Bremen - östliche Vorstadt

  • Mosaik-Lünette mit Vase.


    Mosaik-Lünette mit Lilie.

    Medaillon mit Herkules unter dem Fell des Nemeischen Löwen.

    Abbildung von Herkules und Athene auf einer antiken griechischen Vase.

    Relief am Hauptgesims der zwei Fensterachsen in Rücklage. Helm und Schwert der Athene mit Eichenlaub und Lorbeer.

    Relief in einer Fensterbrüstung des Hochpaterres des Risalits. Stehen die Vase mit dem Obst und die beiden, auf stilisierten Delphinen reitenden Putten für Fruchtbarkeit und Kindersegen ?

    Hauptgesims des Hauses.

    Häuser der Roon-Moltke-Gruppe (ganz rechts) auf einer historischen Postkarte von vor 1914.

    Der selbe Blickwinkel (von Südosten aus gesehen) in der Gegenwart.

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (28. Juli 2019 um 07:34)

  • Blick von Westen auf das östliche Ende der Roonstraße mit der Roon-Moltke-Gruppe im Bildmittelgrund.

    Totale der Roon-Moltke-Gruppe.

    Die westliche Hälfte der Gruppe.

    Die östliche Hälfte der Gruppe.

    Der ‚farblose’ Namensgeber der Straße.

    Industrie (Zange und Zahnrad) und Handwerk (Spindel).

    Die gefaßte Darstellung von Handel (Merkurstab) und Schiffahrt (Anker).

    Der ‚bunte’ Moltke.

    Das ‚Katharinenpalais’ der Roonstraße.

    Das ‚Original’ in Zarskoje Selo.


  • Identischer Bauschmuck andernorts ?

    Wie oben bereits angedeutet, ist anzunehmen, daß es sich bei dem in den Beiträgen über die Häuser in der Roonstraße vorgestellten Fassadenschmuck um Produkte von Stuckmodeln - und nicht um Steinmetzarbeiten - handelt. Die Zuweisung an die Firma Lauermann aus Detmold ist dabei lediglich eine Vermutung. Um die These 'Katalogware' verifizieren zu können, wäre es daher notwendig, identische Schmuckteile andernorts nachzuweisen. Demzufolge wäre ich sehr dankbar, wenn mich die geschätzten Mitforisten auf derartige Exemplare - wo auch immer zwischen Westerland, Garmisch, Aachen und Görlitz - hinweisen könnten. Und wenn zudem einer dieser legendären - sicherlich nur ganz wenigen unter die Augen gekommenen - seinerzeitigen Stuck-Kataloge, aus denen die Baumeister der Gründerzeit auswählen konnten, auftauchen sollte, wäre es um so besser !

  • Sicher unterstützen die meisten von uns Maßnahmen gegen die aufziehende Klimakatastrophe. Dass dies aber auch nach hinten losgehen kann, zeigt ein Bericht der Bremer Regionalsendung "Buten un Binnen".

    Von 13.15 bis 13.50 (Minuten/Sekunden) wird im unten verlinkten Beitrag davon gesprochen, dass Gebäudefassaden zwecks Wärmedämmung auch mit Polystyrol, bekannter unter dem Namen Styropor, beklebt werden müssen, um das Klima zu stabilisieren. Nach zwanzig Jahren geht das dann als Sondermüll auf die Deponie. Für uns Liebhaber schöner Fassaden und alter Gebäude ist die Verkleidung der Fassaden mit Styropor sicher ein Sakrileg.

    https://www.butenunbinnen.de/videos/butenunbinnen-1190.html

  • Genau das ist auch meine größte Befürchtung bei den geplanten Neuregelungen zum Klimaschutz. Bereits aktuell ist am westlichen Ende des Ostertorsteinwegs ein kleines Geschäftshaus (hier weiter oben auch schonmal gezeigt) entstuckt worden, um ein WDVS anzubringen, eine Praxis, die ich -zumindest für den Bereich repräsentativer, gut erhaltener Häuser in den Hauptstraßen- für fast ausgestorben gehalten hatte. Ganz fürchterlich.

    Es bleibt nun dringend zu hoffen, dass die Zerstörungswellen der 60er und 70er Jahre nicht wiederaufleben und "Entstuckung" ein erneutes Massenphänomen, diesmal im Namen des Klimaschutzes wird.

  • Tja Heinzer,

    wir kennen die Erste Zerstörung der Städte, wir kennen die Zweite Zerstörung unserer Städte nach dem Krieg, inzwischen spricht man schon von der Dritten Zerstörung und was sich da mit der Styroporästhetik anbahnt, könnte als Vierte Zerstörung unserer Städte in die Geschichtsbücher eingehen.

  • Vor allem: diese Vierte Zerstörung ist infam, denn sie basiert auf einem moralischem Imperativ: Schützt eure Umwelt, schützt das Klima. Stellt sich nun jemand gegen die Verkleidung der historischen Fassaden mit Styropor, stellt er/sie sich damit auch automatisch die gegen teuren Programme der Bundesregierung zum Schutz des Klimas, die ja durch die Übernahme von Teilkosten einen großen Anreiz für Hausbesitzer bieten. Erste Stimmen prognostizieren schon den Einstig in die Ökodiktatur, da werden wir Fassadenschützer dann sicher am Pranger stehen.
    Die Styroporisierung unserer urbanen Umwelt wäre natürlich so recht was für die modern ausgerichteten Architekten, den sie leistet der abstrakt-reduzierten modernen Architekturästhetik Vorschub. Unsere Städte werden bald alle gleich aussehen.

  • Nur mal drei Schnappschüsse aus der Östlichen Vorstadt, was man alles so machen kann mit seinen Bremer Häusern. Selbst in den "schönen" Straßen steht dieser Schrott in Massen noch rum. Neulich in der Friesenstraße sogar Eigentümerwechsel und große Renovierung, aber die verhunzten Fensterformate und die graue Befliesung des Hauses wurden übernommen, sogar neue Fenster wurden eingebaut. Erspar ich Euch. Hier mal schon länger so herumstehende Exemplare, trister geht es nicht:

    Und als Bonus mal ein schöner "Wintergarten" mit besonders kreativen Fensteraufteilungen darüber. So würde ich's auch
    machen:

    - wenn ich das Geld dafür hätte.

  • Weihnachtlicher Spaziergang durch die Lindhornstraße

    Die Lindhornstraße im Ortsteil Fesenfeld des Stadtteils Östliche Vorstadt bildet zusammen mit der Wendtstraße und der Wernerstraße ein nördlich der östlichen Humboldtstraße gelegenes, eigentümliches Quartier sehr alter Bremischer Kleinhäuser aus der Zeit zwischen 1850 und 1870. Benannt ist sie nach einer der alteingesessenen Bauernfamilien aus der Pagentorner Feldmark. Anbei einige Impressionen vom 1. Weihnachtstag 2019.

    Lage der Lindhornstraße auf der Stadtkarte von 1938 (rot eingekreist).

    Vergrößerter Ausschnitt aus der Stadtkarte.

    Luftbild von Nord (Lindhornstraße in der Bildmitte).

    Luftbild von Süd (Lindhornstraße in der Bildmitte).

    (Die folgenden Bilder sind von mir am 25.12.2019 aufgenommen worden.)

    Blick nach Süd. Hinter den Dächern der quer zur Lindhornstraße verlaufenden Pagentorner Straße erkennt man als Zielpunkt der Sichtachse die - verbliebenen - zwei Türme der Friedenskirche an der Humboldtstraße.

    Eine erstaunlich urbane Wirkung...

    Blick zurück in Richtung Feldstraße (nach Nord).

    Viele der Kleinhäuser in der Lindhornstraße wurden schon bereits lange vor 1914 um eine Etage erhöht. Anbei zwei Beispiele. Bemerkenswert ist, daß diese Aufstockungen damals durchweg ästhetisch befriedigen umgesetzt wurden.

  • Ich habe irgendwo aufgeschnappt, dass ein Abriss der Lüneburger Straße 31 bis 39 geplant sei (das ist der Part mit Wolf-Rad etc.). Weiß jemand, ob da was dran ist?

  • Lieber MAK,

    von derart schauerlichen Plänen habe ich bisher noch nichts gehört.

    Zur Erläuterung für die Auswärtigen: Um diese Häuserzeile müßte es sich handeln:

    Den Abriß eines solch schmucken, geschlossenen Ensembles traue ich in Bremen derzeit nur einer Person zu...

  • Das stand als Kommentar unter einem Weserkurierartikel, weiß nicht mehr genau zu welchem Thema, wohl allgemein Bauen oder so - gestern oder vorgestern. Ich habe es auch gelesen und war erschüttert. Ich kann nur hoffen, dass es sich hierbei um eine Ente handelt und hatte auch überlegt, es hier zu veröffentlichen. Bei dem mittleren Gebäude handelt es sich im das Stammhaus der Bäckerei Rolf, der es meines Wissens auch noch gehört. Das Bäckereigeschäft hat letztes oder vorletztes Jahr zugemacht und wurde in neuer Pracht an der Ecke Verdener/Hamburger Straße eröffnet, gebacken wird allerdings schon lange im Umland.

    Im schlimmsten Falle würde nun die Familie Rolf als Besitzer der ganzen Zeile (Spekulation!) noch einen Reibach machen wollen? Allerdings ist der Zustand der Häuser von befriedigend bis top, das Eckgebäude zur Hamburger mit dem "Taco"-Imbiss unten drin wurde erst vor einigen Jahren renoviert und mit einem neuen Anstrich versehen. Die 31 liegt meines Wissens auch gegenüber Richtung Osterdeich und beherbergt im Moment diesen Baguette-Laden. Diese Zeile bis zur Einmündung der Braunschweiger Straße sieht schon schlechter aus.

    Trotzdem, ich kann nur hoffen, dass hier jemand etwas falsch verstanden hat. Im Weserkurier war vor ein oder zwei Jahren auch schon zu lesen, dass einer der Altbauten neben der Glocke an der Domsheide abgerissen werden sollte. War auch eine Ente. Wenn das wahr ist, müssen wir aber richtig aggressiv losmachen.

  • Man kann nur hoffen, daß es tatsächlich eine Ente ist. Ein so alteingesessener Betrieb wie die Bäckerei Rolf, die irgendwann die ältere Backwarenfirma von Berhard Wolff übernommen hat, wird so doch wohl nicht handeln wollen !?

    Anbei eine Ansichtskarte aus der Zeit vor 1914, aufgenommen um die Ecke in der Hamburger Straße. Ob das der 'alte' Berhard Wolff auf dem Kutschbock ist (oder nur ein Ausfahrer) vermag ich nicht zu sagen...

    Und ja, lieber Heinzer, wenn hier tatsächlich die Abrißbirne drohen sollte, dann müssen wir definitiv aktiv werden !

  • Luftbild der Häuserzeile und des kleinen Platzes an dem sie positioniert ist. Dieser Platz ist einer der urbansten und städtebaulich reizvollsten Stellen in der Östlichen Vorstadt, zumal sechs Straßenzüge in ihn einmünden. Auch viele Auswärtige werden - sofern sie sich für Fußball begeistern - diesen Platz kennen, denn er ist ein beliebter Sammelpunkt der Fans vor und nach den Spielen im Weser-Stadion...

    Ein Abbruch der besagten Häuser würde das Gesicht dieses Platzes massiv verändern !

  • Der Kommentar befindet sich unter diesem —Artikel— im Weser Kurier!
    Der Artikel handelt von Leerstand und
    Problemen im Viertel.

    Auch wenn ich sonst sehr realistisch bin, und es rollt eindeutig ein schwieriges Jahrzehnt auf die historische Architektur zu, kann ich einen Abriss nun hier nicht wirklich glauben.

  • Um eine Ente handelt es sich schon deshalb nicht, weil es keine Nachricht ist, die von der Redaktion ausgewählt und formuliert wurde und für deren Wahrheitsgehalt sie steht, sondern um einen Leserkommentar...

  • Man wird sehen. Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Kommentator das komplett aus den Fingern gesogen hat ehrlich gesagt für gering, v.a. mit so konkreten Angaben... aber eine Ente ist es natürlich nicht, mangels Meldung, das stimmt.

  • Ich habe mich heute in der Lüneburger Straße umgesehen und mit einer Ladenbesitzerin gesprochen, die bezüglich der angesprochenen Bauten sehr gut informiert war. Die Gebäude bleiben erhalten, da sie unter Denkmalschutz stehen, werden aber innen total entkernt (Was bei mir dann in Erinnerung an das Medienhaus die Frage aufwarf, warum danach der Denkmalschutz immer noch besteht. Zur Erinnerung: Die Denkmalschutzbehörde sah keine Möglichkeit des Denkamschutzes für das Medienhaus, da es innen schon stark verändert war). Hier noch mal zwei Fotos:



    Die zweite Nachricht betrifft das Gebäude Hamburger Straße 2, das in der Tat abgerissen werden soll (vermutlich lag hier eine Verwechselung vor). Hier ebenfalls zwei Bilder:



    Einmal editiert, zuletzt von findorffer (31. Dezember 2019 um 17:22)