• Im holsteinischen Eutin wird der um 1775 erbaute Kapitelshof in der Stolbergstr. 16 von einem privaten Unternehmer saniert.

    Zitat

    Die Stolbergstraße in Eutin gilt als eine der ältesten Straßen der Stadt. Im Jahr 1309 wurde das Eutiner Kollegiatsstift durch Bischof Burkhard von Serkem gegründet und sechs Stiftsherren erhielten in der Stolbergstraße größere Grundstücke zugesprochen: Kurien oder Kapitelshöfe genannt. Einige der Höfe wurden Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen.

    Die heute erhaltenen Kapitelshöfe, darunter auch der in der Stolbergstraße 16, weisen mit ihren Gebäuden die Grundmuster ostholsteinischer Gutsanlagen auf, denn ihre Bewohner entstammten häufig dem Landadel. Die angrenzenden Grundstücke wurden in ähnlichem Stil bebaut – sie vermittelten trotz kleiner Fläche herrschaftlichen Charakter.


    Ein Denkmal im Dornröschenschlaf

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Es wird Zeit, Eutin etwas bekannter zu machen. Die Stadt liegt landschaftlich reizvoll eingebettet zwischen Kleinem und Großem Eutiner See. Letzterer reicht bin ans historische Stadtzentrum und umschließt das auf einer Landzunge gelegene Eutiner Schloss. Im 18. Jahrhundert galt Eutin als eine Hochburg deutschen Kulturschaffens. Unter anderem wurde hier 1786 der Komponist Carl Maria von Weber geboren. Der Dichter Johann Heinrich Voß und der Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein wirkten ebenfalls in der Stadt. Diese Zeit prägte das Stadtbild nachhaltig, so dass dem Besucher heute auf Schritt und Tritt klassizistische Architektur begegnet.

    Eutins Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Im Zuge der ostholsteinischen Kolonisation ist der Ort im 12. Jahrhundert als Hauptort des Wendengaus gegründet worden. 1156 werden Markt und Kirche durch den Lübecker Bischof Gerold gegründet. Fortan diente Eutin als Bischofsresidenz. 1257 erhielt es lübisches Stadtrecht, 1306 wurde ein Kollegiatstift – darunter versteht man eine Gemeinschaft von unregulierten Chorherren, die kein Ordensgelübde abgelegt haben – gegründet.

    Zum Stadtrundgang: https://www.zeilenabstand.net/eutin-residenz…ischen-schweiz/

    Impressionen:

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  • Sieht echt hübsch aus, da muss ich unbedingt mal Halt machen. Zumal ich von fast allen anderen Kleinstädten in Schleswig-Holstein bislang ziemlich enttäuscht war: Plön, Mölln, Ratzeburg und Neustadt haben alle kein wirklich geschlossenes Stadtbild mehr und haben allenfalls noch aufgrund ihrer Lage am Wasser und ihrer Kirchen gewissen Reiz. Lediglich Lauenburg und Friedrichstadt boten noch ein einigermaßen intaktes Stadtbild.

  • Plön, Mölln, Ratzeburg und Neustadt haben alle kein wirklich geschlossenes Stadtbild mehr und haben allenfalls noch aufgrund ihrer Lage am Wasser und ihrer Kirchen gewissen Reiz.

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, was du als geschlossen bezeichnest, aber die genannten Städte sich allesamt charmante Kleinstädte ohne größere Bausünden in der Fläche. Gleichwohl wird man in keiner der Städte eine durchgehende historische Altstadt-Bebauung finden wie in Lübeck, von einzelnen Straßenzügen mal abgesehen.

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  • Genau das meinte ich mit geschlossen. In allen genannten Städten ist halt viel Bausubstanz erneuert worden, und wenn man sich alte Fotos (z.B. von Plön) ansieht, geschah dies auch oft erst in den Nachkriegsjahren. Die sind zwar meist nicht störend und in der Regel auch auf den alten Parzellen errichtet worden, aber haben dann eben doch sukzessive das alte Stadtbild verschwinden lassen. Eutin scheint da insgesamt besser durch die Wirtschaftswunderjahre gekommen zu sein.

  • Lediglich Lauenburg und Friedrichstadt boten noch ein einigermaßen intaktes Stadtbild.

    Glückstadt ist mE auch noch recht ansehnlich, Husum und Kappeln können durchaus auch was. Und dann gibt es natürlich auch noch Flensburg mit ganz wunderbaren Ensembles.

    Aber insgesamt ist SH nicht so reich mit historischen Altstädten gesegnet, das stimmt schon.

  • Aber insgesamt ist SH nicht so reich mit historischen Altstädten gesegnet, das stimmt schon.

    Es ist auch ein recht kleines Bundesland. Ob MeckPomm oder Brandenburg pro Quadratmeter mehr zu bieten haben, wäre jetzt zu berechnen. Bei allen genannten Städten in SH fehlt mir noch Schleswig als altstädtische Perle. Auch in Burg auf Fehmarn ist ein recht unbekannte geschlossene Altstadtbebauung zu finden.

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