Verschandelungen an den historischen Gebäuden sind auch eher selten, wie ich beobachtet habe. Vom Sockel bis zur Dachspitze wird i.d.R alles originalgetreu erhalten. Da kann sich die denkmalschutzpraxis in Deutschland durchaus was abgucken, die fordert, jede Hinzufügung müsse man deutlich sehen, was immer darin mündet, dass das Gesamtbild unansehnlich und das Denkmal dadurch immer entbehrlicher wird (in Wirkung beeinträchtigt). Die Amerikaner sind da unkompliziert und machen es instinktiv richtig.
Richtig, Chicago ist ebenfalls ein Architektur-Eldorado. Ich kann auch für besonders neugierige Detroit empfehlen. Wir haben da mal eine Hausführung durch das Guardian-Building, Bj. 1929, mitgemacht. Das war sehr erhellend. Die Architektur ist der hergebrachten europäisch geprägten Gestaltung und Ausschmückung deutlich abgewandt worden, auch als Nachwehe des 1. WK., und hat sich der indianischen Tradition verpflichtet, mit beeindruckendem Ergebnis. Die amerikanischen Hochhauslandschaften sind bedingt durch ihre über 100-jährige Tradition der modernen Gigantomanie in Asien und dem Nahen Osten doch um Jahrzehnte voraus und optisch ein Leckerbissen.