Stuttgarter Bau- und Sanierungsgeschehen

  • Züblin-Parkhaus: Bezirksbeirat empfiehlt den Abriss

    "Um es vorweg zu nehmen: Die Mehrheit der Bezirksbeiräte ließ kein gutes Haar an der Machbarkeitsstudie. Dabei kleideten die Bezirksbeiräte ihre Argumente tatsächlich mit gefühlsbetonten Formulierungen aus. Angefangen bei Klaus Wenk (CDU). Er nannte den Plan, „eines der hässlichsten Gebäude“ der Stadt zu erhalten einen „Treppenwitz“. Man müsse zu viele Kompromisse machen. Etwa bei der Deckenhöhe von 2,30 Meter, die das beratende Mitglied Andreas Nikakis als „inhumanes Wohnen“ bezeichnete."

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttga…84b77e6d11.html

    In dubio pro reko

  • Etwa bei der Deckenhöhe von 2,30 Meter, die das beratende Mitglied Andreas Nikakis als „inhumanes Wohnen“ bezeichnete."

    Tatsächlich gibt es noch Betonträger, die in Querrichtung verlaufen und die Deckenhöhe noch weiter verringern, ich würde mal schätzen auf unter 2 Meter.

    Und vor allem: Es gibt in diesem Parkhaus keine Auffahrten im klassischen Sinne, sondern die Parkdecks sind geneigt. Wie man das zu Büros oder Wohnungen umbauen will, war mir immer schleierhaft, da würden ja angesichts der abschüssigen Böden z. B. Bürostühle wegrollen.

    Easy does it.

  • Ein weiterer wichtiger Satz:

    "Es ist eine hässliche Geschichte, von der wir uns verabschieden sollten."

    Wenn in Zukunft Abrisse aus klimaideologischen Gründen vermieden werden sollen, muss die Schönheit beim Bauen zurückkehren!

  • Stuttgart hat keine weiteren Parkhäuser und Betonklötze nötig. Hoffen wir das dieses Ding rasch verschwindet und einer passenderen, menschlichen Stadtplanung Platz macht. Kunst kann auch in anderem Kontext gezeigt werden.

  • Zitat

    Halding-Hoppenheit hätte die Figuren der drei Mohren an der Fassade gelassen: „Ich hätte sie in Regenbogenfarben angemalt.“ Doch das Denkmalamt habe entschieden, sie einem Museum im Originalzustand anzuvertrauen.

    Ich stelle mir das gerade auf andere Zeitgeistigkeiten bezogen vor...

    Z.B. Halding-Hoppler äußert 1938: "Ich hätte die Mohren in arisch angemalt, mit weißer Haut und blondem Haar..."

    Oder z.B. Halding-Hobricht äußert 1960: "Ich hätte den Mohren die Zeichen des Arbeiterkampfes angemalt, also z.B. rote Fahnen hinzugefügt..." :lachen:

    So ist vermutlich das Beste, dass die Originale in einem Museumsarchiv gesichert sind. Auf diese Weise können sie irgendwann auch zurückkehren, wenn sich kein Mensch mehr für eine "Problematik" des Begriffs "Mohren" interessiert und sich ebenso niemand durch derartige politische Bekenntnisse beweisen muss.

  • Dann kann ja alles nur noch gut werden, wenn aus dem „Drei Mohren“-Traditionslokal(!) durch eine „Queer-Wirtin“ nun ein buntes „Juwel“ wird oder? :lachen: Was würde die Welt nur ohne diese engagierten Kämpfer für politisch korrekte Wirtshausnamen machen? Da kann man nur hoffen, dass es nicht bald heißt „Get Woke, Go broke“.

    Schön ist auf jeden Fall, dass das Haus saniert wird.

  • Zitat von der Stuttgarter Zeitung

    Das Projekt Vier Giebel mit der hochwertigen Natursteinfassade werde „so durchgeführt wie geplant“, versichert Mathauer, nur eben später als zunächst geplant.

    Mal abwarten. Jede Bauverzögerung bedeutet auch höhere Kosten für den Bauherren. Die Energiepreise steigen, die potenziellen Käufer könnten aus Finanzierungsengpässen aussteigen.

    Dass es ausgerechnet bei den Behörden wegen Corona derartige Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen gibt, ist in Zeiten von Digitalisierung und Home Office natürlich ein weiterer Skandal. Allerdings einer, der möglichst nicht thematisiert gehört.

  • ....und sollen ja wohl wieder angebracht werden, wofür sich die Vorsteherin des Bezirksbeirats (Grüne) und die Wirtin der Gaststätte (Mitglied der Linken) ausgesprochen hat.

  • Nein, was mit den Skulpturen geschehen soll, ist derzeit völlig offen. Entscheidend bei diesem Vorgang ist zu allererst die Tatsache, wonach die SWSG diese Figuren ohne Not und Rücksprache abgenommen hat: „Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, was mit den Figuren werden soll“, teilt SWSG-Sprecherin Saskia Bodemer-Stachelski am Abend mit.

    Auch der stellvertretende Landessprecher der Die Linken in Baden-Württemberg widerspricht der Zeitungsdarstellung wonach die Wirtin, Mitglied bei Die Linken, für eine Wiederanbringung der 3 Mohren sei: „Nein, will sie nicht. Sie hat ja mit dafür gesorgt, dass sie wegkommen. Sie ist dafür,

    dass die Figuren ins Museum kommen.“

    Es ärgere ihn darüberhinaus sehr, dass ausgerechnet die Grüne Bezirksvorsteherin sich darüber beschwere, dass diese rassistische Skulptur entfernt wurde. Diese Figur gehöre seiner Vorstellung nach ins Stadtarchiv oder in ein Lager eines Museums und nicht in den öffentlichen Raum. Damit mache Veronika Kienzle das Geschäft der AfD, die immer bei Fuß stehe, wenn es darum ginge zu verhindern, dass Rassismus aus dem öffentlichen Raum verbannt werde. „Diese Figuren

    müssen weg!“

  • Er müsste eigentlich erst mal erklären, was an der Figurengruppe denn rassistisch ist. Ich sehe drei Schwarze mit Goldschmuck und einem Lendenschurz. Dergleichen ist z.B. auch auf den tollen Benin-Bronzen zu sehen. (Vgl. hier)

  • @ zeitlos: Die Reaktion des Stellvertretenden Landesprechers ergab sich aus dem verlinkten Artikel nicht. Dessen Auffassung ist aus meiner Sicht zu widersprechen.

    Das Agieren der SWSG ist aus meiner Sicht zumindest nicht transparent. Ich bin davon ausgegangen, dass die Abnahme mit Renovierung in Zusammenhang steht.

    Es bleibt abzuwarten was passiert. Gut ist jedenfalls wenn sich die Vorsitzende des Bezirksbeirats für den Verbleib ausspricht (und damit selbstverständlich nicht "das Geschäft der AfD" - macht).

  • Hauptstätter Straße 49 soll saniert werden:https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.altstad…ml?reduced=true

    Café Mistral in Stuttgart Mitte Altstadtviertel geschlossen
    Café Mistral geschlossen - gastronomische Nutzung ausgeschlossen - der Verschönerungsverein Stuttgart kümmert sich um das Gebäude in der Altstatt Stuttgart
    www.kessel.tv
    1,5 Millionen Euro Kosten?: Stuttgarts ältestes Wohnhaus wird gerettet
    Der Bezirksbeirat Mitte fordert die Sanierung und Umnutzung eines arg vernachlässigten Baudenkmals an der Hauptstätter Straße 49. Die Kosten werden auf 1,5…
    www.stuttgarter-nachrichten.de

    Bild: Wikipedia

    Datei:20180213 Stuttgart - Hauptstätter Straße 49 - Bild2.jpg – Wikipedia

  • Alles andere als eine Rettung des ältesten Wohnhauses der Stadt wäre auch eine weitere baukulturelle Schande für Stuttgart. Es muss bewahrt und saniert werden, koste es, was es wolle.

    In dubio pro reko