Daten, Anekdoten und Kurioses. (Youtube: "Bubi Bübchen")
    Enthalten ist auch ein Foto nach 1902. Leider sieht man hier das Haus nur undeutlich weil weiter entfernt.
    Was zu erahnen ist, ist der ehemalige Giebelschmuck. Durch die schlechte Auflösung des Fotos kommen mir diese Vasen bzw. tonnenförmigen Elemente etwas unförmig vor.
    Ich habe versucht, die Formen anhand des Fotos nachzuempfinden.
    Kann ein Kenner hier Hinweise geben, wie das wirklich ausgesehen haben könnte ?
    Anhang:
    - Foto Neuzeit
    - Foto nach 1902
    - Ausschnitt
    - optische Reko


    Einmal editiert, zuletzt von Babber50 (17. Mai 2019 um 18:56)

  • In der Chronik des Mietshauses in dem ich wohne, schildere ich die Meinung meiner Vormieterin, die 82 Jahre in dieser Wohnung gelebt hat:

    Mittlerer Text ab Sekunde 00:45

    Youtube "Bubi Bübchen"

    Hauschronik V.3.0 - Beuthstr. 16 Waldemarstr. 18 ; 13156 Berlin - V.3.0

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  • Babber50

    Sehr schön gemacht! Frau Dornbusch würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie heute durch ihre einst gepflegte Stadt spazieren müsste! Einzig über das wiederaufgebaute Stadtschloss würde sie sich aber sicherlich freuen! Vielleicht schaut sie gerade von ihrer Wolke herab freut sich mit uns ;)

    Ich habe auch noch viele Erinnerung von einigen über 90 jährigen Tantchen, die ich noch als Kind kennen lernen durfte und vielleicht resultiert meine Liebe zur Baukultur bzw Kultur per se gerade von den direkten Erfahrungen mit diesen, die das Glück hatten, das alte Kaiserreich noch voll miterlebt zu haben! Für mich ist das heute erst richtig verständlich, dass die Zeit noch vor den schrecklichen und hässlichen Zeiten danach (1914 bis mitunter 1989), diesen Herrschaften wie im Paradies in Erinnerung verblieben ist!

  • Exilwiener: sehe es auch so. Die Zeit 1900-1914 war ein Architektur Paradies. Danach wurde es allmählich weniger schön und ab 1943 wurde es sogar schlimm. Nach dem Krieg wurde aber vieles wieder aufgebaut, sogar sehr sorgfaltig. Ruinen wurden gesichert....Leider waren die Jahren 1960 bis 1975 voller Abbrüche, Vereinfachung und Abstuckung. Die Strassen und Plätze fast aller Städten wurden bis unerkennbar gegeändert. Die schöne historische Fassaden, Giebel, Türme und Kuppel verschwanden aus dem Städtebild. Das Bild der Waldermarstrasse Then-and-now is SEHR typisch für fast jede Strasse in Berlin (und andere Städte): damals alles gepflegt; Häuser waren komplett wie entwurfen: Giebel, Balkons, Erker, Stuck, Kuppel; alles war da! Heute: ungepflegte Gehsteige; Graue nackte miese Häuserwände.

  • Snork 12. November 2020 um 20:07

    Hat den Titel des Themas von „Niederschönhausen - Holländerhaus“ zu „Berlin-Pankow, Niederschönhausen“ geändert.