Rekonstruktionen im Fadenkreuz

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    Weitere Spekulationen darüber, wer für das Forum stehe oder "Neuling" sei und was das bedeuten könnte, kannst Du gerne anstellen. Sie sind aber für mich komplett irrelevant.

    Ich meinte das eigentlich anerkennend, aber scheinbar bist Du beleidigt, sorry. Zur Klarstellung, ich habe nur in der Reihenfolge geantwortet, wie ich zitiert habe, die Aussage über die Verantwortung der Plattform hat nichts mit den Aussagen zu Deinem Beitrag zum Forum gemein und war wie gesagt anerkennend intendiert.

  • Da kann ich wieder mit den aus meiner Sicht wichtigsten Passagen des oben erwähnten Artikels aushelfen (wobei ich jedem hier ein Abo der vermutlich besten Tageszeitung Deutschlands wärmstens empfehlen kann):

    Nebenbei: Die Zeitung fragt die Leser im Anschluss an den Artikel, ob sie dem Autor zustimmen oder nicht. 98 % Zustimmung! Wenn das kein Auftrag an die Gesellschaft ist...

    Es finden sich auch ein paar interessante Leserkommentare im Anschluss, die selbst äußerst lesenswert sind:

    Interessanter Aspekt, dass der Hitlerfan Le Corbusier von den "heutigen" Architekturtheoretikern (oder soll man sie nicht ehrlicherweise gleich Architekturinquisitatoren nennen?) und Bilderstürmern bis dato unbehelligt blieb...Wenn Herr Oswalt oder Trüby hier mitlesen, dann haben sie nun endlich jemanden, der quasi Ahnherr ihrer "Rechten Räume" ist und ein ehrliches Betätigungsfeld. Aber vielleicht wollen sie ja bloß mit ihren bemüht wirkenden Thesen bloß Nebelgranaten werfen und die Gesellschaft anderweitig beschäftigen, damit niemand diesen ganz realen Faschisten und Säulenheiligen hinterfrägt...ganz schnell könnte die "Moderne" dann nämlich als das gelten, was sie faktisch ist, wenn man sich die beruflich und politische Vitae ihrer anderen Vor-...ähm...Nachkriegsvertreter einmal etwas genauer anschaut... - Rekonstruktionen wären aber eine Möglichkeit, diese "Rechten Räume" zu neutralisieren ;)

  • JF-TV über Rekonstruktionen und deren Gegner:

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    Ein super Video-Beitrag! Der wird hoffentlich auch bei Stadtbild Deutschland auf Facebook und Instagram veröffentlicht.

    Gestern habe ich nochmal über die angedachte Rekonstruktion des Alten Kaufhauses in Mannheim nachgedacht. Eine Rekonstruktion im heutigen Umfeld würde übrigens so aussehen:

    https://www.mannheimer-morgen.de/cms_media/modu…mg_04800612.jpg

    Zur Erinnerung - Die Bürger der Stadt mögen das jetzige Stadthaus nicht und die Lokalpolitik hatte den Abriss bereits eingeplant. Die Chancen für eine Reko des Alten Kaufhauses standen also gar nicht schlecht. Doch da grätschte der Denkmalschutz dazwischen und setzte das Haus kurzerhand auf die Denkmalliste.

    (...) Das Landesamt für Denkmalpflege stellte, vorangetrieben von Architekten und ohne jede Rücksprache mit der Stadtverwaltung, das Stadthaus unter Denkmalschutz. (...)

    Hier folgt der Denkmalschutz aber nicht, wie es das Gesetz vorsieht, „öffentlichem Interesse“, sondern nur der Leidenschaft einer Architekten-Klientel.


    Vorangetrieben von Architekten. Es riecht hier sehr streng nach einer reinen Reko-Verhinderungsaktion. Das Alte Kaufhaus wurde in der Bevölkerung zum Gesprächsthema, und die Wiederkehr wollte man um jeden Preis verhindern.

    Kennt jemand die Begründung des Denkmalamtes? Was soll an dem verkorksten Stadthaus denn bitte schützenswert sein?

    Die einzige Chance, die jetzt bleibt, ist ein Abriss wegen wirtschaftlicher Unzumutbarkeit einer Sanierung. Dieses Mittel hat in der Vergangenheit ja schon oft geholfen, um "echte" Denkmale zu beseitigen.

  • Bei dieser direkten Gegenüberstellung kann man nur die Hände über den Kopf zusammen schlagen. Mir fällt kein anderes Adjektiv als "grotesk" ein, um dieses moderne Stadthaus in Relation zu seinem historischen Vorgänger zu beschreiben.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • So wie ich das erkenne, wurde der Portikus vom Turm des Alten Kaufhauses gerettet und auf den Neubau (Betonklotz mit Feuerwehrübungsturm?) gesetzt. Naja,wenigstens eine winzige Erinnerung an den alten Vorgängebau.

  • Gibt es eigentlich für den Turm des Alten Kaufhauses und den Turm des Corps de logis im Schloss Zerbst ein gemeinsames Vorbild?

  • Der Denkmalschutz zwecks Erhalt minderwertiger Architektur ist eine der wirksamsten Waffen der Modernisten. Dabei sieht man auch, dass ihr Interesse gar nicht darauf liegt, selbst etwas an dieser Stelle bauen zu können (das müsste doch eigentlich ihre „Leidenschaft“ sein). Sondern nur um die Verhinderung einer Rekonstruktion. Sei es aus Neid oder Hass oder Rachsucht oder Schadenfreude oder was es an derlei niederen Instinkten noch gibt, die dieses Verhalten erklären.

  • So wie ich das erkenne, wurde der Portikus vom Turm des Alten Kaufhauses gerettet und auf den Neubau (Betonklotz mit Feuerwehrübungsturm?)

    Einen Portikus hat der Altbau nicht besessen. Was du meinst, ist das Tympanon in Form eines Dreiecksgiebels.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen