Die besten Bauten in Deutschland seit 1945

  • Ein positives Beispiel wäre aus meiner Sicht auch Eisenhüttenstadt. Ich bin vor ca. 10 Jahren gezielt nach EHS gefahren, weil ich mich gruseln wollte, aber war dann vor Ort total überrascht wie angenehm und durchdacht wie auch architektonisch ansprechend die dortigen Anlagen waren (die grauslichen WBS70 Platten natürlich ausgenommen).

  • ^^ zur Arbeitersiedlung
    Leider auch schon alles zugedämmt und mit dem typischen Dämmmief dekoriert. Das passiert hier mit den Altneubausiedlungen der 50er und 60er Jahre auch seit einigen Jahren.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (10. Februar 2014 um 23:54)

  • Obwohl ich vielleicht das ein oder andere Unverständnis ernten werde, kann ich nicht verleugnen, dass der Bau des Umweltbundesamtes in Dessau mich irgendwie anspricht.


    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…ssau_uba_05.jpg

    http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/…_300dpi_rgb.jpg

    http://lewandovski.com/wordpress/files/LEW0445_d.jpg

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (25. August 2016 um 14:47)

  • Der Vorschlag im letzten Beitrag ist vernünftig.

    Da sich seit 1945 - von gewissen Schwankungen (und natürlich Rekonstruktionen) abgesehen - nicht allzuviel zum Guten entwickelt hat, kann auch ein Bau aus dem Jahr 1998 durchaus noch als einer m. E. besten Nachkriegsbauten vorgestellt werden.

    Berlin-Mitte, Friedrich-Wilhelm-Stadt, Reinhardtstraße N°31

    Leichte Abzüge für die etwas magere und breitfenstrige Gestaltung der mittleren Obergeschosse.

    Büro- und Geschäftshaus Reinhardtstraße 31 - SenVerw f. Stadtentw.

    Dr.- Ing. Bellmann Gesellschaft von Architekten mbH - Projekte

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bayerisches Heimatministerium in Nürnberg von Sep Ruf (1951), für mich der gelungenste Nachkriegsbau in der Nürnberger Altstadt. (Eigenes Foto)

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • An Kaiserstraße 38 könnte sich die Nachbarschaft, was schreibe ich, ein großer Teil der Nachkriegsgebäude der Nürnberger Altstadt, gestalterisch orientieren. Mit wenigen Mitteln ist viel erreicht.

  • Das ist in der Tat ein besonders schönes Nachkriegsgebäude, das eigentlich einem "echten" Altstadthaus in nichts nachsteht. Mit solchen recht einfachen Modifikationen, zahlreich angewandt, könnte Nürnbergs Stadtbild wieder richtig aufblühen.

    In dubio pro reko

  • Dieses Gebäude hat seinen ganz eigenen Stil, der eigentlich besser nach Frankfurt a. M. passte. Die Fassadengliederung mit Gurtbändern auf Deckenhöhe, die Reihenfenster und das Erdgeschoss mit seinen grossen Bogenöffnungen sind typische Frankfurt-Merkmale. In Nürnerg gab es nur eine ganz kurze Phase mit Gurtbändern während der Renaissance, und mindestens seit dem späten 16. Jahrhundert waren Einzelfenster die Regel.

    In der Tat fällt das Haus äusserst angenehm auf, nicht durch Schrillheit o ä., sondern durch die Ruhe, die es ausstrahlt.

  • Kaiserstr. 38

    Für mich ebenfalls eines der wenigen akzeptablen Nachkriegsgebäude in N. Wird auch von Pablo de la Riestra in "Nürnberg - Die historische Altstadt" ausdrücklich gelobt. Dort steht dazu u.a. "wurde 1949 nach Plänen des Architekten Wilhelm Schlegtendal errichtet".

  • Drei weitere Gebäude welche ich durchaus Qualitäten zuspreche:



    Bildquelle: Wikimedia, Urheber "Andreas Schwarzkopf", CC BY-SA 3.0

    Kollegiengebäude II der Freiburger Universität von 1960, welches demnächst totalsaniert wird.



    Bildquelle: Wikimedia, Urheber "Taxiarchos228", CC BY-SA 3.0

    Katholische Kirche St. Peter in Lörrach von 1964. Ein äusserst gelungener Kirchenbau der 60er Jahre.




    Bildquelle: Wikimedia, Urheber "Christian Wolf", CC BY-SA 3.0


    Kunsthalle Weishaupt in Ulms neuer Mitte von 2007. Mir gefällt die Anleihe an Bauten der 50er Jahre.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Sehen eher aus wie die größten Bausünden nach 1945. Vorallem die grässliche sogenannte Ulmer neue Mitte hat die Struktur Ulms absolut zerstört. Die Schuhkartons, die sie da an der Hauptstraße gebaut haben, sind wie Riegel zwischen dem Münster und der Donau und stören in jeder Weise. Für das Unigebäude in Freiburg lann ich auch keine Zuneigung empfinden: es passt sich ebenfalls überhaupt nicht in seine Umgebung an (man beachte nur das kleine Häuschen rechts unten auf dem Foto, das erdrckt wird vor diesem überdiemensionalen Kasten. Da ändert der ortstypische Sandstein auch nix an der Baumasse.
    Und diese eine Kirche in Lörrach, von denen gibt es so viele... und einige dieser Kirchengebäude werden abgerissen. Zudem: wie kann man nur in so einem traditionslosen Gebilde den Glauben zu Gott finden? Denn gerade durch die Fresken, Ornamente und Statuen kann man sich erst wie ich finde Zugang zu diesem verschaffen.

  • Die Beispiele aus Freiburg (monumental) und Lörrach (grazil) finde ich auch gelungen und unbedingt erhaltenswert. Dem Neubau in Ulm kann ich jedoch nichts abgewinnen, ist das eigentlich ein Beispiel für Historismus, wenn der Wirtschaftswunderstil 60 Jahre später nachgeahmt wird?

    In dubio pro reko

  • Also beim Kollegienbau II aus Freiburg muss ich doch vehement widersprechen. Von vorn ist der Bau trist, von innen kalt und grau. Und nun muss er auch noch für 70 Millionen (sic!) Euro saniert werden. Für dieses Geld könnte man einiges mehr realisieren. Städtebaulich schneidet er weiterhin die kleinteilige Altstadt zum Rotteckring (=Altstadtring) ab.

    Einzig bei der Materialwahl stimme ich hinsichtlich des Sandsteins definitiv zu.

  • Hallo,

    Habe mal darüber nachgedacht ob es nicht auch schöne Gebäude der Zeit nach 1945 gibt.
    Jede Innenstadt die Wiederaufgebaut wurde hat/hatte welche ;)
    Wir könnten ja hier mal sammeln.

    Anmerkung der Moderation (Suebicus): Ich habe den Strang "Gelungene Gebäude nach 45" aufgrund des gleichen Themas hierher verschoben.