Paris - Notre Dame

  • Oh Mann, hört doch bitte endlich auf, euch hier zu streiten. Ich finde das mehr als traurig.

    Freut euch doch mal (mit mir) über den so gut vorankommenden Wiederaufbau von Notre Dame. Ich hatte am Ende nicht geglaubt, dass man es so rasch hinbekommt, bzw. dass man es doch zu 99% originalgetreu macht (flèche).

  • Ja, wenn man das Foto stark vergrößert, kann man die Ranken in Grisaille-Technik tatsächlich zwischen dem Buntglas erahnen. Da muss ich dir recht geben. Erlaube mir aber den Hinweis, dass Grisaille-Malerei niemals grelle Farben wie rot - und eigentlich auch nicht braun (da wären wir eher bei Sepia-Malerei) - verwendet, so zumindest die Definition, die ich während meines Studiums gelernt habe und so findest du es auch in den gängigen Fachlexika. Das macht ja auch Sinn, denn grisaille leitet sich von den grauen Tönen ab, die dieser Maltechnik zu eigen ist.

    In Frankreich ist eine viel umfangreichere Definition des Wortes üblich, die ich auch so gelernt habe.

    Denn Grisaille-Technik kommt sehr wohl in schwarz, grau, sowie in rötlichen und bräunlichen Farben wie ''sanguine'', ''rouge brique'' oder auch ''bistre'' vor.

    Unter Grisaille ist in französischer Sprache ein Camaïeu von Farbtönen zu verstehen, die von schwarz, über braun bis rot reichen und sich nicht nur auf grau begrenzen.

    La sanguine :

    C'est une grisaille dont les teintes varient du brun chaud au rouge très vif. Elle était employée pour réaliser les modelés d'une chevelure rousse, pour dessiner le visage d'un jeune personnage. Elle peut aussi être traitées en grisaille noire ou brune, pour figurer des éléments en bois.

    La grisaille:

    Existe depuis le XIIe siècle, c'est une peinture vitrifiable composée d'un fondant et d'oxydes métalliques. Sa couleur est souvent noire ou brune.

    ''Grisaille dessen Farbtöne von einem warmen Braun bis zu Feuerrot variieren.''

    ''In schwarzem oder braunem Grisaille behandelt werden''.

    '' Ihre Frabe ist oft schwarz oder braun''


    ''A partir du XVème siècle on voit apparaître dans les ateliers, en même temps que les grisailles rousses, rouges et noires, des grisailles nommées « sanguines sur verre » et grisailles « couleur bois »''

    ''Ab dem 15. Jahrhundert erscheinen neben den roten, rötlichen und schwarzen Grisailles, auch ''sanguine'' und ''Holzfarbene'' Grisailles.''

    Anbei noch ein Link zu einem Beispiel von Grisaille-Technik auf ''grellem'' Grund.

    Grisaille de la Résurrection de Lazare

  • Dem halte ich mal die Definition gegenüber, die man in der (deutschen) Kunstgeschichte kennt und lehrt:

    Grisaille – Wikipedia
    de.wikipedia.org
    Zitat

    Als Grisaille (französisch für Eintönigkeit, abgeleitet von französisch gris ‚grau‘) bezeichnet man eine Malerei, die ausschließlich in Grau, Weiß und Schwarz ausgeführt ist. Bei anderen hell oder dunkel abgetönten Farben spricht man von monochromer Malerei (franz. Camaieu).

    Gut, lassen wir das mal so stehen. Offensichtlich gibt es da Unschärfen in der Terminologie, wenn man über die Landesgrenzen schaut.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Was Vertreillis uns zur vielfarbigen Erscheinung von Grisaillemaltechniken erläutert, kann ich mit einem deutschen Beispiel bestätigen. Mir fällt es gerade ein, weil ich es aus meinen frühen Jahren sehr gut kenne. Den Festsaal der Abtei Neresheim auf der Ostalb. Die kleinen Malereifelder in der Sockelzone, zwischen den Fenstern und unter den Stuckrelierfs sind alle in Grisailletechnik ausgeführt, einmal in türkisblau, dann in weinrot, in gräulicher Manier, oder gelblich, kann es nicht mehr genau sagen. Jedenfalls wechseln sich die Farben ab. Und leider habe ich im Netz keine Detailaufnahmen gefunden. Aber hier auf diesem Foto kann man es erahnen:

    https://www.abtei-neresheim.de/wp-content/uploads/2022/04/Festsaal_gross.jpg

  • Die kleinen Malereifelder in der Sockelzone, zwischen den Fenstern und unter den Stuckrelierfs sind alle in Grisailletechnik ausgeführt, einmal in türkisblau, dann in weinrot, in gräulicher Manier, oder gelblich, kann es nicht mehr genau sagen.

    Das ist dann aber keine Grisaillemalerei mehr, sondern man spricht von monochromer Malerei. Siehe:

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  • Eine kleine Reportage zur Rekonstruktion des Dachreiters (nur auf französisch, aber die Bilder geben interessante Einblicke).

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    Genau zum passenden Zeitpunkt, denn die Gerüste werden gerade abgebaut.

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    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.