Novaearion hat doch recht. Bestimmte Ausdrücke haben politischen Signalcharakter. Seinsheims Verweis auf Linksextreme ist Augenwischerei, weil niemand vom linken Rand hier im Forum aktiv ist. Wollen wir hier über "Systemwechsel" diskutieren? Das doch wohl nicht. Was soll das dann hier? Dies ist ein Architekturforum!
Deutsche und Österreicher wissen, dass "BRD" heute im Allgemeinen pejorativ gebraucht wird. Und die werten Foristen liefern ja auch den passenden Kontext. Hier "gescheiterte BRD", andernorts "bundesdeutscher Politkorrektling" (siehe hier) und 7 Beiträge weiter vom selben Foristen "BRD-Korrektling". Aber danke, Snork , nun weiß ich, dass Wittenberg sowieso keiner liest. In dem konkreten Zusammenhang geht es zwar um Holocaust-Gedenken und christlich-jüdischen Dialog, da wäre ich zwar der Meinung, dass das wichtig ist und eine gewisse Sensibilität angebracht ist, aber solange es nicht das Stadtschloss ist ...
Man kann hier im Forum viel Kraft und Zeit mit Politdiskussionen verschwenden. Viele wollen das nicht und beteiligen sich nicht an solchen Debatten. Der Effekt ist dann, dass es so aussieht, als werde "den Rechten das Feld überlassen".
Zum Prawda-Vergleich: Da bin ich der Meinung, dass er in die Irre führt. Das Berliner Schloss ist bis hinauf zum Kreuz ein Staatsbau. Hier baut die Bundesrepublik Deutschland. Grundlage ist ein Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Kulturstaatsministerin hatte sich in der Kreuzdebatte explizit für das Kuppelkreuz ausgesprochen. Die Konzeption des Humboldt Forums wurde von dem damaligen Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, entwickelt. Die Institutionen, die ins Humboldt Forum einziehen, sind staatlich. Jens Bisky schreibt also aus einer Oppositionsrolle. Die Prawda war das Sprachrohr der Partei- und Staatsführung. Davon kann bei der Süddeutschen ja nun keine Rede sein. Insofern wäre auch eine gewisse Gelassenheit angebracht.