Hier möchte ich euch eine alte Postkarte, zeigen, gelaufen 1912 , die mit "Dessau, Kleiner Markt" bezeichnet ist. Leider hat im Jahre 1968 ein Mitschüler ungefragt die eine Ecke der Postkarte abgerissen, nur weil er die Briefmarke haben wollte. Deshalb fehlt leider ein Teil der Ansicht. Man wird wohl angesichts der sehr starken Zerstörung Dessaus im II. Weltkrieg davon ausgehen können, dass der Kleine Markt, so wie er sich uns auf der Postkrte präsentiert, heute eher nicht mehr existiert.
Wie ich erst jetzt festgestellt habe, gehört/e der Erker, der auf der Ansichtskarte ganz rechts zu sehen ist, zum Rathaus von Dessau.
Dessau in alten Bildern
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Heutige Ansicht des Platzes vor dem Rathaus. Das Palais ist der erhaltene helle Bau ganz rechts unter dem Erker.
Und das ist noch die weit bessere Form des Wiederaufbaus gewesen. Blockrand, Satteldächer und leichtes Heimatschutz-Dekor. Weiter östlich kommen Platten-Blocks.
(Der Freund war wohl kein guter Philatelist. Die Briefmarke hätte er auch durch Wasserdampf oder ein Tauchbad ablösen können.)
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Hallo Heimdall,
es war ein Schulkamerad, kein Freund von mir. Er hatte das Stück der Postkarte, weggerissen, als ich nicht anwesend war. Als ich das anschließend bemerkte, hatte ich ihn selbstverständlich auf die Möglichkeit der Ablösung der Briefmarke mittels Wasserdampf hingwiesen, aber da war der Frevel leider schon geschehen.
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Hm, das alte Rathaus ist ja im Stil des alten Stuttgarter Rathauses gehalten, oder was meint ihr!?
Im Gegensatz zu den Stuttgartern haben sie's dann nach dem Krieg wenigstens nicht ganz abgerissen:
https://verwaltung.dessau-rosslau.de/fileadmin/_pro…_650652b160.jpg -
Die Ähnlichkeit mit dem Stuttgarter Rathaus ist ganz offensichtlich vorhanden. Hut ab vor Dessau, dass man in schwieriger Zeit zumindest den Rathausturm und die Gebäudeteile des Rathauses erhalten hat, die das Inferno überstanden hatten.
Beim Stuttgarter Rathaus hingegen war viel mehr erhalten als man denkt. Im Grunde stecken die alten starken Außenmauern wohl noch im jetzigen Bau. Der Stuttgarter Rathausturm war völlig intakt erhalten, nur gefiel der dem damaligen OB Klett nicht, der offenbar Bauhausjünger war. Also wurden am Stuttgarter Rahthausturm alle Gesimse abgeschlagen werden, es kam eine glatte Verkleidung drauf und das malerische Dach des Turmes musste freilich auch verschwinden. Stattdessen musste ein Flachdach drauf. Rathaus nebst Turm sollten wohl aussehen wie eine Kiste. Da auch die anderen Gebäude am Stuttgarter Marktplatz als Schuhschachteln oder Kisten neu errichtet wurden, passt auch alles auch wunderbar zusammen, na wenn man sich da nicht wohl und heimelig fühlt!
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Hier möchte ich euch eine alte Postkarte, zeigen, gelaufen 1912 , die mit "Dessau, Kleiner Markt" bezeichnet ist. Leider hat im Jahre 1968 ein Mitschüler ungefragt die eine Ecke der Postkate abgerissen, nur weil er die Briefmarke haben wollte. Deshalb fehlt leider ein Teil der Ansicht. Man wird wohl angesichts der sehr starken Zerstörung Dessaus im II. Weltkrieg davon ausgehen können, dass der Kleine Markt, so wie er sich uns auf der Postkrte präsentiert, heute eher nicht mehr existiert.
Wie ich erst jetzt festgestellt habe, gehört/e der Erker, der auf der Ansichtskarte ganz rechts zu sehen ist, zum Rathaus von Dessau.
Eine sehr schöne Aufnahme. Das Jubeldenkmal steht noch. Die linke Fassadenreihe wurde nach dem Krieg zurückgesetzt. Mit Ausnahme des Portals gegenüber dem Rathauserker. Es sieht etwas seltsam aus, aber so hat man es erhalten.
Pardon. Irgendetwas hat mit dem Zitieren nicht geklappt. Das auf der Postkarte noch stehende Jubeldenkmal (Vereinigung der Anhalter Städte) wurde 1936 abgerissen. Heute steht dort ein von einem Kunstschmied gestifteter Brunnen.
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Das Jubeldenkmal, welches auf der alten Postkarte vom Kleinen Markt zu Dessau zu sehen ist, scheint mir, soweit ich es erkennen kann, neugotisch zu sein. Das passt auch gut zu der Zeit, als die vier Teilherzogtümer Anhalts mit dem Tode des letzten, kinderlosen Herzogs Alexander Carl von Anhalt-Bernburg, welcher am 19.08.1863 erfolgte, wieder vereinigt waren. Die Linien der Herzotümer Anhalt-Cöthen und Anhalt-Zerbst waren schon zuvor ausgestorben und gemäß vertraglicher Vereinbarung (ich meine von 1585) an Anhalt-Dessau zurück gefallen. Das Denkmal müsste somit irgendwann nach dem 19.08.1863 errichtet worden sein.
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Es war 1867 anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Herzog Leopold Friedrich (1794-1871).
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Nördlich vom Jubeldenkmal befand sich eine 1827 errichtete offene Säulenhalle und das frühere Hofmarschallgebäude. Beide sowie die Wasserkunst zwischen Säulenhalle und Rathaus mussten dem Denkmal weichen. Das Wasserbecken der Wasserkunst wurde auf den Schlosshof umgesetzt und blieb bis heute erhalten.
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Snork
7. Februar 2020 um 18:29 Hat das Thema aus dem Forum Sachsen-Anhalt nach Galerie verschoben. -