• Vielen Dank! Wieder ist gut zu sehen, wie schmerzlich der Verlust des Apothekenflügels für das Gesamtbild ist. Irgendwie hängt das Schloss auf der Spreeseite in der Luft. Nach Westen ist die Kuppel der Anker.

  • Es ist ganz offensichtlich kein überzeugender Abschluss der Nordfassade gen Osten gefunden worden. Das HuFo wirkt zur Spreeseite irgendwie "abgeschnitten". Hoffentlich werden die geplanten Bäume an dieser Stelle zukünftig wenigstens einiges kaschieren.

  • Am besten wären Pappeln, wie sie m. W. auch schon Schinkel für den Lustgarten geplant hatte. Sie sind hoch, dicht, stehen nahe beisammen und man kann aus ihnen eine Art grüner Wand errichten.

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

  • Vielen Dank! Wieder ist gut zu sehen, wie schmerzlich der Verlust des Apothekenflügels für das Gesamtbild ist. Irgendwie hängt das Schloss auf der Spreeseite in der Luft. Nach Westen ist die Kuppel der Anker.


    Ich hoffe ja auf möglichst hohe und dichte Bäume an dieser Stelle...

  • Hohe, dichte Bäume (ver-) pflanzen ist nur zu einem gewissen Grad möglich und wenn, dann entsprechend teuer.

    Zudem ist der Untergrund mehr als schlecht dafür geeignet, schließlich befindet sich m.W. an der betreffenden Stelle noch die alte "Palastwanne" also der Keller des PDR im Boden (haben wir ja unlängst durch Nord-Cam rausgucken gesehen). Diese konnte damals ja nicht entfernt werden, weil dann angeblich der Boden aufschwimmt und der Dom Risse bekommt.

    Das heißt man muss den dortigen Bereich künstlich mit Mutterboden auffüllen. Die Bäume können aber nur soweit wurzeln, bis die Wurzeln auf dem Boden bzw. an der Seite der Palastwanne angekommen sind. Einen Zugang zu Grund- bzw. Spreewasser, welcher das Wachstum irgendwann erheblich treiben könnte, ist dabei allerdings ausgeschlossen.

    Es droht damit eher eine Ansammlung von Mickerbäumchen zu werden und zu bleiben, wie es auf den Visus immer wieder zu sehen ist.

  • @Bautradition Guter Einwand.
    Eine Wiedererrichtung des Apothekerflügels (sofern statisch überhaupt möglich) wäre per se zwar wünschenswert, es kann aber sein, dass er mittlerweile im Kontext von Dom und Stellas Ostfront zu klein(teilig) wirken würde, zumal es auch als Pendant einer kleinteiligen Altstadtbebauung auf der östlichen Spreeseite bedürfte.
    Alternative wäre eine Kolonnade, die mit Stellas Ostfassade fluchten würde aber besser proportioniert wäre als die von Chipperfield.

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

    Einmal editiert, zuletzt von Seinsheim (7. Februar 2019 um 18:18)

  • Eine sehr banale (und natürlich nicht befriedigende) Lösung, die aber diesen harten Abschluss etwas dämpft und die optische Schieflage des Baus zumindest ein wenig „begradigt“: einfach im Gelbton des Schlosses anstreichen.

  • Leider sorgt die Berliner Politik immer wieder dafür, dass bestenfalls banale Lösungen möglich sind. Freilich gewönne der Stadtraum im oben gezeigten Bild bereits durch eine ansprechende Bebauung der östlichen Spreeseite.

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

  • Naja, es wäre immerhin besser als nichts und würde m.E. der räumlichen Wirkung des Schlossbaus zugute kommen. Aber klar, eine angemessene Bebauung des Spreeufers wäre natürlich viel wichtiger. Wenngleich nach dem jetzigen Stand nicht realistisch. Nun muss man eben mit dem arbeiten, was da ist.

  • Sehr gut! Mit Farbe kann viel gemacht werden = geringer Aufwand!

    Das Schloß" hängt aber im Nordosten auch nur in der Luft" wegen der Wirkung der monumentalen Kuppel im Südwesten. Ohne Kuppel wäre das Problem nicht so groß. So ist es freilich ein Ungleichgewicht der Baumassen. In den folgenden Jahrzehnten wird die Ostseite bebaut werden, wegen Raumbedarfs der Museen. Dann kann man einen adäquaten, proportionalen Ausgleich schaffen. Die historische Ostseite wird dabei nicht mehr wiederkommen, nehme ich an, so schade das schon ist! Das rudimentäre Renaissanceschloß hatte auch nicht wirklich einen symmetrischen oder proportionalen Ausgleich zwischen West- und Ostseite herstellen können. Was hat sich Stüler nur mit dieser voluminösen Kuppel gedacht? Viel eleganter wäre freilich der gekuppelte Westturm von Eosander gewesen.

    Raschdorff hatte ja für seinen Domentwurf an der Nordostseite des Schloßes einen gewaltigen Turm geplant. Den Münzturm Schlüters auf seine Weise wollte er verwirklichen. Das hätte ein gewichtiges Pendant zu Stülers Kuppel gebildet, wenn auch etwas zu kolossal geraten.

    Raschdorff Idealplanung

    Der Kuppelturm Eosanders

  • Ich finde Stülers Lösung dennoch besser und auch „preußischer“. Eosanders Turm ist natürlich filigraner und verspielter (mir fast zu verspielt), aber die Stüler-Kuppel gibt dem Schloss eine kompakte, in sich geschlossenere Form und dominiert den Bau nicht als beeindruckender Solitär, sondern fügt sich dem Gesamtbild ein. Natürlich würde mit einem Turm, also einer klaren einseitigen Vertikalen (die natürlich weniger eines Gegenstücks bedarf), die Ostseite weniger abfallen. Aber die strenge Symmetrie der Westseite gewinnt wiederum m.E. durch die jetzige Kuppel. Egal wie man es dreht und wendet, eine starke Dominante an der Westseite bedürfte so oder so eines Gegengewichts auf der Ostseite, aber der Apothekerflügel und die farbliche und formale Abgrenzung waren sicherlich ein besseres Gegenstück als der Stellabau, einfach weil es organisch gewachsen war und durch die Vielheit an Details (und auch die größere Ausdehnung nach Norden) die fehlende Höhe oder ein mangelndes vertikales Gegenstück wettmachte.

  • Hohe, dichte Bäume (ver-) pflanzen ist nur zu einem gewissen Grad möglich und wenn, dann entsprechend teuer.
    Zudem ist der Untergrund mehr als schlecht dafür geeignet, schließlich befindet sich m.W. an der betreffenden Stelle noch die alte "Palastwanne" ...
    Es droht damit eher eine Ansammlung von Mickerbäumchen zu werden und zu bleiben, wie es auf den Visus immer wieder zu sehen ist.

    Ist das sicher? In den Visus von BBZ wirken die Bäume an der Nordostecke keinesfalls mickrig und könnten durchaus eine räumliche Wirkung entfalten:

    Quelle: Beitrag 304 Schlossumfeld

  • Ist das sicher? In den Visus von BBZ wirken die Bäume an der Nordostecke keinesfalls mickrig und könnten durchaus eine räumliche Wirkung entfalten:
    Quelle: Beitrag 304 Schlossumfeld

    Ich weiß nicht, wie realistisch diese Visu ist, eigentlich ist ja die Treppe zur Spree das Thema. Die Höhe der oberen Brüstung ist jedenfalls Fake, wie wir mittlerweile ja wissen. Ich halte es daher für durchaus wahrscheinlich, dass auch die Bäume einfach mal so reinmontiert wurden -, weil es halt besser aussieht.

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

  • @SchortschiBähr und @East_Clintwood
    Vermutlich war es Eosanders Ehrgeiz, in Konkurrenz zu Schlüter die Kuppel als einen Ersatz-Münzturm zu konzipieren. Aber sie ist in der Tat völlig unverhältnismäßig - und wahrscheinlich hätte der Baugrund eine solche Belastung auch nicht ausgehalten.
    Raschdorffs Plan gefällt mir hingegen sehr gut. Der Turm ist ja sowohl Campanile als auch Schlossturm - und damit, zusammen mit der Brücke, ein sprechendes Bild für die Verbindung von Thron und Altar. So scheint es mir jedenfalls.

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  • Habe mal gegoogelt: Pappeln scheinen Flachwurzeln zu haben (weshalb sie bei Sturm auch öfters mal umstürzen). Vielleicht wären sie dann doch geeignet? Natürlich keine kanadischen Pappeln, sondern schöne "Säulenpappeln".

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  • Dieser kleine Annex ist und bleibt die beste Lösung

    Wenn ich mich einmal selber zitieren darf:

    (anderer Schloß-Themenstrang, Seite 309)

    Wie das Rondell auf der Südseite würde er die historische Schloßfassade optisch abrunden...

  • Wenn schon, müsste man die Karl-Liebknech-Straße verschmälern und die dritte Achse des Apothekerflügels mitrekonstruieren (und die Straße auch gleich neu benennen).

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