• Vermutlich ist Benni einfach nur ein Schreibfehler unterlaufen und es soll statt Scheinebäuche richtigerweise Schweinebäuche heißen. So nannte man die Gehwegplatten aus meist hellgrauem schlesichem Granit (die hauptsächlich in vielen Granitbrüchen in der Gegend von Striegau in Niederschlesien gebrochen und abgebaut wurden). Mit diesen Platten waren in Berlin die Trottoirs belegt. Die Unterseite dieser Granitplatten war nur grob behauen und etwas ausgebaucht, damit diese Gehwegplatten besser auf dem leichten Sandboden haften konnten. Auf Grund der ausgebauchten Unterseite kam es wohl zum Namen Schweinebauch für diese Platten. Weshalb man aber auf der Kuppel des Berliner Stadtschlosses schwere Striegauer Schweinebäuche verlegen sollte, erschließt sich mir nicht.

  • Beim Förderverein habe ich erfahren, dass Reinigung von Portal 1 demnächst fortgesetzt werden soll. Die bisherigen Arbeiten seien gewissermaßen nur als Proben für die endgültige Reinigung zu verstehen. Hoffen wir das Beste!

  • Mir wurde vor ein paar Wochen von einer netten Dame des Fördervereins gesagt, dass man es im Verwendungszweck vermerken kann, wenn man speziell für die Balustradenfiguren spenden möchte.

    Ich weiß nicht, ob einzelne Figuren schon fertiggestellt oder finanziert sind. Vielleicht gibt es auch schon Spendergemeinschaften für bestimmte Figuren, denen man sich anschliessen kann. Wäre bestimmt die Nachfrage beim Verein wert. Sicher erscheint dazu bald etwas im nächsten Extrablatt.

    Für die Fassade fehlt ja auch noch was, deren Fertigstellung hat wohl erstmal Vorrang.

    Allemal erfreulich zu sehen, dass trotz Krise fleißig weiter gespendet wird. :daumenoben:

  • Gibt es eigentlich schon konkrete Pläne ab wann Geld für die nicht realisierten Seitenkuppeln der Westfassade des Schlosses gesammelt wird(Oder wird dies schon)?Die fehlen in der Rekonstruktion enorm:sad:

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Das Dach-Restaurant stört jetzt bei der fast ganz enthüllten Kuppel wirklich noch stärker als ich es mir vorzustellen wagte:wuetenspringen:

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Wunderschöne Fotos, vielen Dank. :)
    Hat es eigentlich einen bestimmten Grund warum alle Ecksteine nicht mit anderen Steinen verfugt werden? Genau das ist mir schon an den Ecksteinen der Dachbalustrade aufgefallen. Hier ist es auch der Fall.

  • Ich meinte mal in den Plänen diese Fugen als mit roter Linie gekennzeichnete Fuge gesehen zu haben. Kann sein, daß es Spannungs-, Dehnungsfugen sind, die mit einem andersfarbigen, flexiblen Dichtungsmittel verfugt wurden!?

  • Ein wirklich würdiger und sehr schöner Bau in der Mitte Berlins. Kuppel machen Gebäuden immer schön. Die Bäume bieten auch ein passendes Dekorum, wie immer!! Eine passende Umgebung soll bald folgen, genau wie rund der Frauenkirche....

    Ich frage mich noch immer ab warum Stella die Aussenseite nicht mehr "filigran" und etwas mehr traditionell gestalltet hat.

  • Ich finde es übrigens bedauerlich, dass die Rippen und die Gauben der Kuppel allem Anschein nach nicht vergoldet werden, wie das ursprünglich vorgesehen war und wie es wohl auch dem ursprünglichen Zustand entsprochen hätte (jedenfalls, wenn ich das Gemälde E. v. Gaertners richtig deute). Das zu Gold geronnene Licht der Laterne hätte sich dann schlüssig nach unten fortgesetzt. Theologisch wäre das Kreuz der Lichtspender gewesen, das Licht der göttlichen Wahrheit wäre über die Engel bis zu den Propheten weitergeleitet worden und hätte die Goldlettern der Friesinschrift ästhetisch wie ikonographisch einbezogen.

    So bleibt die Laterne ein bloßer Aufsatz und die Kuppel wirkt weniger gegliedert als sie es eigentlich sein sollte.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Man vergleiche die bauliche Qualität der Originalaufnahme mit dem Istzustand. Das sind Welten. So schön wie heute war diese Schlossfassade wohl nie. Ein ästhetischer Hochgenuss.!

    Und für alle die, die noch mit dem Kreuz und dem Spruch ein wenig Unbehagen verspüren, so mag das folgende Gleichnis zum Verständnis beitragen. Betrachtet man "Jesu" als Gottes Schöpfung so ist das in der Gesamtheit die Natur. Und der Mensch soll eben vor dieser die Knie beugen. Da ist sehr viel Aktuelles drin, wenn man sich den vom Menschen verursachten Klimawandel ins Gedächtnis ruft, welcher die Natur zerstört. So ist diese Schlossfassade gleichsam ein Aufruf zur Demut, zum verantwortungsvollen Umgang des Menschen mit der Natur. Und das Kreuz symbolisiert die notwendige Begrenzung des menschlichen Strebens, der menschlichen Gier, in dem die in den Himmel weisende Spitze durch eine waagerechte Linie gekappt wird. Das Kreuz als Aufforderung zum Maßhalten, zum Wertschätzen der kleinen Dinge im Leben, zum Mensch sein eben. Und man kann dieses dann sogar im Herzen tragen, auch wenn man selbst keinen Zugang zum Glauben hat.

  • Onkel Henry, du enttäuscht! Dafür ein Like?

    Der letzte Absatz hat schon humoristische Qualitäten. Was mich immer mehr verblüfft, ist die Irrationalität des Nichtglaubens.

    „Es ist kein ander Heil, es ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn der Name Jesu, zu Ehren des Vaters, dass im Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“ Dass das heute noch möglich ist! Ehrlich gesagt wäre ich mir da in Wien nicht mehr so sicher.

    Man muss an das, was die Inschrift sagt, natürlich nicht glauben. Wer das nicht glauben will, sollte halt die einfache Konsequenz ziehen, dass es für ihn kein Heil gibt. Aber warum diese unfreiwillig komischen gedanklichen Verrenkungen?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nur dass Jesus in sämtlichen christlichen Traditionen* eben nicht ein Geschöpf Gottes ist, sondern sein "eingeborener Sohn - Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott von wahrem Gott" - also das Gegenteil von Schöpfung. Und nicht nur der Mensch, sondern die gesamte Schöpfung (also die Natur) beugt das Knie vor dem Namen Jesu.

    *bis auf die Arianer, die aus demselben Grund auch nicht zu den Christen gezählt werden, denn der Glaube an die Dreifaltigkeit ist konstitutiv für das Christentum.

  • Aber leider eben auch ein Teil der Natur, denn aus den gleichen Bausteinen bestehend, insofern eben doch ein Teil der Schöpfung. Mit Stoffwechsel und Energieumsatz. Geboren und Gestorben. Ganz wie ein Mensch.

  • Goldstein , im Grunde genommen kann ich Dir ja völlig zustimmen - eine Sache jedoch empfinde ich als sehr herausgelöst betrachtet "wenn man sich den vom Menschen verursachten Klimawandel ins Gedächtnis ruft, welcher die Natur zerstört."

    Hier sollte man Obacht geben, daß man sich nicht vor den Karren gewisser Steuereintreiber vereinnahmen läßt, welche angeblich sich soo für die Umwelt einsetzen und am liebsten den Schloßwiederaufbau mit verhindert hätten.

    Das Problem ist hier die Dekadenz, welche Menschen in ihrer Gier da zu beflügeln der Umwelt zu schaden, so wie derer welche in ihrer Gier Probleme konstruieren um Menschen Angst zu machen um sie um sinnlose Steuerabgaben zu erleichtern.

    Wir sollten uns wirklich mal über die Worte Gedanken machen, ob es dabei wirklich nur um "von Menschen gemachten Klimawandel mit Naturschäden" geht oder ob der Sinn vielleicht doch etwas tiefer liegen könnte :wink: