Rekonstruktionen im Fadenkreuz von Globalisten und Terroristen
Daß Rekonstruktionen für Architekten, Bauverwaltungen und Politik in der Regel ein rotes Tuch darstellen, ist auf diversen Themensträngen hier im Forum bereits hinlänglich thematisiert worden. Was bisher – soweit ich es überblicken konnte – dabei weniger Beachtung fand, ist der Aspekt, daß die von uns beförderten stadtbildheilenden Rekonstruktionen sowohl Globalisten als auch Terroristen ein Dorn im Auge sein könnten und zwar aus demselben Grunde: Rekonstruktionen sind Zeichen des Willens zur kulturellen Selbstbehauptung, der weder den - letztlich alle Besonderheiten nivellierenden - total ungehinderten Waren-, Finanz- und Personentransfer als alleinige Richtschnur für das gesellschaftliche Handeln akzeptieren, noch sich im Sinne von Houellebecq außereuropäischen Einflüssen unterwerfen will.
Der geradezu verbissenen Widerstand, dem jedes neue Rekonstruktionsvorhaben ausgesetzt ist, mag auch insofern erklärlich sein. Und die Gefahr, daß bereits realisierte Reko-Juwelen vom Schicksal des Tales von Bamiyan ereilt werden, ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen.
Wie ist die Meinung der verehrten Mitforisten zu dieser Frage ? Ist diese Problematisierung zu weit hergeholt ? Sehe ich die Dinge vielleicht zu schwarz ?