• Da habe ich deinen Beitrag wohl übersehen. Welche Presse ich so lese... das ist die Presse, die in diesem Strang in den 580 Beiträgen so angegeben, zitiert, erwähnt etc. wird.

    Und ich selbst hatte darüber berichtet.

    Wo? in deinen bisherigen zwölf Beiträgen zu Notre-Dame finde ich nichts darüber. Vielleicht war das in einem anderen Forum?

  • Habe ich in einer meiner ersten Beiträge hier erwähnt (ich meine sogar das erste) und ich bin auf kein anderer Forum zu diesem Thema aktiv ;)

  • Wo? Bitte zitieren.
    In diesem Strang wurden schon zu viele Unwahrheiten geschrieben.

    Edit. 18.6.2019: Vorwurf zurückgenommenm

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (18. Juni 2019 um 14:57)

  • Eben habe ich von einem befreundeten Bauforscher einen Link zu einem YouTube-Beitrag über den Dachstuhl von Notre-Dame erhalten. Noch nie habe ich einen so tollen Filmbeitrag über einen Dachstuhl gesehen!!! Unbedingt anschauen, auch wenn er eine halbe Stunde dauert. Er ist erst seit einer Woche online.

    Wirklich ein toller Beitrag! Erstmals sah ich, dass ja nur ein schmaler Steg über den ganzen Dachboden führte. Nirgendwo eine größere Anhäufung brennbaren Materials. Aber offenbar hat man Unmengen an Holzschutzmitteln aufgebracht. Brennbare??

  • Die Holzschutzmittel, mit denen ich schon arbeitete, waren während des Aufbringens sehr brandgefährlich, nach dem Verflüchtigen der Lösungsmittel aber nicht mehr. Ich testete dies in einem Feldversuch im Hinterhof mal selber. Es war ein Produkt von Avenarol (Avenarol SR200 oder ähnlich) und ist im Handel nicht mehr erhältlich. Viele dieser Mittel sind aufgrund der Toxizität vom Handel verschwunden. Die jetzt noch erhältlichen Mittel sind zwar weniger giftig, aber nach wie vor beim Aufbringen brandgefährlich.

    Man muss auch unterscheiden zwischen wässrigen und öligen Mitteln. Wie es sich bei letzteren mit dem Brandrisiko verhält, weiss ich nicht. Solche wurden aber bei Notre-Dame nicht verwendet, wie man im Filmbeitrag sehen kann, denn diese hinterlassen eine sichtbare, teerhaltige Schicht. Ölige Schutzmittel kennt man vor allem als Karbolineum, und diese wurden vor allem bei Gartenzäunen, Holzrosten auf Terrassen, Eisenbahnschwellen und Strom-/Telefonmasten angewendet. In einem Dachstuhl sind mir solche noch nie begegnet, denn diese hinterlassen einen penetranten Geruch, der erst nach einem bis zwei Jahren nicht mehr wahrgenommen wird.

    'Wässrige', also Lösungsmittelhaltige Mittel hinterlassen keine sichtbare Schicht. Von daher nehme ich nach dem Betrachten des Filmbeitrages an, dass solche bei Notre-Dame nicht zum Einsatz kamen.

    Freilich bleiben bei allen Mitteln Giftrückstände im Holz drin (was ja auch der Sinn von Holzschutzmitteln ist). Diese sind dann bei einer Feuersbrunst unbedenklich. Man findet im Netz viele Beiträge, welche von der Giftigkeit handeln, aber leider habe ich nichts über die Brandgefährlichkeit dieser Mittel finden können. Solche Warnhinweise findet man auf dem Produktgebinde selbst oder einem Sicherheitsdatenblatt dazu.

    Wer sich mehr dafür interessiert, findet in diesem Handbuch viel darüber.

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (17. Juni 2019 um 01:09)

  • Es geht bei der Brandgefährdung nicht nur um das flüssige Mittel selbst. Wird es auf Holz aufgebracht, so dauert es lange, bis es völlig ausgegast ist. Man erkennt es am Geruch. Das phenolhaltige Carbolineum stank noch nach Jahren, wurde aber wegen seiner kanzerogenen Wirkung verboten. Und während dieser Ausgasung bleibt die Holzoberfläche leichter entflammbar. Natürlich fehlt zum Brennen immer noch ein zündendes Agens.

  • Wo? Bitte zitieren.
    In diesem Strang wurden schon zu viele Unwahrheiten geschrieben.

    Soll ich jetzt nach meinem eigenen Beitrag suchen und mich selbst zitieren nur weil du selbst nicht nachschauen willst? 8o:thumbdown:
    So viele von mir gibt es Auch nicht...Selbst ist der Mann.

  • Wo? Bitte zitieren.
    In diesem Strang wurden schon zu viele Unwahrheiten geschrieben.

    Extra-Service für Riegel:

    uhugreg am 25. Mai:

    Ich könnte mir daher folgendes gut vorstellen :
    Dach von aussen wie früher, trägestruktur aus Metall, moderne historisierende Spitze, und eine V-R Tour durch die alte Balkenlandschaft, die glücklicherweise vor ein paar Monate mit der neueste Lasertechnologie gescannt wurde. Die liesse sich daher problemlos virtuell wiederaufbauen.

    Ich habe das mal rausgesucht, weil es mich auch interessierte. Könnte man denn den ursprünglichen Dachreiter aus dem Mittelalter rekonstruieren? Ist der gut genug dokumentiert? Ich vermute nicht. Ich würde daher schon meinen, dass der Dachreiter von Viollet-le-Duc immer noch die beste Wahl für den Wiederaufbau ist. Für den nicht sichtbaren Dachstuhl halte ich eine Metallkonstruktion für sinnvoll.

  • Hi Rastrelli.
    um deine Frage zu beantworten, ein klares Jein.
    Den Dachreiter aus den Mittelater (1230 errichtet) ist "relativ" gut dokumentiert, denn es wurde erst zwischen 1786 und 1792 abgetragen, nachdem die Struktur anfing, einzustürzen. Mann Weiss daher mehr oder weniger wie es ausgesehen hat. Aber nur von Aussen, basierend auf existierende Gravuren und Gemälde (Notre Dame war immer ein bevorzugtes Motiv für Künstler). Pläne gibt es leider nicht mehr, die wurden entweder während der Revolution, oder am wahrscheinlichsten während der Pariser Commune zerstört. Daher weiss keiner wie es aufgebaut wurde. Und wie es im Innere aussah. Mann könnte daher in der Theorie nur das aüssere Erscheinungsbild relativ exakt rekonstruieren.
    Den von Viollet-Le-Duc ist hingegen gut Dokumentiert, alle Pläne sind noch vorhanden, wie alles was Viollet-le-Duc konstruiert hat. Er hatte alles archiviert.

  • Danke Rastrelli, diesen Satz hatte ich beim Nachlesen übersehen, wofür ich mich bei uhugreg entschuldige. Ich hatte seine Beiträge jeweils genauer gelesen,weil ich vermute, dass er hier Informationen aus erster Hand kennt.


    Das gäbe jetzt eine interessante Diskussion, wenn Originalrisse des mittelalterlichen Dachreiters noch existieren würden. Ich gehe aber nicht davon aus, denn irgendwo hätte man darüber sicher was gefunden oder gelesen (das hat sich jetzt mit uhugregs Vorgängerbeitrag überschnitten).

    Angenommen, die Originalrisse existierten noch:
    Wir hätten somit die Auswahlmöglichkeit zwischen der Rekonstruktion des mittelalterlichen oder des Viollet-le-Ducschen Dachreiters. Hier wäre für mich massgeblich, wie gross der Anteil an Bauteilen von Viollet-le-Duc an Notre-Dame überhaupt ist. Er hatte ja bei all seinen 'Restaurierungen' von Baudenkmälern unterschiedlich weit eingegriffen. Während er bei Notre-Dame relativ 'behutsam' vorging (abgesehen vom Dachstuhl), überformte er andere Baudenkmäler tiefgreifend und mit viel Fantasie. Bei letzteren ist eine Rückführung praktisch ausgeschlossen, da man ja wieder mit viel Fantasie reagieren müsste. Ich bin jetzt ohne Recherchen nicht genau im Bild, wie weit er bei Notre-Dame eingegriffen hatte. Wie ich mich aus den diversen Lektüren erinnere, waren diese im Verhältnis zur Grösse des Bauwerks eher marginal und beschränkten sich vor allem auf die Westfassade, wo Schäden und Verluste aus den Revolutionswirren wieder hergestellt wurden. Ich denke, auch an der Südfront griff er infolge Abbruchs von Anbauten ein. Hatte er nicht auch original-mittelalerliche Bauteile am Chor zugunsten einer Angleichung an das Schiff verändert?

    Die heutige Dankmalpflegepraxis (die ich nicht überalll teile) respektiert jeweils den letzten überlieferten, bedeutenden Bestand eines Bauwerks. Nun müsste man als erstes die Frage erläutern, wie bedeutsam die Eingriffe Viollet-le-Ducs sind. Würde sein Anteil an Notre-Dame zu stark geschmälert, wenn man jetzt den mittelalterlichen Dachreiter rekonstruieren würde? Ich diskutiere lieber über solche Feinheiten als über den modernistischen Quatsch, der von aller Welt hergetragen wird (und wohl noch weiter wird).

    Ich erinnere auch an das Turmkreuz der Frauenkirchen in Dresden. Ein Substanzfetischist würde argumentieren, dass man dieses wieder zurechtbiegen und am ursprünglichen Platz hätte aufsetzen können. Nun ist es aber im Kircheninnern aufgestellt und erinnert nebst dem Altar eindrucksvoll an das Schicksal der Kirche. So würde ein Substanzfetischist auch bei beim Dachreiter argumentieren, da ja die Spitze und die zwölf Apostel durch vorherige Abnahme das Inferno überlebt haben.

    Falls dich das aus kunsthistorischer und denkmalpflegerischer Sicht interessiert, werfe mal einen Blick auf die Kirche St. Laurenzen in St. Gallen: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Laurenzen_(St._Gallen).
    Die heutige Kirche samt Turm stammt im Rohbau im Wesentlichen aus den Jahren 1413-1423. Durch eine Pojektänderung während des Rohbaus von einer Basilika zur Hallenkirche sowie späteren Anbauten glich die Kirche "eher einer Scheune als einem Gotteshaus" (Zitat aus dem 19. Jh.).

    Zitat von Wikipedia

    1845 wurden von Johann Georg Müller (1822–1849) Projekte für eine umfassende Renovation und Erneuerung erarbeitet, da die Renovationsbedürftigkeit der Kirche seit dem Anfang des Jahrhunderts nicht mehr zu übersehen war. Er setzte sich mit seinen Plänen gegen verschiedene andere Architekten durch, die teilweise auch den kompletten Neubau der Kirche vorsahen. Die Pläne wurden in veränderter Form von Johann Christoph Kunkler in den Jahren 1851 bis 1854 ausgeführt, da Müller bereits am 2. Mai 1849 im Alter von 27 Jahren verstorben war.

    Johann Georg Müllers Arbeit wird heute als "frühe Denkmalpflege" bewertet. Ich nehme an, dass er Kenntnis über die Arbeiten Viollet-le-Ducs hatte und vom Wesen seiner Einstellung mit ihm gleichgesetzt werden darf. Bei der Restaurierung 1963-1979 wurden zahlreiche Abänderungen von Müllers Entwurf in einen Zustand zurückversetzt, wie sie Müller vorsah, tatsächlich real aber nie existierten.

  • Mir ist jetzt gerade noch ein weiteres argumentatives Beispiel in den Sinn gekommen:
    die Vollendung des Strassburger Münsters.

    Ich nahm in den 80er-Jahren an einer Seminarwoche über das Strassburge Münster teil, die mein damaliger Denkmalpflegeprofessor Georg Mörsch angeboten hatte. Eine Woche lang beschäftigten wir uns mit diesem Bauwerk und durften an ihm herumklettern (ich denke, dass heute - dreissig Jahre später - sowas nicht mehr möglich wäre). Eine Frage ist mir in Erinnerung geblieben: düfte heute die Vollendung des zweiten Turmes bejaht werden? Abgesehen davon, dass ja gerade die Eintürmigkeit ein Wesensmerkmal des Münsters ist? Abgesehen von der denkmalpflegerischen Diskussion wäre dies rein technisch unverantwortbar, da sich die Westfasssade im Verlauf der Jahrhunderte statisch eingependelt hat und durch das nachträglich aufgesetzte Gewicht eines zweiten Turmaufbaus aus dem Lot gebracht würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (18. Juni 2019 um 14:55)

  • Also mich stört die durch und durch unfreiwillige Asymmetrie des St.B Münsters fürchterlich. Dieser Amputation wohnt einfach kein Charme bzw keine formale Qualität inne. Ein derartiges Gebrechen oder wie man das nennen will sollte immer und überall und ohne falsche Rücksichtnahme auf eingebildete Historizität repariert werden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Riegel, also um genauer zu sein, was die Originalrisse betrifft :
    Diese Dokumente befanden sich im Archiv des Pariser Diozeses, wie alle wichtige Dokumente die Kirchen und Kathedralen in Paris betrafen.
    Während der Revolution wurden alle Eigentümer des Kirchentums beschlagnahmt, und anders verwendet : Kirchen/Kathedralen wurden entweder in Tempeln einer neuen Staatsreligion (die ziemlich schnell aufgegeben wurde) umstrukturiert, aber die meisten wurden als Kornkammern benutzt wie in der UDSSR. Viele Domäne wurden verkauft. Und Dokumente wurden entweder zerstört, oder archiviert. Was Dokumente des Pariser Diozeses angeht, wurden diese im Stadtarchiv im Pariser Rathaus eingelagert. D.H, wenn die Risse während der Revolution nicht zerstört wurden, wurden sie archiviert. Jedoch wurde der Pariser Rathaus während der Commune in Brand gesetzt, und das gesamte Stadtarchiv wurde dadurch zerstört. Es ist daher nicht zu bedenken, dass diese Dokumente noch existieren, so leid es mir tut.
    Betr. Dachleiter : die Version von Viollet Le Duc ist reine Fantasie. Das Original-Modell war sehr einfach, und relativ "karg" gestaltet, während die Version aus dem 19. Jahrhundert ein bisschen überladen war.
    Hier ein paar historische Zeichungen:


    Original-Gravur aus 1226

    Pariser Plan von 1618

    Gemälde von 1752

  • Durchaus repräsentativ für das Kulturverständnis beider Lager, auch wenn das selbst hier manch einer abstreitet.

    Das liegt vielleicht daran, dass unter Kultur weitaus mehr zu verstehen ist, als du hier suggerierst. Rekonstruktionen sind nur ein kleiner Aspekt dessen, was der Mensch an Kultur zu bieten hat. Tatsächlich ist die Kulturszene nämlich vor allem eines: liberal. Insofern ist diese Schwarz-Weiß-Malerei wieder fehl am Platz.

    Vorsichtig zuversichtlich stimmt mich folgende Nachricht im Artikel:

    Zitat

    In die erhitzten Debatten zwischen Modernisten und Traditionalisten hat sich nun die Unesco eingeschaltet und daran erinnert, dass die Kathedrale auf der Liste des Weltkulturerbes steht.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Mit Schwarz-Weiß-Malerei hat das nichts zu tun, ich sehe mich durch den Artikel nur in meinen Erwartungen bestätigt.
    Dass die heutige Kulturszene links-progressiv (du nennst es liberal) dominiert ist, streite ich auch nicht ab.

    Der zweite Absatz in deinem Kommentar stimmt mich ebenfalls verhalten zuversichtlich.

    In dubio pro reko

  • Dass die heutige Kulturszene links-progressiv (du nennst es liberal) dominiert ist, streite ich auch nicht ab.

    Muß denn hier wirklich schon wieder eine "links-rechts" Diskussion losgetreten werden? Die knappe Mehrheit der Franzosen bevorzugt einen originalgetreuen Wiederaufbau - ganz gleich wie da wo welche Parlamentarier ihre eigenen Ansichten vertreten.

  • Nebenbei, die vorlaüfige Untersuchungen zur Brandursache wurden von der Polizei abgeschlossen, und der Fall geht jetzt zu einem Untersuchungsrichter (in Deutschland würde die Staatsanwaltschaft übernehmen). 2 mögliche Ursachen wurden "herausgefiltert" :entweder wurde dieser wegen Defekte Elektrik verursacht (die elektrische Anlage der Baustelle), oder wegen eine Zigarette (die Bauarbeiter haben trotz Verbot auf die Dachstruktur geraucht) die nicht ausgemacht wurde. Sicher ist anscheinend nur, dass der Brand durch diese Baufirma verursacht wurde.
    Jetzt wird es aber pikant : einige können sich warscheinlich an Herr Mouton erinnern, der bis 2013 für Notre Dame verantwortlich war, der damit geprotzt hatte, ein neues Sicherheitssystem gegen Brände eingeführt zu haben, und der nicht verstehen würde, wie überhaupt ein Brand stattfinden könnte. Ich hatte vermutet, dass er eventuell von der eigenen Schuld ablenken will....
    Nun, die erste Fakten scheinen mir recht zu geben : dieses neue System hat oft Feueralarm am falschen Ort geschlagen, und dies 3-mal in den letzten 6 Jahre (und nichts wurde trotz mehrere Warnungen unternommen um das System zu ersetzen oder reparieren...)....Wenn man bedenkt das genau dies am Tag des Brandes passiert ist, und wertvolle Zeit verloren wurde.... Aus Kostengründen wurde Auch das Sicherheitsteam von 2 auf 1 Person reduziert.Nur damit ihr versteht : falls er z.b auf toiletten ging oder eine pause machte, sass keiner der für Feueralarm zuständig war.
    Nur als Erinnerung : der SicherheitsPC ist nicht mal in der Kathedrale selbst, sondern in einem Gebäude in der Nahe.
    Und als letzter Nagel auf den Saarg : die Feuersicherheit wurde an eine Privatfirma 2014 überlassen, aus Kostengründe. Am Tag des Brandes war ein Berufsanfänger tätig. Warum? Nun, billiger für diese Firma halt....
    Am Ende des Tages scheint der ware Verantwortlicher die Gier zu sein :
    1)Durch eine seriöse Baufirma wären gewisse Sicherheitsvorkehrungen eingetroffen. Nur war diese Firma die billigste.
    2)Durch eine die richtige Anzahl an Mitarbeiter, und renovierte Systeme, hätte mann sofort am richtigen Ort eingreifen können.
    3)Da ein Berufsanfânger am besagten Tag tätig war, konnte er die Systemscodes nicht gut genug interpretieren, und es sind wertvolle 30 Minuten verloren gegangen.
    So ist passiert : 18:18 kommte eine Feuermeldung, mit der Nachricht "Dachboden Kirchenschiff / Sakristei", gefolgt von eine Reihe an Zahlen. Der Berufsanfänger (sagen wir X) Weiss nicht was diese Zahlen bedeuten, ruft den Wachmann der Kathedrale an, und bittet ihm, in der Sakristei zu checken. Der findet nichts. Also bittet den Chef der Wachmänner Herr X, sein Chef anzurufen, um zu fragen was diese Zahlen bedeuten (X hatte diese ganze Zeit nur gewartet...). Erst um 18:43 kommt die Antwort: es ist im Dachboden des Kirchenschiffes, das mit der Sakristei war eine Fehlermeldung. Falscher Text, richtige Zahlencodes.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der ersten Kontrolle der Brand im Dachstuhl weder gesehen, noch gehört oder gerochen worden sein soll. Es sei denn, er war im absoluten Anfangszustand.
    Der Dachstuhl sieht auf Bildern relativ aufgeräumt aus. Um mit einer Zigarette einen Eichenbalken oder ein Brett vom Laufsteg zu entzünden, müsste schon ein Lüfter daneben stehen. Also bleibt wohl die Elektrik.

  • Diese neuen Fakten scheinen meine ursprünglichen Bedenken (Brandstiftung) tatsächlich zu widerlegen. Im Zuge des Brandes wurde auch bekannt, wie lieblos die französische Regierung (unabhängig von der politischen Couleur) mit dem eigenen architektonischen Erbe umging. 300 Mio stehen jährlich ALLEN Kulturdenkmälern für Instandhaltung und Sanierung zur Verfügung. Das klang für viele nach einer ungeheuerlichen Summe, aber wenn man sich die Liste an Kulturdenkmälern vor Augen führt und diese Summe durch die Anzahl aller monuments historique dividiert, fallen auf jedes Denkmal rund 7000 Euro jährlich. Wenn ein einzelnes monument arg sanierungsbedürftig ist, sieht es sogar noch schlimmer aus..