Schwede statt Däne
Seit einigen Monaten wird in Bremen wieder über die Gestaltung des Platzes 'Domsheide' - östlich vom Rathaus und südlich vom Dom gelegen - debattiert. Auslöser war der gegenwärtige Präsident des Senats, der damit wohl ein Thema zur Profilierung im aktuellen Bürgeschaftswahlkampf gefunden zu haben glaubte. Eigentlich braucht niemand diese Diskussion. Bremen hat - auch in stadtbildnerischer Hinsicht - wahrlich andere Probleme und Aufgaben, als ein derart überflüssiges Faß aufzumachen !
Da aber im Rahmen dieser Diskussion ein turmartiges Kunstwerk auf der Domsheide , welches ein dänischer Künstler in den 80er Jahren errichten ließ, nun zur Disposition gestellt wird, drängt sich einem die Idee auf, daß man wenn man denn nun unbedingt Änderungen vornehmen will, zur während des 2. Weltkriegs zerstörten historischen Platzgestaltung zurückkehren könnte. Deren wesentlichstes Element war das Denkmal von Schweden-König Gustav Adolf, dem 'Löwen aus Mitternacht'. Es war das erste unter freiem Himmel aufgestellte Metall-Denkmal in Bremen und hatte, bevor es in die Hansestadt kam, eine bewegte Geschichte gehabt, die demnächst hier vorgetragen werden soll. Für heute reicht es zu wissen, daß das bedeutende Denkmal für einen anderen 'Adolf' eingeschmolzen werden mußte.
Also, Herr Bürgermeister Sieling, wenn Sie nun partout Handlungsbedarf an der Domsheide sehen, dann ersetzten Sie den dänischen Turm durch unseren guten alten schwedischen König ! Die Göteborger würde dies im Übrigen sehr freuen ...