Architektur der Musik

    Ich misch jetzt hier auch mal mit - Architektur und Musik, wie paßt des zusammen? Ich selbst als Klavierstimmer tätig, spiele natürlich auch Klavier. Und so wenn ich manche Stücke spiele, habe ich Bilder vor Augen welche mir architektonisch sehr gefallen - zum Beispiel bei der A-Dur Polonaise von F.Chopin sehe ich immer die Schinkelbauten vor mir:

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    LG
    Hernry

    Quote from Franka

    Wow, Klasse Einlage :) Wenn ich meinen Flügel wieder stimmen lassen sollte, dann weiß ich jetzt, an wen ich mich wenden werde!

    Danke liebe @Franka es wäre mir eine Ehre Deinen Flügel stimmen zu dürfen. :kuss:

    Ich mach mir auch mal den Spaß in anderen Stimmungen was zu erstellen -auch des "Wolfsquintett "kann man mit Architektur in Verbindung bringen - irgendwo ist zwar ein Wille vorhanden, aber es kommt doch zu Dissonanzen. ^^

    http://klavierforum.eu/Wolfsquintett.mp3

    LG
    Henry

    Hab neulich in der Turnhalle eines Gymnasiums einen Flügel gestimmt und ich hatte plötzlich des wunderschöne Bild des inneren einer Kathedrale vor mir...:

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    Es handelt sich um das Kirchenlied "Erde singe, dass es klinge, laut und stark ein Jubellied...

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    Quote from Villa1895

    Es handelt sich um das Kirchenlied "Erde singe, dass es klinge, laut und stark ein Jubellied...

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    Naja. so gut kann ich das natürlich nicht rüberbringen.

    Dufay und spätgotische Kathedralarchitektur geht immer:

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    Noch direkter ist der Bezug zur Architektur bei der berühmten Motette "Nuper rosarum flores", die von Dufay zur Weihe des Doms zu Florenz komponiert wurde:

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    Einige Musikhistoriker behaupten gar, die Mottete würde in musikalischer Form die Proportionen des Doms aufgreifen. Das mag jeder selbst beurteilen:

    Quelle: Von Grueslayer - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42900408

    Ach ja, hier noch was aus dem Cafe am Beethovenplatz was auch als Mariandl bekannt ist. Ich fand die Bayernhymne passte recht gut zum Ort und zum Jugendstilbau.

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    2ß12... ja da wurd ich unter Opiaten gesetzt (macht man wohl so bei Krebspatienten) und ich hatte eine wunderschöne Vision - ich flog durch Raum und Zeit, und sah dann von weitem die Sikuhette eines gigantischen Bauwerkes - des muß etliche Kilometer hoch gewesen sen. Wie ich näher kam, sah ich eine derart wunderschöne Architektir welche sich gar bicht beschreiben läßt, also habe ich es versucht in eine Melodie zu fassen - was mir aber auch nicht so gut gelungen ist - vielleicht könnt man des mittels Orchester besser rüberbringen...;

    http://klavierforum.eu/Walhall.mp3

    Architektur ist gefrorene Musik: wie ist es denn mit Musik, die Architektur hervorbringt? Zum Beispiel in der Sage von Amphion, dem Gatten der Niobe, der mit seinem Seitenspiel die Mauern Thebens zusammenfügte. Hier ein Fresko von G. B. Tiepolo aus dem Palazzo Sandi in Venedig:

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

    Und dann gibt es noch die Musik, die Mauern wieder zerstört: Die Trompeten von Jericho, hier in einem Holzschnitt von L. Schnorr von Carolsfeld.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

    Edited once, last by Seinsheim (February 28, 2019 at 11:37 AM).

    Quote from Henry H.

    Es waren keine Trompeten sondern Posaunen ;)

    Streng genommen waren es Widderhörner (Jos 6,5). :saint: Aber die machen sich bildkünstlerisch nicht so gut.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

    Architektur und Musik haben in einer prominenten Person zusammengefunden - Iannis Xenakis. Aber der ist ein Durch-und Durch-Vertreter der Moderne. Ich kann nur über den Wert seiner Kompositionen urteilen. Als Le Corbusier-Schüler und Mitarbeiter steht er meinen architektonischen Vorlieben nicht eben nahe.




    Aus laienmäßiger Sicht wird man sagen, dass diese Musik zu seiner Architektur passt:

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    Ich seh das nicht so, ich schätze diese Musik sehr. Das hat nichts mit dieser Sichtbetonschäbigkeit zu tun, und ist auch äußerst komplex.

    Im Falle Xenakis zeigt sich natürlich der Hang der radikalen Moderne nach links, bzw die grundsätzliche Affinität zwischen Linksextremismus und Avantgarde, die man bei L.C. wohl nach 45 auch nicht ganz verneinen wird können, die aber bis dahin wohl nicht ganz undifferenziert erscheint. In diesem Zusammenhang wäre auch der Komponist Webern zu erwähnen. Manche versuchen diese für sie unerklärliche Divergenz dadurch zu erklären, dass sie Faschismus und NS nach links positionieren wollen, was mE gründlich am Problem vorbeigeht.
    Aber bei Xenakis, kommunistischer Flüchtling aus Griechenland und wohl Zeit seines Lebens politisch ein eher einfältiger Linker, tun sich da keine Abgründe auf, bleibt alles schön und klar überschaubar und schubladisierbar.
    Das ändert natürlich nichts daran, dass er ein großartiger Musiker war.

    Quote from ursus carpaticus

    Aus laienmäßiger Sicht wird man sagen, dass diese Musik zu seiner Architektur passt:

    Als plebejischer Laie finde ich, dass diese Musik zu dieser Architektur wie die Faust aufs Auge passt.

    Aber genau darum geht es im Grunde bei der ganzen "Avantgarde", ob nun in der Architektur oder in der Musik, ja auch, dass nämlich etwas geschaffen wird, woran sich höchstens ein kleiner elitärer Kreis erfreut, der sich dann über den "ungebildeten Pöbel" echauffie­ren kann.

    Quote from Klinker

    Als plebejischer Laie finde ich, dass diese Musik zu dieser Architektur wie die Faust aufs Auge passt.
    Aber genau darum geht es im Grunde bei der ganzen "Avantgarde", ob nun in der Architektur oder in der Musik, ja auch, dass nämlich etwas geschaffen wird, woran sich höchstens ein kleiner elitärer Kreis erfreut, der sich dann über den "ungebildeten Pöbel" echauffie­ren kann.

    Du nimmst mir meine Worte vorweg, ich wollte es nur noch mit einem Beispiel unterlegen. So kannte ich mal einen sogenannten modernistischen Architekten, bei dem ich in der Tat den Eindruck hatte, er würde Hasch rauchen. Um dieses (a)tonal umzusetzen, goß ich mir ordentlich einen auf die Lampe um möglichst keinen richtigen Ton zu treffen - das kam dabei heraus:

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    @Henry H. hihi interessant Deine Kifferprelude. Viele spannende Kontraste

    Als ich letztes Jahr das Saarland besuchte, schwirrte mir dieses Lied im Kopf herum (Wobei diese Bilder noch besser passen,... auch irgendwie neue Sachlichkeit)

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    Erik Satie.

    Beauty matters!

    Ich hab mal ezwas dem Umbau vom altehrwürdigen Berliner Bahnhof Ostkteuz mitverfolgt......des verstimmte Klavier ist beabsicht:

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    Und irgendwo hasse ich auch meine Heimatstadt, wo ich einst aufwuchs:

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