• Folgendes Bild und der Kommentar wurde mir zugeschickt:

    Berliner Schloß

    Es zeigt einen Teller aus dem Fayence-Service Friedrich I. worauf gut der Bezug zur Wappenkartusche zu sehen ist.


    Der Kommentar in der Ausstellung im Humboldtforum:

    Berliner Schloß

  • Folgendes Bild und der Kommentar wurde mir zugeschickt:

    Berliner Schloß

    Es zeigt einen Teller aus dem Fayence-Service Friedrich I. worauf gut der Bezug zur Wappenkartusche zu sehen ist.

    Dann hat man also das R mit Krone auf der Brust des Adlers in einer bewussten Distanzierung weggelassen in der Kartusche, nehme ich an?

    Edit: Nach Hinweis habe ich das R entdeckt in der Kartusche.

  • Dann hat man also das R mit Krone auf der Brust des Adlers in einer bewussten Distanzierung weggelassen in der Kartusche, nehme ich an?

    Moment mal, was? Das stimmt aber nicht. Die Initialen sind immer noch auf der Brust, man erkennt es durch die neue, reflektierende Vergoldung nur nicht so gut.

  • Sehr geehrter Eiserner Pirat,

    vielen Dank für die Auswahl der online verfügbaren Ordensinsignien.

    Es gibt sogar komplette Repliken mitsamt Stern und Kollane.

    Allein: Niemand würde eine solche – wenn auch durchaus hochwertig hergestellte – Kopie als Auszeichnung akzeptieren wollen oder gar öffentlich tragen dürfen (ohne sich selbst zur Witzfigur und strafbar zu machen). Hinsichtlich der kostbaren Originale gilt – soweit ich informiert bin – seit 1918 die Regel, daß diese nur noch innerhalb der Familie verliehen werden und nicht im deutschen Inland getragen werden dürfen. Zudem fehlen auch die traditionellen Ordensstätten (die alte Kapelle und der Rittersaal im Berliner Schloss sowie die Schwarze-Alder-Kammer im Königsberger Schloss), wo die Verleihungen stattfanden. Selbst wenn die Berliner Räume in absehbarer Zeit rekonstruiert würden, würde der ‚Schwarze Adler’ als an ‚Externe’ verliehene Anerkennung für höchste Verdienste dann immer noch nicht wieder zur Verfügung stehen.

    Dies würde sich erst ab dem Tag ändern, an welchem Georg Friedrich das Amt seiner Ahnen übernehmen und gleichzeitig sein Altvater aus Holland und seine Altmutter aus dem Potsdamer Antikentempel in die Hohenzollerngruft unter dem Berliner Dom überführt werden würden. Wann und ob das jemals geschehen wird, weiß nur der Himmel...

    Vorerst können wir uns somit nur an dem als Bauschmuck der Schlösser in Berlin und Potsdam dienenden Ordensinsignien erfreuen. Zu diesen zählt seit dieser zu Ende gehenden Karwoche nun eben auch die Kollane an der rekonstruierten Kartusche am Eosanderportal.

    Für dem 'Schwarzen Adler' entsprechende Ehrungen verdienter Personen , steht aktuell ausschließlich die höchste Stufe des Bundesverdienstkreuz zu r Verfügung. Ein solches sollte - in Stein gehauen - durchaus der von Reinhard angedachten Statue Wilhelm von Boddiens hinzugefügt werden.

  • Moment mal, was? Das stimmt aber nicht. Die Initialen sind immer noch auf der Brust, man erkennt es durch die neue, reflektierende Vergoldung nur nicht so gut.

    Verzeihung, es ist tatsächlich kaum wahrzunehmen, nicht mal in der ursprünglichen Planzeichnung, aber das R ist da. Eine Krone auf dem R gab es wohl nicht an der Kartusche.

  • Vom Schloss aus ist es nur ein Katzensprung zu einer weiteren Königs-Kartusche aus der Zeit S.M. Kaiser Wilhelms II., die - anders als die Kartuschen an Portal IV und V, bei denen nur der Adler vergoldet ist - wiederum vollumfänglich vergoldet ist (so wie wohl bis zur Vernichtung unter dem Genossen Walter Ulbricht auch die originale Kartusche an Portal III):

    Die Kartusche unter der Kaiserloge im Dom.

  • (...)

    Allein: Niemand würde eine solche – wenn auch durchaus hochwertig hergestellte – Kopie als Auszeichnung akzeptieren wollen oder gar öffentlich tragen dürfen (ohne sich selbst zur Witzfigur und strafbar zu machen).

    (...)

    Dies würde sich erst ab dem Tag ändern, an welchem Georg Friedrich das Amt seiner Ahnen übernehmen und gleichzeitig sein Altvater aus Holland und seine Altmutter aus dem Potsdamer Antikentempel in die Hohenzollerngruft unter dem Berliner Dom überführt werden würden.

    (...)

    Ich habe ernsthafte Zweifel sowohl an der Strafbarkeit des Tragens einer privaten Auszeichnung als auch daran, dass das erneute Verleihen des Schwarzer-Adler-Ordens von der Exhumierung und Wiederbestattung Kaiser Wilhelms und seiner ersten Frau in Potsdam abhängig gemacht wird.

  • Eine weitere wilhelminische Wappenkartusche befand sich sogar nur einige Meter vom Esoanderportal entfernt an der Innenseite der Wand des Weißes Saales zur Schloßfreiheit hin. Für das auswechselbare Rückenteil des dort montierten Thronhimmels gab es nämlich neben einer kaiserlich-deutschen auch eine königlich-preußische Bespannung, mit entsprechender Wappenkartusche, wie man hierunter sehen kann:

    Der Adler an der Thronwand im Rittersaal war zwar auch ein preußischer, jedoch 'freischwebend ' gestaltet, also nicht in einer Kartusche gefaßt, sodaß er hier nicht als Vergleich herangezogen werden kann.

    In diesem Zusammenhang sei auf folgenden - etwas älteren - Themenstrang hingewiesen:

    Pagentorn
    20. April 2016 um 10:38
  • Sehr geehrter Majorhantines, vielen Dan k für den Hinweis.

    Aber im Tympanon des Westportals des Reichstages befindet sich nicht das Wappen Preußens, sondern das des Deutschen Kaiserreichs. Es steht dort auch nicht in einer Kartusche, sondern in einem Wappenzelt.

  • Aber im Tympanon des Westportal des Reichstages befindet sich nicht das Wappen Preußens, sondern das des Deutschen Kaiserreichs. Es steht dort auch nicht in einer Kartusche, sondern in einem Wappenzelt.

    Danke für die Begriffserklärung, Entschuldigung für die falsche Nutzung des Begriffs. Auf der Brust des Adlers des deutschen Kaiserreichs ist das Wappen Preussens, oder irre ich? Ich sehe einen gekrönten Adler mit Krone, Reichsapfel und Zepter im Wappen des Kaiserreichs. Also ich versteh' schon, dass das normaler Bestandteil ist, mir ist nur nicht klar, ob es dadurch nicht mehr als Wappen Preussens zählt.

    Für mich hatte das schon immer eine Aussagekraft, dass am prominentesten Punkt des Parlamentsgebäudes ein Wappen Preussens hängt, aber vielleicht habe ich das immer falsch verstanden, mangels Kenntnis in Heraldik.

  • Nach Bismarcks Wunsch sollte die Reichseinigung von 1871 unter der Führungsmacht Preußens erfolgen. Nachdem Österreich nach der Niederlage gegen Preußen im deutschen Bruderkrieg von 1866 aus dem Deutschen Bund ausscheiden musste, war Preußen mit Abstand das größte Land bzw. der größte Bundesstaat des Deutschen Reiches. Deshalb verwundert es letztlich auch nicht, dass im Reichswappen das Wappen Preußens mit aufgenommen wurde. In demselben befindet sich in dessen Herzstück, das Wappen der Hohenzollern, die im II. Kaiserreich in Personalunion sowohl den Deutschen Kaiser, aber eben auch den König von Preußen stellten. Im Zentrum dieses preußischen Wappens (im Reichswappen) befindet sich als Herzschild das Wappen des Geschlechts der Hohenzollern, geviert mit Silber und Schwarz, landläufig als schwarz/weiß bezeichnet.

    Übrigens gab es zunächst ein Reichswappen, das von 1871 bis 1889 galt und sodann jenes, das im Anschluss ab 1889 bis 1918 Gültigkeit besaß. Letzteres wurde nach den Vorstellungen Kaiser Wilhelms II. gestaltet. Das erste Reichswappen von 1871 gefällt mir persönlich deutlich besser, vor allem deshalb, weil darin der Adler nicht gar so prahlerisch und so weit seine Federn spreizt, wie dies nach meinem Empfinden beim nachfolgenden Wappen der Fall ist. Das neue Wappen von 1889 ist zwar, meines Erachtens zwar auch schön. Es wirkt übrigens auf mich, nebenbei gesagt, irgendwie "neugotischer", als es das Reichswappen von 1871 war, welches ich eher als Neorenaissance oder Neobarock bezeichnen würde.

    Das Reichswappen von 1889 kommt meiner Empfindung nach halt sehr "selbstbewußt" daher. Man kann das auch beim Vergleich von Münzen des Kaisereichs feststellen. Und zwar im Vergleich der Reichsadler jener Münzen, die von 1871 bis 1889 geprägt wurden mit jenen, welche von 1889 bis 1918 geprägt wurden.

  • Sehr geehrter Majorhantines,

    Villa1895 ist mir zuvorgekommen (übrigens herzlichen Dank dafür Villla 1895 !)

    So bleibt mir nur, die Ausführungen zu illustrieren:

  • Eine Wappenkartusche hätte ich dann doch noch : Die am Bremer Hauptbahnhof - zentral über dem Hauptportal angebracht.

    Sie zeigt genau wie die Kartusche von Otto Lessing am Schloss das kleine Preußische Wappen (mit dem FR für Fridericus Rex auf der Brust), welches fast identisch mit dem Wappen der Provinz Ostpreußen war.

    Und da die Eisenbahnen im Kaiserreich Sache der Bundesstaaten waren, gehörte an ein Gebäude welches die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung, die KPEV , in ihrer Regie hatte natürlich ein preußischer und kein deutscher Adler ...

  • Hier noch mal der direkte Vergleich.

    Die Abstände der Blätter zum Flatterband sind nicht symmetrisch (horizontale Pfeile links und rechts).

    Das rechte Blatt zeigt nicht wie das linke Blatt und das rechte Blatt des Entwurfes nach unten (vertikale Pfeile).

    Da die Kartusche ein zentrales Element ist, sollte hier nachgebessert werden.

  • Ehrlich gesagt, stimmen da ein paar mehr Proportionen nicht so ganz, wie Seinsheim ja unter anderem aufgezeigt hat. Ich weiß nicht, wie einfach da "nachzubessern" ist.
    Kann man so eine große Metallkunstarbeit so einfach zurecht biegen und ziehen, im aufgehängten Zustand?
    Das Ganze müsste doch wahrscheinlich nochmal abgenommen werden. Und allein das Aufhängen war so ein großer Akt, und sicherlich auch nicht billig.
    Ich gehe mal davon aus, dass die Abweichungen hier und da zum Original erst mal so hingenommen werden/werden müssen.
    Ich lasse mich aber gerne positiv überraschen, falls man da doch entscheiden sollte, dass bei dem extrem hohen Anspruch hier doch noch mal Hand angelegt werden kann/muss.