• Statt endlos über Befindlichkeiten zu reden, sollten wir uns mit der Sache beschäftigen, also mit Notre-Dame.

    Wer beschäftigt sich "mit der Sache", Sie etwa? Sie beschäftigen sich hier als Pseudo-Literaturkenner und kommen sich saumäßig g´scheit vor, wie man bei uns im Schwäbischen sagt. Sie haben keinen blassen Dunst von Rekogegnern. Welcher "modernistische Rekogegner" auf diesem Erdenrund macht auch nur einen Strich wie die meinigen? Nennen Sie mir einen! Wenn nicht, ist Ihr Argument nur hohles Gefasel. Und zitieren Sie mir wortwörtlich einen Modernisten, ein "Argument" von ihm, das beweist, dass er "N-D modernistisch verunstalten will". Wenn nicht, sind Sie für mich ein aufgeblasener Schwätzer. Sie stehen nicht auf der Seite der Denkmalschützer - die Sie am allerwenigsten gebrauchen können - sondern der unbelehrbaren, ewiggestrig rückwärtsgewandten Rekofanatiker mit dem Potenzial starrsinniger Puristen und Eiferer. Um was es hier geht? Um Macrons erklärten Willen, bis in 4 Jahren einen Turm im modernen Zeitgeist zu kreieren. Um was es "hier gehen muß"? Dies zu verhindern. Das kriegen Sie nicht zustande. Wenn es für ZIETEN "andere Bauaufgaben" gibt, dann kommt der Rekogegner und Modernist zum Zuge. Für den braucht N-D keine Rekonstruktion. Da gibt´s dann freie Bahn, zu verunstalten.

  • - Der Quatsch mit dem "Landvermesser" Kaorus ist vermessen. Und das Orakeln dazu.

    - "grobschlächtig" ist eine Beleidigung meiner Arbeit als Architekt.

    Ich muss sagen, dass du ganz schön dünnhäutig bist, mit Verlaub, von Zieten.

    Das gehört eigentlich unter uns privat ausgemacht, aber ich finde es nicht redlich, nachdem man eine Sache geklärt hat, noch tagelang ohne jeden Grund weiter nachzutreten, das ist kein guter Stil und ich habe keine Lust, dir das ganze noch einmal auseinanderzusetzen, nur dass du mich danach als "verschwurbelten Literaturfreund" oder als "im falschen Forum" bezeichnest.

    Meine Kritik war sachlich, differentiert und betont freundschaftlich. Das Wort "grobschlächtig" ist keine Beleidigung, sondern war mein Eindruck von deinem Entwurf, im Sinne von "vergröbert", "vereinfacht", es tut mir leid, aber soll ich denn was anderes sagen, als ich denke? Außerdem hieß es "leidlich grobschlächtig", was eine Abmilderung meint, im Sinne von "einigermaßen" oder "etwas grobschlächtig"

    Auch finde ich ja auch gutes an deinem Entwurf.
    Freilich, ich hätte jede Kritik sein lassen können, aber ich dachte, in diesem Forum geht es um freundschaftlichen, aber sachlichen und konstruktiven Austausch. Für Bauchpinselei musst du andere als mich bemühen.

  • Toll, eryngium ! Die Idee war mir auch schon gekommen. Ich hatte sie aber nicht geäußert. Wenn du jetzt auch diesen Gedanken hast, dann ist da wirklich was dran. Neubauten von Wohn- und Geschäftshäusern im Zieten-Stil könnten sicher reizvoll sein.

    @Kaoru , danke, dass du dich noch traust, den Mund aufzumachen.

    Bevor jemand auf die Idee kommt, Zieten als Opfer darzustellen, noch ein Satz aus seiner jüngsten Attacke:

    Sie stehen nicht auf der Seite der Denkmalschützer - die Sie am allerwenigsten gebrauchen können - sondern der unbelehrbaren, ewiggestrig rückwärtsgewandten Rekofanatiker mit dem Potenzial starrsinniger Puristen und Eiferer.

    Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Mit "Sie" meint er mich, aber "unbelehrbare, ewiggestrig rückwärtsgewandte Rekofanatiker mit dem Potenzial starrsinniger Puristen und Eiferer" gibt es doch sicherlich noch mehr hier im Forum, oder?

  • Meine Arbeit für Notre-Dame greift weit in die ´Merkwürdigkeiten´ der Romanik zurück, um hieraus ein neues Ganzheitliches zu formen. Analog wie die Renaissance es mit dem Wiederaufgreifen der Antike tat. Da der Wiederaufbau N-D in jedem Falle als ein Neubau zu betrachten ist, sind solche Überlegungen nicht weniger berechtigt, als modernistische. In allen Epochen seit der Antike wurden zerstörte Bauwerke durch grundlegend neue ersetzt, N-D steht m. W. nach an der Stelle eines Vorgängerbaus. Da war man nie zimperlich. Hieraus schlussgefolgert, ist es nur konsequent, den Vierungsturm in einer unserer Zeit entsprechenden Architektur wieder aufzubauen. Was aber entspricht unserer Zeit? Antwort: das, was die zeitgenössischen Architekten - auch ich - gegenwärtig , in unserer Zeit, entwerfen. Und sei es ein "Dreieck."

    Auf die Gefahr hin, dass diese Aussage bereits kommentiert wurde, möchte ich mich auch noch dazu äußern.

    Unklar bleibt für mich, was denn die Romanik für Merkwürdigkeiten hervorgebracht haben soll und inwiefern dies für den Wiederaufbau von Notre Dame von Relevanz ist. Widersprechen möchte ich auch der Ansicht, der Wiederaufbau sei zwingend ein Neubau. Er ist ist hinsichtlich der Substanz, nicht aber zwingend hinsichtlich der Formen. Hier kommt auch eine Rekonstruktion in Frage. Und angesichts des doch geringen Grades der Zerstörung bezogen auf den Gesamtkörper der Kirche halte ich eine Rekonstruktion für weitaus überzeugender als eine modernistische Ergänzung, die den Gesamteindruck des Baus aus dem Gleichgewicht bringt. Das gilt umso mehr , wenn man sich der historischen und nationalen Bedeutung des Ortes bewusst wird. Noch bin ich guter Hoffnung, dass man dies gerade in Frankreich erkennt.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Unklar bleibt für mich, was denn die Romanik für Merkwürdigkeiten hervorgebracht haben soll und inwiefern dies für den Wiederaufbau von Notre Dame von Relevanz ist.

    Den Begriff "Merkwürdigkeiten" habe nicht ich formuliert, sondern aus dem für uns Studenten der Architektur relevanten Buch BAUKUNST von Hans Koepf, Kohlhammerverlag 1954/1967, Seite 74, zitiert. Wenn ich das hier nochmals zitiere, hauen es mir die ausgewiesenen Kenner der reinen Gotik und Reko-Puristen nur wieder als ´Wiederholungstat´ um die Ohren, Dieser "Gefahr" setze ich mich nicht aus. Diese M.................... sind nicht für den Wiederaufbau von N-D von Relevanz - das habe ich nirgendwo geäußert - sondern für mich und meine Arbeit. Auch habe ich keine originalgetreue Rekonstruktion - so weit eine solche beabsichtigte und ausgeführte am Ende de facto eine sein wird - grundlegend abgelehnt. Diese explizit, wie bereits begründet, nur für mich und meine Arbeit. Diese Auffassung muß kein Mensch teilen. Jeder hat dies betreffend das Recht auf eine freie, eigene, in der Angelegenheit sachlich und fair vorgetragene Meinung. Nicht aber Ehrabschneidung, Unterstellungen und Beleidigungen. Auf solche Kommentare antworte ich nicht mehr. Punktum finale.

  • eryngium mit dem "Kubismus" hat meine Arbeit für Notre-Dame nichts gemein.

    Auf die Gefahr hin, dass nur wieder ein Verriß auftaucht, zeige ich ein Beispiel für ein englisches Landhaus. Die Fassade zeigt haargleich dieselben Formelemente wie in meiner Pariser N-D-Arbeit, nur hier in Fachwerk und Bruch/Sandstein. Hier wieder das "Dreieck", das ich aus romanischen Sonderformen abgeleitet und neu formuliert habe. Ich arbeite klassisch-traditionell und nicht kubistisch und modern. Auch in der handwerklichen Ausführung. Holzstämme werden mit der Hand zu Balken geschlagen, die Steine ebenso mit Handschlägen. Es gibt an meiner Baustelle keine einzige moderne Maschine. Auch die spezifischen Handwerkszeuge, Hebevorrichtungen und Baugerüste habe ich entwickelt. Sogar die Handwerkerkleidung habe ich entworfen, die in ihrer neuen Gestalt weit in das Mittelalter zurückgeht. Es ist ALLES IN EINER GESTALT entworfen. Ich bin ein Mann des Mittelalters, weil ich explizit in dessen Geist denke, lebe und arbeite. Leider in die falsche Zeit und den falschen Planeten hineingeboren. Heutige Rekonstruktionen sind für mich in ihrer ganzheitlichen Gestalt nicht mehr originalgetreu, weil sie sich der Medien und Mittel der Moderne und ihrer technischen Errungenschaften bedienen. Das erkennt man an jüngst rekonstruierten Bauten, in denen die modernen Bautechniken und Hightech-Verfahren - schlimmstenfalls bis hin zum 3D-Druck- die Oberhand haben. Die modernen Techniken unserer Zeit beeinflussen ohne Frage den Geist, Haltung, Gehalt, Charakter und Gestalt der rekonstruierten Bauten. Und alle solchermaßen verfälschten, im Innern und Äußern nicht mehr historisch authentisch wiederhergestellten Bauten lehne ich ab. Kulissenzauber ist nicht mein Ding.

  • Heutige Rekonstruktionen sind für mich in ihrer ganzheitlichen Gestalt nicht mehr originalgetreu, weil sie sich der Medien und Mittel der Moderne und ihrer technischen Errungenschaften bedienen. Das erkennt man an jüngst rekonstruierten Bauten, in denen die modernen Bautechniken und Hightech-Verfahren - schlimmstenfalls bis hin zum 3D-Druck- die Oberhand haben. Die modernen Techniken unserer Zeit beeinflussen ohne Frage den Geist, Haltung, Gehalt, Charakter und Gestalt der rekonstruierten Bauten. Und alle solchermaßen verfälschten, im Innern und Äußern nicht mehr historisch authentisch wiederhergestellten Bauten lehne ich ab. Kulissenzauber ist nicht mein Ding.

    Pauschale Herabwürdigung von Rekonstruktionen. Wir sollten dieses Zitat an Trüby, Oswalt und alle grundsätzlichen Rekogegner schicken. Die werden sich freuen.

    Zieten weiß offenbar nicht, mit welchem Aufwand vielerorts restauriert und rekonstruiert wird. Fragen der Materialwahl werden vielerorts genauestens beachtet. Bei nordfranzösischen Kathedralen begnügen sich die Experten nicht damit, wieder Kalkstein zu verwenden. Auch nordfranzösischer Kalkstein ist eine zu ungenaue Bestimmung. Man bestimmt die genaue Kalksteinvarietät, die bei einer konkreten Kathedrale verbaut wurde und ermittelt die Steinbrüche, aus denen das Baumaterial kam. Dazu arbeiten in den Teams Geologen mit. Das gilt auch für Notre-Dame de Paris. Für Restaurierungsarbeiten versucht man dann exakt die gleiche Kalksteinvarietät zu beschaffen.

    Allerdings erlauben sich die heutigen Experten und Arbeitskräfte moderne Schutzkleidung zu tragen (statt einer von Zieten entworfenen Mittelaltermode). Dies erhöht die Sicherheit auf der Baustelle. Es dient dem Gesundheitsschutz. Mir stellt sich übrigens die Frage, ob Zieten auf seiner Baustelle elektrisches Licht verwenden will.

    Alleine die gewählte Stilform weicht ab. Es ist kein gotischer Spitzbogen mehr, sondern der von mir sogenannte Triangulare Bogen, welcher aus der diagonalen Quadratteilung hervorgeht. Diese geometrische Basisfigur determiniert alle Teile, vom Arkadenbogen, Maßwerk, Kapitell bis ins kleinste Detail. Hinzu kommt die Würfelfigur , z. B. für Fialenspitzen. Das wäre nach meiner Vorstellung eine ´Stilnovität´, die nach Nikolaus Pevsner immer dann gegeben ist, wenn ein "einheitliches Ganzes" geschaffen wird.

    Gemeint ist ein rechtwinkliges gleichschenkliges Dreieck. Die Bezeichnung "Triangularer Bogen", was nichts anderes heißt als "Dreiecksbogen", ist Quatsch. Ein Bogen ist in der Geometrie eine gekrümmte Linie. Gekrümmte Linien kommen bei Zieten aber nicht vor. Was er zu bieten hat, sind Würfel, Quadrat und rechtwinkliges gleichschenkliges Dreieck. Damit sind genau zwei Winkel möglich: der rechte Winkel und der spitze Winkel von 45 Grad.

    Würde man einen gotischen Spitzbogen nehmen und die gekrümmten Linien durch gerade Linien ersetzen, dann ergäbe sich ein Dreieck, aber ein spitzwinkliges Dreieck.

    Ich habe nur Formen anzubieten, die Sie - wenn Sie die Baustilkunde der gesamten Weltarchitektur von vorne bis hinten durchblättern - nicht auffinden werden. Sie resultieren im Grundriss eines Kapitells aus dem Quadrat (s. Skizze oben u. unten), in der Frontansicht aus der diagonalen Quadratteilung. Hieraus werden auch die Arkadenbögen, Wimperge (Ziergiebel) oder Ballustraden-Arkaturen definiert. Niemals weicht auch nur ein Formdetail von der geometrischen Grundbasis ab. So betrachtet, wäre der neue Vierungsturm ein formal einheitliches Ganzes , daher stilistische Novität, welche im Jahr 1980 schon ein Marburger Kunsthistoriker erkannt hatte.

    Nach dieser Philosophie hätte Zieten vor allem die Grundform des Vierungsturmes neu entwerfen müssen. Das behauptete "einheitliche Ganze" ergibt sich gerade nicht. Vielmehr werden bei Zieten die Elemente des Zieten-Stils rein ornamental aufgefasst und auf die von Viollet-le-Duc übernommene Grundgestalt des Turmes draufgepappt. Ohne einen wirklichen Bezug, weder zum gesamten Bauwerk noch zur flêche.

    das war nämlich meine Absicht, "noch gotischer zu wirken". D.h. noch mittelalterlicher als Viollet-le-Duc, dessen Historismus deutlich erkennbar ist. Ich suche keinen neuen Historismus, sondern Stilformen, die der Romanik und Gotik einen 3. Charakterzug hinzufügen können.

    Ein rechtwinkliges gleichschenkliges Dreieck wirkt überhaupt nicht gotisch. Der Gotik ist das vertikale Streben eigen. Dazu braucht es spitze Winkel. In Architekturstilen, die die Horizontale betonen (z.B. griechische Antike und daran anknüpfende Stilrichtungen) finden wir stumpfwinklige gleichschenklige Dreiecke. Ein rechtwinkliges gleichschenkliges Dreieck ist ästhetisch ziemlich uninteressant.

    Die gotische Kunst wurde aus konstruktiven Bedürfnissen heraus entwickelt, nicht um "gotisch zu wirken". Der gotische Spitzbogen wurde entwickelt, um hohe weite Räume bauen und Wandflächen weitgehend in Fenster auflösen zu können. Ein rechtwinkliges gleichschenkliges Dreieck kann die statisch-konstruktiven Funktionen nicht übernehmen. Mit rechtwinkligen gleichschenkligen Dreiecken könnte man keine gotische Kirche bauen. Es würde von der Statik her nicht funktionieren. Bei der kleinen flêche mag das noch irgendwie gehen. Zieten plant für den Vierungsturm aber eine tragende Struktur aus mehreren, in einem Mittelpunkt verbundenen Andreaskreuzen. Diese Stützkonstruktion scheint mir nicht besonders elegant zu sein. Eine Verbesserung gegenüber der inneren Konstruktion des Turmes von Viollet-le-Duc kann ich darin jedenfalls nicht erkennen.

    Man beachte: Das "Dreieck" ist bereits vorhanden. Im hohen Zier-Giebel des Querhauses und in Wimpergen am linken Fialenturm. Das "Dreieck" gab es übrigens schon in der romanischen Baukunst, z. B. der Choraussenwand der spätromanischen Walderichskapelle Murrhardt/Württemberg. Oder der großartigen, romanischen Torhalle Lorsch von 770 mit den merkwürdigen Dreiecksgiebeln. Es taucht in Blendarkaden oder Zackenfriesen auf. An diese historischen Figurationen habe ich mich schon vor 45 Jahren angelehnt und sie nur weiterentwickelt.

    Die geometrische Grundform des Querhausgiebels leitet sich aus dem Satteldach ab. Auch das Mittelschiffsdach wird nach Westen durch einen Giebel abgeschlossen. Hier haben wir es mit spitzwinkligen Dreiecken zu tun.

    Auf die Gefahr hin, dass nur wieder ein Verriß auftaucht, zeige ich ein Beispiel für ein englisches Landhaus. Die Fassade zeigt haargleich dieselben Formelemente wie in meiner Pariser N-D-Arbeit, nur hier in Fachwerk und Bruch/Sandstein. Hier wieder das "Dreieck", das ich aus romanischen Sonderformen abgeleitet und neu formuliert habe.

    Das Dreieck als geometrische Grundform kannten schon die frühesten Hochkulturen. Die Meister der Gotik haben mit den Mitteln der Euklidischen Geometrie großartige Kunstwerke erschaffen. Ein Zieten, der den Kreisbogen aus der Kunst verbannt und nur noch Winkel von 45 Grad und 90 Grad zulassen will, erschafft damit einen ausgedörrten Stil, der mit Gotik nichts gemein hat.

    Durch die selbstauferlegte Beschränkung auf rechtwinklige Dreiecke passt beim Zieten-Stil am Ende gar nichts mehr mit der Gotik zusammen. Zudem ist der Zieten-Stil rein dekorativ gedacht.

  • Die Demontage des Gerüstes über der Vierung konnte am Montag, den 8. Juni 2020, endlich begonnen werden.

    Zuvor hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Erst musste das Problem der Bleikontamination angepackt werden, dann war im Herbst und Winter schlechtes Wetter, und im Frühjahr stoppte die Corona-Krise die Arbeiten.

    Das Stahlgerüst, das vor dem Brand errichtet worden war, um den Vierungsturm sanieren zu können, besteht aus 40.000 Einzelteilen, die zusammen etwa 200 Tonnen wiegen. Zwei Teams zu je fünf Industriekletterern arbeiten im Wechsel. Ein 80 Meter hoher Turmdrehkran, der bereits Anfang des Jahres aufgebaut worden war, unterstützt die Arbeiten. Sie sollen den ganzen Sommer über andauern.

    Bericht in Le Monde, 8. Juni 2020

    (Dort auch ein Film vom Juli 2019 mit Nathaniel Herzberg über die Arbeiten zu dem Zeitpunkt. Er betont, dass es noch um Sicherungsarbeiten gehe, Damit seien 150 Personen beschäftigt. Für besonders gefährliche Arbeiten setze man Roboter ein. Der Schutt aus dem Kirchenschiff, im Wesentlichen Steine und verkohlte Balken, werde sortiert, inventarisiert und in Zelten auf dem Parvis gelagert. Das Material sei wichtig für die Forschung.)

  • Das hört sich sehr interessant an. Wo kann ich denn die von Dir so errichteten Bauten ansehen?

    Wenn nur ein Bau von mir errichtet wäre! Aber seit meiner Abwendung von der Moderne im Jahr 1975 wurde seitens der Kollegen und von Wettbewerbsgremien alles menschenmögliche unternommen, das zu verhindern: 1980 mein Wiederaufbauplan Frankfurt am Main; nach der Wende mein Entwurf Reichstagsumbau Berlin, Schlossumbau und Barockgarten Ettlingen, Rathaus Simmozheim/Württemb., Kornmarkt Heidelberg, Altstadtring Ulm und weitere Beispiele. Man hat mich immer wieder herabgewürdigt, angegriffen, lächerlich gemacht, zu demontieren versucht - wie das ein gewisser "Rastrelli" nicht anders macht und sich dies betreffend in die Reihe der ideologisierten Modernisten gesellen darf . Zuletzt erfuhr ich mit Rekofreunden aus Frankfurt, Dresden, Berlin, Potsdam, Nürnberg und Wesel in Frankfurt, Sept. 2018, den bitterbösen Hass der trübseligen Trübys&Konsorten in der FAZ und taz, die über uns ältere Teilnehmer eines 2-tägigen Forums von Pro-Altstadt e. V. nur höhnisch von "Jeder Menge älterer Männer in karierten Hemden" schrieb, um damit die geistige Nähe zu Pegida unter Beweis zu stellen. Schade nur, dass wir keinen Pegida-Hut trugen. Um den zukünftigen Weg der Architektur tobt eine geradezu hasserfüllte Schlacht, wie soll man da als künstlerisch Gesinnter nur einen einzigen Stein errichten? Andererseits gibt es eine große Ignoranz gegenüber neuen Altstadtideen, wie mein Vorschlag eines Fachwerk- Neubaus am Braunschweiger Altstadtmarkt (Foto, Bau ganz links). Keine Resonanz, Antwort seitens der Stadt und Stadtplanungsbehörde, der ich das zu bauen vorschlug. Man würde doch niemals wagen, so etwas zu bauen. Und die Modernisten würden mich als Architekten schon im Vorstadium erledigen, wenn sie könnten. Die Reko-Puristen würden ein einziges Gezeter entfachen. In diesem Strang geht es ja genau so zu - so oder so, am Ende sind sie alle gleich intolerant, ideologisch verblendet und fanatisch.

  • Der wahre Architekt zeigt sich in seiner stilbildenden Schöpferkraft!

    Und wenn er sich nur zeigt, kriegt er eins auf seinen stilbildenden Schöpferkopf gehauen. Siehe Notre-Dame-APHStrang!

  • An Notre Dame wird nichts verunstaltet. Selbst ein moderner Konversionsumbau wäre bei einem Bauwerk wie diesem von höchstem Niveau.

    "Heutige Rekonstruktionen sind für mich in ihrer ganzheitlichen Gestalt nicht mehr originalgetreu, weil sie sich der Medien und Mittel der Moderne und ihrer technischen Errungenschaften bedienen. Das erkennt man an jüngst rekonstruierten Bauten, in denen die modernen Bautechniken und Hightech-Verfahren - schlimmstenfalls bis hin zum 3D-Druck- die Oberhand haben. Die modernen Techniken unserer Zeit beeinflussen ohne Frage den Geist, Haltung, Gehalt, Charakter und Gestalt der rekonstruierten Bauten."

    Wir treten ja nun nicht für "biodynamische" Methoden auf. Ohne moderne Mittel ist das alles nicht zu bewältigen, 3D senkt die Kosten und ermöglicht mehr.

  • An Notre Dame wird nichts verunstaltet. Selbst ein moderner Konversionsumbau wäre bei einem Bauwerk wie diesem von höchstem Niveau.

    "Heutige Rekonstruktionen sind für mich in ihrer ganzheitlichen Gestalt nicht mehr originalgetreu, weil sie sich der Medien und Mittel der Moderne und ihrer technischen Errungenschaften bedienen. Das erkennt man an jüngst rekonstruierten Bauten, in denen die modernen Bautechniken und Hightech-Verfahren - schlimmstenfalls bis hin zum 3D-Druck- die Oberhand haben. Die modernen Techniken unserer Zeit beeinflussen ohne Frage den Geist, Haltung, Gehalt, Charakter und Gestalt der rekonstruierten Bauten."

    Wir treten ja nun nicht für "biodynamische" Methoden auf. Ohne moderne Mittel ist das alles nicht zu bewältigen, 3D senkt die Kosten und ermöglicht mehr.

    Ah, Sie sind ein Prophet. Ein Modernist und Experte für moderne Baumethoden dazu.

    "Mit modernen Mitteln" und "3D" kann man keinen historisch originalgetreuen und authentischen Wiederaufbau zustande bringen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aus diesen Mitteln wächst eine unverkennbar sichtbare werdende Modernität der Restauration von Fassaden, wie das Braunschweiger Schloss, hinterfüttert mit einer Menge Beton und Stahl, zudem moderner Ladennutzung. Vorne Welfenschloss, hinten ein stinknormales Einkaufscenter. Berliner Schloss nicht anders, Unmengen Stahlbeton verbaut. Da tritt auch keiner für "biodynamiche Methoden" auf. Pfeif auf den Klimawandel . Zum Glück gibt´s noch andere Auftretende, die Verantwortung für ein neues ökologisches Bauen zeigen. Stahlbeton zählt dank der Zement- und Stahlproduktion zu den großen Klimakillern der Erde. Dafür treten Sie auf, wenn Sie solche Mittel begünstigen. Ein Kostenexperte sind Sie auch noch.

  • Leute, echt jetzt, etwas mehr Respekt vor einem älteren Herrn, bitteschön! :lehrer::opa:

    Etwas beurteilend auseinander zu nehmen, auch wenn man meint die berufliche Expertise berechtigt einen dazu, ist meistens einfacher, als etwas Substanzvolles, schöpferisch selbst zu schaffen, das auch noch ein Stilwollen erkennen läßt. Ob dieser geschaffene Stil ausgereift oder passend kompatibel mit historischen Bauten ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Nichtsdestotrotz sollten betrachtende Einlassungen der Werke von Zieten grundsätzlich die Achtung vor dem Alter erkennen lassen.

    Wir sollten eine Gemeinschaft sein und Neulinge in diesem Kreis mit Wohlwollen aufnehmen, zumal sie der schöpferischen Gilde angehören, von denen wir hier eher minderzahlig besetzt sind.

  • Bravo SchortschiBähr,

    Sie bringen es auf den Punkt !

    Die Schöpfer- und Schaffenskraft von VON ZIETEN ist phänomenal.

    Ich wünschte, die Umstände hier hätten ihm mehr als nur dieses kurze Gastspiel erlaubt.

    Wir alle hätten davon nur profitieren können...

  • Leute, echt jetzt, etwas mehr Respekt vor einem älteren Herrn, bitteschön! :lehrer::opa:

    Etwas beurteilend auseinander zu nehmen, auch wenn man meint die berufliche Expertise berechtigt einen dazu, ist meistens einfacher, als etwas Substanzvolles, schöpferisch selbst zu schaffen, das auch noch ein Stilwollen erkennen läßt. Ob dieser geschaffene Stil ausgereift oder passend kompatibel mit historischen Bauten ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Nichts desto trotz sollten betrachtende Einlassungen der Werke von Zieten grundsätzlich die Achtung vor dem Alter erkennen lassen.

    Wir sollten eine Gemeinschaft sein und Neulinge in diesem Kreis mit Wohlwollen aufnehmen, zumal sie der schöpferischen Gilde angehören, von denen wir hier eher minderzahlig besetzt sind.

    Leider war der nette alte Herr hier derart gekränkt, daß er seine Löschung aus dem Forum erbeten hat, was ich auch nachvollziehen kann, so bedauerlich es auch ist. Ich selbst habe seine Beiträge bezüglich Notre Dame recht gern gelesen. Und nun widmen wir uns weiter der altehrwürdigen Kathedrale :wink:

  • ich bin ein wenig fassungslos, das ein Nutzer erfolgreich verekelt wurde, langt wohl noch nicht, was??? Nun geht es bereits untereinander unter die Gürtellinie ! Wir werden uns im Team beraten und gegebenenfalls heute Abend handeln, vielleicht überdenkt der eine oder andere hier noch einmal seinen Beitrag.

  • Ich habe jetzt alle Beiträge deaktiviert, in denen die Klarnamen einzelner Nutzer genannt wurden oder die sich auf Beiträge beziehen, in denen diese genannt werden.

    Der Umgangston in diesem Strang lässt, wie auch generell in letzter Zeit, sehr zu wünschen übrig. Einige Leute haben sich inzwischen offenbar so sehr aufeinander eingeschossen, dass neue Nutzer sofort in die Schußlinie geraten und vergrault werden.

    Das muss und wird sich ändern. Wir werden uns im Moderatorenteam darüber austauschen, wie wir dieses Problem angehen. Es geht so nicht weiter.

  • Leider war der nette alte Herr hier derart gekränkt, daß er seine Löschung aus dem Forum erbeten hat, was ich auch nachvollziehen kann, so bedauerlich es auch ist. Ich selbst habe seine Beiträge bezüglich Notre Dame recht gern gelesen. Und nun widmen wir uns weiter der altehrwürdigen Kathedrale :wink:

    Der "nette alte Herr" ist nicht "gekränkt". Nur schockiert:schockiert:. Nämlich im Notre-Dame-Forum von ideologischen Vorbehalten behaftete Meinungen und Urteile vorgefunden zu haben, die sich vom erklärten Zweck und Ziel des Vereins - ein Forum für Rekonstruktion und Neue Klassische Architektur zu sein - distanziert, um sich vom übrigen Forum abgesondert in einem reinen Rekonstruktionszirkel unter einem selbsternannten Wächterstatus zu bewegen.

    Mein Notre-Dame-Entwurf steht unmißverständlich auf der Vereinsbasis Rekonstruktion und Neue klassische Architektur. Nämlich 1. für die Rekonstruktion des gesamten historischen Kirchendachs als Bleidach, welches zu rekonstruieren in diesem Strang schon in Frage gestellt wurde. 2. für die Rekonstruktion des Vierungsturms von Viollet-le-Duc in seinem charakteristischen Erscheinungsbild, Höhe, Breite und Gliederung (Grund- u. Aufriß), konstruktiver Aufbau und Materalität der äußeren Gestaltgebung, nämlich wiederum als Bleideckung- und Verkleidung. 3. für eine Neue Klassische Architektur, jedoch nur für die Ausformung einzelner tektonischer Teile, die den historischen Gesamteindruck weder schmälern noch beeinträchtigen. Sich "weiter der altehrwürdigen Kathedrale zu widmen", kann alleine auf der Basis der o. a. Vereins-Zielsetzung, und nicht eigenmächtig restriktiver Vorstellungen, erfolgen.

    Der "alte Herr" war auch nicht nur "nett", sondern herausfordernd, provokativ, unbequem. Mit "nett" geht die Welt zugrunde, damit kann man die ehrgeizigen Pläne Präsident Macrons - der noch immer an seinem erklärten Ziel festhält, Notre-Dame im Geist unserer Zeit in 5 Jahren wieder aufzubauen - nicht stoppen. Dafür hat er nur noch 4 Jahre Zeit. Jetzt hat er bereits Premier Édourd Philippe, der den Architektenwettbewerb zum Wiederaufbau von N-D lanciert hat, gegen einen Neuen, Jean Castex, ausgetauscht, eine Chance für mich, an den Neuling aus der Provinz nochmals heranzutreten. Nur steter Tropfen höhlt den Stein Macrons.

    Schockiert:schockiert: ist der "alte Herr" über Unterstellungen des Mitglieds tegula: "Im Internet ist über diese Person (Spellenberg) nicht eine Silbe zu finden. Diese Person ist schlichtweg nicht existent." Sollte eine solche, nachweisbar falsche und rufschädigende Behauptung wiederholt hier geäußert werden, behalte ich mir juristische Schritte vor.