• Liebe Freunde,

    letztes Wochenende, habe auch ich es endlich geschafft, mal nach Berlin zu fahren und mir (das war der einzige Sinn und Zweck) das wiederaufgebaute Schloss anzuschauen.

    Ich muss sagen meine Freunde und ich waren überwältigt. Und zwar - jetzt könnt ihr mich steinigen - nicht nur von den rekonstruierten historischen Fassaden. Diese sind natürlich grandios geworden mit ihren unendlich vielen Details und den (das wissen wir ja) nachgebauten historischen Unregelmäßigkeiten, die die Fronten besonders authentisch wirken lassen. Das Schloss steht wieder mit einer Selbstverständlichkeit im Stadtraum dar, als wäre es nicht weg gewesen und füllt die vorher schmerzenden Fehlstellen im Stadtbild aus: Linden, Lustgarten, Breite Straße, Dom - alles das funktioniert nun wieder.

    Aber auch die neuen Teile überzeugten mich sehr: Die Stella-Passage mit den beiden innenliegenden Vestibülen und den Eosander-Innenportalen ist nur noch großartig, aber auch die Agora, die neue Ostseite und der neue Zwischenfügel im Schlüterhof kamen in ihrer Schlichtheit, Eleganz und Zurückhaltung sehr gut rüber.

    Insgesamt wirkt das Schloss dadurch überhaupt nicht "rückwärtsgewandt" oder "tümelnd", wie ihm die Kritiker vorwerfen, sondern im besten Sinne des Wortes modern, neu und frisch. Wirklich toll! Ok, ich gebe zu: Außer im Restaurant waren wir in keinem der modernen Ausstellungsräume. Vielleicht hätte das den Gesamteindruck nochmal getrübt. Und: Es waren Himmel und Menschen da, überall wimmelte es nur so von Besuchern! Hier wurde und wird schlichtweg mit den Füßen abgestimmt! (Waren sicher alle nur verirrte Schafe, angezogen vom Schlüter-Fassaden-Fake....... :wink:)

    Zum Schluß noch eine gute Nachricht: Ein Mitarbeiter vom Förderverein schickte mir privat ein Foto von den Stuckarbeiten im Vestibül 5: Dort ist man mit der herrlichen Metopen-Kassettendecke von Andreas Schlüer schon weitgehend fertig (m. E. ist dieses Vestibül ja der erste rekonstruierte Schlüter-Innenraum vom Schloss).

  • Resurrectus

    Zum Schluß noch eine gute Nachricht: Ein Mitarbeiter vom Förderverein schickte mir privat ein Foto von den Stuckarbeiten im Vestibül 5: Dort ist man mit der herrlichen Metopen-Kassettendecke von Andreas Schlüer schon weitgehend fertig (m. E. ist dieses Vestibül ja der erste rekonstruierte Schlüter-Innenraum vom Schloss).


    Und wo ist das Foto dazu.?

  • Vor ein/zwei Wochen habe ich in einem Berlin Walking Video auf Youtube die soweit fertig bestuckte Kassettendecke des Durchgangs von Portal V gesehen. Ich hatte noch überlegt, ob ich das Video hier teilen sollte, aber ich dachte zu dem Zeitpunkt, dass hier bald schon bessere Fotos von den Stuckaturen geteilt werden würden. Anscheinend hat man zwischenzeitlich aber eine blaue Plane aufgespannt, die einem den Blick auf die Stuckaturen verwehrt.
    Ich weiß nicht, ob ich das Video noch mal finden würde.

  • Die Petition von Oswalt und Zimmerer scheint trotz kräftigem Rückenwind und Verlinkungen aus dem Lager der linken Einheitsmeinungs-Medien bisher nicht wirklich viel Resonanz zu bekommen, 738 Unterzeichner, das ist mager. Andere putzige Petitionen haben da ohne jeglichen medialen Push im Verhältnis deutlich mehr erreicht, wie die Petition, das Grundgesetz zu ändern, dass man überall nackt sein darf. :smile:

  • Man sieht am Verlauf des Graphen, dass nachdem die Unterzeichnungen zu stagnieren beginnen, immer wieder ein kleiner Boost dazukommt. Wohl ein neuer Artikel von einem befreundeten Journalisten in einer der größeren Zeitungen. So wird das wohl bis zum Stichtag im November laufen. Ich nehme mal an, dass wurde im Vorfeld gut durchgeplant. Alles andere wäre ziemlich dämlich. Denn wenn sie das Petitionsziel nicht erreichen, stehen sie ziemlich blöde da. Nicht, dass sie mit ihrem Gestänker jemals aufhören würden, ganz gewiss nicht, aber man kann ihnen ab dann immer schwarz auf weiß vorhalten, dass sie null Rückhalt in der Bevölkerung haben.
    Rein rechnerisch müssen sie anstatt 200-300 Unterzeichnungen pro Tag, wie bisher, etwa 1400 Unterzeichnungen pro Tag für ihre Petition gewinnen, um auf die nötigen 50000 Unterzeichnungen bis zum Stichtag im November zu kommen. Und mit jedem Tag wo sie das Ziel verpassen, müssten sie täglich etwas mehr zusammenbringen. Und das, wo der Graph bereits regelmäßig stagniert...


  • Rein rechnerisch müssen sie anstatt 200-300 Unterzeichnungen pro Tag, wie bisher, etwa 1400 Unterzeichnungen pro Tag für ihre Petition gewinnen, um auf die nötigen 50000 Unterzeichnungen bis zum Stichtag im November zu kommen. Und mit jedem Tag wo sie das Ziel verpassen, müssten sie täglich etwas mehr zusammenbringen. Und das, wo der Graph bereits regelmäßig stagniert...

    Die Petition hat bis dato im Schnitt 2,7 Unterzeichnungen pro Kalendertag erhalten, natürlich kulminierend nach Veröffentlichungen. Das riecht nicht nach Weltrevolution.

  • Die Petition hat bis dato im Schnitt 2,7 Unterzeichnungen pro Kalendertag erhalten, natürlich kulminierend nach Veröffentlichungen. Das riecht nicht nach Weltrevolution.

    Nein, so ist das nicht. ;)
    Die Petition wurde im April verfasst, aber sie wurde erst vor einigen Tagen freigeschaltet. Wenn ich das richtig sehe, am 26.9. Erst seit etwa einer Woche konnte man überhaupt unterzeichnen.

  • In der TAZ gibt es ein neues Interview mit der Speerspitze der Schlosshasser, mit dem Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer. Dass seine und Oswalts Petition gegen das Humboldtforum ein Rohrkrepierer ist, interessiert ihn vermutlich nicht. Ebenso wenig, dass die zahlreichen positiven Rezensionen zum Humboldtforum im Netz belegen, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine exakt gegenteilige Meinung vertritt. Ein Missionar bleibt sich treu. Folglich darf der Leser an seinen Träumen vom Bildersturm an der Schlossfassade teilhaben. Ein Zusammenschnitt der feinsten Zitate:

    Das Ganze sehe ich als einen Verrat an der demokratischen Geschichte Deutschlands wie auch an einer Erinnerungskultur, die sich politisch der eigenen Geschichte stellt. (…) Als Bürger einer Demokratie und offenen Gesellschaft fühle ich mich durch diesen Symbolbau nachgerade beleidigt. (…) Zum Teil wird ein Rückbau der Fassade nötig sein. Man könnte die Fassade stilistisch mit Stacheldraht umhüllen und damit aufbrechen oder den Schlüterhof mit Sand aus der Omaheke Wüste auffüllen (...)

    Selbst dem rot-grünen Hamburger Senat ist Zimmerer mittlerweile offensichtlich auf der ganzen Linie zu radikal mit seinen Thesen. Auch dessen Hass auf das Hamburger Bismarckdenkmal und die Forderung nach „Brechung“ desselben kommt alles andere als gut an. Kein Wunder, dass der Senat Zimmerers Forschungsstelle inzwischen radikal die Mittel gekürzt hat.

  • Ein Linksradikaler, der das Schloss für seine (täglich gescheitertere) Multikulti-Ideologie instrumentalisieren möchte. Aber er liest wahrscheinlich auch nur die „richtigen“ Zeitungen und bekommt daher nur die „richtigen“ Nachrichten in seine warme Stube- oder verdrängt allen Sprengstoff, der mit seiner „offenen Gesellschaft“ zusammenhängt. Dieser Hass ist einfach pathologisch. Ich verwende das Wort immer vorsichtig, aber wenn eine Reaktion in keinem Verhältnis mehr zum Anlass steht und man fast schon automatisch allerlei absurde Dinge hineinliest, die wesentlich mehr über einen selbst als über diesen Anlass aussagen (das Schloss sozusagen als Rorschach-Test), dann stimmt etwas einfach nicht mehr. Wir sprechen hier von einem Schloss, wie es sie in vielen Hauptstädten gibt. Herr Zimmerer spricht von seinen Projektionen. Er projiziert seine fast schon dystopischen Albträume in das Schloss hinein und seine feuchten Träume hinsichtlich einer „offenen Gesellschaft“, die natürlich Herr Zimmerer definiert. Wer an seiner Definition Anstoß nimmt, gehört von seiner „offenen Gesellschaft“ selbstredend ausgeschlossen. Ich bin sicher, dass er glaubt, der gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken. Das wäre ein weiterer Wahn solcher Figuren, die alles dafür machen, zu polarisieren und in jedes Mikrofon einen neuen Spaltpilz (und sei er auch noch so abwegig, das spielt für sie keine Rolle) hinausposaunen, um diese Spaltung zusätzlich zu zementieren oder gar zu potenzieren. Mir tun solche von Ideologien getriebenen Leute ehrlich gesagt fast schon leid. Dieser deutsche Selbsthass (es ist ein abgrundtiefer Hass auf die gesamte deutsche Vergangenheit, wie er auch in diesem Interview durchschimmert) ist einfach nur noch, ja, krank. Die Haltung, dass das Schloss für Deutschland „zu deutsch“ ist, halte ich für nicht mehr gesund. Kein Hahn krähte mehr nach der Schlossrekonstruktion, sie steht jetzt und wird vom Volk und den Touristen angenommen. Nun muss man wieder von der fast ausschließlich (!) nur leidvollen und bösen deutschen Geschichte fabulieren und das Schloss zur ideologischen Spielwiese linkradikaler und am besten noch islamischer Kräfte umwandeln (das nennen die Zimmerers dann „offene Gesellschaft“, die unfreiwillige Komik fällt diesen Personen gar nicht mehr auf), um die eigene Relevanz zu steigern.

  • Quote

    Man könnte die Fassade stilistisch mit Stacheldraht umhüllen und damit aufbrechen oder den Schlüterhof mit Sand aus der Omaheke Wüste auffüllen...


    :gehtsnoch::gehtsnoch::gehtsnoch:

    Quote

    In diesem Sinne könnte ich mir an diesem Ort in der Stadt auch eine Geflüchtetenunterkunft gut vorstellen.


    Ist "Geflüchtetenunterkunft" die neue politisch korrekte und korrekt gegenderte Version von Flüchtlingsheim? :lachen:

  • Ich würde sagen der Herr Zimmer ist ein Systemling , der den Ideologiekram anderer zu Markte trägt , und er ist Krank sehr Krank , es geht richtung Narzissmus ,und Ideologiesche verblendung.

  • Quote

    Man könnte die Fassade stilistisch mit Stacheldraht umhüllen und damit aufbrechen oder den Schlüterhof mit Sand aus der Omaheke Wüste auffüllen...

    Man könnte auch Herrn Zimmerer stilistisch mit Stacheldraht umhüllen und damit seine starre Haltung aufbrechen und ihn danach mit Sand aus der Omaheke Wüste bestäuben.

    Zitat:

    Die Architektur – also das Schloss – ist ein Verweis auf die Zeit der Monarchie, die man sich als eine Zeit idealisiert, in der die Welt angeblich „noch in Ordnung“ war. Die Architektur feiert ein Bild Preußens, das die Frage nach dessen Verantwortung für die deutsche Katastrophe des 20. Jahrhunderts ausblendet. Es überbaut buchstäblich die deutsche Gewaltgeschichte und überspringt dabei Auschwitz.

    Herr Zimmerer zimmert sich hier einen zurecht, dass sich die Balken biegen (wenn wir schon in einem Architekturforum sind.....). Das Schloss als ein Verweis auf eine Zeit der Monarchie, die man sich als eine Zeit idealisiert, in der die Welt angeblich „noch in Ordnung“ war?

    Wer bitteschön idealisiert die Zeit der Monarchie als eine Welt, die "noch in Ordnung" war außer vielleicht eingefleischte Reichsbürger und Monarchisten? Der überwiegenden Mehrzahl der Bürger und der Abgeordneten des Deutschen Bundestages geht es doch um einen städtebaulichen Impuls. Alle die das Schloss umgebenden Bauten bezogen sich auf das Schloss, Oper, Universität etc. Es ging also vornehmlich darum, diesen Bezug wieder herzustellen, um die städtebauliche Situation vor Ort zu verstehen und zu vermitteln.

    Architektur feiert nicht, da sie kein Subjekt ist, sondern Objekt. Schon gar kein Bild Preußens. Den meisten Bürgern geht es doch um die Schönheit der Schlossfassade und um die Wiederherstellung von Stadtidentität.

    Herr Zimmerer instrumentalisiert die Schlossrekonstruktion, um sein offensichtliches Lieblingsthema an den Mann zu bringen. Dieser Mann ist nun völlig abgedreht, wenn er behauptet, das Schloss überspringt Auschwitz. Es gibt wohl kein Land, das mit seiner Gewaltgeschichte so offen (und offensiv) umgegangen ist wie Deutschland.

    Herr Zimmerer überspringt dagegen die Vernunft!