• Hier gibt es interessante Informationen zu den Balustradenfiguren:

    https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/schoenheiten-humboldt-forum

    Zitat:

    Hier entstehen keine Originale aus dem Schloss. Warum das so ist, erklärt Hans-Dieter Hegner (64), der Technik-Vorstand des Humboldt Forums: „Der Auftrag im Wettbewerb bestand darin, barocke Idealfiguren zu schaffen, ohne allegorische Geschichte. Denn die Skulpturen aus der Schlüterzeit sind nicht erhalten.“

    Der Architekt hatte das Berliner Schloss 1698-1713 im Auftrag des ersten Preußenkönigs Friedrich umgebaut, doch nach einiger Zeit waren die Skulpturen auf der Balustrade verwittert, neue wurden geschaffen. „Im 19. Jahrhundert waren hier die preußischen Künste dargestellt, Kriegskunst, Rechtskunst und wichtige Gewerbe wie Eisenbahn, Seefahrt. Aber auch die Mitglieder der Königsfamilie waren als Götter dargestellt, das wollte man so nicht wieder haben“, so Hegner weiter. Also entschied man sich für den Barock.

  • Dies dürfte dann wohl primär der Symmetrie an der Westseite geschuldet sein, oder? Denn eine Figur hat es doch dort an der Schlossplatz-Ecke während des 19./20. Jhdts. tatsächlich nie gegeben?
    Insgesamt ist das m. E. dann - wer immer auch die Erhöhung auf 19 angeregt und bestimmt hat - eine sehr gute Entscheidung angesichts des Umstandes, dass die kleinen Seitenkuppeln wohl auch perspektivisch nicht zurückkehren werden.

    Ja, ich habe auch nochmal nachrechnen müssen, weil bei 19 Figuren doch eine Figur zu viel war.
    Vielleicht ging man nach folgender Logik: Die Figuren folgen einem barocken Idealbild (dass es so nicht gab bzw. so nicht bekannt ist) und so bietet sich auch an, dass barocke Idealbild mit passender, barocker Symmetrie zu vervollständigen.
    Wartet, das klingt zu logisch, pragmatisch und unideologisch.

  • 19 Figuren, ich bin da etwas ratlos.

    4 Portale = 4x4 Figuren = 16 Figuren + 2 Figuren an den Ecken = 18 Figuren. Wo kommt dann die 19. Figur hin?

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • 19 Figuren, ich bin da etwas ratlos.

    4 Portale = 4x4 Figuren = 16 Figuren + 2 Figuren an den Ecken = 18 Figuren. Wo kommt dann die 19. Figur hin?

    16 Figuren über den Portalen, 2 Figuren an den beiden Ecken des Risalits (Teil des Eosanderbaus) der im Nordwesten auskragt, 1 Figur an der südwestlichen Ecke des Schlosses (Teil des Eosanderbaus). Insgesamt 19 Figuren.

  • Dies dürfte dann wohl primär der Symmetrie an der Westseite geschuldet sein, oder? Denn eine Figur hat es doch dort an der Schlossplatz-Ecke während des 19./20. Jhdts. tatsächlich nie gegeben?

    Die Figur hatte existiert, wurde aber frühzeitig wieder abgenommen:

    Ich glaube, es handelt sich um die Personifikation der Frömmigkeit. Sie ist nur fragmentarisch erhalten und wurde irgendwann abgenommen, weil sie künstlerisch nicht befriedigte.

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher


  • Du hast anscheinend nicht über die Jahre in diesem Strang/Forum mitgelesen. Die Stiftung sowie Frau Roth (Vorsitz des Stiftungsrats) waren über lange Zeit mit dem Schlossverein sehr uneins (um nicht zu sagen im Clinch), nicht nur über Spenden/Spender, Kuppelkreuz und Spruchband, sondern auch über die Fortführung weiterer Rekonstruktionen wie Kuppel- und Portalfiguren. Die Kuppelfiguren waren so gut wie fertig, die konnte man nicht mehr verhindern, aber die Portalfiguren standen mittendurch definitiv in Frage und man hat sich hier im Forum des Öfteren und zu Recht darüber empört.
    Erst nach Bereinigung der Uneinigkeiten kam es zu der Entscheidung, die du dort in PDF-Form verlinkt hast. Und natürlich lässt man es in der Pressemitteilung so lauten, als ob alle zufrieden mit dem Endergebnis sind. Falls es dir auffällt, auch in der Pressemitteilung wird erwähnt, dass man sich von Franco Stella "intensiv" hat beraten lassen. Wäre schon heftig gewesen, letztendlich gegen die Meinung des Architekten zu stimmen und gegen den Bundestagsbeschluss.

    Doch doch, habe es ziemlich ausführlich mitgelesen. Soweit ich weiss aber gab es Widerstand zum Thema Kreuz und Band. Über die Balustradenfiguren konnte ich soweit kein einziges Bericht finden... Und ich würde mich freuen wenn du mir irgend eine Quelle finden könntest. Wenn du nichts hast, heisst es für mich dass es nie in Frage gestellt wurde, und nur auf dein eigenes Befinden beruht, bzw. deine eigene Schlussfolgerungen, nach dem Motto "die waren gegen Kreuz und co, also waren die gegen alles weiteres". Ich interessiere mich halt für Fakten.

  • Doch doch, habe es ziemlich ausführlich mitgelesen. Soweit ich weiss aber gab es Widerstand zum Thema Kreuz und Band. Über die Balustradenfiguren konnte ich soweit kein einziges Bericht finden... Und ich würde mich freuen wenn du mir irgend eine Quelle finden könntest. Wenn du nichts hast, heisst es für mich dass es nie in Frage gestellt wurde, und nur auf dein eigenes Befinden beruht, bzw. deine eigene Schlussfolgerungen, nach dem Motto "die waren gegen Kreuz und co, also waren die gegen alles weiteres". Ich interessiere mich halt für Fakten.

    Tschuldigung, aber ich werde meine Zeit nicht damit vergeuden, dir irgendwelche jahrealten Artikel oder Interviews rauszusuchen, damit du dich bilden kannst.
    Der Fakt, dass es überhaupt eine Abstimmung zu den Portalfiguren gab, obwohl diese von Anfang an vom Förderverein mit eingeplant waren und für die bereits Geld an Spenden eingenommen wurde, sollte dir zu denken geben.

  • Das sollte für den Monsieur Faktenchecker reichen:

    Berliner Humboldt Forum: Rechte Propheten
    An der Balustrade der Schlossattrappe werden acht große Statuen nach historischem Vorbild montiert. Auch hierfür sollen rechte Kreise gespendet haben.
    taz.de

    Propheten-Installation am Berliner Schloss sorgt für Kritik
    Skulpturen, die biblische Propheten darstellen, werden im Rahmen der Rekonstruktionsarbeiten des Berliner Stadtschlosses montiert. Kritiker bemängeln, es gebe…
    www.domradio.de
    Berliner Schloss: Erste Propheten-Statuen an der Kuppel nach Streit um Spenden befestigt
    Die Rekonstruktion historischer Bauteile am Humboldt-Forum geht weiter. Derweil gibt es neue Auseinandersetzungen über die Herkunft der Spenden.
    www.berliner-zeitung.de


    Natürlich sind die Figuren immer nur im selben politischen Dunstkreis „umstritten“…

  • Ich habe in meinem umfangreichen Fundus von historischen Aufnahmen etwas gefunden, es handelt sich offenbar um den Abtransport der Krone der Kartusche vom Eosanderportal. Offenbar zum Einschmelzen.

    Wurde das hier schon gezeigt ?


  • "...die Kuppel kam erst Mitte des 18. Jahrhunderts hinzu." Also ich datierte bisher die Schlosskuppel ins 19. Jahrhundert...

    Aber wenn´s der Herr Hartmann von der taz so schreibt, wird´s sicher stimmen. Der hat ja ganz bestimmt alles intensiv recherchiert...

    Dann wird wohl auch alles, was der sonst so schreibt, irgendwie stimmen...

  • Ich fürchte eher, der Herr hält das Jahrhundert, dessen Jahreszahlen mit einer 18 anfangen, für das 18. Jahrhundert.

    Der Journalismus ist eine Branche, die nach meinem Eindruck überproportional Menschen anzieht, deren Kernkompetenz nicht auf dem Feld der Mathematik liegt.

  • Ich habe in meinem umfangreichen Fundus von historischen Aufnahmen etwas gefunden, es handelt sich offenbar um den Abtransport der Krone der Kartusche vom Eosanderportal. Offenbar zum Einschmelzen.

    Wurde das hier schon gezeigt ?


    Wenn man sich die Schwarz/Weiß Aufnahme oben genau anschaut ist eine Adresse auf dem Fahrzeug vermerkt. Es handelt sich hierbei um die Firma: Paul Andacht "Eiserne Röhren", Herzbergstr. 94-99, Berlin. Es scheint sich wohl um eine Kunstschmiede gehandelt zu haben. Nähere Informationen konnte ich nicht finden.

  • Es handelt sich hierbei um die Firma: Paul Andacht "Eiserne Röhren", Herzbergstr. 94-99, Berlin. Es scheint sich wohl um eine Kunstschmiede gehandelt zu haben. Nähere Informationen konnte ich nicht finden.

    Nach kurzem googeln fand ich noch: "ab 1940 Röhrenfabrik Paul Andacht..."

    Einige Informationen zu dem Gebäude in der Herzbergstraße finden sich wohl unter folgendem Link mit einer etwas seltsamen Bezahlschranke.


    Bürohaus in der Herzbergstraße in Lichtenberg

  • Zwischenstand zur Petition 166538: 2497 Unterschriften

    419 Unterschriften innerhalb von 6 Tagen - langsam kommt Bewegung in die Petition.

    Nur noch 675 Tage bis zur Erreichung des Quorums.


    Nachtrag: soeben habe ich bemerkt, dass der nachfolgende Teil zum Thema Garnisonkirche Potsdam gehört - ich kann es am Handy aber nicht verschieben (mit meinen 2 linken Händen und dem Einfingersuchsystem).

    Der Stiftungsvorstand hat sich inzwischen festgelegt, dass es keine Überlegungen zur Rückübertragung des Grundstücksteils des Kirchenschiffs mehr geben wird. In Abstimmung mit der FWG bleiben "derzeit nicht zu schaffen Aufgaben " späteren Generationen ohne Hemmschuhe vorbehalten.

    Als Quelle für diese Information habe ich lediglich eine Gruppe im Fratzenbuch - so darf es weitergehen.

    Und wenn es bis zu meinem neunzigsten Geburtstag - wie schon mal geschrieben - noch kein fertiges Kirchenschiff oder "Zweckbau in historischer Kubatur" gibt, dann wären 30 Jahre nicht genug Zeit und weitere nachfolgende Generationen dürfen sich mit der Aufgabe der Wiedererrichtung beschäftigen.

  • Quote

    Deutscher Metallbaupreis 2024: Große Wappenkartusche am Humboldt-Forum Berlin

    Beim Neubau des Berliner Stadtschlosses sollte auch die Große Wappenkartusche wieder aufgehangen werden. Diese existierte jedoch nur noch auf Fotos. Ein Neubau musste her – genau die richtige Aufgabe für das Team bei Fittkau Metallgestaltung aus Berlin. Das Projekt hat eindrucksvoll gezeigt: Mit viel Mühe und Kraft kann ein Betrieb über sich hinaus wachsen und etwas Großartiges schaffen. Alte Techniken wie das Kupertreiben wurden bei diesem Projekt auf herausragende Weise mit moderner Vermessungstechnik und CAD-Planung kombiniert – das gefiel der Jury besonders. Die Erfahrung und Handwerks-Kunst des Unternehmens ermöglichte die Umsetzung dieses Projekts über eine Projektzeit von drei Jahren.

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    Quote

    [...] Die Wappenkartusche wie sie da in Kupfer hängt, gibts nochmal in Gips, ist auch eingelagert worden, für spätere Fälle, falls man das Schloss nochmal abreißt [...]

    wahrscheinlich ein bisschen Sarkasmus des Herrn Fittkau ob der ständigen „Störfeuer“ :lachen:
    Aber schön, dass diese Handwerkskunst so gewürdigt wird. :smile:

  • Die Berliner Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 29.10.2024, dass die Initative "Schlossaneignung" eine Idee aufgegriffen hat die Buchstaben "ZWEIFEL" die einst den Palast der Republik (PdR) schmückten, auf das Dach des Stadtschloss (HuF) zu stellen.

    Oh mein Gott - eine neue Idee aus dem großen Märchenbuch des Architekturprofessor aus Kassel und die Berliner Zeitung bietet ihm auch noch eine Bühne. Sollen sie doch die Buchstaben auf das "ICC" in Berlin stellen, dort kann man es auch wahrnehmen, da kann man die Fassade abreissen. Ein großer Spielplatz für all die Künstler aus der Welt.

    Schriftzug einst am Palast der Republik: Leuchtet bald Lars Rambergs „ZWEIFEL“ am Berliner Schloss?
    Lars Rambergs Kunstwerk „ZWEIFEL“ leuchtete einst vom Palast der Republik. Nun könnte der Schriftzug dem Berliner Schloss zu einer neuen Wahrnehmung verhelfen,…
    www.berliner-zeitung.de
  • Zitat: "Wenn man nicht zweifeln darf, ist man entweder in Russland, China oder Saudi-Arabien"

    Dass man zweifeln darf, ist fraglos richtig.

    Dies schließt aber auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Idee Lars Rambergs mit ein.