• Die Dame aus dem zweiten Beitrag und ihre 'wertvolle' Arbeit

    Das mag ja alles erforscht werden und Forschung an sich hat ja einen Wert. Die Argumente, die sie gegen den Bau, die Ausstellung und für das anlegen einer grünen Wiese anführt , überzeugen mich aber in keiner Weise.

  • "Wir brauchen auch nicht für die deutsche Erzählung die preußische Erzählung."

    Ja ne, ist klar. Dann lassen wir die preußische Erzählung einfach weg. Das klingt total gut. Sehr geschichtsbewusst, sehr reflektiert, zukunftsweisend. Ich möchte außerdem folgende Teile der deutschen Geschichte streichen: Der Teil mit diesem Hitler, den fand ich doof. Und das danach auch. Dieser komische Staat, DDR. Kann weg. Uuuuund, ähm, ich fand auch das Königreich Württemberg irgendwie immer nicht so knorke. Also weg. Ansonsten... Ah, Bayern. Weg bitte. Unbedeutend, finde ich. Finds auch doof, dass diese Karolinger so brutal waren. Ne, das muss auch weg. Römer auch, waren auch doof.

    Ich schreib mal ne Liste, bespreche die mit der Frau Ha und lass euch dann wissen, was alles noch deutsche Geschichte sein darf.

  • Kartusche

    Auszug aus der Ausschreibung... Terminkette Fertigstellung:

    - Bozzetto--------------------06.11.2020

    - Kupfertreibarbeiten----06.08.2021

    - Montage--------------------30.10.2021

    Danke für die Info.:smile: Ist auch schon etwas über die Aufstellung der restlichen Figuren bekannt?

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher

  • Well the Palace is now re-built and re-open and it is beautiful and fits very well in the neighbourhood. Bravo to all that have worked on it. Time will show that it is appreciated and history has return to this important space in Berlin.

  • Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Bauphase kann man schon mal planen, wie es weitergeht:

    Hier ist für die Ostseite - quick and dirty - eine simple Montage aus Google Maps und einem Plan des Erdgeschosses, maßstabsgerecht übereinander gelegt:

    Die Schlossapotheke hätte Platz, wenn man dafür 5 Bäume umpflanzt, von den jetzt dort stehenden 13. Es wäre zu überlegen, die Apotheke mit den ursprünglichen drei Giebeln zu rekonstruieren. Das hätte zur Folge, dass "Unter den Linden" im Bereich des Lustgartens verkehrsberuhigt wird (oder ganz für KFZ gesperrt) und unmittelbar vor der Schlossapotheke endet. Die Liebknecht Kaiser-Wilhelm Brücke würde dann eine Fußgängerbrücke zur Museumsinsel.

    Die Erasmuskapelle könnte nach der Entsorgung des Betons direkt wieder aufgebaut werden.

    Der Schlossgarten samt Brummen, Wettersäule usw. würde bis den Bereich der schiefen Ebene ragen, die vollständig zu entfernen wäre.

    Alles was sonst östlich anzubauen wäre, würde auch nicht weiter nach Osten reichen: Die große Treppe im Norden /Nordosten könnte erhalten bleiben.

    Einen barrierefreien Zugang zum Spreeufer kann man mit einem Aufzug für Rollstuhlfahrer realisieren, an dieser Treppe sowie im Bereich der Rathausbrücke Kurfürstenbrücke. Letztere wurde sowieso komplett falsch gebaut. Bei einer Korrektur wäre Platz für das Denkmal des Großen Kurfürsten am ursprünglichen Standort vorzusehen.

    Spätere Bauabschnitte (Querbau, Weißer Saal, Schlosskapelle in der Kuppel, usw...) könnten je nach Kassenlage später angefügt werden.


  • Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Bauphase kann man schon mal planen, wie es weitergeht:

    Es ist aber kein erster Bauabschnitt, sondern die Fertigstellung des Humboldtforums. Es mag ja sein, dass einem nicht alles daran gefällt und der eine oder andere sich mehr Rekonstruktion gewünscht hätte.

    Das was jetzt da steht ist aber das Ergebnis eines Kompromisses. Ohne diesen wären nicht drei Seiten der Fassade des Schlosses und der Schlüterhof rekonstruiert worden. Dies jetzt in Frage zu stellen ist unredlich und birgt im Übrigen die Gefahr, dass zukünftig überhaupt keine Einigungen über Rekonstruktionen mehr getroffen werden. 100 % Gewinnen gibt es im wirklichen Leben eben nicht.

    Der Beitrag von Barocksurfer steht für mich daher auf der gleichen Ebene wie der von Frau Ha in dem von Maecenas verlinkten Film.

    Spätere Bauabschnitte (Querbau, Weißer Saal, Schlosskapelle in der Kuppel, usw...) könnten je nach Kassenlage später angefügt werden.

    ... und mein historistischer Flüsse Brunnen (der ja wirklich realisiert werden kann) nicht?????

  • Es tut mir leid: Ich ertrage solche Spinnereien (sorry Barocksurfer) einfach nicht mehr.

    Jetzt ist mit unendlichen Mühen v. a. Herrn von Boddiens nach 30 Jahren harter arbeit dieser Bau wiedererstanden und man will immer noch mehr und mehr und mehr? .

    Hat denn niemand gelesen wie dermaßen kritisch die (linke) Presse dieses Landes zu diesem Bau immer noch beurteilt? Heute wäre die Bundestagsentscheidung pro Schloss NIEMALS mehr möglich gewesen...

    Die Museen werden sich 100%ig in diesem Bau festbeißen und festsetzen. Außer bei Haubrich nicht ein einziges positives Wort über die epochale Bedeutung dieses großartigen Barockbaus. Nicht eines. Ja klar, man kann durch die Höfe wieder schön auf das Alte Museum und in die Breite Straße durchgucken, es ist ja auch nur der städtebau (und nur der), was wir wollten. Das hätte ein Neubau mit den Öffnungen an den richtigen Stellen doch sicher auch hingekriegt, oder?

    Nein im Ernst.....Wenn/falls Boddien die gigantentreppe hier noch durchbekommt wäre das schon viel. Die Außenskulpturen auf den Balustraden, die Durchfahrten und die rossebändiger werden sicher auch kommen. Aber den Oftlügel abreißen, den Zwischenbau und dann auch die Agora im Inneren in Frage stellen? Ja super... das geht ganz schnell... per Mausklick und ferttig isses.

    Lieber sich abends ans Bettchen knien und beten "Lieber Gott, danke, dass wir all dieses Tolle hier erleben durften"

    Würde der Glaubwürdlgkeit des aph gut tun.

    Nur meine Meinung

  • Das ist vollkommen richtig. Ich empfinde es auch als Wunder, dass der größte Barockbau nördlich der Alpen wiederauferstanden ist. Hinter dieser Rekonstruktion steckt unendlich viel Arbeit, Forschung, Planung, Auswertung tausender Fotos….

    Wir können mit dem Erreichten wirklich sehr zufrieden sein. Alle Innenrisalite, die Tordurchfahrten, das Eckrondell und die Kuppel sind zusätzliche Geschenke.

    Die Giganentreppe wird ein sehr wichtiger Zugang zum Humboldtforum, weil er die kunstvollen Fassaden nach innen aufnimmt und so den Schock zu denn tristen Museumsräumen etwas abmildert.

  • Die Giganentreppe wird ein sehr wichtiger Zugang zum Humboldtforum, weil er die kunstvollen Fassaden nach innen aufnimmt und so den Schock zu denn tristen Museumsräumen etwas abmildert.

    Richtig! Und von Boddien wird das wohl auch noch schaffen. Aber ich fürchte, es sollte allen klar sein, dass es mehr eben nicht werden wird (ich spreche jetzt nicht von den Außenstatuen und Durchfahrten, die ja schon fest eingeplant sind). Selbst für den Rittersaal sehe ich eher schwarz. Aber der Apotheker- und Zwischenflügel????

    Ich finde Stella hat die Aufgabe sehr gut, zeitgemäß und v. a. würdevoll gemeistert. Auch ihm gebührt ein Riesendank! Soweit ich es auf den Bildern sehe, sind die Museumsräume auch nicht einfach nur triste, sondern haben durchaus ihre Qualität.

    Halt: Es twas ganz Wichtiges müsste nach meinem Dafürhalten aber dringend rekonstruiert werden: Die kleine süße Windfahne, die auf sämtlichen alten Bilder links oben auf dem Innenportal V steht. Ist auch sicher nicht zu teuer...!

  • Huch, da habe ich ja einen schönen Shitstorm losgetreten! :schockiert:

    Nein. Ich bin sicher, dass es irgendwann weiter geht, natürlich nicht so schnell wie eben skizziert, aber wahrscheinlich erlebe ich noch, dass die modernen Anbauten ernsthaft in Frage gestellt werden.

    Schon während der Bauzeit wurde das Schloss zum Selbstläufer. Noch während der Bauzeit kamen mehrere schon erwähnte Teile zur Reko hinzu.

    Jetzt ist es fertig, und es wird bereits laut über die Gigantentreppe geflüstert.

    Es war eben kein Ankämpfen gegen große Widerstände, nachdem die Fassade mit den bedruckten Folien erst mal aufgestellt war. Danach brauchte es nur noch Beharrlichkeit. Die Fassade PLUS mehrere Zusätze wie die Kuppel als prominentestes Beispiel sind verwirklicht worden! Klar, natürlich gegen "große Widerstände", die aber alle aus der Politik kamen, von der kaum ins Gewicht fallenden Minderheit derer, die glauben, als Gewählte die Entwicklung im Griff zu haben.

    So funktioniert Geschichte: Der eine glaubt, jetzt wäre der Endzustand erreicht und will ihn verteidigen, der andere sieht nur einen Übergang. Und vorbei an beiden vorbei vollzieht sich - unbewusst - der Wandel der Paradigmen, die die Debatten über Rekos und viele andere, noch wichtigere Themen beherrschen.

    Ein rein technisches Argument wird bald die Frage nach Rekonstruktionen überlagern: Was wird, wenn sich der Beton mal als solcher geoutet hat? Wenn das Unvermeidliche, aber stets gern Verdrängte feststeht: Wenn der Beton mit Moos und Algen bewachsen ist und gereinigt werden muss und man dabei feststellt, dass er zu bröckeln beginnt.

    Beton ist immer ephemer.

    Er hat - anders als das römische opus caementitium - eine begrenzte Lebensdauer. Sandstein verfärbt sich, aber Beton mit Eisen drin geht unweigerlich kaputt, wenn er der Witterung ausgesetzt ist, und zwar innerhalb einer menschlichen Lebenszeit. Dann stellt sich die Frage, was man statt dessen hinstellen will.

  • Liebe Leute, Liebe Leute hört auf mit den Phantasien.

    Erst muss das Humboldtforum erst mal zum laufen kommen und wenn dann die hoffentlich zahlreichen Besucher kommen und sich erkundigen wie sahen den die Schlossräume früher aus, erst dann kann ein Umdenken im beschaulichen Maße einsetzen. Deshalb muss eine vorzügliche Präsentation der alten Schlossräume innerhalb der vorgesehenen Ausstellung des Schlossbauvereins erfolgen. :trommeln:

    Mir ist es viel lieber das Umfeld wird neu gestaltet, und ich glaube die Macher dieser Steinwüste werden sich noch genügend Kritik anhören müssen.

    Schon diese Verschaukelungswippe vor einer historisch korrekten Fassade wird garantiert ein Ärgernis werden.

    Und wenn Herr Boddien in den nächsten Jahren den Aufbau der Gigantentreppe durchsetzen kann, dann ziehe ich den Hut vor ihm! :anbeten:

  • War grade auf der falschen Seite, ist wohl schon paar Tage her aber muss ich dennoch sagen:

    Diese Kuppel! Der Moment, als die Kuppel mit dem Kreuz daraufgesetzt wurde. Meine Güte, ist das schön.

    Ich hatte schon mehrere Leute gesprochen in Berlin, die sagten, sie seien gegen das Schloss. Sorry, das kann ich nicht verstehen. Was hätten die lieber gewollt? Einen weiteren seelenlosen "modernen" Klotz?

    Einfach genial, dass das wieder steht. Müsste schon längst mal hinfahren und Fotos machen.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Wieso haben die Mauerkronen keine auskragenden Decksteine? Wäre da auf beiden Seiten ein überstehender Rand mit Tropfkante würden die Mauern von herabtriefendem Regenwasser oder Schmelzwasser geschützt. So bilden sich über die Jahre schwarze Striemen und der Stein ist nicht geschützt und optisch sieht es dann bald schäbig aus.

    Das ist auf der Ostseite auch heute bereits in Ansätzen zu beobachten. Man wird dort entweder alle paar Jahre aufwändig reinigen müssen oder diesen Anblick hinnehmen.

    Einige Ansichten der Durchfahrt von Portal I, wo die Schäden doch einigermaßen erheblich sind.

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    Die rechte Säule hat sogar einen zarten Sprung, der hoffentlich nur oberflächlich ist.

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    Der aktuelle Anblick der Durchfahrtshalle Richtung Schlüterhof.

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    Blick zurück durch den östlichen Seitendurchgang zum Schlossplatz und Neuen Marstall.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Einige Ansichten der Durchfahrt von Portal I, wo die Schäden doch einigermaßen erheblich sind.

    Ich vermute ja, dass das dort wohl weniger vom "Feuer" (so viel wars ja nicht), sondern von den dort eilig reinrammelnden Löschfahrzeugen herrührt....

    Aber danke für diese interessanten Bilder. Einmal mehr wird klar, wie dermaßen wichtig die rekonstruierten Durchfahrten sind, damit der Bau überzeugend als "historisch" rüberkommt.

    Na, soll ja wohl alles noch gemacht werden. Sind quasi die ersten "Innenräume" vom Schloss.

  • Oh Verzeihung Onkel Henry, ich hatte etwas Ähnliches erst vor kurzem gelesen und dachte das wäre in Ordnung. Ich werde es in Zukunft unterlassen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland